Blütenlese

Zufallsfragmente werfen ein schillerndes Licht auf Friedrich Nietzsche. Er sticht dabei als „Impulsgeber“ hervor. Viel Spaß beim Stöbern!

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„'Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken', schrieb der fast erblindete Friedrich Nietzsche 1882 in einem Brief an seinen Freund Peter Gast. [...] Wir ärgern uns über das Smartphone als Medium, das perfide an unseren Gedanken mitarbeitet.“

Amlinger, Carolin: „Das Ende des Lesens“ [Podcast], in: Deutschlandfunk. Köln: Deutschlandradio, 09.05.2024 [03:11-04:07 Min.].

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Apel, Heinrich: Nietzsche-Denkmal mit Kathrin H. [Fotografie]. Naumburg (Saale): Holzmarkt, 15.10.2024.

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„Wen liebt ich so wie dich, geliebter Schatten! Ich zog dich an mich, in mich – und seitdem ward ich beinah zum Schatten, du zum Leibe.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Appel, Sabine: „Kulturgeschichte einer Metapher – Von Schattenseiten, Schattenbanken und Schattenrissen“ [Podcast], in: Deutschlandfunk, Essay und Diskurs. Köln: Deutschlandradio, 23.06.2024 [22:08-22:21 Min.].

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„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Augstein, Franziska: Winston Churchill. Biographie. München: dtv 2024, S. 39.

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„Freud tritt einem Leseverein bei, wo man intensiv über Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche diskutiert.“

Ayan, Steve: Seelenzauber. Aus Wien in die Welt. Das Jahrhundert der Psychologie. München: dtv 2024, S. 25.

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Bildnistafel, in: Turin: Via Carlo Alberto 6, Herbst 2024. Foto: Gertraud Gamper.

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„Wenn wir im Verhältnis zum bestirnten Himmel nicht mehr sind als Nietzsches 'hochmütigste und verlogenste Minute der >Weltgeschichte<', in der 'kluge Tiere das Erkennen erfanden', dann bleibt die kantische Definition menschlicher Personen eine leere Menge. Der Universalismus ist begraben, und was wir dann noch haben, sind kluge Tiere, die nicht frei sind [...].“

Boehm, Omri, zit. in: Boehm, Omri; Kehlmann, Daniel: Der bestirnte Himmel über mir. Ein Gespräch über Kant. Berlin: Propyläen 2024, S. 57.

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„Il faut voir les dates: 1882 – 'Le gai savoir' de Nietzsche. Le personnage dans le livre, qui s'appelle l'insensé [...], dit: 'Dieu est mort!' [...]. Donc, quelque part, qui va porter la dote du sacré dans cette société non-religieuse? Ça va être des cyclistes, qui vont accomplir des actions surnaturelles.

Bordas, Philippe: „Y a-t-il une métaphysique du vélo?“ [Podcast], in: France Culture. La Conversation scientifique. Paris: Radio France, 26.01.2024 [20:17-20:42 Min.].

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„Der Philosoph Friedrich Nietzsche wanderte viel. [...] In der Fröhlichen Wissenschaft [...] erklärt er, wie das Denken im Freien am besten gelingt: '[G]ehend, springend, steigend, tanzend, am liebsten auf einsamen Bergen oder dicht am Meere, da wo selbst die Wege nachdenklich werden.'“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Brandl, Susanne: Abenteuer Reisen – Unterwegs zu sich selbst [Podcast]. München: Bayern 2, radioWissen, 02.07.2024 [06:38-07:12 Min.].

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Busse, Carsten: Nietzsche-Papierschnitt. Leipzig 2024.

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„Soweit nämlich auf der Welt gelacht wird, gibt es Freude am Unsinn.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Cantzen, Rolf: „Komisch – Die Ambivalenz des Lachens“ [Podcast], in: Freistil. Köln: Deutschlandfunk, 12.05.2024 [44:20-44:24 Min.].

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„Jedes Sehen ist perspektivisches Sehen.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Condorcet Bildungsperspektiven [Blog]. Biel: Trägerverein Condorcet-Blog 18.01.2024, Motto.

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„'Die Idee der Schönheit basiert auf enormen Ausschlüssen', hat die feministische Denkerin Camille Paglia [...] gesagt. In ihrer eigenen Darstellung stützt sich Paglia jedoch auf dieselben Gegensätze, die sie zu kritisieren versucht. Sie orientiert sich an Nietzsches berühmter Gegenüberstellung der Figuren des Apollo (der für rationales Denken und Logik steht) und des Dionysos (Wein, Irrationalität, Emotionen) aus der griechischen Mythologie. Paglia prangert die westliche Besessenheit von Nofretete als eine Form des apollinischen Denkens an, das die dionysischen Kräfte der Natur, der Gewalt und der Sexualität unsichtbar macht.

Conrad, Sebastian: Die Königin. Nofretetes globale Karriere. Berlin: Propyläen 2024, S. 129-130.

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Deutsche Post: Sonderstempel Naumburg (Saale) für den 20.04.2024.

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„Die Bücher [über Gandhis Leben und Werk] halfen King, einige der Zweifel zu beseitigen, die ihn seit seiner Nietzsche-Lektüre umgetrieben hatten.“

Eig, Jonathan: Martin Luther King. Ein Leben. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2024, S. 112.

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„Von Hegel über Marx bis Husserl, von Kant bis Cassirer, von Nietzsche über Freud bis Heidegger und Sartre, hinter allen Denkern und deren Gebäuden steht letztlich, so will es damals einer ganzen Generation junger Forscher in Frankreich scheinen, die eine große Frage: Was war es, was den Menschen von allen anderen Wesen auszeichnete?“

Eilenberger, Wolfram: Geister der Gegenwart. Die letzten Jahre der Philosophie und der Beginn einer neuen Aufklärung 1948-1984. Stuttgart: Klett-Cotta 2024, S. 101.

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„Die besondere Faszination, die von Figuren wie Nietzsche, Wittgenstein oder Arendt ausgeht, hat in der Tat viel damit zu tun, dass zwischen ihrem Denken und ihrem Leben ein untrennbarer Zusammenhang zu bestehen scheint.“

Felsch, Philipp: Der Philosoph. Habermas und wir. Berlin: Propyläen 2024, S. 77.

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„Auf einem [der Fotos] war eine Weide zu sehen, auf der ein aufmerksames Auge die Umrisse eines großen zerfallenen Hauses erkennen konnte. Davor hatte jemand ein Schild aufgehängt, auf dem stand: 'Luisa N. de Förster.' Ich erinnere mich, dass ich eine Weile brauchte, bis ich merkte, dass es sich bei jener Luisa um keine geringere als um Elisabeth handelte und dass das einsame N für Nietzsche stand. Zwischen Feldern und Weiden hatte der Name des Philosophen keine Bedeutung.“

Fonseca, Carlos: Austral. Roman. Berlin: Wagenbach 2024, S. 90.

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Gehr, Damaris: Typoskript. Basel: Papiermuseum, 19.07.2024.

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„Dominanz der Vernunft, sei es über die Materie, sei es über die Sinnlichkeit, ist griechisches Erbe, was erst mit Friedrich Nietzsches Umwertung aller Werte infrage gestellt wurde und die Moderne einleitete.“

Gloy, Karen: Mensch oder Roboter, Natur oder Künstliche Intelligenz? Würzburg: Königshausen & Neumann 2024, S. 17.

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„Tiere leben bereits in dem Zustand 'jenseits vom Gut und Böse', von dem Nietzsche träumte, dass auch Menschen ihn anstreben könnten. Womöglich sind wir dazu verurteilt, ständig über solche Dinge zu streiten.

Graeber, David; Wengrow, David: Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit. Stuttgart: Klett-Cotta 2024, S. 139.

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„Bleiben wir bei Jóhann Sigurjónsson […]. Sein Werdegang sagt viel über die Zeit. Die literarische Strömung der Jahrhundertwende, das Fin de Siècle, das von dem Glauben geprägt war, die westliche Kultur steuere auf ihren Untergang zu, hatte ebenso Einfluss auf ihn wie die Ideen Nietzsches, die der Philosoph Georg Brandes mittlerweile auch in Dänemark bekannt gemacht hatte.“

Guðmundsson, Halldór: Im Schatten des Vulkans. Eine literarische Reise ins Herz Islands. München: btb 2024, S. 282.

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„Nach meiner [Habermas'] Erinnerung haben wir [er und Gadamer] dieses Thema auch nicht mehr berührt. Vielmehr lächelte er nur, wenn ich beispielsweise beim Abendessen selbstsicher die – wie sich bald herausstellen sollte: falsche – These vertrat, dass von Nietzsche 'keine Ansteckung' mehr ausgehe.“

Habermas, Jürgen: »Es musste etwas besser werden …«. Gespräche mit Stefan Müller-Doohm und Roman Yos. Berlin: Suhrkamp 2024, S. 72.

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Handoko (image creator): „Friedrich Nietzsche“, in: Suhandoko: Inilah Persimpangan Pemikiran antara Ludwig Feuerbach dengan Friedrich Nietzsche. Jakarta: VIVA.co.id., 6. Mai 2024.

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„Aber der schlimmste Feind, dem du begegnen kannst, wirst du immer dir selber sein; du selber lauerst dir auf in Höhlen und Wäldern. Einsamer, du gehst den Weg zu dir selber!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Heidenreich, Elke: Altern. München: Hanser Berlin 2024, S. 90.

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„'Wilde Weisheit' ist ein Zitat aus Nietzsches Also sprach Zarathustra: 'Dem Segel gleich, zitternd vor dem Ungestüm des Geistes, geht meine Weisheit über das Meer – meine wilde Weisheit!' Das Wort wird zur Losung für die neue Lebensfreude und das wiedergewonnene Selbstbewusstsein als Schriftstellerin. Es erhält seinen erzählerischen Ausdruck im Buch Franza. Wiederherstellung ihrer Autorschaft bedeutet für Bachmann in den 1960er Jahren auch, zu ihrem erhebenden Begriff von Schönheit zu finden“.

Höller, Hans; Langer, Renate: „Ich bin ja auch ein Schrifsteller, um von andrem zu schweigen“ [Kommentar], in: Bachmann, Ingeborg; Frisch, Max: „Wir haben es nicht gut gemacht“. Der Briefwechsel. München, Berlin: Piper Suhrkamp 2024, S. 610-640, hier S. 630.

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„Nietzsche hat in seinem Werk Zur Genealogie der Moral sogar die Entstehung der gesamten westlichen Moralkultur aus dem Ressentiment abgeleitet. Wer schön, mächtig und vornehm ist, so Nietzsche, folgt einer 'Herrenmoral', in der Stärke und Erfolg im Mittelpunkt stehen. Dagegen entwickelten die Schwachen, Geknechteten und Benachteiligten eine 'Sklavenmoral', in der sie ihre Opferrolle und ihr Leid zur neuen Statuskategorie erheben. Irgendwann begehren die Sklaven gegen die Herren auf und wälzen alle Werte um.“

Hübl, Philipp: Moralspektakel. Wie die richtige Haltung zum Statussymbol wurde und warum das die Welt nicht besser macht. München: Siedler 2024, S. 219-220.

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„Hat man Charakter, so hat man auch sein typisches Erlebnis, das immer wieder kommt.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: John, Johannes (Hg.): Reclams Zitaten-Lexikon. Ditzingen: Reclam 2024, S. 72.

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„Je differenzierter ein Menschenwesen ist, desto später weiß er[!], was er werden will.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kesting, Hanjo: Auskunft. Gespräche mit Schriftstellern. Hannover: Wehrhahn 2024, S. 261.

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„[Ruth] Benedict geht zwar von einer Vielzahl unterschiedlichster kultureller Konfigurationen aus, zieht zum Vergleich der drei Gesellschaften aber dann nur zwei diametral entgegengesetzte kulturelle Grundtypen heran, die sie mit dem von Friedrich Nietzsche geprägten Begriffspaar als apollinisch und dionysisch bezeichnet.“

Kohl, Karl-Heinz: Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne. München: C.H. Beck 2024, S. 155.

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Kouwe, Ad van der: Projekt 1000 Naumburger Fassaden“ (Details). Naumburg (Saale) 2024.

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„Wenn Gulyga und Heine recht haben, dann trifft auf Kant die Behauptung Nietzsches nicht zu, wonach 'jede große Philosophie bisher ... das Selbstbekenntnis ihres Urhebers und eine Art ungewollter und unvermerkter mémoires' war. Nietzsche hätte im Falle von Kant eine Ausnahme machen sollen. Da Kant kein Leben hatte, hätte er auch keine Memoiren schreiben können.“

Kühn, Manfred: Kant. Eine Biographie. München: C.H. Beck 2024, S. 30-31.

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„'Niemand kann dir die Brücke bauen, auf der du gerade über den Fluss schreitest', schrieb einst Friedrich Nietzsche, 'niemand außer dir allein.' Der alte Nihilist und Gottesmörder hat natürlich recht.“

Linke, Paul: „Einsturzgefahr wegen Trump und Scholz!“ [Kolumne], in: Berliner Zeitung, 18.11.2024.

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Meurisse, Catherine: Allzumenschliches. Hamburg: Carlsen Comics 2024, Titelblatt © DARGAUD 2022, by Meurisse

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Munch, Edvard: „Friedrich Nietzsche“ [1906, Farblithographie, 61,5 × 46,7 cm]. Oslo: Munchmuseet, in: Munch. Lebenslandschaft [Ausstellung]. Potsdam: Museum Barberini, 18.11.2023-01.04.2024.

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„Das Denken der Gegenwart bewegte sich nach Riehl im Widerspruch zwischen dem alten Glauben an eine a priori existente Ordnung und dem neuzeitlichen Anspruch auf Selbstgesetzgebung durch das Subjekt. Dieser Ambivalenz von mythologischer Bindung und moderner Vernunftsautonomie entsprach die Konfliktlage eines Zeitalters, das mit Nietzsche gerade aufgebrochen war, sich aus dem Bann der Tradition zu befreien und den Blick auf künftige Möglichkeiten des Lebens hinausschweifen zu lassen.“

Neumeyer, Fritz: „Alois Riehl – Der erste Bauherr von Ludwig Mies“, in: Noack, Wita; Neumeyer, Fritz (Hg.): Alois Riehl. Der erste Bauherr von Mies. Berlin: form + zweck 2024, S. 17-97, hier S. 79.

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„Was kann man als Methode gerade für den frühen Nietzsche gelten lassen? Da gibt es zwei Sätze von ihm, die ich sehr, sehr wichtig finde. Nämlich einmal: 'Meine Methode ist, für eine einzelne Tatsache zu erkalten, sobald der weitere Horizont sich zeigt.' Und die zweite, enorm wichtige, finde ich: 'Man muss neue Fragen stellen können, um neue Antworten haben zu können.'“

Nielsen, Cathrin, zit. in: Vormweg, Christoph: „Ja zum Leben, auch wenn es wehtut: Friedrich Nietzsche“ [Podcast], in: WDR Zeitzeichen. Köln: Westdeutscher Rundfunk, 28.05.2024 [09:10-09:32 Min.].

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„Nietzschebank“, in: Rundwanderweg. Tautenburg. Foto: Constanze Matthes, Herbst 2024.

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„Die Juden aber haben im modernen Europa an die supremste Form der Geistigkeit gestreift: Diese ist die geniale Buffonerie. Mit Offenbach, mit Heinrich Heine ist die Potenz der europäischen Kultur wirklich überboten.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: „Die Banditen“ von Jacques Offenbach [Werbeplakat]. Frankfurt am Main: Oper, März 2024.

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„Für wen empfand Friedrich Nietzsche Mitleid, als er auf dem Marktplatz in Turin ein geschundenes Pferd umarmte und bitterlich weinte? Welche Implikationen enthält dieses Mitleid?“

Obexer, Maxi: Unter Tieren. Roman. Berlin: Weissbooks 2024, S. 124.

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„Zwar prägte Georg Christoph Lichtenberg den Stildiskurs im 18. Jahrhundert nicht, aber er galt später etlichen Autoren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts als Stilideal, von Schopenhauer über Nietzsche bis hin zu Karl Kraus“.

Oschmann, Dirk: „Natürliche Ordnung? Lichtenbergs Sprachreflexionen zwischen 'Nomenklatur' und 'Stil'“, in: Axer, Eva; Hildebrandt, Annika; Wittler, Kathrin (Hg): Schreibarten im Umbruch. Stildiskurse im 18. Jahrhundert. Berlin: Erich Schmidt Verlag 2024, S. 233-244, hier S. 233.

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„Für Friedrich Nietzsche war Montaigne der Lebenslehrer par excellence und das Vergnügen, auf dieser Welt zu leben, durch die Essais erhöht worden.“

Reinhardt, Volker: Montaigne. Philosophie in Zeiten des Krieges. Eine Biographie. München: C.H. Beck 2024, S. 305.

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„Bei Nietzsche lässt sich über den letzten Menschen lesen, dass er 'das Glück erfunden habe.' In dieser Fixierung auf das Wohlbehagen meidet der letzte Mensch jedwede Anstrengung.“

Rostalski, Frauke: Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit. München: C.H. Beck 2024, S. 28-29.

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„Nous ne pouvons regarder au-delà de notre angle: c'est une curiosité désespérée que de vouloir savoir quels autres genres de perspectives pourraient exister encore. (...) Mais je pense que nous sommes aujourd'hui éloignés de cette ridicule immodestie de décréter à partir de notre angle que seules seraient valables les perspectives à partir de cet angle. Le monde nous est redevenu 'infini', pour autant que nous ne saurions ignorer la possibilité qu'il renferme une infinité d'interprétations.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Salvan, Chloé: Les concepts de philosophie. Paris: Éditions du Sens 2024, S. 75.

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„Etwas Unbekanntes auf etwas Bekanntes zurückführen, erleichtert, beruhigt, befriedigt, gibt außerdem ein Gefühl von Macht. Mit dem Unbekannten ist die Gefahr, die Unruhe, die Sorge gegeben – der erste Instinkt geht dahin, diese peinlichen Zustände wegzuschaffen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schaik, Carel van; Michel, Kai: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2024, S. 110.

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„Wie schön, dass der dritte Band einer kompetent geschriebenen populären Philosophiegeschichte hierzulande auf der Bestsellerliste steht. Precht beleuchtet, wie 'Philosophieren nach Gott' in einer ganz offenbar nicht für den Menschen geschaffenen Welt etwa bei Soren Kierkegaard und Arthur Schopenhauer, Sigmund Freud und Friedrich Nietzsche, Karl Marx und Max Weber im 19. Jahrhundert aussieht.“

Scheck, Denis: Schecks Bestsellerbibel. Schätze und Schund aus 20 Jahren. München: Piper 2024, S. 120.

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„Immerhin: Julian scheint den Erwartungen zu entsprechen. Wie alle Huxleys erwirbt er sich eine profunde Bildung in den Wissenschaften, der Philosophie und den Künsten, lernt nicht nur Latein und Griechisch, sondern auch Deutsch, um Goethe, Heine, Kant und Nietzsche im Original lesen zu können.“

Schmidt-Salomon, Michael: Die Evolution des Denken. Das moderne Weltbild – und wem wir es verdanken. München: Piper 2024, S. 283.

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„Wie viel Wahrheit erträgt, wie viel Wahrheit wagt ein Geist?

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schmitt, Peter: Über Wahrheit im außerdigitalen Sinne. Hamburg: Meiner 2024, S. 89.

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„Wie der Philosoph Friedrich Nietzsche sarkastisch bemerkte: 'Der Mensch strebt nicht nach Glück, nur der Engländer tut das.' Es war ein Seitenhieb auf Denker wie Jeremy Bentham und John Stuart Mill, die erklärten, der Mensch müsse Lebensgenuss anstreben und Leiden vermeiden.“

Setiya, Kieran: Das Leben ist hart. Wie Philosophie uns helfen kann, unseren Weg zu finden. München: dtv 2024, S. 21.

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„Und dann der Star [...], er schien die Reihe der Naumburger Prominenten von Uta über Lepsius und Nietzsche in die Zukunft zu verlängern“.

Steinmeyer, Ralph: Naumburg tales. Anekdoten aus der Nachwendezeit. Wiesbaden: allbärn-verlag 2024, S. 45-46.

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Straßenschild. Naumburg an der Saale, Sommer 2024.

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„Wir haben in der Kunstgeschichte viele Fälle von Künstlern und Künstlerinnen, die sich auf eine Inspiration berufen, die in dem Sinne mit einer höheren Dimension, mit etwas Außerweltlichem, zu tun hat. Das war für Hilma af Klint [...] praktisch ihre black box, aus der sie geschaffen hat. Und das haben wir auch bei anderen Künstlern: Das ist bei William Blake so, das ist bei Nietzsche so.“

Voss, Julia, zit. in: „Erfinderin der abstrakten Kunst – Eine Schwedin“ [Podcast], in: Norddeutscher Rundfunk Info Hintergrund. Hamburg: NDR, 01.04.2024.

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„Die Schule hat keine wichtigere Aufgabe, als strenges Denken, vorsichtiges Urteilen, consequentes Schliessen zu lehren.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Webseite. Universität Innsbruck, Institut für Fachdidaktik, Bereich Geschichte und Politische Bildung, 30.07.2024.

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Werner, Rolf E.: 3 mal Friedrich Nietzsche, 1874-1887. Naumburg, 30.08.2024.

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„[D]a verschiedene Menschen Verschiedenes für wahr, schön oder gut halten, droht die Realität auf diese Weise ganz aus dem Blick zu geraten. Es gibt demnach, wie Nietzsche später behauptete, gar keine objektive Realität, sondern nur eine Vielzahl subjektiver Perspektiven.“

Willaschek, Marcus: Kant. Die Revolution des Denkens. München: C.H. Beck 2024, S. 28.

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„Es war generell eine Zeit des Schweigens zum Thema der Judenfeindschaft, aber zum Beispiel für Nietzsche und Luther herrschte ein solches Tabu seit etwa 1950 nicht mehr, für Goethe überdauerte es noch die 70er Jahre.“

Wilson, Daniel W.: Goethe und die Juden. Faszination und Feindschaft. München: C.H.Beck 2024, S. 12.

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„Als Leser Nietzsches ist Benn fest davon überzeugt, dass die Geschichte im Kern keinen Fortschritt, keine Moral, keine Hoffnung kennt. Sie geht mitleidlos über das Schicksal von Millionen hinweg. Das einzige Gesetz, dem sie folgt, ist das Gesetz des Lebens und Überlebens.“

Wittstock, Uwe: Februar 33. Der Winter der Literatur. München: C.H. Beck 2024, S. 187.

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„Denn viele Menschen [...] sind selber Intervalle und Pausen in der Symphonie des wirklichen Lebens.“

Nietzsche, Friedrich Wilhelm, zit. in: Zesewitz, Kirsten: Endlich Pause – Der Sinn von Leerlauf [Podcast]. München: Bayern 2, radioWissen, 01.05.2024 [18:14-18:20 Min.].

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Zettelkasten. Weimar: Herzogin Anna Amalia Bibliothek 2024.

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„Ich führe sie [Émilie du Châtelet] vor allem deshalb an, weil sie passend zu den erwähnten Aktionen anderer Frauen eine progressive Lebensphilosophie skizzierte, und zwar schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie tat dies also mehr als hundert Jahre, bevor der Begriff Lebensphilosophie überhaupt geprägt war, bevor Vertreter dieser auf halbwegs praktische Fragen des Daseins ausgerichteten Strömung wie Nietzsche oder Schopenhauer ihre Bücher publizierten“.

Zwecker, Loel: Die Macht der Machtlosen. Eine Geschichte von unten. Stuttgart: Tropen 2024, S. 177.

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Anonym: „Cartoon“, in: Filosofia sentidopostingkkkkkkkkkkkkkkk – Frases desconhecidas. [Menlo Park]: Facebook, 04.01.2023.

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„God said to Nietzsche:

That'll Tietzsche,

You irritating little Krietzsche.

Anonym: „Graffito“, zit. in: Land, Nick: Okkultes Denken. Berlin: Matthes & Seitz 2023, S. 104.

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Anonym: „Socken“, in: Wochenmarkt. Berlin: Boxhagener Platz, November 2023.

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Anonym: „Street Art“, in: Weimar. Heinrich-Heine-Straße 22, November 2023.

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„'Wir haben die Kunst, deshalb wird uns die Wirklichkeit nicht umbringen', sagt die Nietzsche lesende Bildhauerin Solmaz Lienhard, die von klein auf Gestaltungswillen erkennen ließ, Schlösser mit Schlamm baute. Kunst studierte sie im Iran.“

Baer-Bogenschütz, Dorothee: „Exiliert im eigenen Land – über iranische Künstlerinnen“, in: Kunstzeitung. Berlin: Lindinger + Schmid, April/Mai 2023, S. 3.

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„Hannah und Heinrich haben sich von konventionellen gesellschaftlichen Erwartungen gelöst, und gerade darin besteht ihre Gleichgestimmtheit. Ein reicher Fundus an Literatur und Kulturgeschichte steht ihnen zur Verfügung, und sie nutzen und genießen ihn als Resonanzraum. [...] Sicher erkunden sie nicht nur in Briefen, sondern auch in Gesprächen Goethe, Heine, Nietzsche, Brecht, Kafka und die Kunst Rembrandts und Cézannes.

Bechtolsheim, Barbara von: Hannah Arendt und Heinrich Blücher. Biografie eines Paares. Berlin: Insel Verlag 2023, S. 82.

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„Aber selbstverständlich lasen auch Arbeiter Nietzsche, trieben Sport, wenn auch kaum Tennis, diskutierten die Emanzipation der Frauen.

Bisky, Jens: Berlin. Biographie einer großen Stadt. Berlin: Rowohlt Berlin 2023, S. 348.

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„Die Wüste wächst. Dieser Satz Nietzsches ist aktueller denn je. Er nennt den Preis, den wir für Aufklärung und Modernität zahlen müssen: die Entzauberung der Welt durch Wissenschaft.

Bolz, Norbert: Der alte weiße Mann. Sündenbock der Nation. München: Langen-Müller 2023, S. 168.

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„Von allen schlimmen Folgen aber, die der letzte mit Frankreich geführte Krieg hinter sich dreinzieht, ist vielleicht die schlimmste ein weitverbreiteter, ja allgemeiner Irrtum: der Irrtum der öffentlichen Meinung und aller öffentlich Meinenden, dass auch die deutsche Kultur in jenem Kampfe gesiegt habe und deshalb jetzt mit Kränzen geschmückt werden müsse, ...“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Bremm, Klaus-Jürgen: 70/71. Bismarcks Sieg über Frankreich. Darmstadt: wbg Paperback 2023, S. 272.

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„Der glücklichste Mensch, schreibt der junge Nietzsche, sei am Ende jener, der 'ohne große Schmerzen, körperlich oder geistig', durch das Leben gekommen ist.

Brinkbäumer, Klaus; Shafy, Samiha: Das kluge, lustige, gesunde, ungebremste, glückliche, sehr lange Leben. Die Weisheit der Hundertjährigen. Eine Weltreise. Frankfurt a. M.: FISCHER TaschenBibliothek 2023, S. 380-381.

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„Die Motivation jedes Künstlers ist eigentlich der Narzißmus, vielleicht auch der <Wille zur Macht> (Nietzsche). Für mich ist aber die Motivation weniger interessant als vielmehr das Thema selbst.

Broodthaers, Marcel, zit. in: Kunsthaus Zürich (Hg.): Marcel Broodthaers – Museum. Die Grafikeditionen im Kontext seines 'Musée d’Art Moderne'. Zürich: Scheidegger & Spiess 2023, S. 16.

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„Wahrheit, macht Nietzsche geltend, wird in einem nihilistischen Zeitalter gemeinsam mit allen anderen Werten entwertet.

Brown, Wendy: Nihilistische Zeiten. Denken mit Max Weber. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 46-47.

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Brüning, Barbara [et al.] (Hg.): Der Philosophie-Kalender 2024. Unterhaching: Harenberg 2023, Kalenderblatt vom 21. März 2024.

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„Nietzsche urteilte, dass es viele Wahrheiten gebe, von denen jede ein bestimmtes menschliches Bedürfnis zum Ausdruck bringe.“

Burnham, Douglas [u.a.]: Simply Philosophie. München: DK 2023, S. 49.

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„Bereits Friedrich Nietzsche (1878: Abschnitt 57) schreibt in seiner Schrift Menschliches, Allzumenschliches, dass der Mensch imstande ist, 'etwas von sich, einen Gedanken, ein Verlangen, ein Erzeugnis mehr zu lieben, als etwas anderes von sich.['] Insofern ist sein Wesen zerteilt, er ist also nicht Individuum, sondern Dividuum. Der Mensch muss dabei nicht als zerteilt wahrgenommen werden, sondern als notwendigerweise verbunden mit anderen Dividuen. Die Teilung eröffnet die Möglichkeit der Verbindung.

Castro Varela, María do Mar; Oghalai, Bahar: Freund*innenschaft. Dreiklang einer politischen Praxis. Münster: Unrast 2023, S. 26.

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Colás, Jorge Leandro (Regisseur): Los médicos de Nietzsche [Filmplakat]. [S.l.]: Salamanca Cine und VraiVrai, August 2023.

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Educalingo: Mit „Nietzsche verwandte Wörter [online]. URL: <https://educalingo.com/de/dic-de/nietzsche> 14.09.2023 [22:09 Uhr].

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„Dieses besondere Licht, durchsichtig, glühend in den Farben, alle Gegensätze, alle Mitten zwischen Eis und Süden in sich schliessend, zweitausend Meter über allen menschlichen Dingen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Engadin Tourismus AG (Hg.): Licht. Engadin Magazin Nr. 9. Baar: Multicolor Print AG 2023, S. 19.

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„Der wohlgeratene Mensch 'erräth Heilmittel gegen Schädigungen, er nützt schlimme Zufälle zu seinem Vortheil aus; was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker.'

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Flaßpöhler, Svenja: Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren. Stuttgart: Klett-Cotta 2023, S. 49.

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„Nietzsche sagte, er greife die Prämissen der Moral an. Hat also die Moral Prämissen? Welche könnten das sein?

Foot, Philippa: Die Natur des Guten. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 131.

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„Aber ich denke, wir sind heute zum Mindesten ferne von der lächerlichen Unbescheidenheit, von unsrer Ecke aus zu dekretiren, dass man nur von dieser Ecke aus Perspektiven haben dürfe. Die Welt ist uns vielmehr noch einmal >unendlich< geworden: insofern wir die Möglichkeit nicht abweisen können, dass sie unendliche Interpretationen in sich schliesst.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Friesen, Hans (Hg.): Geschichtsphilosophie. Gibt es einen Fortschritt in der Philosophiegeschichte? Baden-Baden: Alber 2023, S. 181, Fußnote 6.

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„Oft wird die temporale Ordnung der Erzählung gestört. Vor allem passiert dies mit Einschüben, die innerhalb des Geschichtlichen Aktuelles thematisieren und die immer wieder den Eindruck entstehen lassen, als verlaufe die Erzählung rückwärts oder als gehe es darum, um Friedrich Nietzsche zu zitieren, am historischen Prozess 'die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft heftiger begehren zu lernen.'“

Georgiadis, Sokratis: „Giedions unvollendetes Projekt – zur Einführung“, in: Giedion, Sigfried: Die Entstehung des heutigen Menschen. Ein unvollendetes Buchprojekt, 1929-1938. Zürich: gta Verlag 2023, S. 9-68, hier S. 38.

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„[I]n einer kurzen Phase seines Denkens äußert sich Nietzsche als Anwalt der Demokratie und wird, gleichsam wider Willen, zum Humanisten, richtet das Ziel der Politik auf die 'Menschheit' aus und spricht wie ein biblischer Apostel vom Frieden. An diese erstaunliche Verwandlung, in der Nietzsche für die Zeit einer Alpenwanderung für die Demokratie votiert, muss man erinnern, um die Dramatik des Kampfes um das Menschenrecht und die Demokratie auch im philosophischen Meinungsstreit zu verdeutlichen.

Gerhardt, Volker: Individuum und Menschheit. Eine Philosophie der Demokratie. München: C.H. Beck 2023, S. 207.

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„Je mehr man die Kompliziertheit, die Unverständlichkeit und sogar Undurchsichtigkeit der menschlichen Motivation betont [...], desto schwieriger wird es mit der Schuldzuschreibung. Hierbei handelt es sich um eine sehr wichtige Beobachtung, würde Nietzsche geltend machen, und sie wirft ex negativo ein starkes Licht auf die Ursprünge, die das moderne Konzept des Selbst hat, einschließlich des angeblich souveränen Selbst des Liberalismus.

Geuss, Raymond: Nicht wie ein Liberaler denken. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 134.

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Giovanoli, Samuele: „Nietzsche am Silsersee“, in: abenteuer philosophie. Magazin für praktische Philosophie. Graz: Filosofica 2023, H. 1, S. 46.

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„Auch im Zusammenhang mit der europäischen Philosophiegeschichte wird die Frage, wer als Philosoph:in zu bezeichnen sei und wer nicht, ständig gestellt: War Nietzsche ein Philosoph oder nicht?

Graneß, Anke: Philosophie in Afrika. Herausforderungen einer globalen Philosophiegeschichte. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 119.

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„Fast überall wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Groh (Hg.): Für dich hab ich das Glück gepflückt. München: Groh Verlag 2023, S. [17].

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„Die [...] Bemerkung Nietzsches, dass die Juden gerade nicht 'degeniert', sondern eine 'höhere Rasse' seien, weicht nur vordergründig von diesem Denkstil der Projektion einer gefährlichen Degeneration auf 'die' Juden ab. Denn laut Nietzsche haben sich die Juden mit dem Christentum an die 'Spitze aller décadence-Bewegungen gestellt' und erscheinen gerade deshalb als besonders gefährlich.“

Heinz, Andreas: Das kolonialisierte Gehirn und die Wege der Revolte. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 41.

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„Der Anti-Ödipus war ein Frontalangriff gegen reduktionistische Versionen sowohl des Freudianismus als auch des Marxismus, eingebettet in eine chaotisch-lustvolle Mischung eigenwillig-origineller Ideen mit Konzepten, die nicht nur von Baruch de Spinoza, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche übernommen wurden, sondern auch von psychoanalytischen Theoretiker:innen wie Wilhelm Reich, Melanie Klein, Frantz Fanon oder Lacan, sowie durchsetzt mit Zitaten und Kommentierungen von Texten literarischer Größen wie D.H. Lawrence, Henry Miller oder Antonin Artaud.“

Herzog, Dagmar: Cold war Freud. Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 191.

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„Was gross ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hirn, Lisz: Der überschätzte Mensch. Anthropologie der Verletzlichkeit. Wien: Zsolnay 2023, S. 63.

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„Vor langer Zeit habe ich einmal Nietzsche gelesen. Ein boshafter Nihilismus. Hat mir nicht gefallen. Aber einige seiner Ideen stimmen einen doch nachdenklich.“

Stella, zit. in: Höfer, Senta: „Nach der Arbeit hängen die Kleider ihre Menschen auf“ [Feature], in: Deutschlandfunk Kultur. Köln: Deutschlandradio, 03.06.2023 [49:27-49:40 Min.].

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„Ein Gärtchen, Feigen, kleiner Käse und dazu drei oder vier Freunde, – das war die Üppigkeit Epikur's.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Höffe, Otfried: Die hohe Kunst des Verzichts. Kleine Philosophie der Selbstbeschränkung. München: C.H.Beck 2023, S. 104.

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Hünicken Segura, Maximiliano: „Nietzsche, el crucificado“ [Paint-Mouse 2020], in: Hünicken Segura, Maximiliano: La cuestión de la felicidad“ en Nietzsche. Un itinerario desde la mermoria al olvido. Buenos Aires: Editorial Biblos 2023, S. [29].

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„Auf eine Stellungnahme Heideggers zu seinem Engagement während des Nationalsozialismus wurde vergeblich gewartet. Statt sich [...] zu erklären, entwickelte Heidegger nach Kriegsende eine Strategie, die seine Rehabilitierung maßgeblich beförderte. Sie bestand darin, die Legende zu verbreiten, seine Vorlesungen und Vorträge [...] bis 1945 [seien] kritische Auseinandersetzungen mit der Neuzeit gewesen [...] und insbesondere mit Nietzsche, dem Vollender jener subjektzentrierten, technizistischen und machtorientierten Epoche, deren politischer Höhepunkt das NS-Regime gewesen sei.

Kellerer, Sidonie: „Heidegger und der Nationalsozialismus“ [Podcast], in: Deutschlandfunk Nova. [Köln]: Deutschlandradio, 07.04.2023 [09:56-11:00 Min.].

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„Die Zeremonien, die Amts- und Standestrachten, die ernsten Mienen, das feierliche Dreinschauen, die langsame Gangart, die gewundene Rede und alles überhaupt, was Würde heißt[:] das ist die Verstellungsform derer, welche im Grunde furchtsam sind, – sie wollen damit fürchten machen (sich oder das, was sie repräsentieren).“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Knoch, Habbo: Im Namen der Würde. Eine deutsche Geschichte. München: Hanser 2023, S. 27.

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„Die beste Maske, die wir tragen, ist unser eigenes Gesicht.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Köhler, Andrea: Das Gesicht. Die unwiderstehlichste Sache der Welt. Zürich: Vontobel-Stiftung 2023, S. [2], Motto.

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„Nietzsche analysiert in >Also sprach Zarathustra< die Rede von der Nächstenliebe, die ihren Sinn erst eigentlich erfülle, wenn die Liebe dem Fernsten gelte, sich als >Fernstenliebe< beweise“.

König, Christoph: Kreativität. Lektüren von Rilkes >Duineser Elegien<. Göttingen: Wallstein 2023, S. 54.

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„Die Denker*innen des Afropessimismus werden mit dem Vorwurf belegt, keinen Ausweg aus der Unterdrückung [...] anzubieten. Friedrich Nietzsche begab sich seinerzeit in eine ähnlich bodenlose Position. Nietzsches genealogische Methode begibt sich an die Anfänge der Historie und erkennt ihre Notwendigkeit im Zufall an. Die 'eisernen Hände des Zufalls', denen Nietzsche bei seinen genealogischen Erkundungen begegnet, sprechen dagegen, dass die [...] positive Wendung von Kritik eine theoretische Pflicht ist. [...] Die Auflösung der Gewaltverhältnisse folgt nicht automatisch, wenn sie auf einen historischen Ursprung rückführbar ist.“

Kohpeiß, Henrike: Bürgerliche Kälte. Affekt und koloniale Subjektivität. Frankfurt, New York: Campus 2023, S. 369-370.

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„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund in dich hinein.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Laszlo, Carl: Ferien am Waldsee. Erinnerungen eines Überlebenden. München: btb 2023, S. 73.

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„Meine Formel für die Grösse am Menschen ist amor fati: dass man Nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. Das Nothwendige nicht bloss ertragen, noch weniger verhehlen [...], sondern es lieben“.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lenoir, Frédéric: Weisheit und wie wir sie finden. Eine philosophische Anleitung zum Glücklichsein. Ditzingen: Reclam 2023, S. 47.

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„Der Spiegel“, Heft 39 (1999), Titelbild, zit. in: Liggieri, Kevin; Tamborini, Marco; Del Fabbro, Olivier: Technikphilosophie. Neue Perspektiven für das 21. Jahrhundert. Darmstadt: wbg Academic 2023, S. [27] [hier in Schwarz-Weiß].

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„Die Gefahr des Weisen liegt darin, dass er sich in die Unvernunft verliebt.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Loidl, Hans: Nietzsche-Land-Art-Projekt. Berlin: Falkenberger Rieselfelder, 15.07.2023, Foto: Olympia Tsakiridou.

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„Wie lassen sich historische Schuldtransformationsprozesse beschreiben: beispielsweise [...] die Plausibilität der These Nietzsches aus der Abhandlung Zur Genealogie der Moral (1887), das Gefühl der Schuld habe seine Wurzeln im 'ältesten und ursprünglichsten Personen-Verhältnis', im Verhältnis nämlich 'zwischen Gläubiger und Schuldner'[?]

Macho, Thomas: „Geben, Vergeben, Vergessen“, in: Hutter, Michael; Priddat, Birger P. (Hg.): Geben, Nehmen, Teilen. Gabenwirtschaft im Horizont der Digitalisierung. Frankfurt, New York: Campus 2023, S. 223-237, hier S. 232.

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„[A]llein der Anblick des Nietzschebuchs macht mir Freude[.]  Ich liebe solche alte [!] Bücher  um sie ist Erlebtes  schon bevor man sie liest.

Mahler, Alma: „Brief an Walter Gropius, 24. August 1910“, zit. in: Jaeggi, Annemarie; Rothkamm, Jörg (Hg.): „Du bist mir Kunst. Der Briefwechsel Alma Mahler – Walter Gropius 1910-1914. Salzburg: Residenz Verlag 2023, S. 186.

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„Philosopher Friedrich Nietzsche went so far as to call language a 'prisonhouse' when referring to the limitations it places on the mind [...].

Does multilingualism hold the keys to the prisonhouse? If language is a colander that strains the input around us to interpret reality, then new languages poke more holes, or poke bigger holes, to allow us to see and learn more about the universe.

Marian, Viorica: The power of language. How the codes we use to think, speak, and live transform our minds. New York, NY: Dutton 2023, S. 46.

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„Es git ä Bueb mit Name Fritz

U dä cha renne wi dr Blitz

U dä cha renne wi dr Blitz

Är rennt, dä unerhört Athlet

So schnäll, dass me ne gar nid gseht

So schnäll, dass me ne gar nid gseht.

[...]

Und will er gäng isch grennt bis jitz

Het ne no niemer gseh, dr Fritz

Und ig sogar, dr Värslischmiid

Und ig sogar, dr Värslischmiid

Muess zuegä: Villicht gits nä nid

Muess zuegä: Villicht gits nä nid.

Matter, Mani: „Es git e Bueb mit Name Fritz“, zit. in: L'Horizon, Kim de: Blutbuch. Roman. Köln: DuMont 2023, S. 96-97.

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Mattone, Italo: „Disegno“, in: Martin Mystère. Specchio, speccio delle mie brame! Milano: Sergio Bonelli, März 2023, S. 40.

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„Die zahlreichen Geschichten über Arendts Brillanz, die ihr den Beinamen 'Pallas Athene' einbrachten, über die junge Nietzsche-Leserin, die die griechischen Klassiker ebenso las wie Karl Japsers' Psychologie der Weltanschauungen, die häufig fehlende Schülerin – all das und noch viel mehr wurde teils von ihr, teils von anderen erzählt, zumeist Jahrzehnte nach den Ereignissen.“

Meyer, Thomas: Hannah Arendt. Die Biografie. München: Piper 2023, S. 36.

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Minner, Heike: Nietzsche-Plastik. Naumburg (Saale), Weingarten 2023.

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Mitchell, Stephanie: „Nietzsche“, in: Gästebuch. Naumburg: Nietzsche-Haus, Sommer 2023.

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„Ich empfehle nicht, als Teenager Nietzsche zu lesen.“

Musk, Elon, zit. in: Isaacson, Walter: Elon Musk. Die Biografie. München: C. Bertelsmann 2023, S. 45.

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Die Naumburger Meister: Nietzsche muß sterben [Plakat-Detail]. Naumburg: [s.n.] 2023.

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„Taubes liebte Nietzsche sehr. Und doch brachte er es zustande, in einem Berliner Auditorium zu stehen, Himmler zu zitieren, die antisemitischsten Passagen aus Nietzsches Die fröhliche Wissenschaft vorzulesen und dann zu fragen, worin wohl ihr Bezug zu den Gaskammern bestehe. Zwischendurch erzählte er die besten jüdischen Witze, die ich je gehört habe. Bot er Antworten auf die Fragen an, die er aufwarf?

Neiman, Susan: „Tiefe Eindrücke. Zu Jerry Z. Mullers Jacob-Taubes-Biografie“, in: Merkur. Stuttgart: Klett-Cotta Jg. 77 (2023), H. 888, S. 5-19, hier S. 6.

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Olbrechts, Michaël: Galapagos. Heverlee: Oogachtend 2023, S. 74.

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„Alle verschwiegenen Wahrheiten werden giftig.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Oschmann, Dirk: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung. Berlin: Ullstein 2023, S. [5], Motto.

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„Je me rapelle qu'en tout cas à mon chevet vers 15 ans il y avait de la poésie: Ainsi parlait Zarathoustra. Mais moi, je lisais ça – je ne comprenais pas du tout. Je me disais: 'Tiens, c'est marrant!' Comme je n'ai pas eu de culture religieuse: 'C'est une religion qui n'a pas dû marcher. Le nietzéanisme, c'est vachement bien! Des paraboles incroyables, des animaux, des machins...' Je trouvais ça génial.

Pagès, Yves: „Généalogie du tapis roulant“ [Podcast], in: France Culture. Le Book Club. Paris: Radio France, 07.11.2023 [06:22-06:46 Min.].

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„J'ai eu ma première crise religieuse [...] quand j'avais dix ans, à cause de Nietzsche.

Preciado, Paul B.: „L’Orlando de Virginia Woolf dans le regard de Paul B. Preciado“ [Podcast], in: France Culture. Le Book Club. Paris: Radio France, 6. Dezember 2023 [06:00-06:07 Min.].

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„Schon Julie Bondeli [...] konstatiert, was circa hundert Jahre später Friedrich Nietzsche in ein Ein-für-allemal-Dictum gießt: Niemand schreibe so gute deutsche Prosa wie Christoph Martin Wieland.“

Reemtsma, Jan Philipp: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. München: C.H. Beck 2023, S. 195.

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„Es ist zu viel Bier in der deutschen Intelligenz.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Reitz, Michael: „Gastrosophie – Eine Philosophie des Essens“ [Podcast], in: radioWissen. München: Bayerischer Rundfunk, 13.09.2023 [18:15-18:18 Min.].

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„Friedrich Nietzsche bezeichnete das 'Mitgefühl mit allem Leidenden' als eines von drei Idealen der 'Modernität' und lehnte es als ein schädliches Sentiment ab. Sein Ressentiment war verständlich, denn im letzten Drittel es 19. Jahrhunderts kam das Mitleid in Mode und 'demokratisierte' sich, wie die Historikerin Gertrude Himmelfarb zeigt. Nun erreichte die Wohlfahrt nahezu alle Menschen“.

Richter, Hedwig: Demokratie. Eine deutsche Affäre. Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. München: C.H. Beck 2023, S. 121.

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„Manche Philosophen glauben inzwischen, dass sich die Idee der fundamentalen moralischen Gleichheit aller Menschen unter säkularen Bedingungen überhaupt nicht mehr verteidigen lässt. Dies war jedenfalls Nietzsches Idee: Nur als Rezipienten der unbedingten Liebe Gottes sind wir gleich. Nach dessen Tod müssen wir uns mit der harten Wahrheit anfreunden, dass dies ein Irrtum war.

Worauf sollte unsere fundamentale Gleichheit stattdessen beruhen?

Sauer, Hanno: Moral. Die Erfindung von Gut und Böse. München: Piper 2023, S. 169.

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„Nietzsches Zeitgenossen hatten über die Fragen gelacht, die jener seinen tollen Menschen ausriefen [!] ließ, als dieser am helllichten Tag mit einer angezündeten Laterne den Marktplatz betrat: 'Wohin bewegen wir uns?', hatte dieser gefragt, nachdem die Geschichte für ihn mit ihrem Ziel auch ihre Richtung verloren hatte. 'Stürzen wir nicht fortwährend [...] rückwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?' Den gegenwärtigen Menschen scheint das Lachen vergangen zu sein. Weil es ihnen immer weniger gelingt, sich zwischen Vergangenheit und Zukunft zu verorten, macht ihnen das, was sie dunkel und verworren als ihre Zukunft auszumachen können glauben, zunehmend Angst.

Schauer, Alexandra: Mensch ohne Welt. Eine Soziologie spätmoderner Vergesellschaftung. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 246.

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„Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Sloterdijk, Peter: Die Reue des Prometheus. Von der Gabe des Feuers zur globalen Brandstiftung. Berlin: Suhrkamp 2023, S. 34.

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„Die 'Religion des Mitleid(en)s' ist ein Stichwort, das Friedrich Nietzsche gerne benutzt hat, um die Zeitstimmung des späten 19. Jahrhunderts einzufangen – offenbar kehrt sie im frühen 21. Jahrhundert wieder.“

Sommer, Andreas Urs: Entscheide Dich! Der Krieg und die Demokratie. Freiburg i. Br.: Herder 2023, S. 72.

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Münze Berlin: „Silbermedaille auf Nietzsche“, ohne Jahr (nach 2000), zit. in: Giuriato, Davide; Morgenroth, Claas; Zanetti, Sandro (Hg.): Noten zum „Schreiben“. Für Martin Stingelin zum 60. Geburtstag. Paderborn: Brill, Fink 2023, S. 17, Abb. 2.6.

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„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Spielmann, Götz (Regie): Der Schutzengel. Landkrimi [Film]. Mainz: ZDF 04.09.2023 [33:13-33:16 Min.].

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Stable Diffusion (Deep-Learning-Text-zu-Bild-Generator): „How do Nietzsches natures look like?“, Prompt: Antonia Ulrich, 05.04.2023.

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„Die Erd-Regierung ist ein nahes Problem.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Stapferhaus (Hg.): Natur und wir? Ein Buch über die entscheidende Frage unserer Zeit. [Basel]: NZZ Libro 2023, S. 32.

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Nie umsonst. – Im Gebirge der Wahrheit kletterst du nie umsonst: entweder du kommst schon heute weiter hinauf oder du übst deine Kräfte, um morgen höher steigen zu können.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Strümpel, Jan (Hg.): Über den Bergen wohnt das Glück. Geschichten und Gedichte von Gipfeln und Tälern. München: Anaconda 2023, S. 130.

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„Friedrich Nietzsche schrieb: 'Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer.' Bei all der Aufregung über die Tech-Branche verliert man leicht aus den Augen, dass die Staaten durch die Macht der digitalen Technologie in den Turbogang geschaltet haben.

Susskind, Jamie: Digital Republic. Warum unsere neue Welt eine neue Ordnung braucht. Hamburg: Hoffmann und Campe 2023, S. 194.

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„'Gott ist tot', schrieb Friedrich Nietzsche in den 1880er Jahren und traf damit den Zeitgeist. Munchs Themen sind zum Teil Reaktionen auf diesen Zeitgeist und entwickelten ihn zu einem gewissen Grad aktiv mit – als charakteristische Geisteshaltung, die sich mit der metaphysischen Einsamkeit des modernen Menschen auseinandersetzt.

Vetlesen, Arne Johan: „Munch und die Trauer über den Verlust der Natur. Die Geschichte einer gefährdeten Beziehung“, in: Westheider, Ortrud; Philipp, Michael; Zamani, Daniel (Hg.): Munch. Lebenslandschaft. München: Prestel 2023, S. 56-63, hier S. 56.

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„Nietzsche zufolge lachen selbst die Götter auf 'übermenschliche und neue Weise', und zwar auf 'Unkosten aller ersten Dinge.'“

Vieweg, Klaus: Anfänge. Eine andere Geschichte der Philosophie. München: C.H. Beck 2023, S. 137.

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„Der späte Friedrich Nietzsche bedauerte es, in seinem Umgang mit Hegel der <unintelligenten Wut> Schopenhauers gefolgt zu sein, eine Wut, die bis heute grassiert.

Vieweg, Klaus: Hegel. Der Philosoph der Freiheit. München: C.H. Beck 2023, S. 23.

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„Nietzsches an den sophistischen Rhetorikern geschultes Diktum, Wahrheit sei nur ein 'bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen', liest sich heute als Prophezeiung von ChatGPT.“

Volmar, Axel [u.a.]: „Protokoll 27“, in: Tuschling, Anna; Sudmann, Andreas; Dotzler, Bernhard J. (Hg.): ChatGPT und andere Quatschmaschinen“. Gespräche mit Künstlicher Intelligenz. Bielefeld: transcript 2023, S. 217-245, hier S. 227.

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„Dies Mosaik von Worten...“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Wollek, Christian: horaz oden. Wiesbaden: allbärn-verlag 2023, S. [7].

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„Rée war es, der Nietzsche nicht nur zum Aphoristiker, sondern auch zum Entlarvungspsychologen machte.“

Zimmer, Robert: Paul Rée. Philosoph – Arzt – Humanist. Leipzig: Hentrich & Hentrich 2023, S. 35.

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„Wir müssen, um es mit Nietzsche zu sagen, einen Schritt vom passiven zum aktiven Nihilismus unternehmen.“

Žižek, Slavoj: Die Paradoxien der Mehrlust. Ein Leitfaden für die Nichtverwirrten. Frankfurt a. M.: Fischer 2023, S. 412-413.

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Anonym: „Graffito“, in: Hamburg, Altländer Straße (Höhe Deichtorhallen) Juni 2022, Foto: Antonia Ulrich.

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„Funny-the-last-eleven-years-of-Nietzsche’s-life-
following-a-paralysing-stroke-and-psychosis.
I’m not that kind of comedian either.“

Ascroft, Nick: „Knock Knock. Who's There? Nietzsche. Nietzsche Who? Nietzsche to Open ze Door Please a Liddle Bit“, in: Ascroft, Nick: The stupefying. Wellington: Te Herenga Waka University Press 2022, S. 60-61, hier S. 61.

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„Friedrich Nietzsche spottete: Die Christen müssten erlöster aussehen, um ihre Mitmenschen von ihrem Glauben zu überzeugen. Man kann diese Spitze auch gegen Menschen wenden, die ihr Leben der Kunst widmen. Sie müssten eigentlich glücklich, frei und entspannt sein. Museen müssten Inseln der Seligen sein. Doch leider grassieren hier oft grauer Missmut, Lustlosigkeit, hierarchischer Druck, Unsicherheit, Hörigkeit dem Zeitgeist gegenüber, Abhängigkeit von Trends, Sehen mit den Ohren statt mit den Augen [...]. Ausnahmen sind eher selten.“

Beaucamp, Eduard: Jenseits der Avantgarden. Texte und Gespräche zur zeitgenössischen Kunst. Göttingen: Wallstein 2022, S. 94.

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Bergès, Sandrine; Uckelman, Sara L.: „Coverdesign“, in: Bergès, Sandrine: The Nietzsche affair. A Martha Freud story. Durham: Ellipsis imprints 2022.

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„Nietzsche meende dat het nihilisme overwonnen moest worden. Das geloven wij ook. Maar anders dan Nietzsche geloven wij dat daarin de taak ligt van politiek. Politiek gaat om de verandering van onze gedeelde werkelijkheid. En als we het nihilisme te boven willen komen, dan zal die verandering gepaard moeten gaan met de creatie van nieuwe manieren van leven – vanuit het vertrowen dat een andere wereld mogelijk is.“

Berkhout, Arthur; Berkhout, Jarmo: Anti-nihilisme. Engagement in de 21ste eeuw. Amsterdam, Antwerpen: Uitgeverij Pluim 2022, S. 22-23.

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Blickensdorf, Lo: „Karikatur“, zit. in: Bücherkabinett. [Menlo Park]: Facebook, 11. November 2022.

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„1872 wurde Malwida die Gönnerin Friedrich Nietzsches.“

Boser, Elisabeth; Erhardt, Ingrid: Zauberhaftes Capri. Ein Paradies für Künstler [Ausstellungskatalog]. Dachau: Zweckverband Dachauer Galerien und Museen 2022, S. 137. 

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„Der Philosoph Friedrich Nietzsche meinte, das Lachen sei Ausdruck einer kurzzeitigen Erleichterung, eines Aufatmens. Lachen sei ein 'Übergang aus momentaner Angst in kurz dauernden Übermut.' Da wir aus evolutionären Gründen auf alles Unerwartete und Plötzliche mit Angst reagieren, so Nietzsche, sind wir erleichtert, wenn es weniger schlimm kommt, als wir erwartet hatten. Also lachen wir.“

Bossart, Yves: Trotzdem lachen. Eine kurze Philosophie des Humors. München: Blessing 2022, S. 20.

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„Die Kreuzigung samt Geißelung war die grausamste Hinrichtungsart im Römischen Reich, die häufig bei Aufständischen ohne römisches Bürgerrecht angewandt wurde. Angesichts dieses blutigen Geschehens ist es schwer, nicht an die Worte Nietzsches zu denken, der überzeugt war, dass nur das sicher im Gedächtnis bleibt, das nicht aufhört, 'wehzutun [...] Es ging niemals ohne Blut, Martern, Opfer ab, wenn der Mensch es nötig hielt, sich ein Gedächtnis zu machen. [...] die grausamsten Ritualformen aller religiösen Kulte [...] alles das hat in jenem Instinkte seinen Ursprung, welcher im Schmerz das mächtigste Hilfsmittel der Mnemonik erriet.'“

Braun, Bernhard: Die Herkunft Europas. Eine Reise zum Ursprung unserer Kultur. Darmstadt: wbg 2022, S. 252.

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Nietzsche, Friedrich, zit. in: Brüning, Barbara [et al.] (Hg.): Der Philosophie-Kalender 2023. Unterhaching: Harenberg 2022, Kalenderblatt vom 21. Februar 2023.

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Daemmrich, Elke: „Nietzsche contra Wagner“ [Zinkätzung 2018], in: Leipziger Blätter. Leipzig: Passage-Verlag, Herbst 2022, Heft 81, S. 76.

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Unter Nietzsches Schnurrbart

wächst etwas Großes heran:

ein Nest der Nichtigkeit

ein weißes Ei für einen weißen Tod.“

Dekleva, Milan: Die Schnittmenge der Schönheit. Ottensheim/Donau: Edition Thanhäuser 2022, S. 59.

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Nietzsche, Friedrich, zit. in: Deutschlandfunk Kultur: Signale an den Rest der Welt – G7-Gipfel in Elmau. Köln 27. Juni 2022.

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Dijk, Marc van; Steege, Sander ter: Het ravijn van Nietzsche. Utrecht: Ten Have 2022, Vorsatzblatt.

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Moderator:         „Was lesen Sie sonst noch?“
Kabarettistin:     „[I]n guten Momenten: Nietzsche. Aber da kann ich immer nur eine halbe Seite lesen, weil es […] eine seltsame Mischung [ist]: Es erhebt mich, aber es deprimiert mich auch in dem Sinne, dass ich mir denke: Wozu sollte ich noch irgendetwas schreiben? Es ist alles gesagt, gedacht und schöner formuliert als ich es jemals könnte!“

Eckhart, Lisa, in: Eins zu Eins. Der Talk [Podcast]. München: Bayern 2, 29.09.2022 [31:11-31:32 Min.].

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„Pandemien sind die großen Unterbrecher der Weltgeschichte, genau wie Weltkriege und globale Finanzkrisen. Egal, ob wir sie als Naturereignisse behandeln oder als von Menschen gemachte Katastrophen [...], sie sind auch Momente der Offenbarung. Eine Katastrophe teilt uns in drei Gruppen: die Opfer, die glücklichen Überlebenden und die Versehrten und Traumatisierten. Eine Katastrophe scheidet auch die Zerbrechlichen von den Widerstandsfähigen und den Antifragilen – Nassim Talebs hübsche Bezeichnung für diejenigen, die an Problemen wachsen. (Oder wie Nietzsche schon wusste: 'Was mich nicht umbringt, macht mich härter.')“

Ferguson, Niall: Doom. Die großen Katastrophen der Vergangenheit und einige Lehren für die Zukunft. München: Pantheon 2022, S. 482.

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„Wir ahnen, was Darwins Gedanke alles leisten kann, wenn man sich einmal mit ihm vertraut macht, was an die Frage erinnert, wen Darwin damit ermordet haben wollte. Wissenschaftshistorisch scheint die Antwort eindeutig zu sein. Sie kann bei dem Philosophen Friedrich Nietzsche nachgelesen werden, der am Ende des 19. Jahrhunderts verkündete, 'Gott ist tot'. Der Darwin-Kenner Nietzsche meinte das genauso wie ein moderner Evolutionsbiologe, nämlich als Hinweis darauf, dass ein Verständnis des Menschen nicht mehr durch den Umweg über Gott gelingen kann. Der Weg zum Menschen führt für Forscher über den Affen [...].“

Fischer, Ernst Peter: Schrödingers Katze auf dem Mandelbrotbaum. Die Schlüsselideen der großen Forscher. München: Anaconda 2022, S. 210.

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„Nietzsche scheint vor allem Platons Ion in Erinnerung zu haben, wenn er mit seinem Zarathustra den Tanz und die Leichtigkeit ersehnt. Das Göttliche lässt die 'begeisterte Seele [unmittelbar] bei den Dingen sein' (535c). Das Göttliche zeigt sich in 'Entgeisterung und Wahnsinn' (katechómenos kai mainómenos) (536d) und ist Nietzsche auch darin näher, als es nach dem 'Tod Gottes' der Fall sein dürfte.“

Gerhardt, Volker: Der Sinn des Sinns. Versuch über das Göttliche. München: C.H. Beck 2022, S. 345, Fußnote 4.

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Götze, Moritz: „Weinetikette“ [Emaillemalerei], in: Zscheiplitzer Spätburgunder trocken. Gleina: Weingut Böhme & Töchter 2022.

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Götze, Wasja: „Logo“, in: Giebler, Rüdiger; Götze, Moritz: Grand Tour. Made in Kaisersaschern. Halle: Hasenverlag 2022, Titelblatt.

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„Nietzsche hat den Weingott Dionysos in die Mitte seines Denkens gestellt und zum Star seiner Philosophie gemacht. Dafür forderte er 'eine neue Welt der Symbole', wozu auch die 'ganze leibliche Symbolik' gehören sollte. Was er genauer darunter verstanden hat, wird aus seinem Text nicht deutlich.“

Grätzel, Stephan; Rehm-Grätzel, Patricia: Reiner Wein. Philosophie zum Einschenken. Würzburg: Königshausen & Neumann 2022, S. 111.

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„Gleichwohl bleibt [...] in Auerbachs Augen ein Gegensatz von Homer und Platon unüberbrückbar: der Gegensatz zwischen der 'Vordergründigkeit' Homers und Platons 'Hinterwelt' (Nietzsche). Denn Homers Epen 'verbergen nichts [...]', während Platons kunstvoll arrangierte Dialoge beanspruchen, die wahre Wirklichkeit der Ideen allenfalls indirekt zur literarischen Erscheinung zu bringen.“

Grotz, Stephan: Walter Benjamins Auerbach. Ein wiedergefundenes Buch aus seiner verschollenen Bibliothek. Ottensheim/Donau: Edition Thanhäuser 2022, S. 14.

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„Hinzu kommt, dass Goethe zum Typus der 'Kopfarbeiter' gehörte. Er schrieb Texte oft erst dann nieder bzw. diktierte sie, wenn sie im Kopf schon weitgehend ausgearbeitet waren − im Gegensatz zu so genannten 'Papierarbeitern', die ihre Einfälle erst einmal aufs Papier bringen und dann durcharbeiten, teilweise gründlich und in mehreren Phasen − Prozesse, wie man sie etwa anhand der Manuskripte Nietzsches oder Friedrich Hölderlins nachverfolgen kann.“

Höppner, Stefan: Goethes Bibliothek. Eine Sammlung und ihre Geschichte. Frankfurt a. M.: Klostermann 2022, S. 276. 

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Nietzsche, Friedrich, zit. in: Ich bin. Eine Zeitschrift um Neues zu entdecken und das Glück zu finden. Leipzig: Auerbach Verlag und Infodienste GmbH 2022, H. 4, S. 7.

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Ignis, Nykteria: „Illustration“, in: Almeida, Patrícia S. Bagot de: Nietzsche, a mulher e a igualdade. Contribuições à teoria feminista. Santa Mônica: Culturatrix 2022, Umschlag.

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Ilhan, Deniz: „Illustration“, in: Durakoglu, Aysegul; Steinmann, Michael; Tuncel, Yunus (Hg.): Nietzsche and music. Philosophical thoughts and musical experiments. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing 2022, Umschlag.

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„Ständig zitierte man Nietzsches 'Umwertung aller Werte'. Mit dem Geldwert schien das gesamte kulturelle Wertesystem ins Rutschen gekommen. [...] Der Liebe schien es wie dem Geld zu gehen: ihr Wert sank, je öfter sie beteuert wurde. Verlangen wurde zu Gier.“

Jähner, Harald: Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen. Berlin: Rowohlt 2022, S. 94.

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„Eigentlich wäre so etwas wie ein Weltkartellamt nötig. [...] Aber ein Weltkartellamt ist genauso utopisch wie eine Weltregierung. Die wurde im antiken Griechenland von Platon und Aristoteles diskutiert, später auch von den Philosophen Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche oder Bertrand Russel.“

Jakobs, Hans-Jürgen: Das Monopol im 21. Jahrhundert. Wie private Unternehmen und staatliche Konzerne unseren Wohlstand zerstören. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2022, S. 317.

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Jules Julien, in: Philosophie magazine: „Ainsi parlait Zarathoustra“. Paris: Philo Editions 2022, S. 72.

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Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 war Mussolini überzeugter Sozialist. Doch dies sollte sich bald ändern. Tatsächlich war der Sozialismus, den er vertrat, ein eklektisches Konstrukt. Er kannte Marx, zog aber, wenn es ihm passte, auch die Gedanken anderer heran: so Vilfredo Paretos Elitetheorie, Friedrich Nietzsches 'Willen zur Macht' und George Sorels 'Kampf gegen die Dekadenz'. Die Ideen an sich interessierten ihn nicht, außer sie vermochten Massen zu mobilisieren und konnten als Vehikel auf dem Weg zur Macht dienen.“

Kershaw, Ian: Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2022, S. 80-81.

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Geistesgeschichtliche Rückblicke und insbesondere solche auf Entwicklungen in der Philosophie betonen häufig, dass bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit Nietzsches Rede vom Tod Gottes [...] der Abschied von linearen Fortschrittserzählungen eingeleitet worden sei, übrigens auch von einer Auffassung von Geschichte als eines kontinuierlichen Ablaufes [...]. Und in der Tat wird man diese Diagnose kaum bestreiten können.“

Knöbl, Wolfgang: Die Soziologie vor der Geschichte. Zur Kritik der Sozialtheorie. Berlin: Suhrkamp 2022, S. 139.

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„Ich stehe vor einer Steinmauer aus dem 12. Jahrhundert, der Fundamentmauer des ersten Palais du Louvre. Ich beginne mit dem Baumaterial, das Nietzsche am Herzen lag.“

Kosuth, Joseph: ni apparence ni illusion [Wandinstallation]. Paris: Musée du Louvre im Juni 2022, Foto: Hans von Seggern.

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„'Geht das zusammen, die intellektuelle Kundschaft und Wintersport?', fragte ich.

Da blickte mich Urs Kienberger an und sagte einen schönen Satz: 'Man kann ja durchaus Ski fahren und Bücher lesen.' Und fügte dann noch hinzu: 'Hesse ist ja auch Ski gefahren. Nietzsche allerdings nicht.'“

Lesti, Andreas: Zauberberge. Als es die Dichter und Denker auf die Schweizer Gipfel zog. Wals: BERGWELTEN 2022, S. 109.

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„Laut Plessner nahm die humanistisch-idealistische Philosophie seit dem späten 18. Jahrhundert eine ersatzreligiöse Rolle in Deutschland ein. Sie sei durch Marx, Kierkegaard und Nietzsche als Instanz zerstört worden, wodurch sich das philosophische Denken in zwei Richtungen aufgespalten habe: In jene, die das religiöse Erbe radikal abschüttelten, und jene, die ihre Ideen zum offenen Weltanschauungsglauben transformierten, was in den Nationalsozialismus führte.“

Link, Fabian: Demokratisierung nach Auschwitz. Eine Geschichte der westdeutschen Sozialwissenschaften in der Nachkriegszeit. Göttingen: Wallstein 2022, S. 183.

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„Schriftsteller haben oft etwas an öffentlichen Unterkünften auszusetzen, und viele von ihnen fassten ihre Hassliebe in Worte.

So etwa der Philosoph Peter Sloterdijk, der sich über die Anwesenheit von Fussballern im Hotel Waldhaus in Sils beschwerte [...]. Sibylle Lewitscharoff, Friedrich Dürrenmatt, Daniel Kehlmann und Thomas Mann waren gern an diesem Ort abgestiegen, nicht jedoch Thomas Bernhard, der zwar oft dort logierte, aber notierte: 'Wir hatten kein Wetterglück und in jeder Beziehung auch widerwärtige Gäste am Tisch gehabt. Selbst Nietzsche haben sie uns verleidet. Auch als sie mit ihrem Auto tödlich verunglückt und schon in der Kirche von Sils Maria aufgebahrt waren, haben wir sie immer noch gehasst.'“

Löhndorf, Marion: Das Hotel. Zürich: Vontobel-Stiftung 2022, S. 44-45.

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„Die unter den professionellen Philosophen der Gegenwart verbreitete Mode, das Paradoxe abzulehnen (sie [Mary Midgley] führt Wittgenstein, Moore und Russel an [...]), hat die Anziehungskraft von 'paradoxen Schriftstellern' wie Blake, Nietzsche und Kierkegaard nur noch verstärkt: 'In der Spekulation wie in Klatsch und Tratsch haben wir eine natürliche Neigung dazu, die überraschendere Version der Geschichte hören zu wollen.'“

Mac Cumhaill, Clare; Wiseman, Rachael: The quartet. Wie vier Frauen die Philosophie zurück ins Leben brachten. München: C.H. Beck 2022, S. 360.

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„Nietzsches Kritik der Askese spricht vom Leiden an depressiver Verstimmung, vom Leiden an sexueller Enthaltsamkeit, vom neurotischen Masochismus eines 'lüsternen Eunuchentums' und von der 'Gerechtigkeits-Tartüfferie der Impotenz'. Von den Qualen des Hungers weiß er gar nichts.“

Macho, Thomas: Warum wir Tiere essen. Wien, Graz: Molden 2022, S. 92.

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„Nietzsches Zarathustra preist den Übermenschen (oder Superman, wie er in der ungelenken englischen Übersetzung heißt) dafür, sein Wertesystem am Leben auf Erden ausgerichtet zu haben und nicht an einem wie auch immer gearteten Himmelreich. Nietzsches Übermensch ist das krasse Gegenteil des idealistischen, liberalen, der Gerechtigkeit verpflichteten Superman der DC Comics. Der Übermensch lehnt den 'modernen' Menschen, den 'guten' Menschen, den Christen 'und andre Nihilisten' ab und propagiert den Willen zur Macht, verkörpert durch ein kräftiges, männliches Individuum. Das Konzept einer Überfrau gibt es bei Nietzsche nicht.“

Manguel, Alberto: Fabelhafte Wesen. Dracula, Alice, Superman und andere literarische Freunde. Zürich: Diogenes 2022, S. 59.

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„Dabei ist die Diagnose einer moralistischen Diskursverschiebung gar nicht so neu. Schon Ende des 18. Jahrhunderts warnte Immanuel Kant (1724-1804) [...] vor einer Tyrannei durch sich ins phantastisch Tugendhafte versteigende Moralvorstellungen. Etwa ein Jahrhundert danach ermahnte Friedrich Nietzsche (1846-1900) dazu, 'jetzt die Welt zu entmoralisieren: sonst könnte man nicht mehr leben.'“

Neuhäuser, Christian; Seidel, Christian: Was ist Moralismus? Über Zeigefinger und den Ort der Moral. Ditzingen: Reclam 2022, S. 9.

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„Die aus Chemnitz stammende und in Zürich studierende Helene Friederike Stelzner (1861-1937) beklagte sich über die 'große Gefolgschaft', die Nietzsches 'Herrenmoral' genoss. Denn die von Frauen unternommene Aufklärung über ihre Situation gehöre für diese Kreise 'zu den schlimmsten Fortschritten der allgemeinen Verhäßlichung Europas'. Sie empfänden es als eine schlechte Erscheinung, wenn Frauen sich ihrer selbst bewusst würden und dabei notwendig 'ad rem mulieris' zu sprechen begännen.“

Neumann, Andreas: Gelehrsamkeit und Geschlecht. Das Frauenstudium zwischen deutscher Universitätsidee und bürgerlicher Geschlechterordnung (1865-1918). Stuttgart: Steiner 2022, S. 185.

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„Es ist eine Kunst, ihn zu lesen. Wer ihn, Nietzsche, wörtlich nimmt, ist sowieso verloren. Seine Philosophie ist kein System. Es ist aber auch nicht einfach nur eine Ansammlung geistreicher Aperçus oder genialischer Ideen. Seine Philosophie ist ein System in Aphorismen. Wenn das Wort noch erlaubt wäre, würde man es als eine 'Dichtung' bezeichnen.“

Neumann, Peter: Feuerland. Eine Reise ins lange Jahrhundert der Utopien, 1883-2020. München: Siedler 2022, S. 23.

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„'Ich schätze einen Philosophen nur in dem Maß, in dem er ein Vorbild sein kann.' Frei nach Friedrich Nietzsche“

Pépin, Charles: Sich selbst vertrauen. Kleine Philosophie der Zuversicht. München: Hanser 2022, S. 141, Motto.

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„Die Neugier wächst, wenn man darauf stößt, dass diese Frau über viele Jahre Friedrich Nietzsche in enger Freundschaft verbunden war: Jenem Philosophen, den der Nationalsozialismus als (angeblichen) Wegbereiter feierte und der vielfach als Frauenfeind gilt. Nietzsche verherrlicht sie am 26. Mai 1876 sogar als 'die beste Freundin der Welt'“.

Radkau, Joachim: Malwida von Meysenbug. Revolutionärin, Dichterin, Freundin. Eine Frau im 19. Jahrhundert. München: Hanser 2022, S. 9.

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„Bei allen dreien  Lessing, Nietzsche, Arendt  nährt sich der polemische Geist aus der Überzeugung, dass kein Mensch jemals im Besitz der Wahrheit sein kann.“

Rebentisch, Juliane: Der Streit um Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt. Berlin: Suhrkamp 2022, S. 14.

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„Mit Nietzsches Hilfe, ein häufiger Gast im Hause Wagner, war ein Puppentheater aufgebaut worden. Ein Höhepunkt war jedes Mal das Eintreffen des Journals La Poupée Modèle ein Blatt für junge Mädchen, das Schnittmuster enthielt, mit denen man Figuren bekleiden konnte. Die Mädchen schnitten und klebten begeistert.“

Rieger, Eva: Isolde Richard Wagners Tochter. Eine unversöhnliche Familiengeschichte. Berlin: Insel Verlag 2022, S. 32.

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„Wie jedes Jahr, wenn etwas zu Ende geht, bloß diesmal für immer, lege ich Pferd Henkie meine zur Donnerwolke geformten Arme um den Hals, wie in der Fabel von Nietzsche, der gern ein tragischer Held sein wollte.“

Rijneveld, Marieke Lucas: Kalbskummer Phantomstute. Gedichte. Berlin: Suhrkamp 2022, S. 141.

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„Das Bedürfnis nach Glauben ist der größte Hemmschuh der Wahrhaftigkeit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Sarrazin, Thilo: Die Vernunft und ihre Feinde. Irrtümer und Illusionen ideologischen Denkens. München: Langen-Müller 2022, S. 205.

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„Bice. Liebste. Unser Leben soll so lange dauern, wie die Wahrsagerin es vorausgesagt hat. Wenn ich neunundneunzig Jahre alt bin, wirst du fünfundneunzig sein und für mich immer noch das Schönste, was ich sah. Ich weiß, Bice, dass es Friedrich Nietzsche war, der das übers Engadin gesagt hat. 'Das Schönste, was ich sah!' Für mich bist du das, Bice.“

Scheib, Asta: Das Schönste, was ich sah. Roman. München: dtv 2022, S. 389.

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„Das Kunststück der Lebensweisheit ist,

den Schlaf jeder Art zur rechten Zeit

einzuschieben wissen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schirach, Ariadne von: Glücksversuche. Von der Kunst, mit seiner Seele zu sprechen. Stuttgart: Tropen 2022, S. 174.

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„Das Diktat der Geschwindigkeit, über das sich schon Nietzsche beklagt, scheint Aragon gar nicht erst erreicht zu haben. Nietzsche ermahnt sich dagegen bewusst zur Langsamkeit. Angesichts eines 'Zeitalter[s] der >Arbeit<, will sagen: der Hast, der unanständigen und schwitzenden Eilfertigkeit', wirbt er für eine Philologie, die gelernt hat, 'sich Zeit [zu] lassen, still [zu] werden, langsam [zu] werden.'“

Schönthaler, Philipp: Die Automatisierung des Schreibens & Gegenprogramme der Literatur. Berlin: Matthes & Seitz 2022, S. 75.

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„Nietzsche und die anderen hätten niemals ihren Schmerz als Chance zum Erfolg umgedeutet oder ihn als Wink des Universums verstanden, wie man es vom Coaching kennt. Doch sie wussten, dass Leid zum Menschsein gehört. Sie haben ihren Schmerz als dunkle Kontrastfolie für die hellen Momente des Lebens begriffen.“

Schreiber, Juliane Marie: Ich möchte lieber nicht. Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven. München: Piper 2022, S. 120.

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„Nimmt man alle Charakterisierungen Srbiks zusammen, so verdichten sie sich zur Ideologie des Herrenmenschentums und zu einem Führermythos, wie Srbik sie geistesgeschichtlich vor allem bei Nietzsche vorfand.“

Siemann, Wolfram: Metternich. Stratege und Visionär. Eine Biografie. München: C.H. Beck 2022, S. 27.

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„Dem Umsturz der Meinungen folgt der Umsturz der Institutionen nicht sofort nach, vielmehr wohnen die neuen Meinungen lange Zeit im verödeten und unheimlich gewordenen Haus ihrer Vorgängerinnen und conservieren es selbst, aus Wohnungsnoth.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Sommer, Andreas Urs: Eine Demokratie für das 21. Jahrhundert. Warum die Volksvertretung überholt ist und die Zukunft der direkten Demokratie gehört. Freiburg [u.a.]: Herder 2022, S. 167.

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„Sam Zamrik schlüpft in die unterschiedlichsten lyrischen Rollen, vom Sänger des Hohelieds bis zu Lou Reed, von Friedrich Hölderlin über Charles Baudelaire und Friedrich Nietzsche bis hin zu e.e. cummings, und wenn man außerdem weiß, dass Sam Teil des Metal-Projekts »Eulen« war und ist (man stelle sich vor: eine Metal-Band in Damaskus, die sich »Eulen« nennt! Wo gibt's denn so was? Na ja, in Damaskus eben!), dann erkennt man auch davon mehr als nur sanfte Spuren in diesen Gedichten.“

Stolterfoht, Ulf: „Dichter in Berlin“ [Nachwort], in: Zamrik, Sam: Ich bin nicht. Gedichte. Berlin: Hanser 2022, S. 127-129, hier S. 128.

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„‘Der Mensch [bindet] sein Leben an die Vernunft und ihre Begriffe, um nicht fortgeschwemmt zu werden und sich nicht selbst zu verlieren‘, schreibt Nietzsche. Doch manchmal möchte er fortgeschwemmt werden. Er möchte sich verlieren und sich vom Korsett der Vernunft, der Begriffe und der Erkenntnis befreien, um die Welt endlich so zu sehen, wie sie wirklich ist. Paradoxerweise öffnet die Illusion also den Blick auf die Wirklichkeit.“

Strassberg, Daniel: Spektakuläre Maschinen. Eine Affektgeschichte der Technik. Berlin: Matthes & Seitz 2022, S. 143-144.

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„Und gerade weil wir im letzten Grunde schwere und ernsthafte Menschen und mehr Gewichte als Menschen sind, so thut uns Nichts so gut als die Schelmenkappe: wir brauchen sie vor uns selber wir brauchen alle übermüthige, schwebende, tanzende, spottende, kindische und selige Kunst, um jener Freiheit über den Dingen nicht verlustig zu gehen, welche unser Ideal von uns fordert.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Strassberg, Daniel: Der Teufel hat keine Zeit. Philosophisch-politische Betrachtungen. Zürich: Rotpunktverlag 2022, S. 66-67.

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„Einer der wichtigsten Texte zu Schulden und Moral ist Friedrich Nietzsches Zur Genealogie der Moral (1887). [...] Nietzsche vertritt darin die These, dass die moralische Schuld aus finanziellen Schulden entstanden sei und dass das Schuldgefühl auf das Verhältnis zwischen Gläubiger und Schuldner zurückgehe. In diesem Verhältnis stehe dem Gläubiger ein Recht auf Grausamkeit zu, denn als Vergeltung für unbezahlte Schulden können sie als 'Rückzahlung und Ausgleich' ihre Macht gegenüber dem Schuldner ausleben. In dieser vom Ökonomischen bestimmten Moral steht das Recht auf der Seite des Gläubigers und die Schuld buchstäblich auf der Seite des Schuldners.“

Straumann, Barbara: „Schulden in der Literatur“, in: Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (Hg.): Bulletin: Geld seine Werte, seine Wandlungen. Bern: SAGW, 2022, H. 3, S. 36-40, hier S. 37.

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Thanhäuser, Christian: Holzschnitt anlässlich des Hoffests zum Nietzsche-Geburtstag. Naumburg: Nietzsche-Dokumentationszentrum, 15. Oktober 2022, Plakat.

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„Nur wer sich wandelt, bleibt mit mir verwandt.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Theater Naumburg: Die Verwandlung nach Franz Kafka [Programmheft]. Naumburg, September 2022, Titelblatt.

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Truchot, Pierre J.: „Umschlaggestaltung“ [Detail], in: Truchot, Pierre J.: L'art d'oublier. Paris: L'Harmattan 2022.

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Tschirschwitz, Paul: „Zeichung“, in: Gästebuch. Naumburg: Nietzsche-Haus, November 2022.

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The Unemployed Philosophers Guild: Nietzsche Watch. Brooklyn, NY: [s.n.] 2022.

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„Diese Texte sind viele Jahrhunderte alt, aber sie spiegeln die Welt um uns herum mit verblüffender Akkuratesse. Wie ist das möglich? Weil wir unsere Zeichen, unsere Ideen, unsere Revolutionen seit Griechenland und Rom immer wieder neu verwerten. Nietzsche, Freud, Marx − viele Philosophen gingen vom Studium der Antike aus, um dann die Wende zur Moderne zu vollziehen. Selbst die innovativste Neuschöpfung enthält immer auch Fragmente und Überreste vorhergehender Ideen.“

Vallejo, Irene: Papyrus. Die Geschichte der Welt in Büchern. Zürich: Diogenes 2022, S. 610-611.

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„[D]ie britische Moralphilosophin Mary Midgley bringt es in der folgenden Formel auf den Punkt: In Bezug auf Frauen haben die klugen Köpfe der westlichen Welt außerordentlich unkluge Überlegungen angestellt. Ausgerechnet hier schienen sich ausnahmsweise alle einig: 'Themen, bei denen Freud, Nietzsche, Rousseau und Schopenhauer nicht nur miteinander, sondern darüber hinaus mit Aristoteles, dem Apostel Paulus und Thomas von Aquin von Herzen übereinstimmen, dürften ausgesprochen selten sein; ihre Frauenbilder allerdings sind einander äußerst ähnlich.'“

Waal, Frans de: Der Unterschied. Was wir von Primaten über Gender lernen können. Stuttgart: Klett-Cotta 2022, S. 13-14.

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„Deine Bücher regen zum Tanzen an, wusstest du das? Rumba, Cha-Cha-Cha. Man könnte meinen, du schreibst, um dich an der allgemeinen Hässlichkeit und Trostlosigkeit zu rächen und tanzende Sterne hervorzubringen. Ist da etwas dran? Wie Nietzsche − eine verbissene Suche nach der Freude?“

Wauters, Antoine: „Interview mit Fiston Mwanza Mujila“, in: Mujila, Fiston Mwanza: Kasala für meinen Kaku & andere Gedichte. Klagenfurt, Graz, Wien: Ritter 2022, S. 83-97, hier S. 96.

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„Am Saum des Fluchtwegs aus Nietzsches fortwährend in Zweifel gezogenen Visionen fand ich den Begriff 'Täuschung'. In rechtlichem Sinne erfordert er einen Gegenbrief, aufgeschrieben und festgehalten als Privatabkommen, das in kriminellen Kreisen eine Notariatsurkunde zu begleiten pflegt. Diese Parallelwahrheit schrie um Ausblick.“

Assem, Marjolijn van den: Bewustzijn van schijn. Over het schouwspel tussen brief en tegenbrief = Bewusstsein vom Schein. Über das Schauspiel von Brief und Gegenbrief = Awareness of semblance. About the theatre between letter and counterletter = Conscience de la semblance. Sur le théâtre entre lettre et contre-lettre. Eindhoven: Lecturis 2021, S. 5.

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„[Dem] oft bemühte[n] Nietzsche-Zitat [...] [möchte] man entgegenhalten [...]: Ja, >unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken< − aber ebenso schon die Stifte während des Lesens.“

Bamert, Manuel: Stifte am Werk. Phänomenologie, Epistemologie und Poetologie von Lesespuren am Beispiel der Nachlassbibliothek Thomas Manns. Göttingen: Wallstein 2021, S. 196.

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Brüning, Barbara [et al.] (Hg.): Der Philosophie-Kalender 2022. Unterhaching: Harenberg 2021, Kalenderblatt vom 14. September 2022.

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„Amor Fati is a concept developed by Friedrich Nietzsche, most famously in his 1882 book The Gay Science. Nietzsche argues that everything that happens in one's life, including suffering and grief, is good and necessary for overcoming difficulties and becoming oneself in a full sense. As musicians in the diaspora, this idea has been important for us because it allowed us to make peace with our pasts and be able to look forward to the future again. Therefore, our Amor Fati is an appeal to the willpower of the marginalized and voiceless, a reminder of their capacity to overcome and continue to find meaning and love in life. It is an invitation to make peace with the past, to live the present, and to reconstruct the future.“

Eulen [Musikband]: Amor Fati [Single]. Damaskus, 30.05.2021 (13:09 Min.).

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„Viel zu Viele werden geboren: Für die Überflüssigen ward der Staat erfunden. Seht mir doch, wie er sie an sich lockt, die Viel-zu-Vielen! Wie er sie schlingt und kaut und wiederkäut!

'Auf der Erde ist nichts Größeres als ich: der ordnende Finger bin ich Gottes [...].'“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Ferrara, Silvia: Die grosse Erfindung. Eine Geschichte der Welt in neun geheimnisvollen Schriften. München: C.H. Beck 2021, S. 73.

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„Für Nietzsche beweisen die statistischen Zahlen nur, dass der Mensch ein Herdentier ist, dass 'die Menschen zunehmen im Gleichwerden'. Diese Gleichschaltung charakterisiert auch die heutige Transparenz- und Informationsgesellschaft.“

Han, Byung-Chul: Psychopolitik. Neoliberalismus und die neuen Machttechniken. Frankfurt a. M.: Fischer 2021, S. 100.

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„Mehr als ein Jahrhundert nachdem Nietzsche verkündet hat, Gott sei tot, scheint der Allerhöchste ein Comeback zu erleben. Doch das ist ein Trugbild. Gott ist tot − es dauert nur eine Weile, den Leichnam loszuwerden. Der radikale Islam stellt keine ernsthafte Bedrohung für das liberale Paket dar, denn bei aller religiösen Inbrunst begreifen seine Eiferer die Welt des 21. Jahrhunderts nicht wirklich und haben zu den neuartigen Gefahren und Chancen, welche die neuen Technologien überall um uns herum heraufbeschwören, nichts Relevantes zu sagen.“

Harari, Yuval Noah: Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen. München: Beck 2021, S. 414.

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„Für den sehr Einsamen ist schon Lärm ein Trost.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hecht, Martin: Die Einsamkeit des modernen Menschen. Wie das radikale Ich unsere Demokratie bedroht. Bonn: Dietz 2021, S. 151.

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„In meiner Stube ist es todtenstill – meine Feder kratzt nur auf dem Papier – denn ich liebe es schreibend zu denken, da die Maschine noch nicht erfunden ist unsre Gedanken auf irgend einem Stoffe, unausgesprochen, ungeschrieben, abzuprägen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Jakobi, Stefanie: „Irgendwie mag ich das schreiben...“. Analoges und digitales Schreiben als Motiv in zeitgenössischer Kinder- und Jugendliteratur. Würzburg: Königshausen & Neumann 2021, S. 13.

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„Die Lebensphilosophie ist eine Strömung, die zur Zeit der Hochindustrialisierung entstand und das Leben der Technik kulturkritisch gegenüberstellte. In weiten Teilen sah sie 'Leben' allerdings nicht als Gegenbegriff zu 'Technik', sondern beide als Reflexionsbegriffe, die es zueinander gelingend in Relation zu setzen galt [...]. Den Beginn einer expliziten Philosophie des Lebens markieren Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey“.

Karafyllis, Nicole C.: Lebensphilosophie“, in: Grundwald, Armin; Hillerbrand, Rafaela (Hg.): Handbuch Technikethik. Stuttgart: Metzler 2021, S. 98-100, hier S. 98.

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Karimi, Hadi: „Friedrich Nietzsche“, in: Safranski, Rüdiger: Nietzsche. Biografija njegove misli. Zagreb: Sandorf 2021, Umschlag.

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„Wenn Nietzsche sagt, 'göttlich ist des Vergessens Kunst', so ist das Internet das Gegenteil: Es vergisst nicht, es vergibt nicht. Es ist alles andere als göttlich.“

Köhler, Joachim: Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2021, S. 196.

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„Ich weiß nicht, wie ich es begründen soll, aber Menschen [...] brauchen die Gesellschaft anderer Tiere. Mir scheint, es sind gerade die erheblichen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren [...], denen dieses Bedürfnis entspringt. Manche Denker, wie Aristoteles, glauben, der Mensch stehe lediglich einen Rang über den Tieren in der Stufenleiter der Natur. Andere, wie Freud und Nietzsche, halten uns für eine Art Abweichung, etwas leicht Unnatürliches, Verdrehtes und glauben, dass wir als moralische Tiere verurteilt sind, uns selbst zu quälen.“

Korsgaard, Christine M.: Tiere wie wir. Warum wir moralische Pflichten gegenüber Tieren haben. Eine Ethik. München: Beck 2021, S. 301.

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„(...) dass es eben der Sinn aller Kultur sei, aus dem 'Raubtier' Mensch ein zahmes und zivilisiertes Tier (...) herauszuzüchten (...)“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Krauze, Gabriel: Beide Leben. Roman. Zürich, Berlin: Kein & Aber 2021, S. 237.

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„Montag, 20. Juli

Nach einer zerstückelten Nacht umfassendes Frühstück. Gipfeli, Birchermüsli, Œufs Bénédicte usw. [...] Dann unser dritter Philosophieabend, wie gestern angedeutet, zu DIONYSOS. Was, wenn er einbräche in unsere domestizierte Alltagswelt? Oder ist er immer schon unterwegs − der Gott, der aus dem (inneren) Ausland kommt?

Ralf Eichberg, der Leiter des Nietzsche-Dokumentationszentrums Naumburg, ist sehr begeistert. Will uns nächstes Jahr für eine Performance nach Deutschland einladen.“

Kunz, Martin: Alltag. Philosophische und andere Notizen in einem merkwürdigen Jahr. Zirl: Edition BAES 2021, S. 110-111.   

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„Was ist und wie entsteht die deutsche Literatur? Die Deutschen definierte Friedrich Nietzsche als das Volk, bei dem die Frage 'Was ist deutsch?' niemals ausstirbt. Er scheint sich geirrt zu haben. Heute ist diese Frage verpönt. Aber es gibt trotzdem so etwas wie eine deutsche Identität, in einem Kernbereich jedenfalls, auch wenn auf ihr die scharfen Schlagschatten des Nationalsozialismus liegen − und diese Identität ist geschaffen worden von der deutschen Literatur.“

Kurzke, Hermann: Literatur lesen wie ein Kenner. Eine Handreichung für passionierte Leserinnen und Leser. München: C.H. Beck 2021, S. 39.

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„Seit dem Morgen, seit dem Augenblick, als Nietzsche erneut vor ihr auf die Knie gesunken war und Lou ihm einmal mal mehr hatte sagen müssen, dass sie nicht zu heiraten gedachte, weder ihn noch Paul Rée noch irgendeinen anderen, seit diesem Moment trieb Nietzsche sie wie ein Wahnsinniger durch Luzern. Sie schätzte ihn sehr [...]. Aber wie hätte sie einer Ehe mit ihm zustimmen können?“

Lambert, Thérèse: Die Rebellin. Roman. Berlin: Aufbau Verlag 2021, S. 89.

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„Der Nietzsche-Mythos, den wir seit Jahrzehnten ertragen mussten, ist von seiner widerlichen Schwester und ihrem ebenso abstoßenden Mann ausgebrütet worden. Die beiden haben den armen Mann in etwas verwandelt, das er nie war, vor allem nach seinem Tod, würde ich sagen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Ungeheuer der Weltgeschichte herausragende, kritische Intellektuelle für ihre widerwärtigen Absichten ausnutzen.“

Le Carré, John: Silverview. Roman. Berlin: Ullstein 2021, S. 155.

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„Already, this poem has achieved

the status of lore amongst you little people of New England. Nevertheless,

I, Dr. Samuel Johnson, experience moments of such profound alienation

that I have surrendered my pistols to the care of my sister, Elisabeth Förster-

Nietzsche.“

Lerner, Ben: No art. Poems, Gedichte. Englisch und deutsch. Berlin: Suhrkamp 2021, S. 58.

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„Nietzsche hat das Sich-Fremdwerden in einem Aphorismus gefasst, der den berühmt gewordenen Titel Sternenfreundschaft trägt. Die Sternenfreundschaft, französisch 'amitié des astres', nennt Derrida treffend 'amitié désastre', die Freundschaftskatastrophe“.

Leyrer, Anna: Die Freundin. Beziehung und Geschlecht um 1900. Göttingen: Wallstein 2021, S. 70.

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„Friedrich Nietzsche famously registered that '[o]ur writing tools are also working on our thoughts', and this revelation was eagerly taken up by media theorist Friedrich Kittler to support the idea that the machine did change literary style − a thesis he maintained (and overstated) with Germanic certainty.“

Lyons, Martyn: The typewriter century. A cultural history of writing practices. Toronto [u.a.]: University of Toronto Press 2021, S. 9.

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„Wenngleich er es nicht zulassen wollte, empfand Berdjajew doch Verachtung für den 'Menschen der Masse'. Auch dies dokumentiert seine Nähe zu den Symbolisten. Ob das auf Nietzsche zurückzuführen ist, der auf die Symbolisten einen sehr großen Einfluss hatte?

Mandelstam, Nadeschda: Erinnerungen an das Jahrhundert der Wölfe. Berlin: Die Andere Bibliothek 2021, S. 403.

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„Viele Menschen meditieren, pilgern, lesen in der Bibel oder im Koran, zählen ihre Atemzüge und haben oft sehr komplizierte Vorstellungen über ihr religiöses oder spirituelles Leben. Einige setzen dabei Weisheitspraktiken fort, die in der langen Geschichte der abendländischen Kultur und Philosophie entwickelt worden sind, z. B. die Morgenandacht und die Meditation (Marc Aurel, Descartes), das Schreiben von Gedichten (Hölderlin, Heidegger, T. S. Eliot) oder das Wandern im Hochgebirge (Petrarca, Nietzsche).“

Marchal, Kai: „Versuch über das Schreiben oder Vom Durchlässigwerden der Innenwelt zur Außenwelt (und umgekehrt)“, in: Hampe, Michael; Marchal, Kai (Hg.): Weisheit. Neun Versuche. Berlin: Matthes & Seitz 2021, S. 127-138, hier S. 127-128.

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„Meiner Meinung nach ist die Philosophie Nietzsches paradoxerweise besser als die vorherrschende olympische Ideologie in der Lage, zu beschreiben, was ein Sportler durchlebt. Als Radprofi fühle ich mich dem affirmativen Individualismus Nietzsches näher als der zurzeit beliebten, altruistischen Fassade. Das Wesen des sportlichen Wettbewerbs ist nicht Eintracht, sondern Gegnerschaft. Woher die Scham, offen einzugestehen, dass Sport ein Kampf ist, in dem es darum geht, den Gegner zu schlagen?“

Martin, Guillaume: Sokrates auf dem Rennrad. Eine Tour de France der Philosophie. Bielefeld: Covadonga 2021, S. 72.

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„'Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern welcher keiner bedarf und wohl selbst eine machen könnte.' Das schreibt nicht Friedrich Nietzsche oder ein anderer erklärter Religionsgegner, sondern der evangelische Theologe Friedrich Schleiermacher. Der Satz pointiert, was in Eichendorffs Gedichten zu beobachten ist: Die Leistung des individuellen, aktuellen Schriftstellers tritt an die Stelle der kanonischen Religionstexte.“

Matuschek, Stefan: Der gedichtete Himmel. Eine Geschichte der Romantik. München: Beck 2021, S. 18.

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„Dann, am nächsten Tag, weiter in Richtung Pisa, 'das Meer lag tiefblau vor dem entzückten Auge. Links (...) stürzt in herrlicher Kurve Portofino ins Meer, eine Landschaft, die Nietzsche so geliebt hat.' Neue Generationen, neue Landschaften, neue Bezüge.“

Maurer, Golo: Heimreisen. Goethe, Italien und die Suche der Deutschen nach sich selbst. Hamburg: Rowohlt 2021, S. 374.

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„Ich schicke einen Topf mit Konfitüren, um eine sauere Geschichte loszuwerden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Midal, Fabrice: Der Alltags-Chillosoph. 40 kluge Pausen. München: dtv 2021, S. 159, Kapitelüberschrift.

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„Nietzsches ahistorischer Umgang mit Geschichte: Geschichte existiert bei ihm nur in Form von Sätzen.“

Mueller, Rainer René: Gesammelte Gedichte. Göttingen: Wallstein 2021, S. 117.

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Munch, Edvard: „Friedrich Nietzsche“ [reproduzierte Farblithografie], in: Bormuth, Matthias: Krankheit und Erkenntnis. Von Hölderlin bis Weber. Karl Jaspers als Pathograph. Stuttgart: frommann-holzboog 2021, Umschlag.

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Bildquelle: Nietzsche Sudoku. Devon, GB: Bromleigh House Ltd 2021, Umschlag.

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Bildquelle: „Dr. Panda liest in der Bibliothek“ [Comic], in: Ming Pao E-Newsletter. Hongkong, 29.09.2021.

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„Nur die ergangenen Gedanken haben Wert.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: O'Mara, Shane: Das Glück des Gehens. Was die Wissenschaft darüber weiß und warum es uns so guttut. Hamburg: Rowohlt 2021, S. 165.

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„In noi ci sono tutte le fonti:

talvolta come dice Nietzsche acqua

di fonti sconosciute

si mescola ad acqua di fonti conosciute:

allora si guarda la luce del sole

come se si fosse vissuta un'altra vita.“

Pasolini, Pier Paolo: Nach meinem Tod zu veröffentlichen. Späte Gedichte. Italienisch - deutsch. Berlin: Suhrkamp 2021, S. 568.

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„Nietzsche war ein leidenschaftlicher Verfechter von Individualität und hätte die Idee eines vom Staat geschaffenen Übermenschen absurd und abschreckend gefunden.“

Peterson, Jordan B.: Beyond Order – Jenseits der Ordnung. 12 weitere Regeln für das Leben. München: FinanzBuch Verlag 2021, S. 182.

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„Critics of the new reading public received unexpected support from many of the twentieth century's literary elite. Aldous Huxley, George Moore and D. H. Lawrence all deplored the reading preferences of the great unwashed. In particular, D. H. Lawrence (who had read too much Nietzsche) was, like T. S. Eliot, an enemy of mass education: 'Let all schools be closed at once ... the great mass of humanity should never leran to read and write.' Ironically, Lawrence first came across Nietzsche in Croydon Public Library, one of many institutions animated by the desire to make the fruits of learning available to a mass readership.“

Pettegree, Andrew; Weduwen, Arthur der: The library. A fragile history. London: Profile Books 2021, S. 13.

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„Heideggers Geschichtsfatalismus trifft sich jedenfalls mit dem technologischen Determinismus des Silicon Valley, indem er dem Menschen nur das Einfügen in das unvermeidliche Geschick der Technik belässt. Eine Steuerung der Technik scheint ihm mit menschlichen Mitteln nicht möglich. Die Ursache dafür liegt in seinem verkürzten Vernunftbegriff, der wiederum aus der radikalisierten Vernunftkritik in den Spuren von Nietzsches Denken resultiert.“

Pfeffer, Matthias: Menschliches Denken und Künstliche Intelligenz. Eine Aufforderung. Bonn: Dietz 2021, S. 91.

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„Friedrich Nietzsche hat die 'geistige Schwangerschaft' (KSA 3, 430) als eine höherrangige, der natürlich-biologischen Produktivität der Frauen überlegene Form von Kreativität behauptet und damit das intellektuelle Glück, dessen nur Männer kraft ihres Willens teilhaftig werden können, an die Spitze der Glücksskala gerückt. In Also sprach Zarathustra gibt er dafür die lapidare Begründung: 'Das Glück des Mannes heisst: ich will. Das Glück des Weibes heisst: er will' (KSA 4, 85).“

Pieper, Annemarie: Denkanstösse zu unseren Sinnfragen. Basel: Schwabe 2021, S. 112.

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„In seiner autobiographischen Schrift 'Ecce Homo' hielt Friedrich Nietzsche 1888 fest: 'Den höchsten Begriff von Lyriker hat mir Heinrich Heine gegeben'. Die Wertschätzung, die in dieser Aussage zum Ausdruck kommt, wird in der gegenwärtigen Germanistik weithin geteilt.“

Rickes, Hans-Joachim: „Heinrich Heine und Gerhart Hauptmann als Lyriker“, in: Brenner-Wilczek, Sabine (Hg.): Heine-Jahrbuch 2021. Stuttgart: J.B. Metzler 2021, S. 127-141, hier S. 127.

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„Indem sie ihr Denken in der 'Avantgarde' der Geschichte ansiedelt, ist Arendt in der Lage, aus scheinbar marginalen Erfahrungen weitreichende Schlussfolgerungen zu ziehen. [...] Es geht nicht darum, das Wesen der Moderne aufzudecken oder die sich um Arendt herum abspielende Geschichte für unvermeidbar zu erklären. Vielmehr soll das bestimmt werden, was an der zeitgenössischen Krise neu ist, um dann mittels einer Methode, die sowohl aufsprengend im Sinne Benjamins als auch genealogisch im Sinne Nietzsches ist, jene Elemente zu begreifen, die die Möglichkeitsbedingungen der Krise darstellen.“

Rothberg, Michael: Multidirektionale Erinnerung. Holocaustgedenken im Zeitalter der Dekolonisierung. Berlin: Metropol 2021, S. 71-72.

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Rub, Katja: Friedrich Nietzsche und Elsa Asenijeff auf Litfaßsäule. Leipzig: [s.n.] 2021.

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„Poesie entfremdet vom gewöhnlichen Leben und steigert es dadurch. Nietzsche hatte solche Lebenssteigerung Verzückungsspitzen genannt. Nicht jedem sind sie zugänglich.“

Safranski, Rüdiger: Einzeln sein. Eine philosophische Herausforderung. München: Hanser 2021, S. 154.

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„Bald kursierten zahlreiche Geschichten von [...] Exzessen, die aber den steten Zustrom in den Ashram, wo Bhagwans morgendliche Unterweisungen im Zentrum aller Aktivitäten standen, in keiner Weise bremsten. Vor seinen 'Schülerinnen und Schülern' trug er in rhapsodischen, neunzigminütigen Monologen [...] seine mit Widersprüchen und Paradoxa gespickten Anschauungen vor; diese changierten zwischen Tantra, Zen-Buddhismus, der Lehre Jesu und dem Sufismus, der Psychologie Wilhelm Reichs und der westlichen Philosophie von Heraklit über Nietzsche bis Sartre [...]. Man konnte Bhagwan unmöglich auf den buchstäblichen Sinn seiner Worte festlegen.“

Sarasin, Philipp: 1977. Eine kurze Geschichte der Gegenwart. Berlin: Suhrkamp 2021, S. 208.

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„Der Professor träumte von einer bewohnbaren Bibliothek [...]. Er sah sich als Freigeist, als Ausnahmephilosophen in der Tradition Kants und Nietzsches und war doch ängstlich auf das Urteil anderer bedacht.“

Schäfer, Andreas: Das Gartenzimmer. Roman. Köln: DuMont 2021, S. 37.

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„Nietzsches Botschaft lautet: Wir können niemals gegen, sondern nur mit der Natur leben, um unsere kulturelle Leistungsfähigkeit zu erhalten.“

Schüz, Mathias: Angewandte Unternehmensethik. Grundlagen für Studium und Praxis. München: Pearson 2021, S. 380.

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„In Anlehnung an die Gedankenwelt Nietzsches ging es Richard Strauss in seiner Sinfonie darum, der zukünftigen Höherentwicklung der Menschen eine musikalische Form zu geben. Die Sklavenmoral des Christentums, die falsche und schwächliche Mitleidsethik, die den Menschen in seinen Begrenzungen festhält: Er will sie überwinden“.

Schwab, Andreas: Zeit der Aussteiger. Eine Reise zu den Künstlerkolonien von Barbizon bis Monte Verità. München: C.H. Beck 2021, S. 132.

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„Goya, de Sade, Hölderlin, Nerval, van Gogh, Artaud, Nietzsche – sie alle sind für Foucault der Beweis dafür, dass die Stimme der Unvernunft (déraison) nicht mehr zum Schweigen gebracht werden kann und dass die Herrschaft der bourgeoisen Normalität vorbei ist.“

Scruton, Roger: Narren, Schwindler, Unruhestifter. Linke Denker des 20. Jahrhunderts. München: FBV 2021, S. 156.

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Southwell, Gareth: „Cartoon“, in: Weeks, Marcus: O que faria Nietzsche? Como os maiores filósofos resolveriam os problemas do dia a dia. Lisboa: Jacarandá 2021, Cover.

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„Der gebildete Mensch kann bewundern, sich begeistern, ohne Angst, sich etwas zu vergeben. Insofern ist er das genaue Gegenteil des Ressentimenttyps, von dem Nietzsche spricht, des Typs, der alles klein machen muss, um sich selbst nicht zu klein vorzukommen. Er kann neidlos Vorzüge bewundern und sich an ihnen freuen, die er selbst nicht besitzt.“

Spaemann, Robert, zit. in: Brüning, Barbara [et al.] (Hg.): Der Philosophie-Kalender 2022. Unterhaching: Harenberg 2021, Kalenderblatt vom 11. März 2022.

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„28. August 1941, Donnerstag [...]

Mir schwirrt ein wenig der Kopf von Zygus Ausführungen über Nietzsche und [V]erne und ihre Ideologien und darüber, dass er für junge, 'zunächst kinderlose' Ehen ist. Weißt Du, meine Haltung zu diesen 'ernsthaften' Dingen ist sehr dumm und kindisch.“

Spiegel, Renia: Tagebuch 1939-1942. Frankfurt a. M.: Schöffling & Co. 2021, S. 223.

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„Nur bei der Frage, ob Denker wie Nietzsche und Kant als Zeugen für seine Argumentation brauchbar sind, gerät Eichmann ins Straucheln. Sind diese beiden 'zu eindeutig deutsch eingestellt?' 'Ich darf es bezweifeln', fährt Eichmann fort, um dann mit einem einzigen Satz das nationalsozialistische Urmisstrauen gegen eine Wissenschaftsidee auf den Punkt zu bringen: 'Ich meine, Philosophie ist international'. Entsprechend sucht sich Eichmann die nächsten Antworten lieber ohne sie [...].“

Stangneth, Bettina: Eichmann vor Jerusalem. Das unbehelligte Leben eines Massenmörders. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2021, S. 288.

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„Nietzsche nennt in Die Geburt der Tragödie (1871) Homer und Archilochos 'die Urväter und Fackelträger der griechischen Dichtung', die das Altertum 'auf Bildwerken, Gemmen usw. neben einander stellt' − in Wirklichkeit gibt es keine gemeinsamen bildlichen Darstellungen −, 'in der sicheren Empfindung, daß nur diese Beiden gleich völlig originalen Naturen, von denen aus ein Feuerstrom auf die gesamte griechische Nachwelt fortfließe, zu erachten seien.' Nietzsche hebt den 'leidenschaftlichen Kopf des wild durch's Dasein getriebenen kriegerischen Musendieners Archilochus' ab von Homer, dem 'Typus des apollinischen, naiven Künstlers.'“

Steinmann, Kurt: „Nachwort“, in: Archilochos: Gedichte. Griechisch/Deutsch. Ditzingen: Reclam 2021, S. 92-119, hier S. 118. 

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„Historiker und Rechtshistoriker sehen in dem Phänomen der subtilen Umgestaltung der Welt durch Benennung vor allem die Machtfrage. Es ist ein 'Herrenrecht, Namen zu geben' (Nietzsche). Verschiebungen der Nomenklatur (nomen clamare) bei Strassen, Plätzen, Denkmälern, in Geschichtsbüchern und bei öffentlichen Präsentationen sind nur möglich, wenn auch die reale Staatsmacht auf ihre symbolische Darstellung besonderen Wert legt. Das gilt nicht nur für Diktaturen, sondern auch für freiheitliche parlamentarische Demokratien, die in dieser Frage lässiger sind [...].“

Stolleis, Michael: Was ist ein Name? Zürich: Vontobel-Stiftung 2021, S. 31.

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„Wie Friedrich Nietzsche es ausdrückte [...]: 'Für den Denker und für alle erfindsamen Geister ist Langeweile jene unangenehme <Windstille> der Seele, welche der glücklichen Fahrt und den lustigen Winden vorangeht.'

Nietzsche hatte damit sehr wahrscheinlich recht: Der einzige auf der Hand liegende Selektionsvorteil der Langeweile liegt in ihrem Vermögen, jene Kreativität, Neugierde und Rastlosigkeit zu animieren, die uns Lust macht, auf Entdeckungstour zu gehen, neue Erfahrungen zu sammeln und Risiken einzugehen.“

Suzman, James: Sie nannten es Arbeit. Eine andere Geschichte der Menschheit. München: C.H. Beck 2021, S. 108.

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„'Von einer <andren> Welt als dieser zu fabeln hat gar keinen Sinn.' Ich hatte mir diesen Geistesblitz von Nietzsche in ein kleines Notizbuch geschrieben. Ich hätte ihn an den Eingang unserer Grotte ritzen können. Als Motto für die Täler.“

Tesson, Sylvain: Der Schneeleopard. Hamburg: Rowohlt 2021, S. 160.

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„[D]en Formenkreis dessen, was nun [seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts] Ressentiment genannt wurde, hat man nicht nur − wie Nietzsche − auf eine lange Moralvergangenheit oder eine jüdisch-christliche Kultur der Selbstvergiftung zurückgeführt. Für die zeitgenössische Analytik des Ressentiments wurde vielmehr ein allgemeines Ökonomieprinzip reklamiert, das man direkt auf die Epoche, auf den entstehenden Liberalismus, auf die Struktur einer bürgerlichen Gesellschaft, auf die Dynamik von Gründerzeiten und das Subjektformat eines modernen Wirtschaftsmenschen beziehen wollte.“

Vogl, Joseph: Kapital und Ressentiment. Eine kurze Theorie der Gegenwart. München: C.H. Beck 2021, S. 160.

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„Der Philosoph Nolte bekennt sich zu dem [...] Grundsatz, der Forscher bedürfe, um objektiv zu sein, einer gewissen 'Sympathie' mit seinem Gegenstand. Der Angst Nietzsches und Maurras' um die überkommene Kultur glaubt er solches Verständnis nicht versagen zu dürfen; und da diese Angst angeblich im Faschismus insgesamt nachwirkt, fällt schließlich doch noch ein milderes Licht auf ihn."

Winkler, Heinrich August: Deutungskämpfe. Der Streit um die deutsche Geschichte. Historisch-politische Essays. München: C.H. Beck 2021, S. 116.

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Xago: Nach Turin beginnt für N. die lange Überfahrt... Berlin: [s.n.] 2021, Einzelblatt.

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„Dora muss wieder an Robert denken. Ihm hat sie tatsächlich einmal vorgeworfen, dass er sich über andere Menschen erhebt. Dass er sich für einen Super-Menschen hält. Vielleicht nicht direkt in Nietzsches Sinn. Aber für einen, der mehr weiß, mehr kann und mehr darf als die anderen. Weil er im Besitz einer höheren Wahrheit ist. Robert ist wütend geworden. Er hat gesagt, dass er nur das Beste für die Menschen will. Warum Dora genau darin ein Problem sah, hat er nicht verstanden.“

Zeh, Juli: Über Menschen. Roman. München: Luchterhand 2021, S. 128.

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Atelier Reichert: „Umschlaggestaltung“, in: Müller, Enrico: Nietzsche-Lexikon. Paderborn: Fink 2020.

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„DER WANDERER. Und könnte ich dir nicht in aller Geschwindigkeit noch etwas zu Liebe tun? Hast du keinen Wunsch?

DER SCHATTEN. Keinen, außer etwa den Wunsch, welchen der philosophische 'Hund' vor dem großen Alexander hatte: gehe mir ein wenig aus der Sonne, es ist mir zu kalt.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Benkel, Winfried: Lapislazuli Die entdeckten Jahre. Ein philosophischer Roman. Norderstedt: BoD – Books on Demand 2020, S. [7].

*

 

Burton, Nathan: „Illustration“, in: Zweig, Stefan: Nietzsche. London: Pushkin Press 2020, Umschlag. 

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„Du wolltest, Friedrich Nietzsche,

Zum Milden steil zurück:

'Dem Menschen wohnt es inne

Zu hoffen schönstes Glück'“

Buser, Peter: Bis dass der Tod mich scheidet. Gedichte. Hohenems [u.a.]: Bucher 2020, S. 47.

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Carrasco, Bruno: „Nietzsche e suas críticas à moral“, in: <https://www.ex-isto.com/2020/07/nietzsche-moral.html>, 11. Juli 2020, Abbildung.

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„[D]as Konzept der Beschleunigung als Kennzeichen der modernen Empfindsamkeit wurde schon mit Nietzsche in Verbindung gebracht.“

Clark, Christopher: Von Zeit und Macht. Herrschaft und Geschichtsbild vom Großen Kurfürsten bis zu den Nationalsozialisten. München: Pantheon 2020, S. 17.

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„Von dem deutschen Philosophen und Dichter Friedrich Nietzsche stammen die berühmten Worte: 'Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie.' Dieser Satz birgt eine wichtige Wahrheit über das menschliche Verhalten. Wenn Motivation und Begehren (also das Warum, das Sie zum Handeln veranlasst) groß genug sind, werden Sie selbst dann aktiv, wenn es ziemlich schwierig ist. Großes Verlangen kann zu großen Taten führen – selbst wenn der Aufwand hoch ist.“

Clear, James: Die 1%-Methode – minimale Veränderung, maximale Wirkung. Mit kleinen Gewohnheiten jedes Ziel erreichen. München: Goldmann 2020, S. 313.

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Correia, Susano: „Illustration“, in: Nietzsche, Friedrich: À melancolia. Uma antologia poética. Porto Alegre: Spleen Editora 2020, Schmutzblatt.

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„Wenn das Christentum geschmäht werden soll, argumentiert Nietzsche in Der Wille zur Macht, dann unter anderem wegen seiner sentimentalen Forderung, dass niemand zum Wohle der gesamten Menschheit geopfert werden darf.“

Eagleton, Terry: Opfer. Selbsthingabe und Befreiung. Wien: Promedia 2020, S. 39.

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„Nietzsches Metaphysikkritik verdankt Arendt methodisch und begrifflich entscheidende Impulse, die hinsichtlich ihres Gesamtwerks noch nicht zusammenhängend untersucht sind und nicht unterschätzt werden sollten.“

Eichler, Uta: Die springenden „Rebellen“. Karl Marx und Søren Kierkegaard im Urteil von Hannah Arendt. Berlin: Helle Panke e.V. 2020, S. 6, Fußnote.

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„Die oft ans Wahnhafte grenzende Gewissheit mancher Zeitgenoss*innen, sinistre Figuren hätten die Fäden der Welt in der Hand, mag verschiedene Ursachen haben. Vor allem spricht aber deutlich die Sehnsucht nach einem festen Halt und Kontrolle aus ihr. Der Nihilismus, schreibt Nietzsche, ist ein psychischer Zustand, der eintreten muss, 'wenn wir einen >Sinn< in allem Geschehen gesucht haben, der nicht darin ist: so daß der Sucher endlich den Muth verliert'. Wie die französischen Materialisten warnt Nietzsche den so aufgeklärten, enttäuschten Menschen davor, in Illusionen zu flüchten, in jede Form von Wunschdenken.“

Frick, Marie-Luisa: Mutig denken. Aufklärung als offener Prozess. Ditzingen: Reclam 2020, S. 99-100.

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„Alleen ideeën die zijn ontstaan tijdens hat wandelen, zijn van enige waarde.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Holiday, Ryan: In de stilte ligt het antwoord. Amsterdam: Lev. 2020, S. 211.

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Horvath, Werner: „Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer“ [Ölgemälde 2000], in: Siebert, Joachim (Red.): Friedrich Nietzsche Philosoph des Aufbruchs in die Moderne. Braunschweig: Westermann 2020, S. 17.

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„Ich wohne in meinem eignen Haus

Hab Niemandem nie nichts nachgemacht

Und − lachte noch jeden Meister aus

Der nicht sich selber ausgelacht.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Horzon, Rafael: Das neue Buch. Berlin: Suhrkamp 2020, Motto.

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„Bald galt das 'Magny' im künstlerischen und intellektuellen Milieu als letzter Ort freien Geistes und freier Rede im Zweiten Kaiserreich, ein Ruf, der später sogar das Interesse Friedrich Nietzsches wecken sollte. Er hätte, schrieb er, 'nicht übel' in diese 'damalige geistreichste und skeptischste Bande des Pariser Geistes' hineingepasst, in dem 'exasperierter Pessimismus, Cynismus, Nihilismus gepflegt wurden. Allerdings hätte er dieser Bande gern noch mehr Radikalität verordnet.“

Hülk, Walburga: Der Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand. Hamburg: Hoffmann und Campe 2020, S. 251.

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Bildquelle: Kalender 2021. Augsburg: Weltbild-Verlag 2020, einzelnes Blatt.

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Kampf, Arthur: „Gaukler mit Leierkasten“ [Gemälde], in: Nietzscheforschung. Berlin, Boston: de Gruyter 2020, Bd. 27, S. 253.

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„Sich auf Derrida zu berufen, verschafft von vornherein ein gewisses Ansehen, gilt oder galt er doch vielen um die Jahrtausendwende als der bedeutendste Gegenwartsphilosoph. Einer der radikalsten ist er allemal, erklärt er doch im Sinne des antiaufklärerischen Denkens von Friedrich Nietzsche letztlich alle älteren philosophischen Entwürfe zu metaphysischen Fiktionen und geht dabei bis zur äußersten Skepsis gegenüber jeglicher definitiven Sinnkonstitution.“

Knapp, Fritz Peter: Vergleichende mediävistische Literaturwissenschaft. Ein Wegweiser zur verlorenen kulturellen Einheit Europas. Stuttgart: Kröner 2020, S. 38.

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„Der Existenzialismus, wie er heute bekannt ist, entsteht [...] erst im 19. Jahrhundert. Sören Kierkegaard und Friedrich Nietzsche greifen die von den Stoikern und Epikureern geprägte Vorstellung von Philosophie als Lebensweise auf. Allerdings: Kierkegaard sieht die Erlösung von der existenziellen Angst in Gott, während für Nietzsche Gott tot und der Mensch daher auf sich allein gestellt ist. Es gibt also einen christlichen und einen atheistischen Existenzialismus.“

Korbik, Julia: Oh, Simone! Warum wir Beauvoir wiederentdecken sollten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2020, S. 128.

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„Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Thier und Übermensch − ein Seil über einem Abgrunde.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Krüger, Eva: Nietzsches falsche Erben. Kriminalroman. Norderstedt: BoD − Books on Demand 2020, Vorsatzblatt.

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„Wir sind als nicht festgestellte Tiere (Friedrich Nietzsche) unterwegs. Der Spielraum, uns frei zu entwerfen, ist beträchtlich. Dennoch wäre es die Lebensaufgabe schlechthin, uns im Verlaufe des persönlichen Wachsens inne zu werden, als wer wir eigentlich gedacht sind.“

Suhner, Jasmine: „Martin Kunz ist überzeugt“, in: Kunz, Martin: Wider die Selbstvergessenheit. Ein philosophisches Bekenntnis zur Individuation. Hohenems [u.a.]: Bucher 2020, S. 103.

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Lorenz, Ansgar; Ruffing, Reiner: Friedrich Nietzsche. Barcelona: la otra h 2020, Umschlag.

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„Ohne genaues Denken kein genaues Formulieren; da beißt die Maus keinen Faden ab. Den Stil verbessern, das heiße den Gedanken verbessern, wußte schon Friedrich Nietzsche.“

Maar, Michael: Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur. Hamburg: Rowohlt 2020, S. 25.

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Madaus, Hans Joachim: „Hommage à Nietzsche“, in: Madaus, Angela: Mythos Ritus Kunst. Der Griechenland-Mythos bei Nietzsche, Goethe, Hölderlin. Bad Laer: Pohlmann Verlag 2020, S. 18.

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„Gibt man auf der Internetseite <philpapers.org> die Suchbegriffe misogyny und misogynist ein, erhält man 67 beziehungsweise 31 Ergebnisse (Stand 11. Mai 2017). Die überwiegende Mehrzahl dieser Werke befasst sich jedoch vorrangig mit der Frage, ob eine bestimmte Persönlichkeit des Kanons als Frauenfeind gelten kann. (Diese Frage wird, wenig überraschend, in Bezug auf Nietzsche gestellt, aber, schon erstaunlicher, auch in Bezug auf Iris Murdoch und Julia Kristeva.)“

Manne, Kate: Down girl. Die Logik der Misogynie. Berlin: Suhrkamp 2020, S. 76, Fußnote.

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„Nietzsches Kritik aus der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreiches hat bis heute nichts an Aktualität und Schärfe verloren. Wir beschäftigen uns und unsere Kinder mit vielen nützlichen und angenehmen Dingen, gehen aber den 'persönlichsten Fragen der Wahrheit' meistens aus dem Weg.“

Martens, Ekkehard: Philosophieren mit Kindern. Eine Einführung in die Philosophie. Stuttgart: Reclam 2020, S. 10.

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„Friedrich Nietzsche (1844-1900) diagnostizierte bei den Menschen den 'Irrtum einer falschen Ursächlichkeit' und führte ihn auf die 'älteste und längste Psychologie' zurück, 'alles Geschehen war ihr ein Tun, alles Tun Folge eines Willens, die Welt wurde ihr eine Vielheit von Tätern, ein Täter (ein >Subjekt<) schob sich allem Geschehen unter.'“

Meller, Harald; Michel, Kai: Die Himmelsscheibe von Nebra. Der Schlüssel zu einer untergegangenen Kultur im Herzen Europas. Berlin: Ullstein 2020, S. 128.

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„Nie etwas zurückhalten oder dir verschweigen, was gegen deinen Gedanken gedacht werden kann!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Michel, Sascha: Die Unruhe der Bücher. Vom Lesen und was es mit uns macht. Ditzingen: Reclam 2020, S. 53.

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„Nur wenige prominente Denker, etwa Friedrich Nietzsche und Thomas Carlyle, propagierten weiterhin − oder erneut − aristokratische Lebensideale, freilich losgelöst von einer konkreten sozialen Basis und eher an Aristokratien des Geistes und der Leistung als der Geburt denkend.“

Osterhammel, Jürgen: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. München: Beck 2020, S. 1070.

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Pacini, Lorenzo: „Umschlaggestaltung“, in: Percy, Allan: Nietzsche per stressati. 99 consigli per ritrovare la calma. Firenze, Milano: Giunti 2020.

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Pécub: „Die Zeit läuft mit der Geschwindigkeit des Reisenden“, in: Pécub: Positiv denken mit Nietzsche = Nietzsche positif. Thun: Werd & Weber 2020, Postkarte.

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„Nihilismus ist nach Leo Strauss 'der Wunsch, die gegenwärtige Welt und ihre Potenziale zu zerstören, und das ohne eine klare Vorstellung davon, was man an deren Stelle setzen möchte.' [...] Leo Strauss schrieb in seiner Analyse der jungen deutschen Nihilisten, die dem Nationalsozialismus anhingen, sie hätten [...] Lehrer alter Schule gebraucht [...]. Doch die Einzigen, die sie verführten, weil sie die Erschütterung des universalistischen und rationalistischen Ideals der Aufklärung seit Friedrich Nietzsche und dem Erstem Weltkrieg ernst nahmen, seien selbst durch den Nationalsozialismus kompromittiert gewesen. [...] So hätten die jungen deutschen Nihilisten die Zivilisation rundweg verworfen und sich für das wilde und brutale Chaos entschieden.“

Pelluchon, Corine: Manifest für die Tiere. München: C.H. Beck 2020, S. 45-46.

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„Dinge, Bewegungen sind schon lange in der Wirklichkeit und legen Spuren ihrer zukünftigen Existenz, ehe sie als reale wahrgenommen und reflektiert werden. Hegel wusste dies, ebenso wie Marx oder Nietzsche, Benjamin und Foucault, die sicher waren, der Begriff einer Sache betrete erst lange nach der Sache selbst die Bühnen kulturgeschichtlicher, philosophischer und ästhetischer Diskurse und theoretischer Analysen.“

Reschke, Renate: „Vorwort“, in: Rosa, Catarina Caetano da: Androiden als Spie(ge)l der Aufklärung. Hamburg: Avinus 2020, S. 7-12, hier S. 7-8.

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„Ist das Kitsch? Ist das Kunst? Wahrscheinlich beides [...]. Jedenfalls ist dieser Khalil Gibran ein Seelenverwandter von Friedrich Nietzsche und Hermann Hesse und leider auch von Paolo Coelho.“

Scheck, Denis: Schecks Kanon. Die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur von Krieg und Frieden bis Tim und Struppi. München: Piper 2020, S. 141.

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„Stendhal formulierte: 'Die einzige Entschuldigung Gottes ist, dass er nicht existiert.' Nietzsche hielt das übrigens für den besten Atheistenwitz.“

Schirach, Ferdinand von; Kluge, Alexander: Trotzdem. München: Luchterhand 2020, S. 49.

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„Seine letzten Jahre verbrachte Friedrich Nietzsche (1844-1900), geistig umnachtet, in der Villa Silberblick, gepflegt ausgerechnet von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche, zu der er zeitlebens kein gutes Verhältnis hatte. Nach dem Tod des einflussreichen Philosophen ließ seine Schwester das Haus durch den Jugendstil-Künstler Henry van de Velde umbauen. Ein Verdienst von Elisabeth Förster-Nietzsche ist es − bei aller Kritik an ihrer Arbeit − ein umfangreiches Archiv mit Nietzsches Schriften und Nachlässen gesammelt und bewahrt zu haben.“

Stahn, Dina: Thüringen. Ostfildern: Baedeker 2020, S. 238. 

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Thanhäuser, Christian: Nietzsche am Silsersee [Holzschnitt]. [Ottensheim]: [s.n.] 2020.

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Vaziritabar, Farzane: We free spirits. Weimar: ECCE Nietzsche Cartoons 2020.

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„Bechers Lebenswerk, das − um an einen seiner Nietzsche-Aufsätze anzuknüpfen wie ein erratischer Block oder eine grandiose Seltsamkeit in der Zeit steht, bewahrt, durchaus unzeitgemäß, einen großen Teil der bitteren Erfahrungen seines Jahrhunderts vor dem Vergessen und kann sie zur Verfügung stellen, wo irgend wieder ein Bedarf entstehen könnte, Erinnerung produktiv zu machen.“

Ziemann, Rüdiger: Mitten im Gewitter. Zum Werk Johannes R. Bechers. Dobis: [s.n.] 2020, S. [8]. 

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„Das Schicksal von Lieben und Leiden, Wachstum und Verfall konkretisierte Klimt in Werken, deren Formen von der Entgegensetzung zwischen Dionysischem und Apollinischem zeugen, mit der Friedrich Nietzsche in der Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik (1872) zum Nachdenken über Bildwerdung und Lebensstrom, Einkleidung und Enthüllung, Ethos und Ekstase angeregt hatte.“

Zimmermann, Michael F.: Die Kunst des 19. Jahrhunderts. Realismus Impressionismus  Symbolismus. München: Beck 2020, S. 87.

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Broglio, Elda: „Gott ist tot!“ Friedrich Nietzsche. [S.n.]: [s.l.] 2019, Postkarte.

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„Es ist naheliegend, den von Vitalität und Schöpferkraft faszinierten Friedrich Nietzsche [...] aufzurufen. [...] War er 'wirklich' ein Gegner des Judentums? Seine Äußerungen dazu sind widersprüchlich. Unzweifelhaft ist, dass sein Kulturpessimismus viele infizierte und er später von den Nationalsozialisten als Vordenker in Anspruch genommen wurde.“

Brunner, Bernd: Die Erfindung des Nordens. Kulturgeschichte einer Himmelsrichtung. Berlin: Galiani 2019, S. 225-226.

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„Wie können wir leben, um mit all diesen Wiederholungen zufrieden zu sein? Die Größe von Nietzsches Gedanken der ewigen Wiederkunft liegt darin, dass wir dem Kreislauf des Seins gar nicht entfliehen wollen sollten. Das All-Eine oder das Nirvana fallen weg, uns bleibt nur auf ewig Samsara.“

Dierks, Nicolas: Mit Wittgenstein im Wartezimmer und weitere 11 Denker, die uns die Zeit verkürzen. Hamburg bei Reinbek: Rowohlt 2019, S. 22.

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„Le pessimisme de Nietzsche à l'égard de la civilisation trouva de plus en plus d'adeptes dans la bourgeoisie, mais aussi parmi les artistes.“

Droste, Magdalena: Bauhaus 1919-1933. Köln: Taschen 2019, S. 22.

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Groß, Matthias: City Card Friedrich. Naumburg: [s.n.] 2019, Postkarte.

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„Zu Nietzsche geht er immer wie der ehrgeizige Boxer, der sich mit seinem Lehrer messen will. Jedes Mal kommt er mit blauen Flecken zurück.“

Hagner, Michael: Die Lust am Buch. Berlin: Insel Verlag 2019, S. 158.

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Herrmann, Markus: Meine Sommer mit Nietzsche. Die Erinnerungen der Sibylle von Rathingen mit dem Philosophen. Historischer Roman. Radeberg: DeBehr 2019, Umschlag (Detail).

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„Rothko ist der bekannteste Vertreter der von der Philosophie Nietzsches, der griechischen Mythologie und dem russisch-jüdischen Erbe beeinflussten Farbfeldmalerei − wenngleich er selbst diese Klassifizierung ablehnte. Seine Gemälde, bei denen Farbe, Gleichgewicht, Tiefe und Größenordnung im Mittelpunkt stehen, sollten im Unterbewusstsein die Gefühle des Betrachters wecken.“

Hodge, Susie: Eine kurze Geschichte der modernen Kunst. Ein Überblick über die wichtigsten Kunstrichtungen, Werke, Themen und Techniken. Berlin: King 2019, S. 126.

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Hulton Archive/Getty: „Foto“, in: The New Yorker, 14. Oktober 2019, S. 34.

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„Ich bin der Jäger: willst du mein Hund, oder meine Gemse sein?“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kaag, John: Hiking with Nietzsche. On becoming who you are. New York: Picador 2019, S. 33.

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„Nietzsche's command was to become who you are. But how could you become who you are if you don't know yourself? Beauvoir's notes are full of questions: 'Become who you are? Do you know yourself? Do you see yourself?'“

Kirkpatrick, Kate: Becoming Beauvoir. A Life. London [u.a.]: Bloomsbury Academic 2019, S. 79.

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„In der Rhetorik der fremdenfeindlichen Populisten werden die Westeuropäer [...] als diejenigen beschrieben, die ihre kulturelle Identität verloren haben. In der populistischen Vorstellungswelt ist Westeuropa zur Peripherie eines Großafrika und eines Großen Nahen Ostens geworden. Diese Abwertung des Westens scheint Nietzsches These zu bestätigen, dass 'Ressentiment' sich durch 'imaginäre Rache' ausdrücken kann.“

Krastev, Ivan; Holmes, Stephen: Das Licht, das erlosch. Eine Abrechnung. Berlin: Ullstein 2019, S. 63.

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„Und du, Nietzsche, du armer verwirrter Pole, was hat dich bewogen, deine Todfeinde zu Übermenschen zu stilisieren?“

Kühl, Olaf: Letztes Spiel Berlin. Roman. Berlin: Rowohlt 2019, S. 314.

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„Sein Buch über die 'offene Gesellschaft' ist klar und allgemein verständlich geschrieben, wie seine anderen Werke auch – was nicht selbstverständlich ist für einen Philosophen, zumal einen deutschsprachigen. Schon Friedrich Nietzsche sprach davon, dass manche Denker ihr Wasser trüben, um es tief scheinen zu lassen.“

Kußmann, Matthias: „Der Philosoph Karl Popper und die 'offene Gesellschaft'“ [Podcast], in: SWR2 Wissen. Stuttgart: Südwestrundfunk, 17.09.2019 [17:34-18:03 Min.].

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Láng, Noémi: „Umschlaggestaltung“, in: Láng, Csaba: Nietzsche-menet. Teremtés és szenvedés Nietzsche filozófiájában. Budapest: Napkút Kiadó 2019.

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„[A]ls endlich die lange erwarteten Bücher Stefan Heyms, Reiner Kunzes, Rudolf Bahros, Ernst Jüngers, Friedrich Nietzsches oder Alexander Solschenizyns erscheinen konnten, gab es keine DDR mehr.“

Lokatis, Siegfried: Verantwortliche Redaktion. Zensurwerkstätten der DDR. Stuttgart: Hauswedell 2019, S. 112.

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„Aber auf die Knie geht Alexandra vor niemandem, wie es das Protokoll eigentlich verlangt. Nur den Kopf hat sie vor ihm [dem Dalai Lama] geneigt [...]. Eine wie sie, Leserin Stirners und Nietzsches, die ihren ganzen Hohn über die kniefälligen Geister ausgeschüttet hatten, sollte sich demütigst niedergeworfen haben? Dass wir nicht lachen!“

Lütkehaus, Ludger: Mein Weg durch Himmel und Höllen. Das abenteuerliche Leben der Alexandra David-Néel (1868-1969). Marburg: Basilisken-Presse 2019, S. 18.

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„[I]n Andrićs Romanen ist kein Platz für Menschen, die an Jugoslawien zweifeln oder gar leiden. In der Brücke hat Andrić mit Toma Galus, der als Dichter und nationalistischer Redner eingeführt wird, eine Figur geschaffen, die ihm in vielem ähnelt. Galus hat seine Matura in Sarajevo bestanden und will ein Philosophiestudium in Wien beginnen. Ein leidenschaftlicher Leser, schöpft er aus deutschen Reclam-Heftchen seine philosophischen Kenntnisse, liest Nietzsche und Stirner, schreibt Gedichte und war aktives Mitglied revolutionärer nationalistischer Schülerorganisationen.“

Martens, Michael: Im Brand der Welten. Ivo Andrić. Ein europäisches Leben. Wien: Zsolnay 2019, S. 114-115.

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„Aus der Sicht der Avantgarde an der Wende zum 20. Jahrhundert hatte das 19. Jahrhundert nichts Eigenständiges hervorgebracht, sondern lediglich totes Wissen angesammelt. Friedrich Nietzsche (1844-1900) übte bereits 1873 in seiner Schrift Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben beißende Kritik: 'Unsere moderne Bildung ist [...] nichts Lebendiges [...], sie ist gar keine Bildung, sondern nur Wissen um die Bildung [...]. Aus uns haben wir Modernen gar nichts; nur dadurch, dass wir uns mit fremden Zeiten, Sitten, Künsten, Philosophie, Religionen, Erkenntnissen anfüllen und überfüllen, werden wir zu etwas Beachtenswertem, nämlich zu wandelnden Enzyklopädien.' Das ironische Urteil des Philosophen beklagte einen Mangel an Vitalität bei gleichzeitigem Überschuss an Nachahmung und Gelehrsamkeit.“

Paulmann, Johannes: Globale Vorherrschaft und Fortschrittsglaube. Europa 1850-1914. München: Beck 2019, S. [201].

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„Und es sprach Bände, dass sie sich offenbar am Ort von Nietzsches Übermensch-Vision zusammengefunden hatten, um die Geschicke der Menschheit zu besprechen. Niemand konnte bezweifeln, dass diese drei Unternehmen in Sachen Weltherrschaft und bei der Erschaffung technologischer Übermensch-Strukturen Ernst machten.“

Paulus, Uli: Aller Tod will Ewigkeit. Thriller. Köln: Grafit 2019, S. 255.

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„Nicht der Sieg der Wissenschaft ist Das, was unser 19. Jahrhundert auszeichnet, sonder der Sieg der wissenschaftlichen Methode über die Wissenschaft.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Rheinberger, Hans-Jörg: Experimentalsysteme und epistemische Dinge. Eine Geschichte der Proteinsynthese im Reagenzglas. Göttingen: Wallstein 2019, S. 28.

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„Drei Dinge sind meine Erholungen, aber seltne Erholungen: mein Schopenhauer, Schumann'sche Musik, endlich einsame Spaziergänge.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Solnit, Rebecca: Wanderlust. Eine Geschichte des Gehens. Berlin: Matthes & Seitz 2019, S. 23.

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„Die Avantgardebewegungen in Paris, Mailand, Moskau und Berlin [...] bezeugten also, dass Historizität und Autonomie für die Kunst der Moderne grundlegend waren, eine Kunst, die laut dem amerikanischen Kunstkritiker Harold Rosenberg in der 'Tradition des Neuen' stand. Und sie zeugten zugleich davon, dass das Jetzt gar nicht anders gedacht werden konnte denn als 'unzeitgemäß' im Sinne von Nietzsche.“

Ursprung, Philip: Die Kunst der Gegenwart. 1960 bis heute. München: C.H. Beck 2019, S. 12.

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„Rubinstein wollte bei Friedrich Nietzsche promovieren. Während Nietzsche der Anfrage positiv gegenüber stand, gehörte Burckhardt zur Fakultätsmehrheit, die Rubinstein – über deren Werdegang allerdings bis heute sehr wenig bekannt ist – den Zugang verweigerte.“ 

Wecker, Regina: Fräulein Rubinstein und Fräulein von Salis oder: Herkunft nützt [Webseite]. Basel: Stadt.Geschichte.Basel 2019.

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Bildquelle: Westfalen-Blatt, 03.10.2019, [S. 2].

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„Wie könnte eine Philosophie des Politischen aussehen, die sich als emanzipatorisch versteht und die, wie es Nietzsche forderte, 'der Erde treu bleibt'“?

Ziegler, Robert Hugo: Vom Denken im freien Fall. Suite in Dur. Wien: Passagen Verlag 2019, Rückseite des Buches.

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„In einer berühmten Abhandlung Zur Genealogie der Moral hat er [Nietzsche] sich die Frage gestellt, wie es kommt, daß Menschen ein 'Gedächtnis des Willens' ausbilden, das nicht nur passiv einen 'einmal eingeritzten Eindruck' festhält, sondern sich auch aktiv verbindlich an einen bestimmten Gedächtnisinhalt hält. Dieses Gedächtnis des Willens nennt er Gewissen und sieht in ihm den Grund, in dem die Kulturen Moral und Verantwortlichkeit verankern. Folglich sind in dieses Gedächtnis nach Nietzsche keine biographischen Erfahrungen eingeschrieben, vielmehr ist es mit einer kulturellen Schrift überzogen, die direkt und unauslöschbar in die Körper eingeschrieben ist. Mit dieser Wendung löst Nietzsche die Gedächtnistheorie aus der Geschichte der Innerlichkeit und individuellen Bezüge, um sie erstmals mit Institutionen von Macht und Gewalt zusammenzuschließen.“

Assmann, Aleida: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München: Beck 2018, S. 245.

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„Es sind eher Figuren wie Weininger, die Einfluss auf die Künstler hatten, und natürlich Schopenhauer und Nietzsche. Hier liegt die große moderne Triade begründet, Sex, Blut und Tod, mit einer letztendlich ziemlich pessimistischen Sicht der Dinge.“

Clair, Jean: Kurze Geschichte der modernen Kunst. Ein Gespräch mit Thierry Naudin. Bern, Wien: Piet Meyer Verlag 2018, S. 18.

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„Die Anpassungsfähigsten, die Fittesten, erfahren ihre historische Bevorzugung bei Nietzsche allein unter der Voraussetzung, dass sie die Welt als ein Aufstiegsgeschäft betreiben. Ihnen obliegt die Aufgabe, die biologische Prozedur durch das erhabene Ziel menschlicher Selbstaufwertung zu veredeln. Dies ist die Perspektive, in der der Übermensch in den Blick des Zukünftigen gerät.“

Demuth, Volker: Der nächste Mensch. Berlin: Matthes & Seitz 2018, S. 72-73.

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„Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Dicks, Eva (Hg.): Mitten in der Weihnachtsnacht. Geschichten und Gedichte. Kevelaer: Butzon & Bercker 2018, S. [43].

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„Nietzsche ist ein erstaunlich abenteuerlustiger Denker. Philosophisch gesprochen ist er viel radikaler als Marx. Er hegt Zweifel an Wahrheit, Fakten, Objektivität, Logik, Gegenständen, Subjekten, Handelnden, Seelen, Naturen, Wille, Recht, Wissenschaft, Fortschritt, Tugend, Kausalität, Notwendigkeit, Substanz, Zweck, Einheit, Eigenschaft, Sein, Ego, Identität, Gattung, Materialität, Gewissen und Zeitraum, zusammen mit anderen vorgefassten Meinungen. So bleibt nicht viel stehen.“

Eagleton, Terry: Materialismus. Die Welt erfassen und verändern. Wien: Promedia 2018, S. 114-115.

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„Von einer internationalen oder auch nur interdisziplinären Strahlkraft deutschsprachiger Philosophie kann derzeit keine ernsthafte Rede sein. Was wiederum die Frage aufwirft: Wie konnte es im Lande von Leibniz und Kant, Hegel und Schopenhauer, Nietzsche und Arendt nur dazu kommen?“

Eilenberger, Wolfram: „Stillstand. Die Krise der deutschen Philosophie“, in: SWR2 Wissen. Stuttgart: Südwestrundfunk 2, 09.09.2018 [06:32-06:49 Min.].

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„So hat die Philosophie seit ihren Anfängen eine manchmal offene, manchmal versteckte Geschichte der Auseinandersetzung mit den je zeitgenössischen Wissenschaften – prominente Beispiele hierfür wären etwa die erkenntnistheoretischen Bezugnahmen von René Descartes auf Galileo Galilei, von Immanuel Kant auf Isaac Newton und von Friedrich Nietzsche auf Charles Darwin [...]. Solche Verbindungen zeigen, dass man die Geschichte der Philosophie immer auch als eine Geschichte ihrer relationalen Beziehungen zu den tonangebenden Wissenschaften ihrer Zeit lesen kann und vielleicht auch muss.“

Erdur, Onur: Die epistemologischen Jahre. Philosophie und Biologie in Frankreich, 1960-1980. Zürich: Chronos 2018, S. 8.

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„'Es gibt da ein Zitat von Nietzsche, das ich sehr schön finde: Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.'“

Ernaux, Annie: Erinnerung eines Mädchens. Berlin: Suhrkamp 2018, S. 159.

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„Wir werden am schlimmsten von unsichtbaren Händen gebogen und gequält.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Gauger, Thomas (Hg.): Licht und Kraft. Losungskalender 2019. Andachten über Losung und Lehrtext. Möckmühl: Aue-Verlag; Lahr: Verlag Ernst Kaufmann 2018, S. 102.

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„Genauso ist allerdings zu sehen, dass im Laufe der Medizingeschichte die Ärzte auch zahlreichen Irrtümern unterlagen [...] [B]enannt seien nur Quecksilber und Arsen, die lange zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten eingesetzt wurden. Schon dem Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) ist dieser pharmazeutische Irrtum zum Verhängnis geworden.“

Grönemeyer, Dietrich: Weltmedizin. Auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Heilkunst. Frankfurt a. M.: Fischer 2018, S. 160-161.

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„Und die großen Geschichtsphilosophen (Vico, Hegel, Marx, Nietzsche, Toynbee, Spengler), die glaubten, in der Geschichte eine immanente Gesetzlichkeit oder ein metaphysisches Prinzip entdeckt zu haben, spielen (außer in gelehrten Büchern oder Universitätsseminaren) kaum noch eine Rolle.“

Heuermann, Hartmut: Kultur, Kulturgeschichte, Kulturkritik. Zeitkritische Essays. Marburg an der Lahn: Basilisken-Presse 2018, S. 146.

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Jankuhn, Rudolf: Digital bearbeitetes Bild, in: Hansen, Frank-Peter; Jankuh, Rudolf: Erlöse mich. Ein emotional-geistiges Hexagon. Berlin: [s.n.] 2018, S. 32.

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„Friedrich Nietzsche hat in seinen privaten Büchern auf etwa 18.000 Seiten Rezeptionsspuren hinterlassen. Kein Wunder, dass seine Lektürepraxis Gegenstand einer ganzen Reihe von Verzeichnissen und Studien geworden ist.“

Knoche, Michael: Die Idee der Bibliothek und ihre Zukunft. Göttingen: Wallstein 2018, S. 76.

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Ich impfe euch mit dem Wahnsinn.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kusters, Wouter: Filosofie van de waanzin. Fundamentele en grensoverschijdende inzichten. Rotterdam: Lemniscaat 2018, S. 23, Motto.

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Alle Vorurtheile kommen aus den Eingeweiden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Michalzik, Peter: 1900. Vegetarier, Künstler und Visionäre suchen nach dem neuen Paradies. Köln: DuMont 2018, S. 30.

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 „Vor dem Hintergrund des Krieges schufen Brecht und seine Freunde eine jugendliche Gegenkultur von außerordentlicher künstlicher Vitalität, produzierten sie erstaunliche Synthesen von Instinkt und Genuss im Stil ihrer Idole Frank Wedekind und Nietzsches Zarathustra.“

Parker, Stephen: Bertolt Brecht. Eine Biographie. Berlin: Suhrkamp 2018, S. 11.

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„Das Lachen als subversive Kraft und Pharmakon gegen den Ernst von Kapital-Kursen und theoretischen Lese- und Diskussionsgruppen zur Analyse des Spätkapitalismus wurde mit der Entdeckung von Autoren wie Bataille und Klossowski − kluge Leser Nietzsches −, der ab 1980 mit den roten Balacron-Bänden der dtv-Ausgabe ein fester Posten der Theoriedebatten wurde − zu einer philosophischen Haltung.“

Poppenberg, Gerhard: Herbst der Theorie. Erinnerungen an die alte Gelehrtenrepublik Deutschland. Berlin: Matthes & Seitz 2018, S. 44-45.

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„Eine dieser CD-ROMs enthält eine Digitale Bibliothek der Philosophie. Das ist nicht übertrieben. Auf einer einzigen Scheibe befinden sich zwei philosophische Lexika, eine ausführliche Philosophiegeschichte und dazu 45000 Seiten mit den ungekürzten Meisterwerken der Philosophie von Platon bis Nietzsche. Die Scheibe befindet sich seit 2001 in der philosophischen Abteilung meiner Bibliothek, zwischen Werken von Nietzsche und Platon. Ich habe sie nie benutzt, kein einziges Mal.“

Preisendörfer, Bruno: Die Verwandlung der Dinge. Eine Zeitreise von 1950 bis morgen. Berlin: Galiani 2018, S. 170.

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„Mit dem Bau einer Nietzsche-Gedächtnishalle neben dem Nietzsche-Archiv in der Villa Silberblick griffen die Nationalsozialisten eine weitere Kulturtradition auf. Dem Philosophen sollte hier als einem der Stichwortgeber der NS-Ideologie pseudo-religiös gehuldigt werden. Hitler stiftete hierfür 1934 anlässlich eines Besuchs bei Elisabeth Förster-Nietzsche 50.000 Reichsmark, 1938 wurde das Richtfest gefeiert.“

Raßloff, Steffen: Geschichte der Stadt Weimar. Erfurt: Sutton 2018, S. 131.

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„Ich erwähne Nietzsche, weil er vor hundert Jahren von der modernen Gesellschaft gesprochen hat. Schon in den 1870er Jahren hat er vom modernen Nihilismus gesprochen. Was würde er sagen, wenn er in den 1970er Jahren lebte?“

Sontag, Susan: The Doors und Dostojewski. Das Rolling-Stone-Interview mit Jonathan Cott. Zürich: Kampa 2018, S. 49.

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Timme, H. W.: Friedrich Nietzsche. Halle (Saale): [s.n.] 2018, Postkarte.

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„Revolutionär ist nämlich nicht erst das spätere Denken von Kierkegaard bis Nietzsche, sondern schon das frühere Denken von Kant bis Hegel. Es ist das gesamte lange 19. Jahrhundert, von Kant bis Nietzsche, das im Zeichen revolutionärer Veränderung steht und selber revolutionäre Züge trägt.“

Zöller, Günter: Philosophie des 19. Jahrhunderts. Von Kant bis Nietzsche. München: Beck 2018, S. 61.

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„Das Schlechte gewinnt durch Nachahmung an Ansehen, das Gute verliert dabei.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Bartens, Werner: Empathie. Die Macht des Mitgefühls. Weshalb einfühlsame Menschen gesund und glücklich sind. München: Knaur 2017, S. 85, Motto.

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„Für Friedrich Nietzsche ist der Mensch glücklich, wenn er über sich hinauswächst. 'Was ist Glück? Das Gefühl davon, dass die Macht wächst, dass ein Widerstand überwunden wird.' Gefährlich leben und die eigenen Grenzen überschreiten, das ist für Nietzsche der höchste Genuss des Daseins.“

Bernardy, Jörg: Philosophische Gedankensprünge. Denk selbst! Weinheim: Beltz 2017, S. 133.

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„De mens is een dier dat beloften kan doen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Brinkmann, Svend: Standpunten. Wat we van de grote filosofen kunnen leren. Amsterdam: Lev. 2017, S. 65.

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„Die schönsten Ereignisse sind nicht die lautesten, sondern unsere stillen Stunden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Bromm, Silke (Hg.): Für dich. München: Pattloch 2017, S. [22].

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„Der Gott, den Menschen sich zurechtgelegt und herangebildet haben, ist tot. Gott sei unsere längste Lüge, wird Nietzsche behaupten. Allerdings trägt der Aphorismus 344 die seltsame Überschrift: 'Inwiefern auch wir noch fromm sind'. So ganz einfach scheint es mit dem Tod und der Abwesenheit Gottes nicht zu stehen. Fragen der Religion lösen sich mit der deklarierten Todesurkunde Gottes aus der Sicht des Menschen nicht völlig in Schall und Rauch auf.“

Camartin, Iso: Sammeln. Zürich: Vontobel-Stiftung 2017, S. 90.

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„Selbstverständlich hat diese im Wesentlichen aus Intensitäten bestehende neue Welt mehrere Wendungen erlebt, wie sie den philosophischen Systemen entsprechen. Nietzsche, Whitehead oder Deleuze haben jeweils eine eigene Sichtweise eines nicht mehr ausgedehnten Universums vorgeschlagen, das sich aus verknüpfbaren Teilen zusammensetzt, aber rein intensiv ist und dessen scheinbar stabile Teile nur die Illusionen der beschränkten Wahrnehmung sind, die wir von ihm haben.“

Garcia, Tristan: Das intensive Leben. Eine moderne Obsession. Berlin: Suhrkamp 2017, S. 81.

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„Die Juden (Jesus war ein Jude) sind es gewesen, die gegen die aristokratische Werthgleichung (gut = vornehm = mächtig = schön = glücklich = gottgeliebt) mit einer furchteinflößenden Folgerichtigkeit die Umkehr gewagt (...) und festgehalten haben, nämlich: Die Elenden sind allein die Guten, die Armen, Ohnmächtigen, Niedrigen sind allein die Guten, die Leidenden, Entbehrenden, Kranken, Hässlichen sind auch die einzige Frommen, die einzig Gottseligen, für sie allein gibt es Seligkeit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Geißler, Heiner: Was würde Jesus heute sagen? Die politische Botschaft des Evangeliums. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2017, S. 26.

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„Warum wurde mir nicht bewusst, dass ich Schauspieler werden wollte? Nietzsche schreibt: Die Gefahr in der Bewunderung! Die Bewunderung einer Eigenschaft oder Kunst kann offenbar so stark sein, dass sie uns abhält, danach zu streben.“

Halmer, Günther Maria: Fliegen kann jeder. Ansichten eines Widerborstigen. München: Bertelsmann 2017, S. 95.

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„Humphrey zeichnet eine eigenwillige Historie des Tanzdramas, die von mythologischen Ursprüngen über die Blütezeit in der griechischen Tragödie und das Ballett des 15. bis 19. Jahrhunderts bis hin zu kirchlichen Formen reicht und in dieser Linie das gesellschaftlich bedeutsame Wiedererwecken ihrer Form im 20. Jahrhundert unterstreichen soll. Humphrey stützt sich dabei vor allem auf Friedrich Nietzsche und sein Begriffspaar des Apollinischen und Dionysischen.“

Huschka, Sabine: „Die Weite der Landschaft und die Macht des Körpers: Martha Graham (1894-1991) und Doris Humphrey (1895-1958)“, in: Soyka, Amelie (Hg.): Tanzen und tanzen und nichts als tanzen. Tänzerinnen der Moderne von Josephine Baker bis Mary Wigman. Berlin: AvivA 2017, S. 195-219, hier S. 218, Fußnote 22.

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„Das, was ich über Bizet sage, dürfen Sie nicht ernst nehmen; so wie ich bin, kommt Bizet tausendmal für mich nicht in Betracht. Aber als ironische Antithese gegen Wagner wirkt er sehr stark; es wäre ja eine Geschmacklosigkeit ohnegleichen gewesen, wenn ich etwa von einem Lobe Beethovens hätte ausgehen wollen...“

Kaiser, Joachim: Vieles ist auf Erden zu thun. Imaginäre Gespräche mit Ingeborg Bachmann, Ludwig van Beethoven, Franz Kafka, Johann Nestroy, Friedrich Nietzsche, Clara Schumann, Kurt Tucholsky u. a. München: Piper ebooks 2017, S. 71.

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„Denn, glaubt es mir! − das Geheimnis, um die größte Fruchtbarkeit und den größten Genuss vom Dasein einzuernten, heißt: gefährlich leben!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Klein, Daniel: Immer wenn ich den Sinn des Lebens gefunden habe, ist er schon wieder woanders. Philosophie für jeden Tag. München: Piper 2017, S. 55.

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„Lachen kann tief verletzen. Warum? Friedrich Nietzsche schrieb: 'Nicht durch Zorn, durch Lachen töten wir.' Mit Töten meint Nietzsche keine physische Vernichtung, sondern, dass die Psyche eines Menschen, seine Identität und Würde verletzt werden. Absichtlich oder leichtfertig, je nach dem.“

Korp, Harald-Alexander: Am Ende ist nicht Schluss mit lustig. Humor angesichts von Sterben und Tod. Gütersloh: Gütersloher Verlags-Haus 2017, S. 80.

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„[H]ätte nicht auch Friedrich Nietzsche heute eher gebloggt, als sein Notizheft vollzuschreiben und so lange auf Reaktionen zu warten, bis ein Buch mit Aphorismen erschienen wäre? Welche offenen Bühnen sind das, auf denen heute sowohl Text produziert als auch kommentiert wird? Und brauchen wir nicht ein komplett neues, also auch offeneres Literaturverständnis?“

Kuhlbrodt, Jan: Über die kleine Form. Schreiben und Lesen im Netz. Berlin: mikrotext 2017, S. 4.

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„And whatever harm the wicked may do, the harm of the good is the most harmful of harms.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Levy, Oscar: The idiocy of idealism. Basel: Schwabe 2017, Vorsatzblatt.

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Mathiole (Matheus Lopes): „Illustration“, in: Philosophie Magazin. Berlin: Philomagazin Verlag 2017, Sonderausgabe 8, S. 130.

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„Bei der Generation der Expressionisten mit ihrem Leiden an der erstarrten bürgerlichen Welt der Väter fiel Nietzsches Zeitkritik auf fruchtbaren Boden; zugleich weisen ihr Vitalismus und ihre emphatische Verkündigung des >neuen Menschen< ebenso auf Nietzsche zurück wie Züge ihres pathetischen Stils. Daneben konnten sich zahlreiche weitere Autoren der Moderne − etwa Stefan George, die Brüder Mann, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Rainer Maria Rilke − seinem Einfluss nicht entziehen. Zu ihnen gehörte auch Robert Musil.“

Meid, Volker: Das Buch der Literatur. Deutsche Literatur vom frühen Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Stuttgart: Reclam 2017, S. 380-381.

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„Man muss noch Chaos in sich haben,

um einen tanzenden Stern gebären zu können.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Musso, Guillaume: Das Papiermädchen. Roman. München: Piper 2017, S. 73.

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„Ein Grundkurs in Logik hätte uns viel Wirrwarr erspart. Aus der Tatsache, dass einige Menschen blaue Augen haben, kann man nicht schließen, dass es keine anderen Augenfarben gibt. Aus der Tatsache, dass einige Moralansprüche verborgene Machtansprüche sind, kann man nicht schließen, dass jeder Anspruch, für das Gemeinwohl zu handeln, einen Machtanspruch verschleiert. Aber Logik ist selten die Stärke von Denkern, die oft so verdunkelt schreiben, dass sie an Nietzsches Spruch erinnern: Sie trüben das Gewässer, damit es tief erscheint.“

Neiman, Susan: Widerstand der Vernunft. Ein Manifest in postfaktischen Zeiten. Salzburg, München: Ecowin 2017, S. 49.

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„'Man predigt oft seinen Glauben, wenn man ihn gerade verloren hat', schreibt Nietzsche, 'und man predigt ihn dann nicht am schlechtesten.'“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Politycki, Matthias: Schrecklich schön und weit und wild. Warum wir reisen und was wir dabei denken. Hamburg: Hoffmann und Campe 2017, S. 15.

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„Ganz zum Schluss habe ich dann doch, wenn auch mit Vorsicht, eine Prognose auf eine mögliche Zukunft gewagt: Der von Friedrich Nietzsche angezweifelte 'Nutzen der Historie für das Leben' bestehe womöglich darin, dass man in der eigenen Gegenwart den 'historischen Augenblick' entdeckt, 'wo das Trägheitsmoment bestehender Strukturen durchbrochen wird.'“

Radkau, Joachim: Geschichte der Zukunft. Prognosen, Visionen, Irrungen in Deutschland von 1945 bis heute. München: Hanser 2017, S. 25.

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Rahden, Wolfert von: Nietzsche trifft Watzlawick. [Berlin]: [s.n.] 2017, Einzelblatt.

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„Nietzsche. Ce que j'en pense? C'est qu'il y a bien des lettres inutiles dans son nom.“

Renard, Jules: En verve. Paris: Horay 2017, S. 56.

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„Im Ausgang des Jahrhunderts aber hallte anderes nach und setzte auch die emanzipatorischen Bewegungen der Jahrhundertwende in Gang: Der Idealismus trieb in England und Amerika Blüten, die vor allem seit den 1870er- und 1880er-Jahren in die deutschsprachigen Provinzen zurückwucherten. Dies traf auf die Begeisterung für Helden zu, wie sie Carlyle und Emerson auch Goethe und seiner Begeisterung für die Tat entnommen hatten. Nietzsches Begeisterung für den Übermenschen wäre ohne beide undenkbar gewesen.“

Richter, Sandra: Eine Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur. München: Bertelsmann 2017, S. 256.

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„Als sie durch ein Dorf kamen, das besonders ordentlich aussah, sagte der Vater, Nietzsche habe hier gewohnt. Er zeigte auf ein zweistöckiges Haus, Geranien standen auf den Fensterbänken. Sebastian wusste nicht, wer dieser Nietzsche war, aber der Vater hatte es so traurig gesagt, dass er sich den Namen merkte.“

Schirach, Ferdinand von: Tabu. Roman. München: btb 2017, S. 20.

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„Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900) war zwar kein Freund des 'maßvollen' Lebens, aber immer auf der Suche nach dem Glück auch in den kleinen Dingen. In seinem Buch 'Also sprach Zarathustra' hat sich sein Held auf den Weg gemacht, herauszufinden, worum es im Leben wirklich geht. Gerade, als Zarathustra sich mittags unter einem großen Baum ausruhen wollte, fiel ihm das Glück in den Schoß − als leises 'Husch', das durch das Blätterdach rauschte.“

Schmidt, Ina: Kleine und große Fragen an die Welt. Phil und Sophie. Hamburg: Carlsen 2017, S. 83-84.

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„Die logische Weltverneinung

und Nihilisierung folgt daraus,

dass wir dem NICHTSEIN

das Sein entgegensetzen müssen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schwarz, Martin: NICHTS, wie es ist oder nicht ist. Winterthur: EigenArt-Verlag 2017, S. [72].

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„Begnügen wir uns hier mit der Feststellung, Nietzsches Beobachtungen seien weiterhin gut nachvollziehbar; seine Sorgen jedoch sind nicht mehr die der Gegenwart. Während der Verfasser von Also sprach Zarathustra sich an dem Problem abarbeitete, wie man den unterdrückten Glanz der Wildnis vor dem totalen Sieg der kastrierenden Zivilisation schützen könne, stellt sich für uns eher die Frage, wie es gelingt, der Wiederkehr der Verwilderung auf der Höhe der Zivilisation Einhalt zu gebieten.“

Sloterdijk, Peter: Was geschah im 20. Jahrhundert? Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2017, S. 46.

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„Wer nur einigermaßen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden nicht anders fühlen denn als Wanderer  wenn auch nicht als Reisender nach einem letzten Ziele: denn dieses gibt es nicht. Wohl aber will er zusehen und die Augen dafür offen haben, was alles in der Welt eigentlich vorgeht; deshalb darf er sein Herz nicht allzu fest an alles Einzelne anhängen; es muss in ihm selber etwas Wanderndes sein, das seine Freude an dem Wechsel und der Vergänglichkeit habe.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Smith, Keri: Mach dich auf. München: Kunstmann 2017, S. 36.

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„Das Ego nimmt unsere Projektion und Fehlplanung als Beweis dafür, dass wir Fehler gemacht haben, und − wie Nietzsche es einmal von der Bourgeoisie sagte − es lebt, als sei Gott tot. Das war Nietzsches große Anklage gegen die Bourgeoisie, die lebte, als sei das Geld ein Gott und als würde es Gott selbst nicht geben.“

Spezzano, Chuck: 50 Wege, loszulassen und glücklich zu sein. Wegweiser, Vergangenes loszulassen und glücklich in der Gegenwart zu leben. Petersberg: Verlag Via Nova 2017, S. 203.

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„Nietzsche, Friedrich (1844-1900): posthum einflussreicher deutscher Philosoph, von Lenin während seines Aufenthaltes in der Schweiz rezipiert.“

Steinbach, Matthias: Von der Spiegelgasse in den Kreml. Lenins Reise nach Russland 1917. Berlin: Metropol 2017, S. 129.

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Villion, Joe: „Illustration“, in: Nietzsche, Friedrich: Mit einer Bosheit beginne ich jeden Tag. Aphorismen. Berlin: Steffen Verlag 2017, S. [57].

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„Wenn es also wahr ist, dass wir atomisiert leben, in kurzen Etappen der Präsenz, getrieben vom Etcetera, in einer impulsiven Kultur, aufgelöst in Zonen der peripheren Wahrnehmung, des dezentralen Blickens, dann wäre es eine Voraussetzung für alle Botschaften von verallgemeinerbarem Gehalt, im Sinne Nietzsches dem Auge die Geduld anzugewöhnen, den Impuls zu korrigieren.“

Willemsen, Roger: Wer wir waren. Zukunftsrede. Frankfurt a. M.: Fischer 2017, S. 47.

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„Friedrich Nietzsche betonte, dass das Auge die Menschen trenne, während der Ton sie vereinige. Im Unterschied zur Bildsprache und zu Texten wird die Musik als eine die Grenzen überwindende Sprache gehört. Grenzen werden der Musik dann aufoktroyiert, wenn sie funktionalisiert wird, weil jede Indienstnahme die Gefahr der Verfälschung des musikalischen Gehalts birgt. Dabei geht es nicht nur um Propaganda, sondern um [...] Lesarten, die meistens nicht vom Komponisten, sondern von Interpreten, Kritikern oder Hörern dem Werk unterstellt werden. Ein Stück an sich ist nicht explizit tiefgängig, ausgesprochen farbig oder besonders deutsch, es wird von seinen Hörern so empfunden.“

Wißmann, Friederike: Deutsche Musik. München, Berlin, Zürich: Piper 2017, S. 448.

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„Nietzsche war für mich der Dichter mit der kraftvollsten Stimme aller Zeiten, einer Stimme, so majestätisch, dass sie seine Gedanken in den Schatten stellte.“

Andrews, Paul (Pseudonym), zit. in: Yalom, Irvin D.: Denn alles ist vergänglich. Geschichten aus der Psychotherapie. München: btb 2016, S. 11.

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„Wenn die Kunst sich in den abgetragendsten Stoffen kleidet, erkennt man sie am besten als Kunst.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Arnold, Dana: Eine kleine Geschichte der Kunst. München, London, New York: Prestel 2016, S. 69.

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„Sie müssen Französisch lernen, nicht wegen der Franzosen, sondern damit Sie den Hegel auf Französisch lesen können! Das Deutsche ist zu vieldeutig, zu poetisch, davon lebt ja Heidegger im hermeneutischen Zirkel mit seiner Hammer- und Nagel-Philosophie des Seins. Und Nietzsche, der eigentlich ein Dichter war. Und Ernst Bloch mit seinem Prinzip Hoffnung. Alles verkappte Poeten. Aber in Wirklichkeit ist Französisch die ideale Sprache für Juristen und Philosophen!“

Sartre, Jean-Paul, zit. in: Biermann, Wolf: Warte nicht auf bessre Zeiten! Die Autobiographie. Berlin: Propyläen 2016, S. 352.

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Böhme, Günter: F. Nietzsche Farbholzschnitt. Berlin: Selbstverlag 2016, Einzelblatt.

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„Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Bössen, Anna Magdalena: Deutschland. Ein Wandermärchen. Unterwegs mit einem Koffer voller Gedichte. München: Ludwig Verlag 2016, S. 32-33 und S. 348.

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„Ein Typ in meinem Alter. Hat sich erhängt. War Putzhilfe in einer Bar, hatte so gut wie kein Leben, keine Freunde. Depressiv, Einzelgänger. Nur etwa sechs Bücher im Regal. Nietzsche, Gedichte von Remco Campert − nicht gerade heitere Lektüre.“

Bolt, Britta: Das Büro der einsamen Toten. Roman. München: Heyne 2016, S. 51.

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„[D]e Chiricos 'Bilder im Bild' sind keineswegs Traumvisionen oder verhinderte Fluchtmöglichkeiten aus einer ausweglosen Realität.

Vielmehr symbolisieren sie das Trügerische der 'wahren Welt' im Sinne des von de Chirico verehrten Nietzsche und sind eindrückliche Bestätigung der Tragfähigkeit der schöpferischen Tätigkeit des Künstlers und der von ihm visualisierten Scheinwelt.“

Conzen, Ina: „Wahrheit und Schein. Das Atelier des Metaphysikers“, in: Baldacci, Paolo; Lange, Christiane; Roos, Gerd (Hg.): Giorgio de Chirico. Magie der Moderne [Ausstellungskatalog].Dresden: Sandstein Verlag 2016, S. 164-175, hier S. 170.

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„Bevor Siegel und Shuster ihren Pop-Archetypen zur Welt brachten, hatte Alexandre Dumas in Le Comte de Monte-Cristo (Der Graf von Monte Cristo) bereits einen Mann geschildert, der sich aus Vergeltungswillen die Selbstdisziplin auferlegte, die nötig ist, übermenschliche Fähigkeiten zu erwerben. Sherlock Holmes befreite die Proto-Superheldenimago dann vom kleinlichen Rachemotiv, und kurz darauf proklamierte Nietzsche, der romantischste aller Philosophen, den 'Übermenschen' tout court, dicht gefolgt vom Dramatiker Georg Bernard Shaw“.

Dath, Dietmar: Superhelden. 100 Seiten. Ditzingen: Recalm 2016, S. 42-43.

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„'Ich möchte um keinen Preis die Tage von Tribschen aus meinem Leben weggeben. Tage des Vertrauens, der Heiterkeit, der sublimen Zufälle − der tiefen Augenblicke ... Ich weiß nicht, was andere mit Wagner erlebt haben: über unsern Himmel ist nie eine Wolke hinweggegangen' (Ecce homo).“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Drüner, Ulrich: Richard Wagner. Die Inszenierung eines Lebens. Biografie. München: Blessing 2016, S. 597.

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„Ich unterzog mich der Aufgabe, alles zu lesen, was je über den Tanz erschienen war, von den alten Ägyptern bis heute, und ich machte mir fleißig Notizen; als ich dieses umfangreiche Experiment beendet hatte, wurde mir allerdings klar, dass meine eigentlichen Tanzmeister nur Jean-Jacques Rousseau mit seinem 'Emile', Walt Whitman und Nietzsche sein konnten.“

Duncan, Isadora: I've only danced my life. Die Autobiografie der Isadora Duncan. Berlin: Parthas 2016, S. 75.

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„Seitdem Friedrich Nietzsche und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff über die Herkunft der griechischen Tragödie stritten, ist das Verhältnis der Stadtstaaten zu mythos wie logos ein Stachel im Fleisch der Antikenrezeption. Dies betrifft die Philosophie ebenso wie Philologie und Alte Geschichte.“

Gießmann, Sebastian: Die Verbundenheit der Dinge. Eine Kulturgeschichte der Netze und Netzwerke. Berlin: Kadmos 2016, S. 42.

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„Jene, die an der Macht sind, behaupten, uns ohne jeden Eigennutz beschützen zu wollen. Aber wie Friedrich Nietzsche es über die Philosophen in >Jenseits von Gut und Böse< sagte, gibt es nichts Unpersönlicheres. Wenn Staatsmänner (oder -frauen) in ihrem Sein gespalten sind, müssen sie fortwährend mit einer Lüge leben. Was sie uns offerieren, kann dann nur vom Gefüge des Menschlichen getrennt sein. Wir werden dieses aber erst erkennen können, wenn wir selbst aufhören, nach Göttern zu suchen.“

Gruen, Arno: Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau. München: dtv 2016, 160-161.

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„Gegen die bürgerlich-liberalen Kernüberzeugungen von Fortschritt, aufgeklärter Rationalität und exakter Wissenschaft setzten die Kritiker auf Emotionalität, auf Empathie, auf Subjektivität, auf Natürlichkeit, auf ganzheitliche Lösungen, auf umfassende Welterklärung und damit letztlich auf eine neue säkulare Form von Religion. Als ihr prominentester Herold wie auch als unerbittlicher Zeit- und Kulturkritiker fand vor allem Friedrich Nietzsche mit seiner Beschwörung des schöpferischen großen Individuums und des Lebens als eines ästhetischen Phänomens in vielen Intellektuellen- und Künstlerzirkeln glühende Verehrung.“

Hein, Dieter: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. München: Beck 2016, S. 121.

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„En Allemagne aussi, le tournant du XXe siècle voit le développement de réflexions critiques et désenchantées à l'égard du capitalisme industriel et de ses technologies. À partir des années 1870, alors que le pays engage une industrialisation accélérée, la défiance envers le capitalisme, le libéralisme et l'industrialisme s'accroît au sein des courants intellectuels réunis sous l'étiquette de 'pessimisme culturel' (Kulturpessimismus). [...] Nietzsche stigmatisait la 'machine [qui] humilie' parce qu'elle 'est impersonnelle [et] enlève au travail sa fierté'.“

Jarrige, François: Technocritiques. Du refus des machines à la contestation des technosciences. Paris: La Découverte 2016, S. 169.

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„'Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.' Ja, Nietzsche, warn du nur. Und wenn du lange in einen Himmel blickst, dann blickt der Himmel auch in dich. In dich, in dich, Alexander, habe ich mich verblickt, abgründig.“

Joeckle, Andra: Novembertango. Berlin: HYBRIS 2016, S. 70.

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Jules Julien, in: Philosophie magazine: „Deviens ce que tu es“. Paris: Philo Editions 2016, S. 78.

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„Sie ist gegangen. Wozu hat sie mich hier zurückgelassen, wozu bleibe ich in dieser Schattenwelt? In der U-Bahn auf dem Weg ins Krankenhaus hatte ich Nietzsches Antichrist gelesen, die Passagen über das Mitleid, daß Mitleid nämlich die auf den Willen zur Macht gerichtete Tatkraft schwäche. Ich glaube, ich verabscheute Nietzsche, nein, ich verabscheue ihn nicht, ich verachte ihn, obwohl aus seinen Worten die Gequältheit schreit.“

Kertész, Imre: Der Betrachter. Aufzeichnungen 1991-2001. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2016, S. 133.

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„Eurer Kinder Land sollt ihr lieben: diese Liebe sei euer neuer Adel, − das unentdeckte, im fernsten Meere! Nach ihm heiße ich eure Segel suchen und suchen!

An euren Kindern sollt ihr gut machen, dass ihr eurer Väter Kinder seid: alles Vergangene sollt ihr so erlösen! Diese neue Tafel stelle ich über euch!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Key, Ellen: Das Jahrhundert des Kindes. Studien. Berlin: Contumax - Hofenberg 2016, Motto.

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Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Laroui, Fouad: Die Leiden des letzten Sijilmassi. Roman. Gifkendorf: Merlin Verlag 2016, S. 200 und S. 285.

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„Die Blüte, die Carmen dem Wachoffizier bei ihrer ersten Begegnung ins Gesicht wirft, trifft ihn wie eine Kugel  zwischen den Augen. Aus dem Wechselspiel zwischen Zufällen und den unbedingten Imperativen des Begehrens bildet sich das Schicksal: vorhersehbar durch Orakelsprüche, aber nicht korrigierbar  kein heroisches Fatum der Liebe oder der Natur (wie Nietzsche behauptete), sondern ein Fatum der Genealogie.“

Macho, Thomas: „Getrocknetes Chamäleon und Orakelsprüche“, in: Loebe, Bernd (Hg.): Georges Bizet, 1838-1875: Carmen. Opéra comique in drei Akten. Frankfurt: Oper Frankfurt 2016, S. 41-42, hier S. 41.

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„Ich denke, dass so lange Schwierigkeiten mit Nietzsches Begriff des Übermenschen bestehen werden, als wir unweigerlich den Untermenschen mithören: Solange wir also Kriterien der Rangfolge und Klassifikation von Menschen in Über-, Mittel- und Untermenschen diskutieren, und nicht Ideale der Entwicklung, Reifung, Ausweitung und Selbststeigerung. Und in dieser Hinsicht ist uns der Begriff des Übermenschen zu Recht vollkommen unsympathisch.“

Macho, Thomas, zit. in: Sloterdijk, Peter; Macho, Thomas; Osten, Manfred: Gespräche über Gott, Geist und Geld. Freiburg, Basel, Wien: Herder 2016, S. 107.

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„Nächstenliebe ist stets als Auftrag an den einzelnen Menschen gedacht worden [...]. Sie hat darin einen durchaus verpflichtenden Charakter, für den es keine institutionelle Entlastung gibt. Die Polemiken gegen Mitleid und Barmherzigkeit, die sie als Heuchelei gebrandmarkt haben, versuchen, diese Verpflichtung zu diskreditieren. Nur scheinbar konnte sich eine solche Polemik jedoch in die Tradition Friedrich Nietzsches stellen, in dessen Zarathustra es heißt: 'Wahrlich, ich mag sie nicht, die Barmherzigen, die selig sind in ihrem Mitleiden: zu sehr gebricht es ihnen an Scham.' Nietzsche wandte sich hier gegen ein nur äußerlich zur Schau gestelltes Mitleid und eine demonstrative Barmherzigkeit, die vorwiegend in mühsam verbrämtem Selbstgenuss bestanden.“

Münkler, Herfried; Münkler, Marina: Die neuen Deutschen. Ein Land vor seiner Zukunft. Berlin: Rowohlt 2016, S. 176-177.

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„'Was ist der Affe für den Menschen?', fragte Darwins Zeitgenosse, der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844-1900). Und er antwortete sich selbst: 'Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham.' Nietzsche hatte mit der nahen Verwandtschaft zu den Menschenaffen kein Problem. Aber er wusste, wie pikiert seine Zeitgenossen darüber waren.“

Precht, Richard David: Tiere denken. Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen. München: Goldmann 2016, S. 98.

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„'El arte vale más que la verdad' es una frase afortunada de Nietzsche para los filósofos que son 'falsos teólogos'. Esos filósofos previos a Nietzsche estaban intentando imponer su pensamiento como la verdad. Y Nietzsche dice dejémonos de ese mundo en que nos viene impuesta la verdad.“

Ramos, Francisco José [et al.]: La ciudad, la amistad y la palabra. Encuentros filosóficos con Francisco José Ramos, Enrique Pajón y Diego Tatían. Madrid: Ediciones Antígona 2016, S. 53.

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„Muss ich daran erinnern, dass Sie keine seriöse Geschichte der Philosophie in Deutschland schreiben können, in der die Namen Goethe, Schiller, Hölderlin, Kafka und George fehlen, und dass sich umgekehrt keine zureichende deutsche Literaturgeschichte schreiben lässt, die von Kant, Schopenhauer, Nietzsche und Adorno schwiege [...].“

Raulff, Ulrich: „Das Literaturarchiv und seine Sammlungen. Aus der Vergangenheit in die Zukunft und zurück“, in: Paul-Raabe-Vorlesung II. Weimar: Klassik Stiftung Weimar 2016, S. 17-34, hier S. 27.

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„In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der 'Weltgeschichte': aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mussten sterben.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schenkel, Elmar: Keplers Dämon. Begegnungen zwischen Literatur, Traum und Wissenschaft. Frankfurt a. M.: Fischer 2016, S. 203.

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„Tatsächlich glaubten [...] nur zwei Mitspieler, dass meine 'Also sprach Zarathustra'-Eröffnung das Original von Nietzsche sei. Dafür tippte ich das Original des wirklich echten Nietzsche richtig. Das heißt also auch, dass in einem der vier Fälle das Original tatsächlich erkannt wurde.“

Schmidt, Christian Y., zit. in: Albers, Philipp; Friebe, Holm (Hg.): Mimikry. Das Spiel des Lebens. Berlin: Blumenbar 2016, S. 215.

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„Wir sind [...] in Wertgefüge eingebettet und keine souveränen wertsetzenden Individuen. Dass wir es nicht sind, kann missmutig stimmen, weil dies zeigt, dass unsere Freiheit eine höchst beschränkte Freiheit ist, wenn sie nicht einmal zum souveränen Wertesetzen reicht. Und es erklärt, weshalb jemand wie Nietzsche in der 'Umwerthung aller Werthe' das höchste Glücks- und Freiheitsversprechen gefunden hat: nämlich das Versprechen, über sich selbst, seine eigene Welt und damit seine eigenen Werte Herr zu sein. In einer empirischen Welt [...] ist dieses Versprechen indes nicht einzulösen.“

Sommer, Andreas Urs: Werte. Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt. Stuttgart: Metzler 2016, S. 135. 

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„[Z]wei schwedische Philosophen bezeugen, dass der Reiz der Bücher Lindgrens darin bestehe, Tabus zu brechen. Und dass Pippi eine Art Kreuzung zwischen Sokrates, Nietzsche und Simone de Beauvoir sei. Das mag ja alles stimmen, aber natürlich ist sie in erster Linie [...] das ideale 'Mädchen von nebenan'. Eine außergewöhnliche schwedische Göre, die dem Leser das Gefühl gibt, jung zu sein und es am besten zu bleiben.“

Steinz, Pieter: Typisch Europa. Ein Kulturverführer in 100 Stationen. München: Knaus 2016, S. 286.

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„Friedrich Nietzsche sprach vom Nihilismus der abendländischen Kultur und der Moderne insbesondere. Diese geistige Leerstelle der Rationalitätskultur ist aber immer auch das Einfallstor für alle möglichen Irrationalismen. Deutschland, mit seiner hohen Technikentwicklung, war und ist daher immer auch ein besonderer Ort der Anziehung gerade dieser.“

Vietta, Silvio: Die Weltgesellschaft. Wie die abendländische Rationalität die Welt erobert und verändert hat. Baden-Baden: Nomos 2016, S. 15.

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„Nach unserem Gespräch setzte ich mich auf die Terrasse unserer Wohnung und blätterte in dem Buch von José Carreras. Ich entdeckte einen Satz von Friedrich Nietzsche, den ich mir anstrich: Man müsse die 'Phantasie des Kranken beruhigen, dass er wenigstens nicht, wie bisher, mehr von seinen Gedanken über die Krankheit zu leiden hat, als von der Krankheit selbst...'“

Westerwelle, Guido; Wichmann, Dominik: Zwischen zwei Leben. Von Liebe, Tod und Zuversicht. Hamburg: Hoffmann und Campe 2016, S. 159.

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Ziegler, Thomas: „Der Knabe“, in: Ziegler, Thomas: Die F.N.-Schlaufe. Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche. Naumburg (Saale): Friedrich-Nietzsche-Stiftung 2016, S. 3.

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„Es ist leichter, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr maßzuhalten.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Zittlau, Jörg: Vertrau auf Dein Glück. Eine philosophische Gebrauchsanleitung für den Alltag. Berlin: aufbau taschenbuch 2016, S. 79.

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„Nietzsche, Friedrich: deutscher Philologe und Philosoph. Wertete mit dem Hammer alle Werte um und ließ durch den tollen Menschen den Tod Gottes verkünden.“

Anonym, in: Science Slam [Werbepostkarte]. Darmstadt: Jagdhofkeller, 3. November 2015, Detail.

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„Wir würden vor der Kälte, Strenge und rechnenden Klarheit eines solchen vornehmen Ehe-Begriffs, wie er bei jeder gesunden Aristokratie geherrscht hat, im alten Athen, wie noch im Europa des achtzehnten Jahrhunderts, ein wenig frösteln, wir warmblütigen Thiere mit kitzlichem Herzen wir 'Modernen'! Eben deshalb ist die Liebe als Passion, nach dem großen Verstande des Wortes, für die aristokratische Welt erfunden worden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Barthes, Roland: Fragmente einer Sprache der Liebe. Berlin: Suhrkamp 2015, S. 25.

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„Nach unserer Hochzeit hat meine Frau keine Reise mehr gemacht, so Reger, nurmehr noch diese Geistesreisen, die ich mit ihr unternommen habe, wir sind in den Schopenhauer gereist und in den Nietzsche und in den Descartes und in den Montaigne und in den Pascal und zwar immer für Jahre, so Reger.“

Bernhard, Thomas: Alte Meister. Komödie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2015, S. 260.

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„Das Ergebnis [...] waren drei Heiratsanträge. Den ersten machte Paul Rée, indem er bei Frau von Salomé um die Hand ihrer Tochter anhielt. Den zweiten machte wiederum Rée, aber im Namen von Nietzsche, der in Unkenntnis des Vorgefallenen den Freund bat, seinen Wunsch beim Fräulein von Salomé vorzutragen. Und den dritten machte der Philosoph der ewigen Wiederkehr höchst selbst, indem er wenig später seinen Heiratsantrag Lou gegenüber persönlich wiederholte. Diese lehnte alle drei Anträge freundlich und mit Feingefühl, aber entschieden ab.“

Bollmann, Stefan: Frauen und Bücher. Eine Leidenschaft mit Folgen. München: btb 2015, S. 264.

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„Gesetzt, wir sagen Ja zu einem einzigen Augenblick, so haben wir damit nicht nur zu uns selbst, sondern zu allem Dasein Ja gesagt. Denn es steht nichts für sich, weder in uns selbst noch in den Dingen: und wenn nur ein einziges Mal unsre Seele wie eine Saite voll Glück gezittert und getönt hat, so waren alle Ewigkeiten nöthig, um dies Eine Geschehen zu bedingen  und alle Ewigkeit war in diesem einzigen Augenblick unseres Jasagens gutgeheißen, erlöst, gerechtfertigt und bejaht.“

Nietzsche, Friedrich, zit. nach Jean Mambrino, in: Cheng, François: Fünf Meditationen über den Tod und über das Leben. München: C.H. Beck 2015, S. 49.

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„Bei einer Augenwanderung entlang der überwiegend dunklen Buchrücken stechen die philosophischen Gesamtausgaben hervor: Descartes in Halbleder, mehr dekorativ als wirklich benutzt, während die Bände von Dilthey, Hegel, Kant, Leibniz, Nietzsche und Schelling mit eingelegten Streifen und Zetteln, mit kurzen Notizen versehen oder auch kommentarlos, gründlich gespickt sind, so dass man sich an diesen Lesespuren entlang hangeln könnte, um in die komplexe Sprach- und Ideenwelt Heideggers einzudringen.“

Deutsches Literaturarchiv Marbach (Hg.): Das bewegte Buch. Ein Katalog der gelesenen Bücher. Mit 104 Beispielen aus dem Deutschen Literaturmuseum Marbach, einem Essay von Claus Pias und Antworten von Andreas Bernard [u. a.]. Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft 2015, S. 92.

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Dusault [Moreau-Dusault, Antoine]: „Ainsi parla Zarathoustra“, in: Le Point. Paris: 29. Oktober 2015, S. 98.

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„Stell dir nur vor, du könntest neben deinem Nietzsche sitzen, auf einer Parkbank oder in einem Café...“

„Er ist nicht mein...“

„... und ihr könntet euch unterhalten, fachsimpeln und streiten, denn Nietzsche wird ein komplexer sich selbst entwickelnder Charakter auf Grundlage seiner Äußerungen und seiner Lehren sein, und du wirst sehr schnell vergessen, dass er keine biologische Person ist, und du wirst es lieben.“

einzlkind: Billy. Roman. Berlin: Insel Verlag 2015, S. 170.

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„Die Devise, der die Merve-Verleger bei ihrer Lektüre folgten, lautete 'Intensität'. In der nietzscheanischen Energielehre, die Deleuze und Lyotard in Umlauf brachten, schien diese Devise freilich zunächst nicht auf den Umgang mit Büchern gemünzt. Als Anwalt der Lumpenproletarier hatte Lyotard während des Nietzsche-Kolloquiums in Cerisy-la-Salle die Rolle des Intellektuellenfeinds gespielt: Die 'Menschen der Steigerung', von denen er kündete, seien 'Nietzsche viel näher als seine Leser'. Doch folgte die Wende auf dem Fuß: Wie könnte, so hatte sich der Büchermensch gefragt und dabei innegehalten, eine 'intensive Nietzsche-Lektüre' aussehen?“

Felsch, Philipp: Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte, 1960-1990. München: Beck 2015, S. 124-125.

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„Gut lesen, das heisst langsam, tief, rück- und vorsichtig, mit Hintergedanken, mit offen gelassenen Thüren, mit zarten Fingern und Augen lesen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hagner, Michael: Zur Sache des Buches. Göttingen: Wallstein 2015, S. 227.

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„Ich entdeckte eine kleine Statue von Goethe und Schiller, wie sie nebeneinander saßen, und habe sie prompt mitgenommen. Dann sah ich plötzlich noch eine andere Marmorstatue von einem Alten mit langem Bart, dessen Gesicht mir irgendwie bekannt vorkam. Wie sich herausstellte, war es Nietzsche. Da war mir die Skulptur gleich noch viel sympathischer. Als Nietzsche verkündete, dass Gott nun tot sei, war das eigentlich eine Dekonstruktion der Moderne. Er war es, der schon in den ersten Stunden der Moderne das Ganze in Frage stellte. Im Prinzip müsste er als Vorreiter der Postmoderne gelten. Also sagte ich: 'Nietzsche muss mit!'“

Huang, Nubo: Herr Huang in Deutschland. Ein Chinese auf Weltreise zum Kulturerbe. Hildesheim: Olms 2015, S. 119.

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„Worin zeigt es sich[,] dass der Nietzsche doch Seele hatte[,] wenn er sie auch leugnet? An den Forderungen[,] die er stellt?“

Iven, Mathias (Hg.): Ludwig sagt… Die Aufzeichnungen der Hermine Wittgenstein. Berlin: H-E Verlag 2015, S. 106.

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„Friedrich Nietzsche ließ in seiner Genealogie der Moral eine 'prachtvolle nach Beute und Sieg lüstern schweifende blonde Bestie' von der Kette. Bei einem so tosenden Wort überrascht es nicht, wie sang- und klanglos Nietzsches Hinweis untergegangen ist, dass nicht nur die germanische, sondern alle Kulturen Barbarisches in ihren Wurzeln tragen. Nietzsche ist zum Stichwortgeber eines Verständnisses der Völkerwanderung geworden, bei dem immer auch eine vitalistische, wenn nicht gar animalische Selbstdurchsetzung roher Kraft mitschwingt.“

Lauster, Jörg: Die Verzauberung der Welt. Eine Kulturgeschichte des Christentums. Bonn: bpb Bundeszentrale für politische Bildung 2015, S. 130.

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„Ich schreib nicht mit der Hand allein: / Der Fuß will stets mit Schreiber sein. / Fest, frei und tapfer läuft er mir / Bald durch das Feld, bald durchs Papier.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Le Breton, David: Lob des Gehens. Berlin: Matthes & Seitz 2015, S. 68.

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„Das Problem der Wissenschaft kann nicht auf dem Boden der Wissenschaft erkannt werden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lesch, Harald; Vossenkuhl, Wilhelm: Die großen Denker. Philosophie im Dialog. München: Heyne 2015, S. 9, Motto.

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„Bei dem heutigen Gedächtniskonzert fällt mir  zumal hier in Weimar  auch Friedrich Nietzsch ein, der gesagt hat: 'Ohne Musik wäre das Leben ein Irrthum [sic].' Ich glaube, das hätte auch Paul Raabe unterschrieben.“

Lieberknecht, Christine: „Grußwort“, in: Paul Raabe. 21. Februar 1927 - 5. Juli 2013. Weimar: Klassik Stiftung Weimar 2015, S. 11-16, hier S. 11.

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„Wenn es nach Schopenhauers Schlusswort trotzdem noch weitergehen soll, dann muss ein entlaufener Schopenhauer-Jünger wie der vitalistische Mystiker Friedrich Nietzsche, noch mehr als sein ehemaliger Meister leidenschaftlicher Musikliebhaber, schon die ganze Verführungskraft seiner Sprachmusik aufbringen, um in seinen Gesängen 'aus hohen Bergen' die dionysische Stille des 'großen Mittags' wieder zu beschwören. Denn Nietzsche hat vollends jenes 'ewige Schweigen der unendlichen Räume' nach dem Tod Gottes gehört, das für die Moderne seit Pascal zur anderen, zur abgründigen Seite einer Stille geworden ist, die das Leben zu verschlingen droht.“

Lütkehaus, Ludger: Stille − Schweigen − Musik. Marburg an der Lahn, Rangsdorf: Basilisken-Presse 2015, S. 28.

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„Der Philosoph Friedrich Nietzsche sagte über seine Epoche etwas, das meiner Ansicht nach immer noch aktuell ist: 'Allmählich ist mir das Licht über den allgemeinsten Mangel unserer Art Bildung und Erziehung aufgegangen: Niemand lernt, niemand strebt danach, niemand lehrt die Einsamkeit ertragen.' [...] Dabei kann man genau dadurch, dass man schon früh positive Erfahrungen mit der Einsamkeit macht, mit ihr vertraut werden und sie zu einer wertvollen Verbündeten machen.“

Magnin, Hervé: Positive Einsamkeit. Die Kraft des Alleinseins. München: Scorpio 2015, S. 31-32.

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„Manchmal stellt Nietzsche die ewige Wiederkehr als ein Stück Kosmologie vor. Ich habe an anderem Ort behauptet, dass sie stattdessen eine kraftvolle Gegentheologie sei [...] Nietzsches Test kann uns als Werkzeug dienen. Angenommen, Sie fragten sich regelmäßig: Möchte ich dieses Leben noch einmal leben? (Nicht immer wieder, wie Nietzsche verlangte. Einmal wäre genug.) Falls Ihre Antwort der von Hume ähnelt  nicht die letzten zehn Jahre, aber die nächsten werden sicher besser , sollten Sie sich an die Arbeit machen.“

Neiman, Susan: Warum erwachsen werden? Eine philosophische Ermutigung. Berlin: Hanser 2015, S. 217-218.

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„Der Mensch des Ressentiments desituiert sich nach Nietzsche, indem er nicht auf die Eindrücke reagiert, die er unmittelbar empfängt, sondern sich von einem anderen Ort und einer anderen Zeit her bestimmen lässt. Er ist unfähig zu direkten und angemessenen Antworten, weil Erinnerungsspuren ihn leiten − zurückliegende Kränkungen, Verletzungen und Wunden, die immer wieder neu aufbrechen und die er in sozialen Kommunikationen beständigt re-sentiert. Ein von Ressentiment freies Denken und Handeln hat dagegen eine elementare Fähigkeit des Vergessens und behält keine unverbrüchliche Erinnerung an erlittene 'Insulte und Niederträchtigkeiten' zurück. Es kann spontan antworten und ist auch zu einer 'schwärmerischen Plötzlichkeit' fähig.“

Olschanski, Reinhard: Ressentiment. Über die Vergiftung des europäischen Geistes. Paderborn: Fink 2015, S. 16.

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„Spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird Autonomie mehr und mehr als individuelle Autonomie verstanden. Persönliche Wünsche und Bedürfnisse gelten nun nicht mehr als Einschränkungen, sondern umgekehrt als konstitutive Bestandteile von Autonomie; gleichzeitig wird die enge Bindung an die Vernunft aufgegeben. Eine wichtige Rolle spielen dabei Autoren wie Max Stirner, Friedrich Nietzsche und später [...] Ernst Bloch.“

Pauen, Michael; Welzer, Harald: Autonomie. Eine Verteidigung. Frankfurt a. M.: Fischer 2015, S. 15. 

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„Dagegen existiert eine bis heute fortwährende Tradition von Philosophen als Provokateuren. Man denke an die Linie von Diogenes über Voltaire, Michail Bakunin, Friedrich Nietzsche bis Paul Feyerabend, Jacques Derrida, Gilles Deleuze, Slavoj Žižek und anderen. Zum Markenzeichen dieser philosophischen Spielart gehören die bewusst gesuchte politische Anstößigkeit, die Übertreibung und oft auch der Spott für die braveren Kollegen, die man gern verächtlich macht − Ausdrucksformen, wie sie nicht zuletzt die moderne Kunst gesucht und gefunden hat, von der Avantgarde bis zur Fluxus-Bewegung.“

Precht, Richard David: Erkenne die Welt. Eine Geschichte der Philosophie. Antike und Mittelalter. München: Goldmann 2015, Bd. 1, S. 286.

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„Erst durch die Kraft“, so Nietzsche, „das Vergangene zum Leben zu gebrauchen und aus dem Geschehenen wieder Geschichte zu machen, wird der Mensch zum Menschen: aber in einem Übermaße von Historie hört der Mensch wieder auf, und ohne jene Hülle des Unhistorischen würde er nie angefangen haben und anzufangen wagen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Safranski, Rüdiger: Zeit. Was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen. München: Hanser 2015, S. 49.

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„Lanier ist überzeugt, dass die technische Evolution im Begriff ist, künstliche Intelligenz hervorzubringen. Doch wird sie immer wieder an ihren Softwarefehlern verzweifeln. Kant, Schopenhauer, Nietzsche sind auch nur fehlerhafte Versionsnummern des Selbstbewusstseins.“

Schirrmacher, Frank: Ungeheuerliche Neuigkeiten. Texte aus den Jahren 1985 bis 2014. München: Blessing 2015, S. 146-147.

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„Was in der Außenbetrachtung hermetisch wird, findet mitunter eine zwanghafte Entsprechung im Inneren. Da ist zum einen, wie Nietzsche beobachtet hat, der Umstand, dass die Menschen 'ersichtlich alles Große und Hervorstechende' überschätzen, was in 'der bewussten oder unbewussten Einsicht' gründe, 'dass sie es nützlich finden, wenn Einer alle Kraft auf Ein Gebiet wirft und aus sich gleichsam Ein monströses Organ macht.' Aber auch die Fortsetzung von Nietzsches Reflexion über das 'Vorurtheil zu Gunsten der Grösse', die innere Seite, beschreibt den Vollblutpolitiker Strauß ziemlich treffend: '(j)edes Talent ist ein Vampyr, welcher den übrigen Kräften Blut und Kraft aussaugt, und eine übertriebene Production kann den begabtesten Menschen fast zur Tollheit bringen.'“

Siebenmorgen, Peter: Franz Josef Strauß. Ein Leben im Übermaß. München: Siedler 2015, S. 402.

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„L'hypertexte favoriserait la pensée fragmentaire, le court-circuit nietzschéen, l'intuition, le cheminement personnel dans l'immensité des 'liens', et finalement, stimulerait la capacité de faire surgir l'inattendu dans le cours hasardeux du raisonnement ou de l'exploration − la très moderne sérendipité.“

Stark, Virgile: Crépuscule des bibliothèques. Paris: Les belles lettres 2015, S. 65.

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„Wer nur einigermaßen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden nicht anders fühlen denn als Wanderer  wenn auch nicht als Reisender nach einem letzten Ziel: denn dieses gibt es nicht.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Wißmann, Verena: Schatzhaus der deutschen Literatur. Das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar. Weimar: Klassik-Stiftung 2015, S. 50.

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„John Lennon wusste wie Nietzsche, der sich beim Übergang in seinen Wahn selbst als Gekreuzigter bezeichnete, bereits kurz vor Auflösung der Beatles: 'The way things are going they gonna crucify me.'“

Witzel, Frank: Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969. Berlin: Matthes & Seitz 2015, S. 651.

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„In einer ähnlichen Weise hat Friedrich Nietzsche bemerkt: 'Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.' Ich habe als Seelsorger viele Menschen getroffen, denen dieser Sinn im Leben fehlt.“

Arnold, Johann Chrstoph: Reich an Jahren. Frieden und Erfüllung für ein langes Leben. Walden, New York [u.a.]: Plough Publishing House 2014, S. 82.

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„'Die deutsche Seele', schrieb einst Friedrich Nietzsche, 'hat Gänge und Zwischengänge in sich, es gibt in ihr Höhlen, Verstecke, Burgverliese; ihre Unordnung hat viel vom Reize des Geheimnisvollen; der Deutsche versteht sich auf die Schleichwege zum Chaos.' Und doch hat es über die Jahrhunderte nicht an Versuchen gefehlt, in die Tiefe der deutschen Seele hineinzuleuchten − von Menschen, die von außen auf das Land blickten, aber auch von Deutschen selbst, die in ihren Höhlen, Schreibzimmern und Elfenbeintürmen über ihre eigene Nation Rechenschaft ablegen wollten.“

Asserate, Asfa-Wossen: Deutsche Tugenden. Von Anmut bis Weltschmerz. München: Beck 2014, S. 7.

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„Was Freud nun an dem wohlwollenden Außenseiter Zweig irritierte, war dessen Insistenz auf den Zusammenhängen der Psychoanalyse mit Nietzsche. Es war ihm unbehaglich, in welchem Maße Zweig in seiner Lehre die Vollendung von Intuitionen Nietzsches sah, etwa der 'Geburt der Tragödie' in 'Totem und Tabu', aber auch der Umwertung aller Werte, der Überwindung des Christentums, der Befreiung des aufsteigenden Lebens vom asketischen Ideal und der Gestaltung des wahren Antichrist. Freud sah sich gern gepriesen, aber nicht gern in bestimmte systematische Deszendenzen gestellt. Er reagierte mit einer magistralen Pedanterie.“

Blumenberg, Hans: Die Lesbarkeit der Welt. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2014, S. 363.

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„Ces choses mineures  alimentation, lieu, climat, délassements, toute la casuistique de l'égoïsme  sont infiniment plus importantes que tout ce que l'on a jusqu'à présent tenu pour important.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Botton, Alain de; Armstrong, John: Art et thérapie. Berlin: Phaidon 2014, S. 130.

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„Mein Mißtrauen gegen Nietzsche, meine Abneigung, mein Widerwille werden von Jahr zu Jahr erhärtet. Aber ich kriege mich nicht dazu, ihn anzugreifen, indem ich mehr von ihm zitiere. Ich schrecke vor seinen Worten in meiner Schrift zurück, als wären sie infektiös. Ich halte ihn für einen offenen und verborgenen Liebhaber des Tötens.“

Canetti, Elias: Das Buch gegen den Tod. München: Carl Hanser Verlag 2014, S. 244.

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„A famous example is the friendship between Richard Wagner and Friedrich Nietzsche (including Wagner's wife Cosima). For about a decade, the relationship was as close as it could be  Nietzsche later talked about 'trust without bounds' (Vertrauen ohne Grenzen). But limitless trust had its price: it demanded total commitment and loyalty and was constantly put to the test. Nietzsche eventually did not stand the test, he insisted on a certain measure of personal freedom, betrayed Wagner's trust and proved to be disloyal to master and mistress.“

Frevert, Ute: The moral economy of trust. Modern trajectories. London: German Historical Institute 2014, S. 22.

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„Nimm dich in Acht." Anders hob einen warnenden Finger. „Keiner wird so falsch verstanden wie Nietzsche. Von Strindberg, den Christen, den Nazis. So ein Übermensch würde sich wohl kaum als SS-Offizier verkleiden und einen auf Hooligan machen. So ein Übermensch wäre...“

„... allen anderen überlegen?“

„Genau. Jemand, der die Sklaverei des Christentums durchschaut hat, der das menschliche Bedürfnis entlarvt hat, Gottesgestalten zu erfinden, um dem Dasein einen Sinn zu geben, und die Regeln und Falsch und Richtig zu definieren, um den Pöbel unter Kontrolle zu halten.“

Grebe, Camilla; Träff, Åsa: Bevor du stirbst. Kriminalroman. München: btb 2014, S. 110-111.

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„Im Folgenden geht es mir um eine Aktualisierung von Nietzsches Frage: Wie sieht es mit Gegenwart und Zukunft des geisteswissenschaftlichen Buches aus? So betrüblich, wie Nietzsche glaubte?“

Hagner, Michael: Buchkritik als Kulturkritik. Basel: Schwabe 2014, S. 11.

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„Es liegt etwas Tragisches darin, dass die Entartung des Heldenideals von der oberflächlichen Begeisterungswelle für Nietzsches Philosophie ausging, die um 1890 weite Kreise erfasste. Die Vorstellung des Dichter-Philosophen, die aus Verzweiflung geboren wurde, hatte sich auf die Gasse verirrt, bevor sie die Pforten des reinen Denkens passierte. Der durchschnittliche Dummkopf am Jahrhundertende sprach vom 'Übermenschen', als ob es ein großer Bruder wäre. Diese zur Unzeit einsetzende Vulgarisierung von Nietzsches Denken markiert zweifellos den Beginn der Denkrichtung, die den Heroismus jetzt zum Wahlspruch und Programm erhebt.“

Huizinga, Johan: Kultur- und zeitkritische Schriften. Paderborn: Fink 2014, S. 90.

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„Baudelaire, Nietzsche, Dostojewski. Wieviel weiter war Nietzsche. Baudelaire ist noch zu sehr in der idealistischen Philosophie und ihrer Begriffswelt befangen, um dahinter durchzustoßen zu der Wahrheit eines Lebens einer Wahrheit, die nichts mehr mit dem Intellekt zu schaffen hat, sondern mit dem para-sympathischen Nervensystem.“

Keilson, Hans: Tagebuch 1944 und 46 Sonette. Frankfurt a. M.: Fischer 2014, S. 121.

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Krnjaić, Denis: „Umschlaggestaltung“, in: Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für alle und keinen. Stuttgart: Kröner 2014.

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„Ich glaube, jeder hat solche Jugenderinnerungen − etwas Bedeutendes voller Wunder, Überraschung und Staunen, irgendwie juvenil tiefsinnig, auf die eine oder andere Weise lebensbegleitend. Das muss nicht unbedingt Musik sein, für andere war es vielleicht die Entdeckung der Literatur von Hermann Hesse oder Friedrich Nietzsche oder der Poesie von Rainer Maria Rilke. Für mich war es eben Bruckner.“

Nagano, Kent; Kloepfer, Inge: Erwarten Sie Wunder! = Expect the unexpected. Berlin: Berlin-Verlag 2014, S. 245.

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Osten, Osman: „Collage“, in: Görner, Rüdiger: Die Leiden des N. Eine Naumburger Trilogie. Niederfrohna: Mironde 2014, S. 20.

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„Da haben wir also, zunächst und vor allem, den Oberstudienrat Helmut Hahn, sechsundvierzig Jahre alt, verheiratet und kinderlos, der an einem Stuttgarter Gymnasium lehrt. Er ist ein nachdenklicher Mann voll Hemmungen und Skrupeln, egozentrisch und grüblerisch, schwermütig und pessimistisch. Schon als Fünfzehnjähriger las er Nietzsche, schon als Zwanzigjähriger fürchtete er, wahnsinnig zu werden.“

Reich-Ranicki, Marcel: Meine Geschichte der deutschen Literatur. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2014, S. 446.

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Chi ama il mare, sarà sempre libero, 'Wer das Meer liebt, wird immer frei sein': Dieses Graffito habe ich 2010 an der Mole einer apulischen Hafenstadt gesehen. Ob der Sprayer wohl Baudelaire, Heine, Nietzsche oder Neruda gelesen hatte?“

Richter, Dieter: Das Meer. Geschichte der ältesten Landschaft. Berlin: Wagenbach 2014, S. 10.

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„Was war er also nun, dieser Che Guevara?

Ein verirrter, blutrünstiger Abenteurer? Ein eiskalter Politkrimineller, eine Killermaschine? Oder, im Gegenteil, ein Übermensch im Sinne von Nietzsche, ein Jesus Christus unserer Zeit? Oder gar der 'vollkommenste Mensch unseres Zeitalters'?“

Thiele, Christian: Gebrauchsanweisung für Argentinien. München, Zürich: Piper 2014, S. 121.

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„Strauss zog aus der Idee vom Musiktheater als Telos der Musikgeschichte grundlegend andere Konsequenzen als Wagner. Mit diesem Telos war die Geschichte der Musik − für den Nietzscheaner Strauss ohnehin die späteste der Künste − zugleich an ihr Ende gekommen. Am Ende dieser letzten Kunstform richtete er als Komponist seinen Blick zurück auf ihre Geschichte, und zwar [...] als ästhetische Gegenwart [...] und [...] als Material, mit dem er als Komponist zu arbeiten hatte.“

Werbeck, Walter: Richard Strauss. Facetten eines neuen Bildes. München: Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung 2014, S. 40.

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„Wenn Nietzsche recht hatte und die Syphilis seinen Nervenbahnen noch nicht zu heftig zugesetzt hatte, als er die geflügelten Worte in Zarathustra schrieb, will alle Lust Ewigkeit. Dummerweise hält die Lust aber nicht ewig an, sondern allenfalls ein paar Monate“.

Bartens, Werner: Was Paare zusammenhält. Warum man sich riechen können muss und Sex überschätzt wird. München: Knaur 2013, S. 74. 

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„[D]ie großen Philosophen, Theologen und Denker [haben uns] ihre ziemlich unterschiedlichen und oft gegensätzlichen Ansichten über den spirituellen und religiösen Weg und die Gegenwart Gottes im Leben des zeitgenössischen Menschen präsentiert: Da ist der 'verborgene Gott' Josefs Sudbracks, der 'verschwundene Gott' Martin Bubers, der 'gefundene Gott' André Frossards, der 'ferne Gott' Karl Rahners, der 'fehlende Gott' Martin Heideggers, bis hin zum 'toten Gott' eines Thomas J. Altizers oder Nietzsches.“

Bucay, Jorge: Der innere Kompass. Wege der Spiritualität. Frankfurt a. M.: Fischer 2013, S. 135.

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„Die Vorstellung von Raskolnikow ist Vorläuferin der Idee des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche von einem zur Herrschaft berufenen 'Übermenschen', der sich selbst Gesetz ist, da es kein absolutes göttliches Gesetz gibt. Nietzsche bezeichnet die Begegnung mit Dostojewskis Werken als 'den Glücksfall meines Lebens' und hält den russischen Dichter für den 'einzigen Psychologen, anbei gesagt, von dem ich etwas zu lernen hatte'.“

Buck, Rainer: Fjodor M. Dostojewski. Sträfling, Spielger, Seelenforscher [E-Book]. Moers: Brendow 2013, S. 92-93.

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„L'instant est une instance de l'être où notre incessante quête rencontre soudainement un écho, où tout semble se donner d'un coup, une fois pour toutes. C'est une telle expérience privilégiée que traduit l'expression paradoxale 'instant d'éternité'. Ainsi parlait Friedrich Nietzsche, que cite le poète Jean Mambrino dans L'Hespérie, pays du soir.“

Cheng, François: Cinq méditations sur la mort autrement dit sur la vie. Paris: Albin Michel 2013, S. 50-51.

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Froidevaux, Jacques; Froidevaux, Hubert: „Crépuscule de la Pensée. Nietzsche renonçant à se couper les cheveux par principe et sombrant dans la Ténèbre“ [Illustration], in: Lapsus mordicus. Sous les doigts de pied de la lettre. La Chaux-de-Fonds: Plonk & Replonk 2013, S. 56.

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„Im Sommersemester nimmt sie [Kornelia Hafner] an einem Nietzsche-Seminar von Prof. Wuthenow teil und schreibt über diesen philosophierenden Literaten auch ihre Staatsexamensarbeit. Das erste Staatsexamen wird abgeschlossen am 28.5.1971.“

Hafner, Kornelia: Ich gehe fort“. Münster: Edition Octopus 2013, S. 33, Fußnote 94.

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Glück bedeutet [...], das Leben als Ganzes als sinnvoll und lohnend zu erleben. Unsere Werte entscheiden darüber, ob wir uns als 'elende Sklaven eines winzigen Diktators' begreifen oder meinen, dass wir 'liebevoll ein neues Leben heranziehen.' Oder wie Nietzsche sagte: 'Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.'“

Harari, Yuval Noah: Eine kurze Geschichte der Menschheit. München: Deutsche Verlags-Anstalt 2013, S. 476.

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„Ein intellektueller Artist, Schamane und Verführer, Friedrich Nietzsche, führt die abendländische Moralkritik zu ihrem philosophischen Höhepunkt. Manche üben Moralkritik im Bonsai-Format, bei Nietzsche geschieht es in Übergröße, zugleich radikal, fundamental und mit großem Pathos. Seine 'Umwertung aller Werte' bedeutet nicht etwa Abwertung; sie stellt vielmehr die Werte auf eine neue Wertgrundlage.“

Höffe, Otfried: Ethik. Eine Einführung. München: Beck 2013, S. 76.

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„Die Überwindung von Todesgefahr wurde zum Kern der bergsteigerischen Erfahrung stilisiert. Sich der Todesgefahr zu stellen, avancierte schließlich auch zum zentralen Kriterium, um zwischen 'Extremen' und 'Nichtextremen', zwischen Bergsteigern und Bergwanderern zu unterscheiden [...]. Seit Lammer 1889 mit Nietzsche gerüstet davon sprach, dass 'die alpine Tat' von einem 'unauslöschbaren Durst nach Todesgefahr' motiviert sei [...], sind die Stimmen, die Bergsteigen und Todesgefahr in essentieller Verbindung sehen, nicht mehr verstummt.“

Kaufmann, Stefan: „'Friends?' − Ambivalente Beziehungen von Bergsteigern zu ihren Objekten“, in: Thielmann, Tristan; Schüttpelz, Erhard; Gendolla, Peter (Hg.): Akteur-Medien-Theorie. Bielefeld: transcript 2013, S. 483-510, hier S. 491-492.

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„Die gedanklichen Anregungen für die gesamte neue Strömung der Lebensreform lieferte unter anderen Friedrich Nietzsche. Er kann als maßgebliche Integrationsfigur angesehen werden, war die Gesellschaft im 19. Jahrhundert doch in einem Ausmaß wie selten zuvor empfänglich für Faszinosa: das Kultische, Mystische, das Erhabene und Erhebende, das Universalistische.“

Lindinger, Michaela: „Mein Herz ist aus Stein. Die dunkle Seite der Kaiserin Elisabeth [E-Book]. Wien: Amalthea Signum Verlag 2013, S. 112.

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„Ob die Soziologie unter den Disziplinen ein Exklusivrecht an Selbstzerfleischung anmelden kann, soll hier nicht diskutiert werden. Die Parallele zur Philosophie, die sich von spätestens Nietzsche bis zu François Laruelles non-philosophie [...] gerade durch eine Bewegung der Selbstüberwindung fortschreibt, ist jedoch auffällig.“

Marchart, Oliver: Das unmögliche Objekt. Eine postfundamentlistische Theorie der Gesellschaft. Berlin: Suhrkamp 2013, S. 20, Fußnote.

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„Die Musik ist den anderen Künsten überlegen: Sie enthält eine Frische, ein Entzücken, sie erregt Enthusiasmus, eine echte Ekstase, von der Platon und nach ihm Nietzsche und Rohde gesprochen haben. Die musikalischen Künste umfassen: den Tanz, die Musik und den Gesang; die Poesie, das Schauspiel, die Literatur. Diese Künste sind untereinander und mit verschiedenen Institutionen verbunden.“

Mauss, Marcel: Handbuch der Ethnographie. München: Wilhelm Fink 2013, S. 159.

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„Der Pop-Aufruhr im Zeichen der Sicherheitsnadel war ein Selbstermächtigungsprogramm jener, die im öffentlichen Diskurs sonst keine Stimme hatten. Ein style war, der alle bis dahin geltenden Regeln der Etikette außer Kraft setzte und an deren Stelle die absolute Negation [trat]. Eine 'Umwertung aller Werte', wie sie sich Nietzsche wahrscheinlich nicht vorgestellt hat. Obwohl seine Formulierung 'Nichts ist wahr, alles ist erlaubt' aus Zur Genealogie der Moral einen Akkord anschlägt, der auch in einem Punk-Song gut rocken würde.“

Mießgang, Thomas: Die Kultur der Unhöflichkeit [E-Book]. Berlin: Rogner & Bernhard 2013, S. 134.

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„In Europa wurde Iqbal auch zu einem Bewunderer Nietzsches, vor allem der Idee des Übermenschen, der Selbstschöpfung und der Selbstbehauptung. Dennoch wurde er sich intensiv seiner muslimischen Identität bewusst und war zunehmend überzeugt, dass der Fortschritt der indischen Muslime nicht in der Nachahmung Europas lag, sondern in der Reform und Wiederbelebung der religiösen Gemeinschaft, in die sie hineingeboren worden waren. Deshalb begann er, nach Art Nietzsches in seinen Schriften die männliche Kraft und die große islamische Vergangenheit zu besingen.“

Mishra, Pankaj: Aus den Ruinen des Empires. Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg Asiens. Frankfurt a. M.: Fischer 2013, S. 315.

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„[E]s sind Schwarz-Weiß-Fotografien. Die eine zeigt Nietzsches kleines Zimmer im Engadin-Ort Sils Maria, in dem Nietzsche eine Zeit lang während der Sommermonate lebte. Und die andere zeigt das Zimmer des Indianer-Häuptlings Red Cloud im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Nietzsche und Red Cloud haben in diesen Zimmern genau zu derselben Zeit, nämlich in den letzten Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts, gelebt.“

Ortheil, Hanns-Josef: Liebesnähe. Roman. München: btb 2013, S. 273.

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„Schreibt man nicht gerade Bücher, um zu verbergen, was man bei sich birgt?“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Peer, Alexander: Bis dass der Tod uns meidet. Roman. Innsbruck: Limbus Verlag 2013, Motto.

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„Von allen griechischen Göttern werden bis heute am häufigsten Dionysos und Apollon gemeinsam genannt − zumeist über die im 19. Jahrhundert aufgekommene, von Friedrich Nietzsche popularisierte Begriffsprägung 'apollinisch − dionysisch'. Während für die Philosophen Apollon Maß und Besonnenheit, Dionysos dagegen Rausch und Formlosigkeit verkörperte und er beide Gottheiten als widerstrebende Kräfte ansah, bestand in der Antike ein solcher Gegensatz keineswegs. Dionysos und Apollon konnten sogar in harmonischer Gemeinschaft miteinander abgebildet werden“.

Philipp, Michael (Hg.): Dionysos  Rausch und Ekstase [Ausstellungskatalog]. München: Hirmer 2013, S. 110.

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„Glattes Eis
Ein Paradeis
Für Den, der gut zu tanzen weiß.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Radisch, Iris: Camus. Das Ideal der Einfachheit. Eine Biographie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2013, S. 30.

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„Goethe ist ein Ereignis in der Geschichte des deutschen Geistes − Nietzsche meinte, ein folgenloses.“

Safranski, Rüdiger: Goethe. Kunstwerk des Lebens. Biografie. München: Hanser 2013, S. 15.

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„Cioran: ein Nietzscheanischer Hazlitt.“

Sontag, Susan: Ich schreibe, um zu verstehen, was ich denke. Tagebücher 1964-1980. Müchen: Hanser 2013, S. 426.

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„Wir alle, hieß es noch bei Nietzsche, 'wir alle erkennen ... in der Natur das große Mittel der Beschwichtigung für die moderne Seele, wir hören den Pendelschlag der größten Uhr mit einer Sehnsucht nach Ruhe, nach Heimisch- und Stillewerden an, als ob wir dieses Gleichmaß in uns hineintrinken und danach zum Genuss unserer selbst erst kommen könnten.' Wer will, wer kann das heute noch von sich behaupten?“

Adam, Konrad: Kampf gegen die Natur. Der gefährliche Irrweg der Wissenschaft. Berlin: Rowohlt 2012, S. 21.

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„Männer, die im beigefarbenen Leinenanzug im Straßencafé sitzen, am Espresso nippen und dabei die Financial Times so halten, das[!] jeder Passant sie sofort identifizieren kann, sollte man mit Vorsicht genießen. Auch die sind verdächtig, die Bücher über Nietzsche, Jenseitskontakte oder Marquis de Sade so mit sich herumtragen, dass jeder auf Anhieb den Titel lesen kann. Bei derartig demonstrativ eingesetzten Schriftstücken handelt es sich nämlich nicht selten um Attrappenlektüre, die allein der Täuschung des Betrachters dient.“

Dietz, Hanna: Männerkrankheiten. Schmutzblindheit, Mitdenkschwäche, Einkaufsdemenz und weitere unheilbare Leiden unserer echten Kerle. Berlin: Ullstein 2012, S. 17.

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„Die notorischen Kommentare zum Bühnenweihfestspiel sind relativ einhellig. Die Musik: das Stärkste, Radikalste, das Wagner je komponiert hat. Aber der Inhalt? Thomas Manns Urteil − noch das freundlichste − lautet: Fin-de-Siècle-Hysterie, eine Gesellschaft am Abgrund. Nietzsche hält den Parsifal für den Gipfel christlicher Heimtücke. Und Adorno wittert faschistoiden Heilswahn.“

Dorn, Thea: Ach, Harmonistan. Deutsche Zustände. München: btb 2012, S. 92.

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„'Der Wasserturm im Stadtpark scheint mir völlig unbekannte und bisher gewaltsam verdunkelte Leuchtkraft zu besitzen.' [...] Schon 1927 hatte er [Aby Warburg] die Allusion auf den luchsäugigen Türmer dazu genutzt, um Jacon Burckhardt als jenen Typus des Historikers zu charakterisieren, der  im Gegensatz zu Nietzsche  die 'gefährlichen Erschütterungen' eines tragischen Kulturschicksals empfunden habe, ohne die Distanz wissenschaftlicher Rationalität preiszugeben: 'Burckhardt war ein Nekromant bei vollem Bewußtsein; dabei sind ihm die Gestalten aufgestiegen, die ihn ganz ernsthaft bedroht haben. Denen ist er ausgewichen, indem er sich seinen Seherturm erbaut hat [...].' Im Bild dieses 'Sehertu(r)ms' ist damit eben jene reflexive Distanz zum gefährdenden Forschungsgegenstand symbolisiert, die Nietzsche  wie Warburg selbst  nicht hatte aufrecht erhalten können.

Fleckner, Uwe; Woldt, Isabella (Hg.): Warburg, Aby: Gesammelte Schriften. Bilderreihen und Ausstellungen. Berlin: Akademie-Verlag 2012, Bd. 2, S. 390.

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„1952 tourte er [Klaus Kinski] als Ein-Mann-Wanderbühne durch ganz Deutschland und fand mit seinen Rezitationsabenden  Rimbaud, Villon, Nietzsche  in Wirtshäusern und kleinen Theatern ein wachsendes, zunehmend begeistertes Publikum.

Holfelder, Moritz: Werner Herzog. Die Biografie. München: LangenMüller 2012, S. 105.

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„Ein Thier heranzüchten, das versprechen darf − ist das nicht gerade jene paradoxe Aufgabe selbst, welche sich die Natur in Hinsicht auf den Menschen gestellt hat? Ist es nicht das eigentliche Problem vom Menschen?“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Illouz, Eva: Warum Liebe weh tut. Eine soziologische Erklärung. Berlin: Suhrkamp 2012, S. 115.

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Lorenz, Ansgar; Ruffing, Reiner: Friedrich Nietzsche. Philosophie für Einsteiger. Paderborn: Fink 2012, Umschlag.

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Lagerfeld, Karl: „Umschlaggestaltung“, in: Nehamas, Alexander: Nietzsche. Leben als Literatur. Göttingen: L.S.D. 2012.

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„Friedrich Nietzsche über Mendelssohn Bartholdy: '... der schönste Zwischenfall der deutschen Musik.'“

Raderer, Friederike C.; Wehmeier, Rolf: Ich sollte wirklich üben! Musiker-Anekdoten. Stuttgart: Reclam 2012, S. 133.

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„[S]chon früh, bereits im 17. Jahrhundert, entstand so etwas wie eine Weimarer Tradition, ein 'Mythos Weimar', an dem Spätere teilhaben wollten, ob nun offen und absichtsvoll oder eher unbewusst. 1817 beim Wartburgfest rekurriert man beispielsweise auf Luther, Nietzsche bezieht sich immer wieder auf Goethe, und selbst am hypermodernen Bauhaus finden sich bei Johannes Itten und Paul Klee starke Inspirationen, die wiederum auf dieses Universalgenie der Klassik verweisen.“

Seemann, Annette: Weimar. Eine Kulturgeschichte. München: C.H. Beck 2012, S. 10.

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„Dies ist der Herbst.

Die Sonne schleicht zum Berg

Und steigt hinauf

und ruht bei jedem Schritte.

Auf müd gespannten Fäden spielt

Der Wind sein Lied.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Stolzenberger, Günter (Hg.): Das Herbst-Lesebuch. Müchen: dtv 2012, S. [147].

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„Sie, die achtunddreißigjährige Schriftstellerin Lou Salomé, [...] kann ohne ihre persönliche und geistige Freiheit nicht leben. Einmal wollte sie eine Ménage-à-trois wagen − mit den Philosophen Friedrich Nietzsche und Paul Rée. Ein Experiment, das bereits im Vorfeld scheiterte, auch unter den starren bürgerlichen Konventionen.“

Strohmeyr, Armin: Abenteuer reisender Frauen. 15 Porträts. München: Piper 2012, S. 152.

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„Auffällig ist, daß Nietzsches neue, eigene Position nicht ohne Wagner als Widerpart auskam. So hellsichtig seine Kritik an Wagner oft war, immer war sie doch auch gepaart mit Häme. Das Ausspielen von Bizets Carmen gegen Wagner in Der Fall Wagner (1888) erscheint als der verzweifelte Versuch, sich von der Faszination durch Wagner zu lösen.“

Voss, Egon: Richard Wagner. München: Beck 2012, S. 111.

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„Unwillkürlich empfinde ich eine Art Dankbarkeit diesem unendlich empfindlichen Nietzsche gegenüber. Er hat in diesem aufs Beweisbare, Machbare versessene 19. Jahrhundert den Mangel nicht betäubt. Dass bei ihm die Rechtfertigung ein Bedürfnis blieb, darf man, wenn man sieht, was alles sonst er mit hellem Hohn zerrissen hat, bestaunen.“

Walser, Martin: Über Rechtfertigung, eine Versuchung. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2012, S. 92.

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„Nietzsche ist der Poet unter den Philosophen. Seine wuchtige Poesie hat mich vom ersten Augenblick an mitgerissen. Er ist kein rationaler Philosoph, der seine Erkenntnisse mittels der Sprache formuliert. Vielmehr führt ihn die poetische Kraft seiner Sprache an Erkenntnisse heran. Diese sind aber nicht intellektueller Art, sondern gründen tief im Unbewussten der Menschheit. Er ist wie ein Musiker, dem eine Melodie zufällt, von der er gar nicht weiß, woher sie kommt. Nietzsches Werk ist eine Urgewalt. Da, wo andere Philosophen einen kaltlassen, reißt er einen mit sich.“

Wecker, Konstantin: Meine rebellischen Freunde. Ein persönliches Lesebuch. München: Langen-Müller 2012, S. 64.

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„Hybris ist heute unsere ganze Stellung zur Natur, unsere Natur-Vergewaltigung mit Hilfe der Maschinen und der so unbedenklichen Techniker- und Ingenieur-Erfindsamkeit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Zitzmann, Norbert: Baccara. Essays. Münster: Monsenstein und Vannerdat 2012, S. 70.

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„Nachdem ich Nietzsches unsterbliches Werk Also sprach Zarathustra gelesen hatte, war ich an manchen Stellen dieses Buches, so erinnere ich mich, auf dieselbe Weise beeindruckt wie als kleiner Junge bei der Lektüre eines italienischen Kinderbuches mit dem Titel Pinocchios Abenteuer.“

De Chirico, Giorgio: Das Geheimnis der Arkade. Erinnerungen und Reflexionen. München: SchirmerMosel Literatur 2011, S. 39.

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Flora, Paul: „Inspiration“, in: Bloch, Peter André; Schwarz, Martin: Das Nietzsche-Haus in Sils-Maria als Kunst- und Wunderkammer. Ein Kaleidoskop von Texten, Bildern, Träumen, Dokumenten. Winterthur: EigenArt-Verlag 2011, Rückseite.

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„Ausgelassene Fröhlichkeit gehört nicht gerade zu den charakteristischen Eigenschaften der Christenheit. Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche hatte das kritisch angemerkt. Die Christen wirkten doch alle zu ernst, als dass man ihnen die Botschaft von der Erlösung durch Jesus Christus auch abnehmen könnte, meinte er.“

Gauger, Thomas (Hg.): Licht und Kraft. Losungskalender. Andachten über Losung und Lehrtext. Möckmühl: Aue-Verl.; Lahr: Kaufmann 2011, S. 199.

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Heidelbach, Nikolaus: „Umschlagillustration“, in: Lütkehaus, Ludger (Hg.): Nietzsche zum Vergnügen. Stuttgart: Reclam 2011.

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„Jobs never studied Nietzsche, but the philosopher's concept of the will to power and the special nature of the Überman came naturally to him.“

Isaacson, Walter: Steve Jobs. New York [u.a.]: Simon & Schuster 2011, S. 119.

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„There is no doubt that from the most basic level of perception to the most elaborate one of building an entire worldview, people absolutely need categories and schema. There is, howeve, a part of us that knows full well how arbitrary and artificial these necessary structures are and how restrictive they are to our unmediated experience of reality. They protect us from chaos, but they also impose rules that deny us the freedom of an infinitely protean world. As in Nietzsche's ideas on the Apollonian and Dionysian impulses, we need order but we also long to be released from it.“

Kang, Minsoo: Sublime dreams of living machines. The automaton in the european imagination. Cambridge, London: Harvard University Press 2011, S. 31-32.

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„Nietzsche célèbre le corps en marche, le corps emporté par le mouvement, la danse, la musique, la puissance dionysiaque: 'Le corps est une grande raison, une multitude animée, un état de paix et de guerre, un troupeau et son berger. Cette petite raison que tu appelles ton esprit, ô mon frère, n'est qu'un instrument de ton corps, et un bien petit instrument, un jouet de ta grande raison' (Zarathustra, 93). Mais la mortification du corps est chez Nietzsche aussi bien une maladie de la pensée dont un des effets est de maintenir la pensée elle-même dans la perversion. La pensée libre et joyeuse est nécessairement la pensée d'un corps libéré.“

Marzano, Michela: La philosophie du corps. Paris: Presses Universitaires de France 2011, S. 44-45.

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„Der Unterleib ist der Grund dafür, warum der Mensch Mühe damit hat, sich als Gott zu betrachten.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Morris, Tom: Philosophie für Dummies. Weinheim: Wiley-VCH 2011, S. 178.

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Nietzsche, Friedrich, zit. in: Sandmann, Nina (Hg.): Ein kleines Glück für jeden Tag. [Germering]: Groh 2011, S. [47].

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Onfray, Michel; Le Roy, Maximilien: Nietzsche. München: Knaus 2011, S. 105.

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„Das stärkste Bild für die globale Verlegenheit, derentwegen man Entlastung braucht und sucht, hat Nietzsche geprägt, als er den Menschen als ein Wesen beschrieb, das auf dem Rücken eines Tigers in Träumen hängt. In einer solchen Situation überlegt man es sich zweimal, ob man dem Passagier das Erwachen raten soll. Den Abstieg vom Tigerrücken hat niemand geübt.“

Sloterdijk, Peter: „Schicksalsfragen. Ein Roman vom Denken“, in: Deutsches Literaturarchiv Marbach (Hg.): Schicksal. Sieben mal sieben unhintergehbare Dinge. Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft 2011, S. 15-72, hier S. 35.

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„There is clearly a heavy overlap between Weber and Nietzsche. Each had a common core of things to say about the terrors built into the modern world, and each amplified what the other was saying. Weber was, if anything, marginally less pessimistic than his near contemporary. His way of writing implied that the modern world could at least be renounced, whereas Nietzsche, by and large, thought there was nothing to be done.“

Watson, Peter: The Geman Genius. Europe's Third Renaissance, the Second Scientific Revolution, and the Twentieth Century. London [u.a.]: Simon & Schuster 2011, S. 826.

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„Nachts gingst du mit einer Genossin den Berg hinauf zum Nietzsche-Haus, in dem ihr wohntet. Sie sagte: Ich habe nie ein Gewehr in die Hand nehmen wollen [...].“

Wolf, Christa: Stadt der Engel oder The overcoat of Dr. Freud. Berlin: Suhrkamp 2011, S. 137.

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„Borges, d'abord, crée dans ses récits fantastiques autant de cercles vicieux que son imagination en produit, en regard de la thèse nietzschéenne de l'éternel retour.“

Di Folco, Philipe (Hg.): Dictionnaire de la mort. [Paris]: Larousse 2010, S. 154.

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Werbeanzeige aus dem „Internationalen Reisetaschenbuch für Alkoholgegner und Vegetarier“ 1913, zit. in: Edenheiser, Iris (Hg.): Von Aposteln bis Zionisten. Religiöse Kultur im Leipzig des Kaiserreichs. Marburg: diagonal-Verlag 2010, S. 111.

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„Unschuld ist das Kind und Vergessen,

ein Neubeginnen, ein Spiel.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Katz, Gabriele: Käthe Kruse. Die Biografie. Berlin: Osburg 2010, S. [7], Motto.

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„Die Kunst des Entlarvens, der Ideologiekritik, wurde von immer neuen geschichtlichen Herausforderungen immer aufs neue provoziert und verfeinert. Ich nenne nur Marx, Freud oder Nietzsche für das 19. Jahrhundert, Mannheim, Horkheimer oder Adorno für das 20. Jahrhundert. So erwies sich Aufklärung als anpassungsfähig, aber die naive innovative Emphase des 18. Jahrhunderts, den Fortschritt herbeizuzwingen, ging darüber verloren.“

Koselleck, Reinhart: „Über den Stellenwert der Aufklärung in der deutschen Geschichte“, in: Koselleck, Reinhart: Vom Sinn und Unsinn der Geschichte. Aufsätze und Vorträge aus vier Jahrzehnten. Berlin: Suhrkamp 2010, S. [117]-130, hier S. 125.

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„Insgesamt mehr als hundert Leute [...] gründen eine Baracken-Universität und unterrichten, auch unter freiem Himmel, ihre Mitgefangenen. Sie führen Shakespeare-Stücke auf, lesen die deutschen Klassiker und diskutieren unter professioneller Anleitung über Schopenhauer und Nietzsche.“

Mania, Hubert: Kettenreaktion. Die Geschichte der Atombombe. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2010, S. 126.

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Pippin, Robert B.: Nietzsche, psychology, and first philosophy. Chicago, London: The University of Chicago Press 2010, Umschlag.

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„Gefühle als Herren oder Herrinnen unserer Seele waren lange disqualifiziert. Denn was man nicht als vernünftig ausweisen konnte, darüber wollte man lieber schweigen. Die bekannten Ausnahmen in der Geschichte der Philosophie bestätigen diese Regel. Friedrich Schlegel, Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche, Jean-Paul Sartre, Roland Barthes, Michel Foucault oder Niklas Luhmann mögen noch so viel Bedenkenswertes über die Liebe gesagt haben − mit einer Vorlesungsreihe über die Liebe macht sich ein Philosoph in der akademischen Welt bis heute verdächtig, und der Spott seiner Kollegen ist ihm sicher.“

Precht, Richard David: Liebe. Ein unordentliches Gefühl. München: Goldmann 2010, S. 14.

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„[D]ie Anti-Wagner-Literatur teilt sich [...] in zwei Gruppen. Zur ersten Gruppe gehören etwa die Schriften Nietzsches gegen Wagner: 'Der Fall Wagner', 'Götzen-Dämmerung', 'Nietzsche contra Wagner'; diese Schriften des ehemaligen Wagner-Adepten Nietzsche erklären Wagnerianer ganz einfach damit, daß Nietzsche vor lauter Wagner-Begeisterung verrückt geworden sei und eigentlich pro-wagnerianische Bücher hätte schreiben wollen, wobei ihm ungeschickte Wendungen − 'Ist Wagner überhaupt ein Mensch? Ist er nicht eher eine Krankheit?' − unterliefen, die sein ursprüngliches Wollen ins Gegenteil verkehrten.“

Rosendorfer, Herbert: Bayreuth für Anfänger. München: dtv 2010, S. 121-122.

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„Der beredtste Kritiker Wagnerscher Selbsterhöhung war ein großspuriger deutscher Philosoph Friedrich Nietzsche. In der Jugend noch fanatischer Wagnerianer, erlebte der Autor von Also sprach Zarathustra eine negative Erleuchtung, als er sich ins ästhetische und theologische Dickicht des Parsifal vertiefte. Er kam zu dem Schluss, Wagner verkleide sich als 'ein Orakel, ein Priester, ja mehr als ein Priester, eine Art Mundstück des >An-Sich< der Dinge, ein Telephon des Jenseits, er redete fürderhin nicht nur Musik, dieser Bauchredner Gottes, er redete Metaphysik.'“

Ross, Alex: „The rest is noise Das 20. Jahrhundert hören“, in: Göttermann, Lilo (Hg.): Denkanstöße 2011. Ein Lesebuch aus Philosophie, Kultur und Wissenschaft. München, Zürich: Piper 2010, S. 164-[186], hier S. 170-171.

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„Ein Mann hat − und die tut weh! − Gicht.

Mit Nietzsche er 'Weh vergeh' spricht.

'Lust tiefer als Leid!'

Das klingt sehr gescheit

Doch kümmert's den großen Zeh nicht!“

Roth, Eugen: Mir geht's schon besser, Herr Professer! Heilsame Verse. München: dtv 2010, S. 21.

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„Die Entsagung ist dem Asketen sinnstiftend. In der Entsagung verwirklicht sich, wie Friedrich Nietzsche einst sagte, sein Wille zum Nichts. Der Asket bekämpft das Ungesunde, das Dickbäuchige, das Spielerische, die Lust, den gerechten Zorn.“

Soboczynski, Adam: Glänzende Zeiten. Fast ein Roman. Berlin: Aufbau Verlag 2010, S. 41-42.

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Dies Suchen nach meinem Heim ... war meine Heimsuchung ... Wo ist − mein Heim? Darnach frage und suche und suchte ich, das fand ich nicht.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Stiegler, Bernd: Reisender Stillstand. Eine kleine Geschichte der Reisen im und um das Zimmer herum. Frankfurt a. M.: Fischer 2010, S. 207.

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„[D]ie beiden Varianten von Foucaults Diskurslehre zeigen, dass die frühe, von ihm selber alsbald dementierte 'archäologische' Variante radikal antihermeneutisch und daher unbrauchbar ist, die zweite, die 'genealogische' aber unvergoren an Nietzsche anknüpft und in eine andere Sackgasse führt. Wenn man daher Diskursgeschichte betreiben will [...], muss man [...] zum Pluralismus der historischen Potenzen zurückkehren − und dann kann man auch bei anderen Diskursverfechtern anknüpfen.“

Wehler, Hans-Ulrich: Land ohne Unterschichten? Neue Essays zur deutschen Geschichte. München: C.H. Beck 2010, S. 128.

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„'Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen', so variieren Horkheimer und Adorno ein Motiv Friedrich Nietzsches in dessen <Genealogie der Moral> für ihre 'Urgeschichte der Subjektivität, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete, männliche Charakter des Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt. Die Anstrengung, das Ich zusammenzuhalten, haftet dem Ich auf allen Stufen an, und stets war die Lockung, es zu verlieren, mit der blinden Entschlossenheit zu seiner Erhaltung gepaart.'“

Wiggershaus, Rolf: Die Frankfurter Schule. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2010, S. 87.

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„Bei den Tanzfestspielen im Sommer 1936 hatte Goebbels den modernen Tänzern wieder einmal zugesehen und sich danach in seinem Tagebuch abschätzig geäußert: 'frei nach Nietzsche, eine schlechte, gemachte und gekünstelte Sache. Ich inhibiere vieles. Das ist alles so intellektuell. Ich mag das nicht. Geht in unserem Gewande daher und hat gar nichts mit uns zu tuen.' Diese paar Worte sollten das Ende des modernen Tanzes als Staatskunst im 'Dritten Reich' markieren.“

Beyer, Susanne: Palucca. Die Biografie. Berlin: AvivA 2009, S. 177.

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„Friedrich Nietzsche a dit: 'Il faut encore porter en soi un chaos pour pouvoir mettre au monde une étoile dansante.' Les êtres humains n'auraient jamais pu devenir librement créatifs, courageux ou aimants, s'ils n'avaient pu commettre des erreurs, voir les choses autrement qu'elles ne le sont, ou croire qu'elles sont différentes de ce qu'elles sont.“

Black, Jonathan: L'histoire secrète du monde. [S.l.]: Éditions Florent Massot 2009, S. 98.

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„Durch das pflanzliche Gedächtnis der Bücher können wir uns zugleich mit unseren eigenen Kinderspielen auch die von Proust in Erinnerung rufen, zugleich mit unseren eigenen Adoleszenzträumen auch die von Jim Hawkins auf der Suche nach der Schatzinsel, und außer aus unseren eigenen Fehlern können wir auch Lehren aus den Fehlern von Pinoccio oder von Hannibal bei Capua ziehen [...].

Auf manche (zum Beispiel auf Nietzsche) hat dies alles den Eindruck gemacht, als seien wir, kaum geboren, schon unerträglich gealtert.“

Eco, Umberto: Die Kunst des Bücherliebens. München: Hanser 2009, S. 14-15.

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„Zwei Professoren buhlten um Carls Aufmerksamkeit, er musste sich nur entscheiden, ob er lieber weiter Hegel lesen oder doch der allgemeinen Strömung folgend sich tiefer mit Kant und Nietzsche auseinandersetzen wollte.“

Franck, Julia: Die Mittagsfrau. Roman. Frankfurt a. M.: Fischer 2009, S. 257.

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„Frei wie frische Seeluft wehen uns seine [Ferdinando Galianis] Sätze und Gedanken an, und nicht umsonst erkennt Nietzsche in ihm den 'frechen freien Geist', den 'tiefsten, scharfsichtigsten und vielleicht schmutzigsten Menschen seines Jahrhunderts  er war viel tiefer als Voltaire und folglich auch ein gut Theil schweigsamer.“

Galiani, Ferdinand: Nachrichten vom Vesuv. Briefe, Blitze, Lästereien. Berlin: Verlag Galiani 2009, S. 11.

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Gane, Laurence; Piero: Introducing Nietzsche. A graphic novel. London: Icon Books 2009, S. 3.

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„Moritz gründete auf dem Terrain liquidierter Klöster drei sogenannte 'Fürstenschulen' − Schulpforta bei Naumburg, St. Afra in Meißen und Grimma gelangten durch erstrangige pädagogisch-wissenschaftliche Qualitäten, großzügige Stipendienregelungen, Öffnung für Talente aller Schichten und durch nachmals berühmte Schüler wie Klopstock, Lessing, Fichte, Nietzsche zu großer, bis heute anhaltender Hochachtung in der Geschichte des deutschen Schulwesens.“

Hädecke, Wolfgang: Dresden. Eine Geschichte von Glanz, Katastrophe und Aufbruch. München: dtv 2009, S. 37-38.

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„Latour's early schooling blended rigorous Jesuit classicism with a private fondness for Nietzsche.“

Harman, Graham: Prince of networks. Bruno Latour and metaphysics. Melbourne: re.press 2009, S. 11.

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„Aber dies ist eine alte ewige Geschichte: was sich damals mit den Stoikern begab, begibt sich heute noch, sobald nur eine Philosophie anfängt, an sich selbst zu glauben. Sie schafft immer die Welt nach ihrem Bilde, sie kann nicht anders.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Laughlin, Robert B.: Abschied von der Weltformel. Die Neuerfindung der Physik. München, Zürich: Piper 2009, S. 154.

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„Die Jahrhundertwende war in jeder Hinsicht eine Zeit des Umbruchs: Im Zuge der in der Nachfolge Nietzsches stehenden Kulturkritik glaubten viele Künstler, durch einfaches Leben und Naturverbundenheit, durch die Erneuerung der Kunst und aller Lebensbereiche eine geistige und kulturelle Wendung herbeiführen und ihr eigenes Leben individuell gestalten zu können. Dieser Zeitenwandel [...] brachte als Gegenreaktion manches Okkulte hervor.“

Möller, Hildegard: Malerinnen und Musen des „Blauen Reiters". München, Zürich: Piper 2009, S. 333.

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„Mir gefällt Nietzsches Diktum, man solle Völker weder lieben noch hassen.“

Reich-Ranicki, Marcel: Mein Leben. München: dtv 2009, S. 548.

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„In seiner Eigenschaft als Akteur und Medium einer anders begriffenen Antike wird Nietzsche zum Entdecker der asketischen Kulturen in ihrer unermeßlichen historischen Ausgedehntheit. [...] Im Gefolge seiner neuen Scheidung der asketischen Geister stößt Nietzsche nicht nur auf die fundamentale Bedeutung des übenden Lebens für die Ausbildung von Daseinsstilen oder 'Kulturen'. Er legt den Finger auf die ihm zufolge für alle Moralen entscheidende Verzweigung der Übungslebensformen in die Askesen der Gesunden und die der Kranken, wobei er keine Bedenken zeigt, die Antithese mit einer nahezu karikaturalen Schärfe zu präsentieren.“

Sloterdijk, Peter: Du mußt dein Leben ändern. Über Anthropotechnik. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2009, S. 58-59.

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„'Dieser janze Übermenschenquatsch', sagte Lotte laut in Eugens Gedanken hinein, 'is doch nur dazu da, dass ick meinem Nachbarn eins über die Rübe hauen und mich dabei noch als Held fühlen kann.'

'Seh ich genauso', bekräftigt Fritz auf dem Weg zur Garderobe. 'Auch wenn Gott tot ist, kann ich doch meine Mitmenschen am Leben lassen.'

'Jawoll, und mich selbst dazu', meint Lotte und setzt ihren Hut verwegen schräg auf den Kopf. 'Dieses Zeug macht einen ja regelrecht suizidal. Wenn das die Awanjard is, geh ick lieber ins Tingeltangel.'“

Volks, Sybil: Café Größenwahn. Kappes zweiter Fall. Kriminalroman. Berlin: Jaron 2009, S. 118-119.

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„Freude am Wissenserwerb hatten wir Doofe nämlich noch nie. Schule hat uns nur in den Pausen Spaß gemacht, Nietzsche und Hölderlin waren uns scheißegal, und beim Gedanken an lebenslanges Lernen würden wir lieber gleich in Rente gehen.“

Bonner, Stefan; Weiss, Anne: Generation Doof. Wie blöd sind wir eigentlich? Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe 2008, S. 53.

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„'Sie benehmen sich wie eineiige Zwillinge, die man bei der Geburt getrennt hat, und die sich gerade erst wiedergefunden haben. Ständig quatschen sie über alles mögliche − Nietzsche, Tiger Woods, Bier, die Wahrscheinlichkeit gleicher Geburtsdaten, die gute alte Zeit vor dem College. Ich komme mir vor wie das fünfte Rade am Wagen.“

Cabot, Meg: Aber bitte mit Schokolade! Roman. [Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh]: RM-Buch- und Medien-Vertrieb 2008, S. 204.

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„Après Hegel, dans le domaine de la pensée esthétique, tandis que Nietzsche exalte l'énergie vitale d'inspiration dionysiaque, Benedetto Croce met en avant l'expression subjective de l'esprit humain. Paradoxalement − ou heureusement −, durant cette même période, les artistes, eux, et surtout les impressionnistes, ont d'instinct compris la nécessité de renouer l'authentique dialogue avec la Nature. Un Pissarro, un Monet, un Van Gogh, un Gauguin, un Renoir, un Sisley, chacun, à sa manière, est allé au bout de sa vision, vivifié par les ressources inépuisables d'une Nature retrouvée.“

Cheng, François: Cinq méditations sur la beauté. Paris: Albin Michel 2008, S. 103.

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„For Nietzsche or Oscar Wilde, we could all (had we but the daring) be supreme artists of ourselves, clay in our own hands, waiting to fashion ourselves into some exquisitely unique shape. The conventional wisdom on this matter, I take it, is that the meaning of life is not prefabricated but constructed; and that each of us can do this in very different ways.“

Eagleton, Terry: The meaning of life. A very short introduction. Oxford [u.a.]: University Press 2008, S. 32.

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„[...] so finden wir als reifste Frucht an ihrem Baum das souveräne Individuum, das nur sich selbst gleiche [...]“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Ehrenberg, Alain: Das erschöpfte Selbst. Depression und Gesellschaft in der Gegenwart. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2008, S. 13, Motto.

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„Nietzsche verkündete den Tod Gottes und rief verzweifelt: 'Irren wir nicht durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an?'“

Hänsel-Hohenhausen, Markus von: Ich denke, also glaube ich. Von Metaphysik und Glaubenswissen als Fundament und Gunst von Naturwissenschaft und westlicher Gesellschaft. Essay = Cogito ergo credo. Frankfurt a. M. [u.a.]: Frankfurter Verlags-Gruppe 2008, S. 79.

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„Nietzsche ist kein Technikphilosoph gewesen, und über ihn lässt sich von Latour aus allenfalls noch sagen, dass er ein weiteres Beispiel der abendländischen 'Verzweiflung und Selbstbestrafung' liefert, sich mit dem 'eigenen Schicksal Angst einzujagen' und pathetisch 'den Tod Gottes oder des Menschen zu zelebrieren' [...]. Den Einwänden kann nicht widersprochen werden − dennoch wäre es unklug, Nietzsches Gegenwartsdiagnose vorschnell aus der Hand zu legen, weil sie eine Frage an Latours Gegenwartsdiagnose stellt [...]: Worin bestehen Nutzen und Nachteil dieser Theorie für die Historie?“

Hahn, Marcus: „'Marvelous Examples'. Zum Status des historischen Wissens in der Akteur-Netzwerk-Theorie Bruno Latours“, in: Kneer, Georg; Schroer, Markus; Schüttpelz, Erhard (Hg.): Bruno Latours Kollektive. Kontroversen zur Entgrenzung des Sozialen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008, S. 457-474, hier S. 459.

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„Ellen Key setzte dem 'Jahrhundert des Kindes' ein Zitat von Friedrich Nietzsche, den sie sehr verehrte, voran. 1906 wanderte sie sogar durch das Engadin und besuchte Sils-Maria, um den Ort kennenzulernen, wo er sich während mehrerer Sommeraufenthalte zu einer Reihe seiner philosophischen Arbeiten hatte inspirieren lassen.“

Hartmann, Kristiana (Hg.): Zauberwelt im Bilderbuch. Von Graubünden in die Welt. Chur: Desertina 2008, S. 44.

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„Was hätte ich tun sollen? Rufen: 'Ich habe zwei Bücher von Nietzsche gelesen und sogar etliches darin unterstrichen?' Ich murmelte stattdessen etwas wie: 'Wenn ich mal 'ne eigene Disco hab, dann lass ich Sie auch nicht rein', und schlich blamiert davon.“

Kürthy, Ildikó von: Schwerelos. Roman. Reinbek bei Hamburg: Wunderlich 2008, S. 42.

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„Wie Nietzsche bereits vor langer Zeit bemerkt hat, leiden die Modernen an der Geschichte. Sie wollen alles behalten, alles datieren, denn sie glauben, endgültig mit der Vergangenheit gebrochen zu haben. Je mehr Revolutionen sie akkumulieren, desto mehr bewahren sie; je mehr Kapital sie bilden, desto mehr stecken sie ins Museum. Die manische Zerstörung wird mit einer dazu symmetrischen, genauso manischen Konservierung bezahlt. Die Vergangenheit wird von den Historikern Detail für Detail und umso sorgfältiger rekonstruiert, als sie auf immer entschwunden ist. Aber sind wir von unserer Vergangenheit so weit entfernt, wie wir es glauben möchten?“

Latour, Bruno: Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008, S. 92-93.

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„'Welcher gütiger Gott?', schrie Mor Ndiaye und brach in ein irres Gelächter aus. 'Gott kann uns nicht helfen, Gott ist tot und zwar wirklich und schon lange, ja, Gott ist tot, Nietzsche hat es schon gesagt, Gott ist tot und wir alle, wir werden auch bald tot sein, so wie Gott und Kaaba, wenn unsere Piroge von den mächtigen Wellen zerschmettert wird!'“

Ndione, Abasse: Die Piroge. Roman. Berlin: Transit 2008, S. 67.

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„In seinem Werk Ecce homo schreibt Friedrich Nietzsche, 'amor fati' sei seine Formel für die Größe eines Menschen. Darunter verstand er, dass jeder das Schicksal, das er nun einmal habe, annehmen müsse und dass es nicht ausreiche, das Notwendige bloß zu ertragen, sondern es sogar zu lieben. Alles andere sei Verlogenheit. Diese Aussage steht allerdings diametral im Gegensatz zu vielen anderen Stellen in Nietzsches Werk, in denen er seine Leser auffordert, sich nicht länger in demütige Sklavenmoral zu ergeben, sondern zum Übermenschen zu werden. Auch persönlich scheint er mit seinem Schicksal als ewig kränklicher, im Grunde einsamer und oft angefeindeter Autor gehadert zu haben.“

Pöppelmann, Christa: Nomen est omen. Die bekanntesten lateinischen Zitate & Redewendungen und was dahinter steckt. München: Compact 2008, S. 17.

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„[Eduardo Lourenço] desenhou uma nova filosofia, inspirada em Nietzsche (o conceito de 'decadência' da Europa), em Leibniz (as 'inumeráveis consciências'), no existencialismo (o 'Nada' ou a 'Ausência de Ser') e no individualismo concreto, sofrido e sofrente, feito de tremor e terror, de Kierkegaard“.

Real, Miguel (Pseudonym von Luís Martins): Eduardo Lourenço e a cultura portuguesa [1949-1997]. Matosinhos, Lisboa: QuidNovi 2008, S. 18.

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„Im Sommer 1953 lernte Foucault am Strand der italienischen Stadt Civitavecchia Friedrich Nietzsches Werke kennen, in deren Bann er zukünftig stehen wird. Foucaults Genealogie ist ohne Nietzsches Schrift Zur Genealogie der Moral nicht zu denken. In diesem Werk beschäftigte sich Nietzsche mit der Herkunft der Moralbegriffe und unterzog sie einer radikalen Kritik. Es gebe keine allgemeingültige Moral, sondern die Moral entstehe aus den Interessen von gegnerischen Gruppen.“

Ruffing, Reiner: Michel Foucault. Paderborn: Fink 2008, S. 55.

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„Von einer 'Überwindung' der Romantik ist seit dem 19. Jahrhundert immer wieder die Rede, ebenso oft allerdings, wie von 'Neuromantik' gesprochen wird. Als Friedrich NIETZSCHE dem 'Romantiker' WAGNER vorwarf, seine Musik sei nur 'Literatur', begann das Zeitalter des Phonographen und des Kinematographen; das Zeitalter der Dominanz der Bücher neigte sich dem Ende zu.“

Schanze, Helmut: „Einleitung: Literarische Romantik − Romantische Grammatik“, in: Schanze, Helmut (Hg.): Literarische Romantik. Stuttgart: Kröner 2008, S. 11-29, hier S. 21.

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„Zu den ersten westlichen Philosophen, die sich der Tragweite indischen Denkens bewusst wurden, zählt Friedrich Nietzsche. An Paul Deussen, einen der Väter unserer heutigen Indologie, schrieb er am 16. März 1883 aus Genua in einem persönlichen Brief: 'Da musste viel in einem Menschen zusammenkommen, um eine solche Vedanta-Lehre uns Europäern offenbaren zu können; und ich preise dich, alter Freund, dass du nicht verlernt hast, tüchtig zu arbeiten.'“

Scholz, Werner: Hinduismus. Ein Schnellkurs. Köln: DuMont 2008, S. 79.

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„[S]chon das 19. Jahrhundert hat, vor allem in Nietzsche, wieder die stärkere Formel gewählt: voluntas superior intellectu, die uns allen im Blute liegt.“

Spengler, Oswald: Aufsätze. Paderborn: Voltmedia [2008], S. 102-103.

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Talmoryair (Talmor, Yair): Friedrich Wilhelm Nietzsche as super man. Tel Aviv-Yaffo: [s.n.] 2008.

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„Deswegen ist Nietzsche so ein wichtiger Autor für mich: Alles, was er schreibt, strotzt vor Erfahrung. Er ist der größte Impressionist, der größte Erfahrungsimpressionist, den es gibt.“

Walser, Martin: „Über Leben und Schreiben“, in: Leyen, Marie-Luise von der: Lebenslinien. Außergewöhnliche Persönlichkeiten erzählen übers Älterwerden. München, Zürich: Piper 2008, S. [192]-204, hier S. 196.

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„Um das Wesen der Antike im Symbol einer Doppel-Herme des Apollo-Dionysos zu erblicken, bedarf es seit Nietzsches Tagen keiner revolutionierenden Attitude mehr. Im Gegenteil verhindert eher der oberflächliche Tagesgebrauch dieser Gegensätzlichkeitslehre bei der Betrachtung paganer Kunstgebilde insoweit ernst zu machen, daß man Sophrosyne und Ekstase vielmehr in der organischen Einheitlichkeit ihrer polaren Funktion bei der Prägung von Grenzwerten menschlichen Ausdruckswillens begreift.“

Warburg, Aby: „Einleitung [zum Mnemosyne-Bildatlas]“, in: Wirth, Uwe (Hg.): Kulturwissenschaft. Eine Auswahl grundlegender Texte. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008, S. 137-145, hier S. 140.

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„Bereits Nietzsche merkte an, daß sich 'die wunderliche Familienähnlichkeit' westlichen Philosophierens 'einfach genug' erkläre: nämlich durch die 'unbewußte Herrschaft und Führung durch gleiche grammatische Funktionen'.“

Berendt, Joachim E.: Nada Brahma. Die Welt ist Klang. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, S. 72.

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„15. Oktober 1844

Friedrich Nietzsche, in Röcken bei Lütz[!], Philosoph“

Dirks, Liane (Hg.): Das Buch vom goldenen Oktober. München: Sanssouci 2007, S. 57.

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„Steiner macht Bekanntschaft mit den Lehren Darwins und ist fasziniert vom Leben und Werk Goethes. [...] Er wirkt im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, lernt den bereits erkrankten Nietzsche kennen und setzt sich mit den Arbeiten von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung auseinander. Er promoviert zum Doktor der Philosophie, veröffentlicht seine Gedanken zu 'Welt- und Lebensanschauungen' und begibt sich auf Vortragsreisen durch Europa.“

Fiebag, Peter; Gruber, Elmar; Holbe, Rainer: Mystica. Die großen Rätsel der Menschheit. Augsburg: Weltbild 2007, S. 873.

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„Der Titel von [Burrhus Frederic] Skinners Schrift Jenseits von Freiheit und Würde (Beyond Freedom and Dignity, 1971/1973) lehnt sich an den Titel von Nietzsches Buch Jenseits von Gut und Böse aus dem Jahre 1886 an.“

Galliker, Mark; Klein, Margot; Rykart, Sibylle: Meilensteine der Psychologie. Die Geschichte der Psychologie nach Personen, Werk und Wirkung. Stuttgart: Kröner 2007, S. 408.

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„So bleibt Geschichte an das Leben gebunden, sie erwächst aus ihm. Die Bedenken, die Nietzsche einst gegen den Nutzen der Historie äußerte, sind zerstreut, denn die Geschichtswissenschaft nimmt an den Veränderungen teil, die uns unmittelbar betreffen [...]. Eine Wissenschaft, die sich um die Veränderlichkeit von Gedanken, Worten, Gefühlen, Taten, Institutionen, ja des Menschen insgesamt bemüht, unterliegt selbst der Veränderlichkeit.“

Goertz, Hans-Jürgen: „Geschichte − Erfahrung und Wissenschaft. Zugänge zum historischen Erkenntnisprozess“, in: Goertz, Hans-Jürgen (Hg.): Geschichte. Ein Grundkurs. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2007, S. 19-47, hier S. 44. 

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„Sittinger [...] las ausnahmsweise Nietzsche. Als jungverheirateter Mensch hatte er sich einmal seine Werke gekauft, aber dieser Philosoph gefiel ihm nicht. Er war zu aphoristisch, stellte viel zu abrupte Behauptungen auf und erbrachte nicht immer den Nachweis dafür. [...] Nietzsche hatte auch in seiner Schreibweise oft so etwas unnatürlich Kraftmeierisches, Herausgeschmettertes und blieb dabei doch dunkel und verworren. Jeder konnte aus seinen Büchern herauslesen, was ihm gerade in den Kram passte.“

Graf, Oskar Maria: Anton Sittinger. Ein satirischer Roman. München: dtv 2007, S. 265.

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„Trotz seiner Weitsicht vermochte es Nietzsche nicht, von der Philosophie des Tuns und der Macht auf die des Geschehens umzuschwenken. Darum ist er auch ein abendländischer Denker geblieben. Das Entkommnis oder das Abwesen ist Nietzsche letzten Endes ganz fremd. Mit seiner Philosophie der Macht und des Willens ist sein Denken weitgehend der Subjektivität verhaftet.“

Han, Byung-Chul: Abwesen. Berlin: Merve 2007, S. 135.

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„Ja, er war schon ein fast rundum inkompetenter Schmarrer, der Nietzsche, und wenn einer, der so wenig von beidem verstand, zum bekümmerungsvollen Großmeister von Literatur- und Musikkritik sich aufplusterte, dann heischt das retrospektiv schon fast wieder Bewunderung.“

Henscheid, Eckhard, zit. in: Quasthoff, Thomas: Die Stimme. Autobiografie. Berlin: List 2007, S. 151.

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„Im 19. Jahrhundert trennten sich in der Philosophie diejenigen, die stärker über den Menschen und die Gesellschaft nachdachten, wie Nietzsche und Heidegger, von denen, die sich stärker für die philosophischen Probleme der Mathematik und Naturwissenschaft interessierten, wie Carnap und Wittgenstein. Immanuel Kant ist ihr letzter gemeinsamer Denker, auf den sich Philosophen beider Richtungen berufen.“

Herles, Wolfgang (Hg.): Bücher, die Geschichte machten. München: cbj 2007, S. 192-193.

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Janssen, Horst: „Friedrich Wilhelm Nietzsche“, in: Nietzsche, Friedrich Wilhelm: Twilight of the idols with The Antichrist and Ecce homo. Ware, Hertfordshire: Wordsworth Editions Limited 2007, Umschlag.

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„Wir würden vor der Kälte, Strenge und rechnenden Klarheit eines solchen vornehmen Ehe-Begriffs, wie er bei jeder gesunden Aristokratie geherrscht hat, im alten Athen, wie noch im Europa des achtzehnten Jahrhunderts, ein wenig frösteln, wir warmblütigen Thiere mit kitzlichem Herzen, wir 'Modernen'! Eben deshalb ist die Liebe als Passion, nach dem großen Verstande des Wortes, für die aristokratische Welt erfunden worden und in ihr, − da, wo der Zwang, die Entbehrung eben am größten war.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Illouz, Eva: Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2007, S. 25.

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„Eugen Diederichs war nicht nur der engagiertere und deutlich erfolgreichere Verleger als Bondi, er hatte auch klare Vorstellungen, welche Art Bücher er herausbringen wollte. Er veröffentlichte Titel unter dem Slogan 'Bücher, die Nietzsche liebte' und schmückte seinen Briefkopf mit dem Lagarde-Zitat: 'Gäbe es wenigstens Verschworene unter uns, einen heimlich offenen Bund...'.“

Karlauf, Thomas: Stefan George. Die Entdeckung des Charisma. Biographie. München: Blessing 2007, S. 245.

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„Eine New Yorkerin namens Marilyn La Vine, deren Entdeckung Rudolf Nurejews [...] ihr Leben buchstäblich veränderte, sagte, sie sei in einen absoluten 'Glücksrausch' versetzt worden. Ihre eigene Beschreibung dieses Zustands, bei dem sie das individuelle Selbstgefühl komplett verlor und ganz in ein kollektives Unterbewusstsein eintauchte [...], erinnert stark an Friedrich Nietzsches Erleben von Richard Wagners Musik. In Die Geburt der Tragödie beschrieb Nietzsche dieses mystische Glücksgefühl als Aufhebung der Individuation im dionysischen Gemeinschaftserlebnis: 'Jetzt [...] fühlt sich jeder mit seinem Nächsten nicht nur vereinigt, versöhnt, verschmolzen, sondern eins.'“

Kavanagh, Julie: Nurejew. Die Biographie. Berlin: Propyläen 2007, S. 428.

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„Die säkularen Ersatzreligionen − sei es die Feier des 'Übermenschen' bei Nietzsche oder der 'messianische Kommunismus' eines Ernst Bloch − waren Kracauer genauso suspekt wie Max Webers abgeklärte Zeitdiagnose, die in der Entzauberung der Welt ihr Schlagwort fand.

Köhler, Andrea: Lange Weile. Über das Warten. Frankfurt a. M., Leipzig: Insel Verlag 2007, S. 99.

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„Der Ursprung des Handelns gehört zu den schwierigsten Problemen, die es in der Philosophie gibt. Wie könnten Feldforscher einer Hausfrau, einem Buchhalter, einem Pilger, einem Kriminellen, einer Sopransängerin zuhören und dem folgen, was diese zu sagen haben, hätten sie nicht Hegel, Aristoteles, Nietzsche, Dewey oder Whitehead, um ihnen zu helfen?“

Latour, Bruno: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007, S. 90.

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„Die erste Enzyklika des Papstes mit dem Titel 'Gott ist die Liebe' ist eine Einführung in das Christentum für jeden wachen Atheisten. Sie kommt ohne Fremdwortgeklingel aus, aber sie stellt sich den entscheidenden Fragen, zitiert zum ersten Mal in einem päpstlichen Text Friedrich Nietzsche und sprengt damit alle vatikanischen Üblichkeiten. Und sie ist zugleich eine überzeugende Antwort auf Nietzsche, den einzig wirklich bis zum Letzten konsequenten Leugner Gottes.“

Lütz, Manfred: Gott. Eine kleine Geschichte des Größten. München: Pattloch 2007, S. 228.

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„Im Jahr 1920, als die Öffnung seiner Bibliothek für die Wissenschaft kurz bevorstand, konnte Warburg die seelischen Qualen nicht länger ertragen und begab sich in die berühmte Klinik der Schweizer Ärzte Otto und Ludwig Binswanger in Kreuzlingen, wo auch Friedrich Nietzsche dreißig Jahre zuvor in Behandlung gewesen war. Dort blieb er bis 1924. 'Warum', so fragte er sich, '[verweist] das Schicksal den schöpferischen Menschen in die Region der ewigen Unruhe..., ihm überlassend ob er seine Bildung im Inferno, Purgatorio oder Paradiso findet?'“

Manguel, Alberto: Die Bibliothek bei Nacht. Frankfurt a. M.: Fischer 2007, S. 231-232.

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„Friedrich Nietzsche im 19. Jahrhundert war einer der scharfsinnigsten Kritiker der Philosophie, aber seine eigenen Wunschbilder vom Menschen waren kitschig, anmaßend und albern.“

Precht, Richard David: Wer bin ich  und wenn ja wie viele? Eine philosophische Reise. München: Goldmann 2007, S. 13.

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„Nietzsche hat es mit einer Epoche zu tun, in der die Wissenschaft ungeheure Triumphe feiert. Positivismus, Empirismus, Ökonomismus in der Verbindung mit exzessivem Nützlichkeitsdenken bestimmen den Zeitgeist. Und vor allem ist man optimistisch.“

Safranski, Rüdiger: Romantik. Eine deutsche Affäre. München: Hanser 2007, S. 278.

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„In zumindest vierfacher Hinsicht unterscheidet sich die deutsche Gegenwart grundlegend von der deutschen Vergangenheit:

1. Zum erstenmal in der Geschichte ist der deutsche Nationalstaat 'gesättigte Gegenwart', wie sich Ernest Renan [...] ausdrückte. Bisher galt das Diktum Nietzsches: 'Die Deutschen sind von vorgestern und von übermorgen − sie haben noch kein Heute.' Das lag daran, daß seit der Entstehung der Nationalstaatsidee in Deutschland am Beginn des 19. Jahrhunderts Nation und Staat stets auseinandergetreten waren.

Schulze, Hagen: Kleine deutsche Geschichte. München: C.H. Beck 2007, S. 269.

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„1955 hatte die Zentralbibliothek [...] die 200 erhaltenden Bände aus Liszts Privatbibliothek erhalten. Es folgte die kostbare Privatbibliothek Friedrich Nietzsches, der im Jahr 1900 in Weimar verstorben war, ein Konvolut von 775 Titeln, ein bei Nietzsche-Forschern äußerst begehrter Schatz, da Nietzsche ein begeisterter Verfasser von Randglossen war. Diese Sammlung wurde ergänzt durch die Bücher seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche.“

Seemann, Annette: Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Frankfurt a. M., Leipzig: Insel 2007, S. 97.

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„Insgesamt gilt: Die europäische Kulturgeschichte ist wesentlich durch diese kritische Begleitstimme insbesondere der Literatur geprägt. In der Neuzeit folgt zudem eine ganze Kette auch philosophischer Denker dieser kritischen Linie der Kultur: Rousseau, weite Teile der Romantik, Nietzsche, im 20. Jahrhundert die Metaphysikkritik Heideggers, Foucaults, Derridas und, auf andere Weise, die 'kritische Theorie' Max Horkheimers und Theodor W. Adornos. Sie alle gehören in die Tradition einer Kritik der europäischen Kultur im Rahmen der europäischen Kultur.

Vietta, Silvio: Europäische Kulturgeschichte. Eine Einführung. Paderborn: Fink 2007, S. 448.

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„Was Intelligentes!! Ihr sollt was Intelligentes machen! Ihr habt doch alle studiert! Ihr habt's doch gehört! Hirnforschung! Deutscher Kaiser! Buddhismus und Friedrich Nietzsche im Direktvergleich! Was weiß ich!!“

Weingartner, Hans: Free Rainer. Dein Fernseher lügt. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2007, S. 161.

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„Was nicht aufhört wehzutun, bleibt im Gedächtnis. Das ist das Gesetz der ältesten kulturellen Mnemotechnik.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Assmann, Aleida: Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. München: C.H. Beck 2006, S. 279.

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„... aber die wertvollsten Einsichten sind die Methoden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Berger, Wilhelm: Philosophie der technologischen Zivilisation. München: Fink 2006, S. 100.

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„Jede Lust will Ewigkeit, tiefe, tiefe Ewigkeit, heißt es sinngemäß bei Nietzsche.

Warum hat dieser Satz für mich stets die Geschichte von Fanny Hensel, geborene Mendelssohn, evoziert?“

Grimaud, Hélène: Wolfssonate. München: blanvalet 2006, S. 196.

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„Solchen, die denken wie wir, tanzen alle Dinge selber: das kommt und reicht sich die Hand und lacht und flieht und kommt zurück. Alles geht, alles kommt zurück; ewig rollt das Rad des Seins. Alles stirbt, alles blüht wieder auf, ewig läuft das Ja des Seins [...]. Die Mitte ist überall. Krumm ist der Pfad der Ewigkeit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hubig, Christoph: Die Kunst des Möglichen I. Technikphilosophie als Reflexion der Medialität. Bielefeld: transcript 2006, S. 109.

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'In hoc signo vinces.' − So vorgeschritten Europa auch sonst sein mag: in religiösen Dingen hat es noch nicht die freisinnige Naivität der alten Brahmanen erreicht, zum Zeichen, daß in Indien vor vier Jahrtausenden mehr gedacht wurde und mehr Lust am Denken vererbt zu werden pflegte, als jetzt unter uns.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kade-Luthra, Veena (Hg.): Sehnsucht nach Indien. Literarische Annäherungen von Goethe bis Günter Grass. München: Beck 2006, S. 113.

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„Die Schweizer Aristokratin Meta von Salis-Marschlins (1855-1929) trat im Gegensatz zu den liberalen Politikern ihrer Zeit nicht für die Demokratisierung der Welt ein, sondern für deren Aristokratisierung im Sinne Nietzsches. In ihrer Schrift Die Zukunft der Frau (1886) entwarf sie die Utopie eines 'Frauenmenschenthums'. Männer und Frauen werden in einer Seelengemeinschaft zusammenleben und Frauen von den Zwängen ihrer Existenz als 'Haushaltsmaschine' befreit sein.“

Käppeli, Anne-Marie: „Die feministische Szene“, in: Fraisse, Geneviève; Perrot, Michelle (Hg.): Geschichte der Frauen. 19. Jahrhundert. Frankurt a. M.: Zweitausendeins 2006, S. 539-573, hier S. 570.

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„Aus der Zeit nach 1850 sind die geschlossen aufgestellten (und um die internationale Forschungsliteratur ergänzten) Privatbibliotheken Liszts und Nietzsches hervorzuheben. Insbesondere die 775 aus dem Nachlaß des Philosophen überlieferten Bücher stoßen auf großes Interesse der Wissenschaftler, weil Rezeptionsspuren Nietzsches (Anstreichungen, Randkommentare) vielfach nachweisbar sind und Aufschluß über die geistigen Quellen seines Werks geben.“

Knoche, Michael: Die Bibliothek brennt. Ein Bericht aus Weimar. Göttingen: Wallstein 2006, S. 66.

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„Der Futurismus kämpft unter dem Einfluß der Philosophien von Friedrich Nietzsche und Henri Bergson gegen jegliche Tradition, verlangt die Zerstörung alter Kulturdenkmäler (und heißt konsequent den Krieg als Befreiung vom Alten gut, ebenso wie wenig später den Faschismus). Zukunftsorientiert werden Technik und Fortschritt gefeiert, die auch in die Kunst Eingang halten sollen“.

Lehnert, Gertrud: Europäische Literatur. Köln: DuMont 2006, S. 159.

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„Nietzsche ist allerdings ein nicht festzulegender Denker, der in die unterschiedlichsten Richtungen gelesen werden kann.“

Mersch, Dieter: Medientheorien zur Einführung. Hamburg: Junius 2006, S. 232, Fußnote 31.

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„Nietzsche, Altenberg, Dostojewski oder wen immer sie gerade gelesen hatten, mußten sich bescheiden, auf der Erde oder dem Bett liegen zu bleiben, wenn sie nicht mehr gebraucht wurden und der Strom des Gesprächs die kleinliche Störung, sie ordentlich zurückzustellen, nicht duldete.“

Musil, Robert: Der Mann ohne Eigenschaften. Roman. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2006, Bd. 1, S. 56,

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„Wahrscheinlich ist auch Nietzsche damals mit runtergezogener Hose auf den Gedanken gekommen: Gott ist tot − weil er gemerkt hat, da hilft auch kein Beten.

Nuhr, Dieter: Gibt es intelligentes Leben? Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2006, S. 179.

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„Die Mitglieder der Kommune ermahnten einander, ihre Arbeit ernst zu nehmen, womit sie meinten, dass man bei der Arbeit nicht Nietzsche oder Freud lesen sollte. Aber einige waren gegenüber der Kritik der Kameraden gleichgültig“.

Śegev, Tom: Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels. München: Pantheon 2006, S. 271.

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„Unnötig zu betonen, daß Nietzsches Einsichten nach dem Debakel des alten Europa nur noch antiquarischen Wert besitzen; unnötig erst recht hinzuzufügen, daß mit der Übertragung des Aktionsreichs in die USA das 'Weltgeschichte'-Spiel für uns in der Sache vorüber ist .

Sloterdijk, Peter: Im Weltinnenraum des Kapitals. Für eine philosophische Theorie der Globalisierung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2006, S. 123.

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„Nietzsches Seiltänzer, das gefährliche Leben, die Verkündigung einer Stunde der Wahrheit, für die die Gaffer gerne hoch bezahlen, weil sie im Bruchteil einer Sekunde die eigene Zerbrechlichkeit wie einen entlastenden Traum erleben, dies und vieles andere steckt in Arroyos Exempel.“

Spies, Werner: Kunstgeschichten. Von Bildern und Künstlern im 20. Jahrhundert. Köln: DuMont 2006, S. 241.

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„Was man als Wahrheit glaubt, ist für Nietzsche bloß 'ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden'. Deswegen ist die Wahrheit nur kanonisch und konventionell möglich und Nietzsche hält sie für Illusion, die 'eben durch diese Unbewusstheit, eben durch dies Vergessen zum Gefühl der Wahrheit' wird.“

Suh, Kyung-Hong: Das Gedicht, mit dem Meridian wandernd. Ein Versuch zu Paul Celans Poetik in Der Meridian“. Heidelberg: Winter 2006, S. 75.

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„Durch die genaue Artikulation jedes Details unterlief Karajan die Breitwandwirkungen des traditionellen Wagner-Spiels. Dieses Wagner-Orchester überfährt den Hörer (und den Sänger) nicht mit mal einschüchternden, mal aufputschenden Klangmassen, sondern es deckt die kleinen Regungen und Unterschiede dieser riesigen Partituren auf, es offenbart Wagner als den 'grössten Miniaturisten der Musik', als den Nietzsche den Komponisten schon im 'Fall Wagner' proklamierte.“

Uehling, Peter: Karajan. Eine Biographie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2006, S. 241.

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„The most common example is dividing the states into Dionysian (nonrational) and Apollonian (rational), and then identifying Dionysian with spiritual. But that conceals and hides the fact that there is not just 'non-rational', but 'pre-rational' and 'trans-rational'. Even Nietzsche came to see that there are two drastically different Dionysian states (pre and trans). But once the pre/trans fallacy is made, it appears that anything that is not rational, is Spirit. Instead of pre-rational, rational, and trans-rational, you only have rational and nonrational, and the trouble starts there.“

Wilber, Ken: Integral spirituality. A startling new role for religion in the modern and postmodern world. Boston, London: Integral Books 2006, S. 52.

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„Die Radikalität von [Albert] Ehrensteins egozentristischer Subjektdestruktion reicht damit weit über die Dissoziationsdarstellungen vieler anderer Expressionisten hinaus. Die fast vollendete Sinnentleerung menschlichen Daseins, die Tubutsch literarisiert, lässt für ein ernsthaftes Gegenkonzept zu den verderblichen Kräften der Modernisierung keinerlei Raum. [...] Im Gegenteil, in der Erzählung sind mehrfach deutliche Distanzierungen von der Leitfigur eines messianisch orientierten Expressionismus, von Friedrich Nietzsche, nicht zu übersehen.“

Bogner, Ralf Georg: Einführung in die Literatur des Expressionismus. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005, S. 73.  

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„Wahrheiten seien, so knüpften Michel Foucault (1926-1984) und Gilles Deleuze (1925-1996) an Friedrich Nietzsche (1844-1900) an, immer konstruiert, und nach Holocaust, Atombomben und Overkill-Gefahr im Kalten Krieg könne der Glaube an den Segen aufklärerischer Vernunft nicht länger aufrecht erhalten werden.“

Ernst, Thomas: Popliteratur. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 2005, S. 26.

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„In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unternahm ein Mann den Versuch, alle Werte umzuwerten, sie auf den Kopf zu stellen. Friedrich Nietzsche wird daher besonders oft missverstanden und am häufigsten fehlinterpretiert. 'Was ist das Siegel der erreichten Freiheit?', fragte er in den Aphorismen, die unter dem Titel 'Der Wille zur Macht' zusammengefasst worden sind; er antwortete: 'Sich nicht mehr vor sich selber schämen.' Und das hieß: gewissenlos sein.“

Fischer-Fabian, S[iegfried]: Die Macht des Gewissens. Von Sokrates bis Sophie Scholl. Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe 2005, S. 11-12.

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„Damit ein Abschnitt der menschlichen Geschichte in einem haltbaren Bilde fortlebe: dazu scheint immer nur ein einziger Mensch nötig zu sein, aber dieser eine ist unerläßlich. So würde zum Beispiel für die griechische Aufklärung Sokrates, für die französische Aufklärung Voltaire, für die deutsche Aufklärung Lessing, für die englische Renaissance Shakespeare, für unsere Zeit Nietzsche sehr genügen. In solchen Männern objektiviert sich das ganze Zeitalter wie in einem verdeutlichenden Querschnitt, der jedermann zugänglich ist.“

Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit. Die Krisis der europäischen Seele von der schwarzen Pest bis zum Ersten Weltkrieg. München: dtv 2005, Bd. 1, S. 29-30.

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„'Sein Vater war ein Schauspieler namens Geyer. Ein Geyer ist schon beinahe ein Adler.' Mit diesem berühmten bösen Satz behauptet Friedrich Nietzsche in 'Der Fall Wagner', dass Wagner nicht nur Geyers leiblicher Sohn gewesen sei, sondern durch ihn auch jüdischer Abstammung.“

Hamann, Brigitte: Die Familie Wagner. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2005, S. 10.

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„Schon in den 20er Jahren erweist sich BORGES als scharfsinniger Analytiker der Kultur und Kritiker der Literatur, der oft kurios und abwegig scheinende Phänomene zum Anlass seiner Reflexionen nimmt. Immer wieder wendet sich der lesewütige Autor der Literatur (DANTE, FLAUBERT, WHITMAN) und der Philosophie (PLATO, SPINOZA, NEWTON, BERKELEY, SCHOPENHAUER, NIETZSCHE) zu. Stark auf philosophische Themen zentrieren sich die Essays der Historia de la eternidad (1936): Um einen zyklischen Zeitbegriff und um ewige Wiederkehr geht es, um die erkenntnistheoretische Problematik der Unterscheidung von Wirklichkeit und Fiktion − kurz: um Themen, die mit der Skepsis gegenüber jedweder Erkenntnis schon so etwas wie ein frühes Repertoire postmoderner Denkansätze beinhalten.

Harmuth, Sabine; Ingenschay, Dieter: Lateinamerikanische Literatur des 20. Jahrhunderts. Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig: Klett 2005, S. 74.

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„Die Wahrheit, sagt Nietzsche, beginnt zu Zweien.“

Jaspers, Karl, zit. in: Balling, Adalbert Ludwig: Von der Heil-Kraft des Gebetes. Heilen durch beten, beten und heilen, beten hilft heilen. Würzburg: Mariannhill 2005, S. 16.

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„Eine Verbesserung erfindet nur der, welcher zu fühlen weiß: ,Dies ist nicht gut.'“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Märtin, Doris: Erfolgreich texten. Paderborn: Votmedia 2005, S. 261.

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„[S]päter würdigt die Schauspielerin Charlotte Kerr Wickis Werk in einer Laudatio auf den Regisseur [...] mit folgenden Worten: 'Knapp, wie mit Kohle skizziert, sieben Jugendcharaktere [...]. Wicki setzt kontrapunktisch >Frühlingserwachen< und Ende eines Traums in Albtraum gegeneinander. Seine Brücke schwingt sich von Hölderlin zu Nietzsche. Sechzehnjährige aus allen Ländern könnten darauf stehen.'“

Schöffel, Reinhold T.: „Die Brücke“, in: Holighaus, Alfred (Hg.): Der Filmkanon. 35 Filme, die Sie kennen müssen. Bonn: bpb 2005, S. 120-125, hier S. 125.

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„Die gegen die Modernität gerichtete Bewegung hat zahlreiche Stadien durchlaufen. Ihren Anfang nahm sie mit der von einigen Romantikern vorgebrachten Kritik; ihren schärfsten Ausdruck fand sie bei Nietzsche und Dostojewskij, die der Bewegung durch eine radikale Neudeutung des Menschen eine neue Tiefe gaben und schließlich die Zukunft des Westens mit vollkommenem Pessimismus beurteilten.“

Stern, Fritz: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Stuttgart: Klett-Cotta 2005, S. 8.

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„29. Juli 1870

Den Vormittag mit Pr. N[ietzsche] zugebracht, R[ichard] liest aus seinem Aufsatz über Beethoven, ich wundre mich, daß ich ihm so folgen kann, da ich keine philosophischen Studien gemacht habe. Nach Tisch stellt mir Herr N. seine Schwester vor, ein bescheidnes artiges Mädchen.“

Wagner, Cosima: Tagebücher. München, Zürich: Piper 2005, S. 67-68.

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„Die großen metaphysischen Grundfragen des Menschen, das Woher, Wohin, Wozu, die Nietzsche in den historischen Wissenschaften vermißte, liegen außerhalb der Kulturwissenschaften, denn Wissenschaft beginnt, und sie steht und fällt, mit der methodischen Geste der Selbstbeschränkung.“

Assmann, Aleida: Die Unverzichtbarkeit der Kulturwissenschaften. Mit einem nachfolgenden Briefwechsel. Hildesheim: Universitätsverlag 2004, S. 27.

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„Ein Automobilarbeiter, der schließlich zu einem meiner Freunde wurde, arbeitete nicht am, sondern unter dem Fließband.  [...] Wir hatten ziemlich am Anfang ein kurzes Gespräch [...]. Ich erinnere mich noch, dass ich mich ihm gegenüber dabei zunächst etwas befangen fühlte [...]. Ich wollte mich nicht anhören wie ein Philosoph, sondern wollte ganz praktisch bleiben. [...] Auf jeden Fall merkte er das, hielt inne und sagte: 'Diese profanen Fragen, die Sie da ansprechen, finde ich, mit Verlaub gesagt, gar nicht interessant. Ich weiß, wer Sie sind, und ich hatte gehofft, dass wir über Nietzsche und Blake sprechen könnten. Tatsächlich finde ich die 'Sprichwörter' von Blake ganz besonders faszinieren.“

Bergmann, Frithjof: Neue Arbeit, neue Kultur. Freiamt im Schwarzwald: Arbor-Verlag 2004, S. 147.

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„Lieber aus ganzem Holz eine Feindschaft als eine geleimte Freundschaft.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Blech-Straub, Daniela (Bearb.): Das überzeugende Zitat. [Die 1000 bedeutendsten Zitate zu den wichtigsten Themen des Alltags]. Mannheim [u.a.]: Dudenverlag 2004, S. 59.

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„Nietzsches Werke sind nicht unbedingt Weltliteratur  werden aber von Philosophen bewundert. Sie sind auch nicht die Quintessenz der Philosophie  doch die Literaturkritiker halten sie dafür. So gesehen ist es ihm gelungen, sich unverdientermaßen einen Ruf als origineller und tiefsinniger Denker zu verschaffen.“

Cohen, Martin: 99 philosophische Rätsel. München, Zürich: Piper 2004, S. 246.

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Nitschke, Earl R.: „Holzschnitt“, zit. in: Davis Acampora, Christa; Acampora, Ralph R. (Hg.): A Nietzschean bestiary. Becoming animal beyond docile and brutal. Lanham [u.a.]: Rowman and Littlefield 2004, Umschlag.

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„In einer Zeit, in der die Herrscherhäuser noch keine intimen Nachrichten lieferten, in der noch keine Sport- und Kinostars die Phantasie des Publikums anheizten, übernahmen Künstler die Rolle der öffentlichen Skandalproduzenten. Sie führten der Öffentlichkeit ein Schauspiel vor, wie Friedrich Nietzsche 1882 ahnte, ein Spiel der Charakterlosigkeit, der 'Falschheit mit gutem Gewissen'. Und das Publikum applaudierte.“

Frevert, Ute: „Der Künstler“, in: Frevert, Ute; Haupt, Heinz-Gerhard (Hg.): Der Mensch des 19. Jahrhunderts. Essen: Magnus-Verlag 2004, S. 292-323, hier S. 311.

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„Nietzsche vergleicht einen Menschen, der sich an Kultur überfressen hat, mit einer Schlange, die einen Hasen verschlingt und danach dösend in der Sonne liegt und sich nicht bewegen kann.“

Gaarder, Jostein: Der Geschichtenverkäufer. Roman. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2004, S. 160-161.

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„Am 31. März 1883 schrieb der Baseler Philologe Friedrich Nietzsche an seinen Freund und Kollegen von der theologischen Fakultät Franz Camille Overbeck, daß er Augustins Bekenntnisse (Confessiones) lese. Er notiert: 'Übrigens sieht man bei diesem Buche dem Christentum in den Bauch: Ich stehe dabei mit der Neugierde eines radikalen Arztes und Physiologen.'“

Geerlings, Wilhelm: Augustinus. Wiesbaden: Panorama-Verlag 2004, S. 7.

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„Auch Todestage sind Geburtstage, denke ich: Also könnte ich noch den Philosophen Friedrich Nietzsche, 1900, und die R&B-Sängerin Aaliyah, 2001, in das Personal meines Romans aufnehmen.“

Meinecke, Thomas: Musik. Roman. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2004, S. 9.

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„Nietzsche sieht bei Winckelmann lediglich eine Seite der Antike, nämlich das Heitere und Maßvolle  das Apollinische  berücksichtigt. Diesem stellt Nietzsche das Andere der Klassik, das Barbarische, das (dionysische) Übermaß und die Dezentrierung des Subjekts gegenüber. In dieser Figuration eines nicht harmonisierbaren Widerstreits ist die Zerrissenheit der Moderne auf den Punkt gebracht.“

Möhring, Maren: Marmorleiber. Körperbildung in der deutschen Nacktkultur (1890-1930). Köln: Böhlau 2004, S. 192.

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„So rechtfertigen die Götter das Menschenleben, indem sie es selbst leben − die allein genügende Theodicee!

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Neiman, Susan: Das Böse denken. Eine andere Geschichte der Philosophie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2004, S. 317.

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Picard, Caroline: „Umschlaggestaltung“, in: Nietzsche, Friedrich: On the future of our educational institutions. South Bend, Indiana: St. Augustine's Press 2004.

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„Die Postmoderne, die in ihrer philosophischen Ausprägung auf Nietzsche und Heidegger zurückgreift, ist auch mit dem Neostrukturalismus verbunden. Sie nimmt Abschied von der Metaphysik, von den geschichtlichen Totalerklärungen und -visionen, mit denen sie politischen Zwang und Terror verbindet. Sie glaubt nicht mehr an die großen einheitlichen Fortschrittsprogramme der Vernunft, an die Modelle von abstrakter Emanzipation und Beglückung der Menschheit, an die Verführungen z.B. der fortschrittsoptimistischen Aufklärung oder des heilversprechenden Marxismus.“

Spierling, Volker: Kleine Geschichte der Philosophie. Große Denker von der Antike bis zur Gegenwart. München: Piper 2004, S. 253.

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„Auf Reisen Kenntnisse 'fürs Leben' zu erwerben, was hieße das? Nietzsche gab Anregungen. Er stellte sich vor, wie jemand, deprimiert vom Zustand der deutschen Kultur und den bereits unternommenen Versuchen, ihm abzuhelfen, in eine italienische Stadt reist, nach Siena oder nach Florenz, und dort feststellt, dass das allgemein als 'italienische Renaissance' bekannte Phänomen das Werk einiger weniger Italiener war, denen es mit Glück und Beharrlichkeit und den richtigen Förderern gelungen war, die Gemütslage und die Werte einer ganzen Gesellschaft zu verändern.“

Botton, Alain de: Kunst des Reisens. Frankfurt a. M.: Fischer 2003, S. 125.

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„Der Deutsche schleppt an seiner Seele: er schleppt an Allem, was er erlebt. Er verdaut seine Ereignisse schlecht, er wird nie damit >fertig<; die deutsche Tiefe ist oft nur eine schwere zögernde >Verdauung<.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Dutschke, Rudi: Jeder hat sein Leben ganz zu leben. Die Tagebücher 1963-1979. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2003, S. 13.

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„Der Nihilismus, von lateinisch 'nihil' = 'nichts'. Diese Grundhaltung wurde v. a. durch die Philosophie Friedrich Nietzsches Ende des 19. Jahrhunderts genährt.“

Edbauer, Matthias: Das grosse Buch der Allgemein-Bildung. München: Compact-Verlag 2003, S. 235.

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„Worüber wir sprachen, war Nebensache. Wir kamen vom Wetter auf Kant, von dessen gestirntem Himmel ich gerade etwas aufgeschnappt hatte, von Kant auf Kleist, von Kleist auf Nietzsche, von Nietzsche auf Krähen, von Krähen über Schwarz nach Afrika.“

Hahn, Ulla: Das verborgene Wort. Roman. München: dtv 2003, S. 430-431.

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„Die metaphysische Desillusionierung des westlichen Denkens, die mit Schopenhauer beginnt, setzt sich nicht nur in den Romanen Tolstois, Thomas Hardys, Prousts und Thomas Manns und in den Dramen Tschechows fort, um nur wenige Beispiele zu nennen, sondern auch in der Philosophie Nietzsches und der Psychoanalyse Freuds.“

Jacoby, Edmund: Philosophen. Denker von der Antike bis heute. Hildesheim: Gerstenberg 2003, S. 208.

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„Man erntet als Lohn für vielen Überdruß, Mißmut, Langeweile, jene Viertelstunden tiefster Einkehr in sich und die Natur. Wer sich völlig gegen die Langeweile verschanzt, verschanzt sich auch gegen sich selbst. Den kräftigsten Labetrunk aus dem eigenen innersten Born wird er nie zu trinken bekommen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kast, Verena: Vom Interesse und dem Sinn der Langeweile. München: dtv 2003, S. 143-144.

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Keuchenius: „Nietzsche“, in: Reschika, Richard; Keuchenius: Nietzsches Bestiarium. Der Mensch, das wahnwitzge Tier. Stuttgart: Omega-Verlag 2003, S. 26.

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„Die Erwartung, daß, wie Foucault in seinem Nietzsche-Essay erklärt, der historische Sinn die 'überhistorische Historie' hinter sich lassen möge, schließt die Möglichkeit eines Denkens mit ein, für das Erfahrungen möglich bleiben.“

Konersmann, Ralf: „Der Philosoph mit der Maske. Michel Foucaults L'ordre du discours“, in: Foucault, Michel: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt a. M.: Fischer 2003, S. 51-91, hier S. 76.

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„'Einfach und natürlich' zu sein ist das höchste und letzte Ziel der Kultur.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kummer, Gertrud: Klingberg am See. Von Obstbauern und Lebenskünstlern. Lübeck: Weiland 2003, S. 3.

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Lenk, Peter: Hölderlin im Kreisverkehr (Detail). Lauffen am Neckar 2003.

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Pajak, Frédéric: „Première inversion de toutes les valeurs“, in: Pajak, Frédéric: Nietzsche et son père. Paris: Presses Universitaires de France 2003, S. 60.

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„Rhythmus ist [...], wie es bei Nietzsche heißt, 'ein Zwang; er erzeugt eine unüberwindliche Lust, nachzugeben, mit einzustimmen; nicht nur der Schritt der Füße, auch die Seele geht dem Takte nach − wahrscheinlich, so schloss man, auch die Seele der Götter!' Darüber, welche Seele und welche Götter dies beim Tennis sind, gibt eine archäologische Koinzidenz Auskunft.

Pias, Klaus: „Mit Computern spielen. Ping/Pong als Urszene des Computerspiels, in: Poser, Stefan; Zachmann, Karin (Hg.): Homo faber ludens. Geschichten zu Wechselbeziehungen von Technik und Spiel. Frankfurt a. M. [u.a.]: Lang 2003, S. 255-279, hier S. 266-267.

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„[G]egen Ende des 19. Jahrhunderts hat Nietzsche den Körper gleichsam als eine Wachstafel gedacht, in die sich die Geschichte einschreibt: Der Körper sei der Ort der wahren Ursprünge von moralischen Werten und dem Willen, zu wissen und zu herrschen. Erst am 'Leib', so Nietzsche, lässt sich die wirkliche Genealogie, die wirkliche 'Herkunft' des Gewordenen ablesen − als 'Gesundheitsgeschichte des europäischen Menschen.'

Sarasin, Philipp: „'Mapping the body'. Körpergeschichte zwischen Konstruktivismus, Politik und 'Erfahrung', in: Sarasin, Philipp: Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2003, S. 100-121, hier S. 105.

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„BAHNHOF JAIPUR 13.2.[2000]

Ausgiebiges Frühstück: vier Chapathi mit Marmelade, ein großer Topf Tee, ein Porridge mit Milch und Bananen. Danach auf die Dachterrasse und Nietzsche im Morgenlicht getrunken. Der Herausgeber Colli schreibt: 'Ein Fälscher ist, wer Nietzsche interpretiert, indem er Zitate aus ihm benutzt (...). Im Bergwerk dieses Denkers ist jedes Metall zu finden: Nietzsche hat alles gesagt und das Gegenteil von allem.' Mit anderen Worten: Nietzsche ist Indien. Oder mit Nietzsche ausgedrückt: 'Ein Lächeln und zwei Fragezeichen.'“

Schenkel, Elmar: Ein Lächeln und zwei Fragezeichen. Indisches Reisetagebuch. Eggingen: Isele 2003, S. 149.

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„Im Schatten der Esskastanie, die schon groß genug war, einen richtigen Schatten zu werfen, teilte ich dann die Beute unter meinen Tieren auf. Ein winziges Stückchen Geflügelwurst geriet vor die Schnauze des Koikarpfens mit dem schönen Namen Zarathustra, der das Maul aufriss und einmal schluckte. Ich bin mir nicht sicher, aber ich bildete mir ein, dass er mir anschließend kumpelhaft mit dem rechten Auge zublinzelte. Falls jemals die Koikarpfen die Herrschaft auf diesem Planeten antreten, bin ich in jedem Fall fein raus.“

Berndorf, Jacques: Eifel-Liebe. Kriminalroman. Dortmund: grafit 2002, S. 118.

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„[K]eine Lehre Nietzsches, die nicht aus seinen eigenen zerklüfteten Schriften widerlegt werden kann.“

Chargaff, Erwin: Die Aussicht vom 13. Stock. Neue Essays. Stuttgart: Klett-Cotta 2002, S. 190.

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„Seit 1890 war [Peter] Behrens in München tätig und gehörte dort zu den Mitbegründern der 'Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk'. Im Sommer 1899 berief ihn der Großherzog nach Darmstadt. Sein eigenes Haus, das er sich 1901 auf der Mathildenhöhe baute, wurde viel beachtet, da es sich von den fein gegliederten Bauten Olbrichs durch seine würdevolle Strenge stark unterschied. Der kubische Bau mit geschwungenen Spitzgiebeln zeigte sich, wie ein zeitgenössischer Chronist schrieb, 'von außen schlicht − wie ein solider Straßenanzug. Innen von einer unerhörten Pracht und Gediegenheit.' Dass sich mit dieser Schlichtheit auch dunkle, ernste Elemente paarten, geht auf die Bewunderung des Architekten für Friedrich Nietzsche zurück, dessen 'Zarathustra' ein Kultbuch der Jahrhundertwende war.

Dewiel, Lydia L.: Jugendstil. Köln: DuMont 2002, S. 120-121.

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„Philosophisch wurde die Auseinandersetzung mit dem Problem der 'Gleichnisrede' [...] vor allem durch Friedrich Nietzsche und Hans Blumenberg geprägt. Ausgehend von einer Erkenntnistheorie physiologischer Couleur charakterisierte schon Nietzsche alle Wissenschaft als 'Aufthürmen eines unendlich complicirten Begriffsdomes', dessen Fundament 'das Vergessen' einer 'primitiven Metapherwelt', das 'Hart- und Starr-Werden einer ursprünglich in hitziger Flüssigkeit aus dem Urvermögen menschlicher Phantasie hervorströmenden Bildermasse' sei. Hieran knüpft die Metaphorologie Blumenbergs an.“

Dotzler, Bernhard J.: „Neuere deutsche Literatur. Zum Beispiel: Kellers 'Sinngedicht'“, in: Benthien, Claudia; Velten, Hans Rudolf (Hg.): Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neue Theoriekonzepte. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2002, S. 103-122, hier S. 113.

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„Die Nachmittage, an denen ich Bahn gefahren bin, erscheinen mir als die längsten und die am besten ausgenutzten Nachmittage meines Lebens. Als ich bei Nietzsche über die 'ewige Wiederkehr' las, kamen sofort diese Nachmittage zurück, sah ich mich selbst vor Ewigkeiten 'bahnfahren' und es in Ewigkeit wiederholen.“

Hart, Maarten 't: Das Wüten der ganzen Welt. Roman. München, Zürich: Piper 2002, S. 135.

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„Seit wir durch Nietzsche wissen, daß Gott tot ist, stellt sich die schwierige Frage, wer − von der computerisierten behördlichen Überwachung abgesehen − den Menschen im Auge hat; direkt gesagt, in wessen Angesicht wir leben, wem der Mensch Rechenschaft schuldet, im ethischen und, man möge mir verzeihen, sehr wohl auch transzendentalen Sinne des Wortes.

Kertész, Imre: Eine Gedankenlänge Stille, während das Erschießungskommando neu lädt. Essays. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2002, S. 43.

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„'I tell you about Texas Radio and the Big Beat' wird neunzig Jahre nach Nietzsche Jim Morrison auf seiner letzten Platte verkünden  als Leadsänger einer Gruppe, die nicht umsonst The Doors hieß, weil auch sie nur Türen zum Übermenschen aufstoßen wollte.“

Kittler, Friedrich: Short cuts. Frankfurt am Main: Zweitausendeins 2002, S. 8.

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„Ich sehe hier einen Musiker, der die Sprache Rossinis und Mozarts wie seine Muttersprache redet, jene zärtliche, tolle, bald zu weiche, bald zu lärmende Volkssprache der Musik mit ihrer schelmischen Indulgenz gegen alles, auch gegen das 'Gemeine' [...] Vielleicht dürfte man sich etwas Ähnliches auch für die Welt des Worts versprechen und ausdenken, nämlich daß einmal ein verwegener Dichter-Philosoph käme, raffiniert und 'spätgeboren' bis zum Exzeß, aber befähigt, die Sprache der Volks-Moralisten und heiligen Männer von ehedem zu reden, und dies so unbefangen, so ursprünglich, so begeistert, so lustig-geradewegs, als wenn er selbst einer der 'Primitiven' wäre.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Macho, Thomas H.; Moser, Manfred; Šubik, Christof (Hg.): Ästhetik. Für die Sekundarstufe II. Stuttgart: Reclam 2002, S. 135-136.

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„Der erste, der die Intrige als elementaren Teil des dramatischen Geschehens grundsätzlich attackiert und verurteilt hat, war merkwürdigerweise Friedrich Nietzsche. Merkwürdigerweise deshalb, weil ja doch er es war, der den Menschen am radikalsten vom Akt der Verstellung her definierte. Das Denken selbst, meint er, verdanke sich der Notwendigkeit zur Verstellung. Nur durch Lüge habe der Mensch überlebt, und der Begriff der Wahrheit sei nicht mehr als ein Abfallprodukt der älteren und ursprünglichen Lüge.“

Matt, Peter von: Ästhetik der Hinterlist. Zu Theorie und Praxis der Intrige in der Literatur. München: Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung 2002, S. 16.

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Olde, Hans: „Radierung“, in: Moore, Gregory: Nietzsche, biology and metaphor. Cambridge: Cambridge University Press 2002, Umschlag.

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„Es ist keine Frage: Mißt man das Niveau einer Kultur an Friedlichkeit, Abscheu gegen Grausamkeit und Kommunikationsfähigkeit, sind die Frauen das zivilisiertere Geschlecht. Selbst wenn man mit Nietzsche einwendet, das seien die Tugenden der Schwächeren − dann wird eben die Zivilisation von den Schwächeren gemacht, die die Stärkeren durch die Erfindung der Manieren dazu zwingen, sich nicht wie Neandertaler aufzuführen.

Schwanitz, Dietrich: Bildung. Alles, was man wissen muß. München: Goldmann 2002, S. 486.

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„Doch gerade in diesen Jahren am Rande der großen Vernichtung gelang es uns, einer kleinen Gruppe von Freunden, eine verzauberte Gegenwelt zu schaffen. Es waren verbotene, gefährliche Zusammenkünfte, gestohlene, erfüllte Stunden; wir lasen Spinoza, Nietzsche, Büchner, Rilke, Trakl, George, Karl Kraus und hörten Beethoven-Symphonien auf einem alten Grammophon.“

Shmueli, Ilana: „Über mein Czernowitz erzählen (1924-1944)“, in: Cordon, Cécile; Kusdat, Helmut (Hg.): An der Zeiten Ränder. Czernowitz und die Bukowina. Geschichte, Literatur, Verfolgung, Exil. Wien: Theodor-Kramer-Gesellschaft 2002, S. 161-172, hier S. 169.

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„Dostojewskis Held Raskolnikow, ein 23-jähriger Student der Rechte, arbeitet sich in die auch von Friedrich Nietzsche durchdachten Fragen hinein, ob nicht das Gesetz nur für die 'Herdenmenschen' gelte, während der Ausnahme- und Übermensch es brechen dürfe − und müsse.

Sichtermann, Barbara; Scholl, Joachim: Romane vor 1900. Große Romane aus vier Jahrhunderten. Hildesheim: Gerstenberg 2002, S. 207.

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„Das Ganze fing ja schon bei dem ins Auge gefaßten Titel an. Liebling, gib mir die Peitsche! Zugegeben, es klang zugkräftig, aber schon allein die darin erkennbaren Sado-Maso-Aspekte waren zu vielfältig, um sie einfach zu übergehen.

Völler, Eva: Vollweib sucht Halbtagsmann. Roman. Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe 2002, S. 57.

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„Klimt sieht die Welt der Erfahrungen letztlich nur als permanenten Vorwand, im Sinne Nietzsches 'Leben' in 'Kunst' zu verwandeln. Er verherrlicht auf geschmackvolle, teilweise an byzantinische Mosaizisten erinnernde Weise jene Kunstreligion, die dem bürgerlichen 19. Jahrhundert seit der Romantik als Religionsersatz herhalten musste.“

Wolf, Norbert: Epochen der Kunst. 19. Jahrhundert. Stuttgart: Reclam 2002, Bd. 10, S. 123.

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„Wir Therapeuten stehen in einer Tradition, die nicht nur bis zu unseren unmittelbaren psychotherapeutischen Vorfahren, angefangen mit Freud und Jung und all ihren Vorgängern, Nietzsche, Schopenhauer, Kierkegaard, zurückreicht, sondern bis zu Jesus, Buddha, Plato, Sokrates, Galen, Hippokrates und all den anderen großen Religionsstiftern, Philosophen und Ärzten, die sich seit Anbeginn der Zeit menschlichen Elends angenommen haben.“

Yalom, Irvin D.: Der Panama-Hut oder Was einen guten Therapeuten ausmacht. München: Goldmann 2002, S. 280, letzter Satz.

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„In den 90er Jahren liest [Kurt] Breysig intensiv Friedrich Nietzsche, publiziert 1896 in Schmollers Jahrbuch einen programmatischen Aufsatz über 'Nietzsches ethische und soziologische Anschauungen' und spricht bei Nietzsches Beerdigung ein[e] Grabrede − eine höchst ungewöhnliche Geste für einen preußischen Professor. Wie schon den kranken Nietzsche, der für Breysig zum 'Urbild' seiner eigenen 'bauenden, begrifflichen Wissenschaft' wurde, so hatte Breysig in diesen Jahren auch den 78jährigen Jacob Burkhardt in Basel aufgesucht, dessen kunst- und kulturhistorische Studien zum methodischen Modell für Breysig wurde: 'unser erster Kulturhistoriker' nennt er ihn, dessen stilistische Eleganz allerdings für Breysig unerreichbar blieb.

Böhme, Hartmut: „Einleitung, in: Breysig, Kurt: Die Geschichte der Menschheit. Die Anfänge der Menschheit. Urrassen, Nordasiaten, Australier, Südamerikaner. Berlin, New York: de Gruyter 2001, Bd. 1, S. [V]-XXVII, hier S. VIII.

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„Bei Nietzsche wird ein weiterer Aspekt der Geschichte des Schwindels deutlich: Die Paarung des Willens mit der Ohnmacht, die Verflüssigung der Grenze zwischen Subjekt und Objekt, die sich in der Geschichte des Schwindels offenbart, spiegeln sich im Zerfließen der Grenze zwischen den Geschlechtern wieder, in einer wachsenden Uneindeutigkeit, die die Opposition von 'Männlichkeit' und 'Weiblichkeit' zu absorbieren scheint: Ist der Schaffende − oder das Subjekt − nicht nur Kind und seine eigene 'Gebärerin', sondern auch die 'Geburtswehen' selbst, so handelt es sich um eine Selbstgeburt in jedem Sinn des Wortes.

Braun, Christina von: Versuch über den Schwindel. Religion, Schrift, Bild, Geschlecht. Zürich, München: Pendo 2001, S. 20.

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„Alle Begriffe, in denen sich ein ganzer Prozess semiotisch zusammenfasst, entziehen sich der Definition; definirbar ist nur Das, was keine Geschichte hat.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Daniel, Ute: Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001, S. 345.

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„Singe mir ein neues Lied: die Welt ist verklärt und alle Himmel freuen sich.

Der Gekreuzigte.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Eichberger, Günter: Überall im All derselbe Alltag. Remixes. Klagenfurt, Wien: Ritter 2001, S. 66.

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Fallgatter, Frank: „Karikatur“, zit. in: Reschke, Renate [et al.] (Red.): Entdeckungen mit und an Nietzsche. Ein Projekt des Seminars für Ästhetik. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin 2001, Titel-Cover.

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„Was Nietzsche ahnte und in künstlerisch-poetischer Erkenntnis schaute, das hat Isadora Duncan zur Tat gemacht. Wenn er sagte: 'Im Tanze nur weiß ich der höchsten Dinge Gleichnis zu reden' ihre Tänze versuchen, Gleichnisse der höchsten Dinge zu sein.“

Federn, Karl, zit. in: Schmidt, Jochen: „Ich sehe Amerika tanzen. Isadora Duncan. München: List 2001, S. 92-93.

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„Argumente für diesen Vitalismus lieferte Friedrich Nietzsche (1844-1900). In ihm fand man den Widersacher der materialistischen, positivistischen und der selbstgenügsamen, philiströsen Haltung. Seinen Kulturpessimismus hatte N. durch eine eigene Zukunftsphilosophie ergänzt: 'Die Zukunft gebe unserm Heute die Regel.' Der Mensch, der zeitgenössische Bürger, ist etwas, was überwunden werden muß. Es gelte, einen Übermenschen zu schaffen. Dieser Herrenmensch kenne zwar Mitleid im christlichen Sinne nicht, aber sein Schöpfertum sei Güte zugleich. Er werde Herr der Erde sein, die Rangordnung der Menschen werde durch ihren Kulturwert bestimmt.“

Frenzel, Herbert A.; Frenzel, Elisabeth: Daten deutscher Dichtung. Chronologischer Abriß der deutschen Literaturgeschichte. München: dtv 2001, Bd. 2, S. 484-485.

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„Mehr als einmal vergleicht Kierkegaard das Genie mit einem Gewitter, das gegen den Wind aufzieht. Ganz gleich, ob er bei diesem Vergleich teilweise an sich selbst denkt oder nicht, scheint er rückblickend auf Kierkegaards eigene geistige Laufbahn zuzutreffen. Wie Marx und Nietzsche erweist er sich im Denken des 19. Jahrhunderts als einer der bedeutenden Bilderstürmer und Rebellen, deren Schriften in bewußter Opposition zu den vorherrschenden Annahmen und Konventionen geschrieben und deren wesentliche Thesen erst nach ihrem Tod weithin anerkannt wurden.“

Gardiner, Patrick: Kierkegaard. Freiburg, Basel, Wien: Herder 2001, S. 11.

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„Ich trage lange weiße Gewänder aus Thaiseide, rasiere mir den Schädel kahl wie ein Mönch und esse kaum etwas, so daß mein Körper ganz eingefallen ist. Man hält mich für einen Buddhisten, aber in Wirklichkeit beschäftige ich mich mit der Lehre Zarathustras. Sie kennen den Unterschied nicht. Ich kann fast verstehen, warum sie glauben, daß meine geistigen Kräfte nachgelassen haben.

Grisham, John: Das Testament. Roman. München: Heyne 2001, S. 9.

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„'Na, was tun Sie denn hier in Turin?“

[...] „Nun, ich gehe Erinnerungen nach, überlege mir so einiges! Außerdem mag ich Pferde sehr gerne.“

„Und die vielen Kirchen, lieber Fritz, stören Sie nicht?“

„Ganz im Gegenteil. Wissen Sie, ich bin inzwischen dem Alten etwas auf die Schliche gekommen. Ich habe ja seinerzeit gemeint, Gott sei tot, und ich sei gewissermaßen dazu berufen, ihm eine philosophische Sterbeurkunde auszustellen. [...] [M]it der Zeit habe ich begriffen, daß der Alte (dieser raffinierte Artist) sich nur scheintot gestellt hat  [...].'“

K[reft], Nora; Hösle, Vittorio: Das Café der toten Philosophen. Ein philosophischer Briefwechsel für Kinder und Erwachsene. München: Beck 2001, S. 24-25.

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„Man darf den Franzosen ihren Ruhm lassen, ohne die gleichzeitigen Deutschen zu 'Hornvieh' zu machen. Was Nietzsche ihnen nicht verzieh: daß sie ihn nicht rechtzeitig entdeckten. Nun, sie haben das später überreichlich nachgeholt.“

Mann, Golo: Erinnerungen und Gedanken. Lehrjahre in Frankreich. Frankfurt a. M.: Fischer 2001, S. 212.

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Pericoli, Tullio: „Umschlagbild“, in: Prossliner, Johann: Licht wird alles, was ich fasse. Das Lexikon der Nietzsche-Zitate. München: dtv 2001, Umschlag.

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„Vierzehn Jahre nach Byrons Kain-Mysterium und zweiundzwanzig Jahre vor Baudelaires Satans-Litaneien aus dem Zyklus 'Révolte' schließt sich die deutsche Dichtung mit Ortlepps Werk an eine wichtige Strömung der europäischen Literatur an. Dieses Werk hatte aber keine Wirkungsgeschichte, weil es rigorose politische Verfolgung von den Lesern trennte. Wer sich heute bei der Lektüre des Stücks 'Vom bleichen Verbrecher' in Nietzsches 'Also sprach Zarathustra' an das Gedicht Ortlepps erinnert fühlt, der weiß, daß er nicht nach einem Einfluß suchen sollte, daß er sich mit der Feststellung einer Analogie bescheiden muß. Doch auch ihm wird deutlich werden: Der in der Literaturgeschichte weniger beachtete Schriftsteller Ortlepp arbeitete auf der Höhe des Denkens seiner Epoche.“

Rittig, Roland; Ziemann, Rüdiger: „Nachbemerkungen“, in: Ortlepp, Ernst: Fieschi. Ein poëtisches Nachtstück. Halle an der Saale: Stekovics 2001, S. 33-46, hier S. 46.

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„Sie füllte ganze Notizbücher mit ihren Gedanken. Aber als sie sich durch Hunderte von Büchern durchgearbeitet hatte, stellte sie fest, daß ihre 'einzigen Tanzlehrer' Jean-Jacques Rousseau, Walt Whitman und Friedrich Nietzsche waren keiner von ihnen ein besonderer Experte in Sachen Tanz.“

Schmidt, Jochen: Isadora Duncan. „Ich sehe Amerika tanzen“. München: List 2001, S. 68.

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„Nietzsche, Friedrich (1844-1900), klass. Philologe, posthum der einflussreichste Philosoph des mit seinem Todesjahr beginnenden Jahrhunderts, berüchtigt durch seine Unterscheidung der von ihm propagierten (asozialen und >bösen<) Herrenmoral von der (sozialen, mitleidsbestimmten oder christlich und >guten<) Sklavenmoral.“

Schulte, Günter: Philosophie. Köln: DuMont 2001, S. 184.

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Unbekannter Künstler: „Exlibris für Georg Lapper (Nietzsche-Kopf en face, mit Dornenkrone)“ [Autotypie], in: Santaniello, Weaver (Hg.): Nietzsche and the gods. Albany, NY: State University of New York Press 2001, Umschlag. Foto: Klassik Stiftung Weimar, GSA 101/87.

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„Ich möchte davon ausgehen − übrigens ganz im Sinne von Nietzsche −, daß die Zeichen der natürlichen Grundausstattung des Menschen eher auf Vergessen als auf Erinnern stehen und die Tatsache der Erinnerung, des Interesses an der Vergangenheit, der Nachforschung und Durcharbeitung das eigentlich erklärungsbedürftige Problem darstellt. Anstelle des Rekurses auf einen besonderen Sinn oder Trieb halte ich es für sinnvoll, in jedem Einzelfall die Frage zu stellen, was den Menschen dazu gebracht hat, mit seiner Vergangenheit etwas anzufangen.

Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München: Beck 2000, S. 67.

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Benders, Raymond J. (Hg.): Friedrich Nietzsche. Chronik in Bildern und Texten. München, Wien: Hanser 2000, Vignette auf Vorsatzblatt.

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„Der tote Gott Nietzsches ist der Vorläufer des toten Menschen, nicht − wie Nietzsche damit hatte sagen wollen − der Märtyrer des Übermenschen.

Blumenberg, Hans: Die Vollzähligkeit der Sterne. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2000, S. 94.

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„Wie sehr für Philosophie ein literarisches Genre, welch entscheidenden Surplus ihre sprachliche, mit literarischen Mitteln arbeitende Form annehmen kann, demonstriert Diderot nach Platon und vor Nietzsche. Um in seiner Diktion zu bleiben, macht er die Ressourcen der im Taubstummenbrief so genannten Hieroglyphen, einer synthetischen Sprache des Ausdrucks geltend, zeigt, wie abhängig die Kühnheit, nicht weniger jedoch die Präzision des Denkens, von seiner sprachlichen Gestalt ist.“

Borek, Johanna: Denis Diderot. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000, S. 104.

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„Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß der 'Verbrecher aus Schuldgefühl' auch Nietzsche bekannt war. Die Präexistenz des Schuldgefühls und die Verwendung der Tat zur Rationalisierung desselben schimmern uns aus den Reden Zarathustras 'Über den bleichen Verbrecher' entgegen. Überlassen wir es zukünftiger Forschung zu entscheiden, wieviele von den Verbrechern zu diesen 'bleichen' zu rechnen sind.“

Freud, Sigmund: Bildende Kunst und Literatur. Frankfurt a. M.: Fischer 2000, Bd. 10, S. 253.

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„Zu lange hat die Musik geträumt; jetzt wollen wir wachen. Nachtwandler waren wir, Tagewandler wollen wir werden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Gies, Stefan (Hg.): Dreiklang 9/10. Lehrbuch für den Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen. Berlin: Volk und Wissen Verlag 2000, S. 62.

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Hrdlicka, Alfred: „Nietzsche will kein Fleisch essen“, 1985, in: Leis, Mario: Frauen um Nietzsche. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000, S. 16.

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„Später, mit 19 Jahren, sah ich dann die hohen Berge, die Alpen. Wie ich zum erstenmal im Engadin war und die Großartigkeit dieser edlen Nietzsche-Landschaft erlebte, hatte ich trotz aller Ergriffenheit zugleich ein Gefühl: Diese Berge, sie lassen den freien Blick nicht zu, sie nehmen mir den Horizont.“

Jaspers, Karl: Was ist der Mensch? Philosophisches Denken für alle. München, Zürich: Piper 2000, S. 17.

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„Entschuldigung, Nietzsche hat gesagt, Gott hat die Welt nur geschaffen, weil er sich gelangweilt hat. Das ist ein Kriterium.“

Karasek, Helmut, zit. in: Reich-Ranicki, Marcel; Löffler, Sigrid; Karasek, Hellmuth: ... und alle Fragen offen. Das Beste aus dem Literarischen Quartett. München: Heyne 2000, S. 693.

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Kersting, Keith R. W.: „Nietzsche-Zeichnung“, in: Philosophy now. A magazine of ideas. London [u.a.]: Anja Publications Issue 29, November 2000, S. 12.

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Madry, Gerd-Gunther: Friedrich Nietzsche zum 100-sten Todestag [Öl]. Merseburg, 25. August 2000, Postkarte.

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Metsch, Anne: „Book design“, in: Solomon, Robert C.; Higgins, Kathleen M.: What Nietzsche really said. New York: Schocken Books 2000, Umschlag.

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„[E]ine Gesundheit an sich gibt es nicht, und alle Versuche, ein Ding derart zu definieren, sind kläglich missraten. Es kommt auf dein Ziel, deinen Horizont, deine Kräfte, deine Antriebe, deine Irrtümer und namentlich auf die Ideale und Phantasien deiner Seele an, um zu bestimmen, was selbst für deinen Leib Gesundheit zu bedeuten habe. Somit gibt es unzählige Gesundheiten des Leibes.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Moeller, Michael Lukas: Gelegenheit macht Liebe. Glücksbedingungen in der Partnerschaft. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000, S. 154.

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Moretti, Raymond: „Nietzsche" [Zeichnung], in: magazine littéraire. Paris: [Sophia Publications] Januar 2000, Nr. 383, S. 8.

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Munch, Edvard: Friedrich Nietzsche. Leipzig: Deutsche Post AG 2000, Briefmarke zum 100sten Todestag des Philosophen (110 Pfennig).

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Olde, Hans: „Nietzsche“, in: magazine littéraire. Paris: [Sophia Publications] Januar 2000, Nr. 383, S. 23.

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Pander, Gaila: „Nietzsche“, in: Rodenburg, Katja; Schijevenaars, Monic; Tongeren, Paul van (Hg.): Nietzsche lezen. Negentien filosofen over hun eerste kennismaking. Budel: DAMON 2000, S. 76.

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„Der Mensch ist, mit Nietzsche gesprochen, das nicht festgestellte Tier. Ein Halbfabrikat: ein Wesen, das nicht restlos fertig ist, sondern sich erst noch vervollständigen muß und dafür die bemerkenswerte Fähigkeit besitzt, die natürlichen Mängel mit Geschick und Intelligenz zu kompensieren.“

Safranski, Rüdiger: Wieviel Globalisierung verträgt der Mensch? München, Wien: Hanser 2000, S. 8-9.

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Schmid, Stefan: „Umschlaggestaltung“, in: Lütkehaus, Ludger (Hg.): Nietzsche zum Vergnügen. „Stehlen ist oft seliger als nehmen“. Stuttgart: Reclam 2000.

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Schwarz, Martin: Friedrich Nietzsche. Zwischen zarten und absurden Dingen [Ansichtskarte]. [Winterthur]: [s.n.] ca. 2000.

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„Lou Andreas-Salomé ist die Tochter eines deutsch-stämmigen, in St. Petersburg dienenden Generals und einer deutschen Mutter. Sie kennt bereits halb Europa, hat Romane, Essays und Bücher über Friedrich Nietzsche und Henrik Ibsen veröffentlicht und verkehrt mit den Geistern ihrer Zeit, darunter Gerhart Hauptmann, Frank Wedekind, Hugo von Hofmannsthal und Nietzsche.“

Sichtermann, Barbara: Paare. Die berühmtesten Liebespaare. Hildesheim: Gerstenberg 2000, S. 164.

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„Nietzsches trotzige Lebensbejahung ist da von anderem Schrot. Der junge Bewunderer [gemeint ist Albert Schweitzer] seiner gnadenlosen Abrechnung mit dem Hohlen und Halben der Kultur und der philosophischen Ethik folgt ihm in einem gehärteten Ja zum Leben [...]. Aber auch hier trennen sich die Wege. Eine Philosophie, die Mitleid als Schwäche verhöhnt und den Lebenswillen konsequent bis zum Herrenmenschentum zu Ende zu denken gezwungen ist (wobei auch hier Leben und Lehre sich keineswegs decken), kann nicht Vorbild eines anderen sein, den der Überschuß an Lebenskraft geradezu zum Pflichtgedanken des Beistands ruft.“

Steffahn, Harald: Albert Schweitzer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000, S. 92.

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Taylor, Joy: „Jacket Design“, in: Higgins, Kathleen Marie: Comic Relief. Nietzsche's Gay Science. New York, Oxford: Oxford University Press 2000, Umschlag.

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Universitätsbibliothek Basel: „Friedrich Nietzsche in Basel in den frühen 1870er Jahren [Foto]“, zit. in: Bollinger, Andrea; Trenkle, Franziska: Nietzsche in Basel. Basel: Schwabe 2000, Umschlagvorderseite.

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„Was die Güte einer Lebensform, was die Grösse eines Menschenlebens ausmacht − soweit gehe ich mit Nietzsche und Novalis einig −, ist die immanente Kraft, die Intensität derselben.

Winter, Dagmar, in: Sommer, Andreas Urs; Winter, Dagmar; Skirl, Miguel: Die Hortung. Eine Philosophie des Sammelns. Düsseldorf: Parerga 2000, S. 44.

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„'Sie ist kein Ganzes, diese Menschheit: sie ist die unlösbare Vielheit von aufsteigenden und niedersteigenden Lebensprozessen − sie hat nicht eine Jugend und darauf eine Reife und endlich ein Alter. Nämlich die Schichten liegen durcheinander und übereinander − und in einigen Jahrtausenden kann es immer noch jüngere Typen Mensch geben, als wir sie heute nachweisen können. Die décadence andererseits gehört zu allen Epochen der Menschheit: überall gibt es Auswurf- und Verfalls-Stoffe, es ist ein Lebensprozeß selbst, das Ausscheiden der Niedergangs- und Abfalls-Gebilde.'

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Wojtecki, Wolfram Alexander: Vom Untergang des Abendlandes. Zyklische, organische und morphologische Geschichtstheorien im 19. und 20. Jahrhundert. Berlin: dissertation.de 2000, Motto.

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„Nietzsche remarked that we would never be free of God so long as we still believe in Grammar. Let us say too: We shall never be free of Metaphysics so long as we still believe in Culture.“

Clark, William: „The death of metaphysics in enlightened Prussia“, in: Clark, William; Golinski, Jan; Schaffer, Simon (Hg.): The sciences in enlightened Europe. Chicago: University of Chicago press 1999, S. 423-473, hier S. 467.

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„Allen aus dem Wege gehen, die schlecht schlafen und nachts wachen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Folkers, Gerd (Hg.): Gesundheit! Ein heilsames, klinisch-poetisches Wörterbuch von Ader bis Zahn. Zürich: Haffmans 1999, S. 57.

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„Ich trachte lange nicht mehr nach meinem Glücke, ich trachte nach meinem Werke.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Grawitz, Madeleine: Bakunin. Ein Leben für die Freiheit. Hamburg: Nautilus 1999, S. 96, Fußnote 16.

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„Die einzige marxistische Philosophie, die Lukács ablieferte, war sein eigenes Werk, Die Zerstörung der Vernunft. Aber auch das handelte nicht von Marx, sondern von Schopenhauer, Schelling und Nietzsche.

Marx zu lehren galt als lebensgefährliches Unterfangen.“

Heller, Ágnes: Der Affe auf dem Fahrrad. Eine Lebensgeschichte. Berlin, Wien: Philo 1999, S. 160.

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Jorgo [Schäfer, Jürgen]: Leichte Scherze auf Kosten von Friedrich Nietzsche (1844-1900). 15 Zeichnungen [...] zu Aphorismen von Friedrich Nietzsche. [Wuppertal]: [s.n.] 1999.

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„Nietzsche versteht häufig entweder Dinge überhaupt nicht oder in seiner Vorstellung, die Reales und Abstraktes miteinander verbindet, kommt es manchmal zu Kurzschlüssen, die mit einer blitzlichtartigen Entladung seines Geistes einhergehen; zu feuerwerksähnlichen winzigen Katastrophen.“

Kertész, Imre: Galeerentagebuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1999, S. 120.

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Nietzsche, Friedrich, zit. in: König (Photographie): Cliché photothèque Hachette. Paris: Éditions Hazan 1999, Postkarte.

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„Ich höre jetzt oft den Satz: Die Nato müsse ihr Gesicht wahren, sie könne jetzt nicht anders, sie müsse jetzt siegen. Nietzsche schrieb in Also sprach Zarathustra: 'Euer Friede sei ein Sieg.' Ich frage aber, wessen Sieg wäre dieser Sieg eigentlich? Was bedeutet eigentlich Gesichtswahrung gegenüber dem Elend der Menschen, die unter diesem Krieg leiden[?]“

Lafontaine, Oskar: Das Herz schlägt links. München: Econ 1999, S. 246-247.

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„Nach Nietzsche besteht das Geheimnis größter Lebenserfüllung und Lebensfreude darin, gefährlich zu leben. Oder wie es ein zeitgenössischer Experte für Streßmanagement formulierte: 'Lieber ausgebrannt als eingerostet!'“

Martin, Paul: Körper-Bewusstsein. Die moderne Medizin und das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe 1999, S. 205.

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„Ein gutes Buch macht auch noch seine Gegner geistreich...“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: De Gruyter: Verlagsprospekt. Berlin, New York ca. 1999, Umschlag.

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Picart, Caroline Joan S: Resentment and the 'feminine' in Nietzsche's politico-aesthetics. University Park, Pennsylvania: The Pennsylvania State University Press 1999, Umschlag.

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„Wer als Historiker und Philologe über moderne Zeitkonzepte der Geschichte Ereignis und lange Dauer, Augenblick und Wiederholung  nachdenkt, tritt in den Schatten philosophischer Reflexion: Viel, wenn nicht alles verdankt er Kierkegaard und Nietzsche, Bergson und Valéry.“

Raulff, Ulrich: Der unsichtbare Augenblick. Zeitkonzepte in der Geschichte. Göttingen: Wallstein 1999, S. 11.

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„Sie [meine Mutter] hing mit allen Fasern an modernem Theater und moderner Musik: Ernst Křeneks 'Jonny spielt auf' lag ihr allemal mehr am Herzen als das, wie sie es nannte, 'Eiala-weiala-woga' der Wagnerschen Musik, und obwohl sie gern zuhörte, wenn ihr Mann uns aus dem West-östlichen Divan vorlas, fand sie an dem Jargon von Erich Kästner oder Kurt Tucholsky weit mehr Gefallen als an den ihr tief suspekten Ergüssen Friedrich Nietzsches.“

Reuter, Edzard: Schein und Wirklichkeit. Erinnerungen. Berlin: Siedler 1999, S. 264.

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„Nachdem der 'Wille zur Macht', mit dem F. Nietzsche den 'Übermenschen' ausgestattet hatte, in der jüngeren deutschen Geschichte so entsetzliche Folgen gehabt hat, ist das Konzept der Macht verständlicherweise in ethischen Mißkredit geraten. Gleichwohl zählt die damit bezeichnete Mensch-Umwelt-Beziehung nach wie vor zu den grundlegenden Motivationstypen und wird, unter anderen Benennungen, geradezu als existenznotwendig betrachtet. Vor allem die Umwelt- und Sozialpsychologie beschäftigt sich [...] zunehmend mit dieser Tendenz des Individuums, 'einen Zusammenhang zwischen den eigenen Intentionen und den umweltbezogenen und umweltbeeinflußten Konsequenzen des eigenen Handelns herzustellen.'“

Ropohl, Günter: Technologische Aufklärung. Beiträge zur Technikphilosophie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1999, S. 179-180.

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„Im Zug des von Friedrich Nietzsche proklamierten Tod Gottes hatte das bürgerliche Weltgefüge des christlich geprägten intellektuellen Zentraleuropäers jeglichen Sinn verloren.“

Scharnagl, Hermann (Hg.): Operngeschichte in einem Band. Berlin: Henschel 1999, S. 495.

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„Die Stimmung, die hinter diesem Urteil über die Art des philosophischen Schrifttums und das Interesse, das diesem entgegengebracht wird, liegt, ist aus der Geistesverfassung des wissenschaftlichen Strebens um die Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entstanden. Seit dieser Zeit sind Erscheinungen zutage getreten, denen gegenüber dieses Urteil nicht mehr berechtigt erscheint. Man braucht nur an die blendenden Beleuchtungen zu denken, welche weite Lebensgebiete durch Nietzsches Gedanken und Empfindungen erfahren haben.“

Steiner, Rudolf: „Anmerkungen zur Neuauflage 1924“, in: Steiner, Rudolf: Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller. Zugleich eine Zugabe zu Goethes naturwissenschaftliche Schriften in Kürschners Deutsche National-Litteratur“. Dornach/Schweiz: Rudolf-Steiner-Verlag 1999, S. 136-140, hier S. 136.

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„Als Musil jedoch 1924 Josef Nadler darüber Auskunft gab, wer ihn in seiner Jugend beeinflußt habe, nannte er zwar neben Nietzsche, Dostojewskij und Emerson auch den belgischen Symbolisten, bezeichnete ihn aber als 'den eklektischen Vermittler Maeterlinck.' [...] So können Motti manchmal auch verabschiedete 'alte Lieben' zitieren.“

Tgahrt, Reinhard (Bearb.): Vom Schreiben 6. Aus der Hand oder was mit den Büchern geschieht. Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft 1999, S. 218. 

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„Die Anfänge des Ausdruckstanzes [...] sind in München um 1910 zu suchen. Dort eröffnete Rudolf von Laban (1879-1958) erstmals eine Schule für Ausdruckskunst [...]. Er scharte eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen um sich und entwickelte im gemeinsamen experimentellen Lernen seine Bewegungslehre, seine Raumtheorie und seine durch Friedrich Nietzsche und Ludwig Klages beeinflußte Philosophie des Tanzes, die er in dem Buch 'Die Welt des Tänzers' (1920) niederlegte.“

Brandstetter, Gabriele: „Ausdruckstanz“, in:  Kerbs, Diethart; Reulecke, Jürgen (Hg.): Handbuch der deutschen Reformbewegungen, 1880-1933. Wuppertal: Hammer-Verlag 1998, S. 451-463, hier S. 454.

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„Die Integration Nietzsches in die Begriffswelt der Tel Quel-Gruppe gelang Barthes in einem längeren, mit der Philosophie Derridas verbundenen Prozeß, der sich seit Ende der sechziger Jahre beobachten läßt [...]. Kaum ein Text in diesen Jahren, in dem nicht mehrfach auf Nietzsche aufmerksam gemacht würde. Die Übersetzung Nietzsches in die Terminologie der französischen Texttheorie mag nicht zuletzt auch deshalb so gelungen sein, weil Barthes [...] den deutschen Philosophen nicht 'unvermittelt', sondern in grundlegender Weise durch Gilles Deleuze und Pierre Klossowski vermittelt las.“

Ette, Ottmar: Roland Barthes. Eine intellektuelle Biographie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1998, S. 361-362.

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„Jetzt nur: Ich studier grade Nietzsche, das ist eine wahnsinnige Lektüre (die >unzeitgemäßen Betrachtungen<, und zwar die über Straus und Schopenhauer, da wirst Du irre, der hat alles gesehen!) also der N. hat bei irgendeiner Neuerscheinung von ihm einmal gesagt, Hauptsache, das Buch kommt zu den 20 Leuten, auf dies ankommt, alles Andere ist nebensächlich, und es ist wirklich so.“

Fühmann, Franz, zit. in: Wolf, Christa; Fühmann, Franz: Monsieur − wir finden uns wieder. Briefe 1968-1984. Berlin: Aufbau Verlag 1998, S. 100.

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Gane, Laurence; Chan, Kitty: Introducing Nietzsche. New York: Totem books 1998, Umschlag

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„Ich kämpfte verwirrt mit Nietzsches seltsamen Schriften. 'Bis jetzt', so behauptete er, 'hat niemand im mindesten daran gezweifelt oder gezögert, dem >Guten< einen höheren Wert beizumessen als dem >Bösen<. Und wenn nun das Gegenteil zuträfe? Was wäre, wenn das >Gute< ein Symptom des Rückschritts, eine Gefahr, eine Versuchung, ein Gift, ein Betäubungsmittel wäre... Kann es möglich sein, daß die höchste Gefahr Moralität sein sollte?' Nietzsche rief den Menschen auf, stärker, weniger an konventionelle Moral gebunden, frei von Beschränkungen zu sein. Was konnte das bedeuten?“

Grant, Myrna: Reise im Gegenwind. Die Geschichte der Rose Warmer. Marburg an der Lahn: Francke 1998, S. 19.

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Heilke, Thomas: Nietzsche's tragic regime. Culture, aesthetics, and political education. DeKalb: Northern Illinois University Press 1998, Frontispiz.

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„Vielleicht sind wir also tatsächlich jene einzigartige Spezies, für die der von Nietzsche geprägte Spruch 'Wissen ist Macht' mit vollem Recht zutrifft. Jedenfalls, soweit uns die Geschichte unserer Vorfahren mehr oder weniger direkt zugänglich ist, sei es durch im günstigsten Fall schriftliche Überlieferungen oder auch nur durch indirekte Zeugnisse vergangener Kulturen, es gab offensichtlich zu jener Zeit so etwas wie ein dominierendes Weltbild, das immer auch in privilegierter Weise von bestimmten Individuen aufgestellt und behütet wurde.“

Heschl, Adolf: Das intelligente Genom. Über die Entstehung des menschlichen Geistes durch Mutation und Selektion. Berlin, Heidelberg: Springer 1998, S. 66.

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„Bei allem, was ein Mensch sichtbar werden läßt, kann man fragen: Was soll es verbergen?“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lohmann, Catharina: Frauen lügen anders. Die Wahrheit erfolgreich den Umständen anpassen. Frankfurt a. M.: Krüger 1998, S. 143.

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„Daß der Mensch vom Affen abstammt, hat nicht Nietzsche gesagt, sondern Darwin. Ich habe heute früh meine Frau gefragt, weil ich Mitleid mit Nietzsche bekam. Ich mag Nietzsche. Er wird mich nicht verstehen, weil er denkt.“

Nijinsky, [Vaclav F.]: Tagebücher. Die Tagebuchaufzeichnungen in der Originalfassung. Frankfurt a. M., Leipzig: Insel-Verlag 1998, S. 27.

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„Insgesamt scheint das theoretische Interesse am Drama, besonders am Musikdrama (Wagner) und an der Tragödie (E. v. Hartmann, Nietzsche) größer gewesen zu sein. Jedenfalls gibt es 1871 eine Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, doch keine so explosive Wiedergeburt des Paradigmas <Komödie> aus dem Geiste des Aristophanes wie zum Beginn des Jahrhunderts.“

Profitlich, Ulrich (Hg.): Komödientheorie. Texte und Kommentare. Vom Barock bis zur Gegenwart. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1998, S. 92.

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„Der >messianische Expressionismus<, dem die Gedichte zuzurechnen sind, verdankt sich u.a. einer intensiven Beschäftigung der Autorin [Edith (Irene) Södergran] mit dem Werk Friedrich Nietzsches; diese führte im September 1918 zu einem poetischen Raptus, auf den sich der Titel des Bandes bezieht.“

Rühling, Lutz: „Södergran, Edith (Irene)“, in: Hechtfischer, Ute [et. al.] (Hg.): Metzler-Autorinnen-Lexikon. Stuttgart, Weimar: Metzler 1998, S. 503-504, hier S. 503-504.

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„Interessanterweise diskutierte der 'Einsiedler von Sils' seine Philosophie lange Jahre hauptsächlich mit Frauen, ja er war geradezu von einem 'Kranz von Frauenrechtlerinnen' umgeben. [...] Viele reisten ab 1885 eigens ins Engadin, um den 'gefährlichen Frauenfeind' zu besuchen: Resa von Schirnhofer, Helene von Druskowitz, Lou Andreas-Salomé, Helene Zimmern, um nur einige zu nennen. Die erste Nietzsche-Biographie stammt von einer Frau, die zu diesem Kreis gehörte: Meta von Salis-Marschlins schrieb 1897 Philosoph und Edelmensch.“

Rullmann, Marit: Philosophinnen. Von der Romantik bis zur Moderne. [Frankfurt a.M.]: Suhrkamp 1998, S. 65.

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„Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib, das Gründe hat, ihre Gründe nicht sehn zu lassen? Vielleicht ist ihr Name, griechisch zu reden, Baubo?...“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Sloterdijk, Peter: Sphären I. Blasen. Mikrosphärologie. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998, S. 275.

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„[E]in Deutscher, der sich erdreisten wollte, zu behaupten >zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust< würde sich an der Wahrheit arg vergreifen, richtiger, hinter der Wahrheit um viele Seelen zurückbleiben.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Ullrich, Wolfgang: Uta von Naumburg. Eine deutsche Ikone. Berlin: Wagenbach 1998, S. 111.

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Antunes, José: „Schutzumschlag“, in: Nietzsche: Para a genealogia da moral. Um escrito polémico. [Lisboa]: Círculo de Leitores 1997.

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Chamberlain, Lesley: Nietzsche in Turin. The end of the future. London: Pushkin Press 1997, Umschlag.

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„Sich in der Gefahr nicht mißzuverstehen, das ist es, was die Menschen zum Verkehre schlechterdings nicht entbehren können. Noch bei jeder Freundschaft oder Liebschaft macht man diese Probe: nichts derart hat Dauer, sobald man dahinterkommt, daß einer von beiden bei gleichen Worten anders fühlt, meint, wittert, wünscht, fürchtet als der andere.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: García Düttmann, Alexander: Zwischen den Kulturen. Spannungen im Kampf um Anerkennung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997, S. 157.

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Gernhardt, Robert: Vom Schönen, Guten, Baren. Gesammelte Bildergeschichten und Bildgedichte. Zürich: Haffmans 1997, S. 290.

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„Warburg interessierte sich, wie viele seiner Zeitgenossen unter dem Einfluß Nietzsches, für die Wiederkehr des Archaischen in der Moderne.“

Habermas, Jürgen: „Die befreiende Kraft der symbolischen Formgebung. Erst Cassirers humanistisches Erbe und die Bibliothek Warburg“, in: Habermas, Jürgen: Ernst Cassirer und die Bibliothek Warburg. Berlin: Akademie Verlag 1997, S. [3]-29, hier S. 8.

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„Der Mensch im Mittelpunkt. Friedrich Nietzsche entwirft den Übermenschen. [...] Ich setze mich selbst absolut. Und das geht immer schief.“

Hahne, Peter: Was ist mein Leben wert? Neuhausen-Stuttgart: Hänssler 1997, S. 27.

 

„'Müßiggang ist aller Philosophie Anfang', sagte ich, das war immer einer von Michaels Lieblingssprüchen.

Er sah mich verblüfft an: 'Woher kennst du diese Lebensweisheit? Die ist von meinem Lieblingsphilosophen, von Nietzsche!'

'Ach, Nietzsche', machte ich auf ahnungslos, 'das wußte ich natürlich nicht. Las ich es neulich in Reader's Digest oder als Reklamespruch auf einer Müsli-Packung?'“

Heller, Eva: Erst die Rache, dann das Vergnügen. Roman. München: Droemer Knaur 1997, S. 285.

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Der Satz des Anaximander: 'Woher die Dinge ihre Entstehung haben, dahin müssen sie auch zu Grunde gehen, nach der Notwendigkeit; denn sie müssen Buße zahlen und für ihre Ungerechtigkeit gerichtet werden, gemäß der Ordnung der Zeit.' Übersetzt von Nietzsche

Hildesheimer, Wolfgang: Mitteilungen an Max. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997, S. 78.

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„Die Ehe ist vor allem ein langes Gespräch, sagt Nietzsche. Und er fragt den Leser,  den er sich − wie vor hundert Jahren üblich − als Mann vorstellt: 'Glaubst du, dich mit dieser Frau bis ins Alter hinein gut zu unterhalten? Alles andere in der Ehe ist transitorisch, aber die meiste Zeit gehört dem Gespräche an.'

Moeller, Michael Lukas: Die Wahrheit beginnt zu zweit. Das Paar im Gespräch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1997, S. 14.

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Er sprach von Böcklin und erwähnte, daß dieser  wie auch Nietzsche bemerkt hatte  der einzige metaphysische Maler sei.  

Pikionis, Dimitrios, zit. in: Magnaguagno, Guido; Steiner, Juri (Hg.): Arnold Böcklin, Giorgio de Chirico, Max Ernst. Eine Reise ins Ungewisse. Bern: Benteli 1997, S. 204.

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„Aber sie ist der Ansicht, daß 'die wahre geistige Nahrung aus der Lektüre kommt'. Sie liest begierig, während Michel, wenn er wieder einmal auf dem Trockenen sitzt, russisch lernt. Sie lesen einander gern vor: Vergil auf Lateinisch, Homer auf Griechisch; Ibsen, Nietzsche und Selma Lagerlöf, die Marguerite ihr Leben lang für 'eine geniale Schriftstellerin' hält.“

Savigneau, Josyane: Marguerite Yourcenar. Die Erfindung eines Lebens. Frankfurt a. M.: Fischer 1997, S. 74.

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„Nietzsche hat über Petronius geschrieben, dieser habe 'die Füße des Windes... den Zug und Athem, den befreienden Hohn eines Windes, der Alles gesund macht, indem er alles laufen macht.'

Diese Worte hätten auf Roy gemünzt sein können.“

Sitwell, Edith: Mein exzentrisches Leben. Autobiographie. Frankfurt a. M.: Fischer 1997, S. 267.

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„Friedrich Nietzsche hat einmal geschrieben, daß wir 'nur im Schatten der Liebe und ihrer Illusionen schöpferisch zu sein vermögen'. Vielleicht umschreibt dieser Satz einen zweiten Hauptsatz der Liebe. Wir müssen unsere Aufgaben lieben, um sie gut (das heißt ohne Widerwillen) auszuführen.“

Smith, Page: Das Alter ist ein anderes Land. Ein Reisebericht. München: Beust 1997, S. 255.

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„So hoch Frauen ihre Männer ehren, so ehren sie doch die von der Gesellschaft anerkannten Gewalten und Vorstellungen noch mehr: sie sind seit Jahrtausenden gewohnt, vor allen Herrschenden gebückt, die Hände auf die Brust gefaltet, einherzugehen und mißbilligen alle Auflehnung gegen die öffentliche Macht.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Stopczyk, Annegret (Hg.): Muse, Mutter, Megäre. Was Philosophen über Frauen denken. Berlin: Aufbau Verlag 1997, S. 162.

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„Kafkas Neigung für Nietzsche und seine Nietzsche-Lektüre gehen auf Oskar Pollak und besonders den 'Kunstwart' zurück. Diese von Nietzsche mitbegründete Halbmonatsschrift, die Kafka bereits im letzten Gymnasialjahr abonnierte, hatte besonders auf die Jugend einen außerordentlichen Einfluß.“

Wagenbach, Klaus: Franz Kafka. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1997, S. 40.

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„Zeichen der Vornehmheit: nie daran denken, unsre Pflichten zu Pflichten für (nicht gegen, wie oft, namentlich von Gegnern Nietzsches, zitiert wird) jedermann herabzusetzen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Zoozmann, Richard; Kielmeyer, Otto A. (Hg.): Zitatenschatz der Weltliteratur. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt 1997, S. 505.

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Fairbrother, Max: „Cover design“, in: Nietzsche, Friedrich: The vision of Nietzsche. Rockport, Shaftesbury, Brisbane: Element 1996, Umschlag.

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„Unter den Philosophen war Friedrich Nietzsche (1844-1900) der erste, der sich engagiert 'gegen die Verächter des Leibes' wandte. Nietzsche formulierte bereits die Grundzüge jener Theorie, die die Grundlage heutiger Körpertherapien bildet und von der neurophysiologischen Forschung bestätigt wird. Die moderne Leib-Philosophie sieht Körper und Seele als innige Einheit: Der Mensch hat nicht den Körper, sondern ist Leib. Seele und Körper gemeinsam bilden das Ich. Durch den Leib hat das Ich teil an der Welt, durch ihn drückt sich der Mensch aus und geht auf die Mitmenschen zu.“

Federspiel, Krista; Lackinger Karger, Ingeborg: Kursbuch Seele. Was tun bei psychischen Problemen? Beratung, Selbsthilfe, Medikamente, 120 Psychotherapien auf dem Prüfstand. Köln: Kiepenheuer und Witsch 1996, S. 423-424.

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„Als Zarathustra in die nächste Stadt kam, sprach er zum Volke auf dem Marktplatz:

'Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden?'

Viel, lautet die heute einzig mögliche Antwort auf Friedrich Nietzsches über einhundert Jahre alte Frage. Der Cyborg, der am 2. August 1994 unter dem Beifall von ein paar hundert Computerfans langsam auf die Bühne des großen Versammlungssaals rollt, beweist es − und führt zugleich vor Augen, wie rudimentär das Erreichte erst ist.

Freyermuth, Gundolf S.: Cyberland. Eine Führung durch den High-Tech-Underground. Berlin: Rowohlt 1996, S. 203.

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„Ich hörte auf zu lesen. Sieh an, da waren Blut, Lust und Dämonie in einer einzigen Gestalt, sogar in einem einzigen Satz verdichtet. Während ich lese, werden mir bereits die fertigen Formen geboten, die mühelos in das bereitstehende Instrumentarium meiner geschichtlichen Vorstellung einzufügen sind. Eine Lukretia Borgia Buchenwalds, eine der Feder eines Dostojewski würdige Sünderin, die mit Gott abgerechnet hat; ein weibliches Exemplar aus der Meute der prächtigen, beute- und siegeslüsternen blonden Bestien Nietzsches, 'zurückgekehrt zur Gewissensunschuld von Raubtieren...'“

Kertész, Imre: Eine Zurückweisung. [Buch und CD zum Brandenburgischen Literaturpreis 1995]. Potsdam: Vacat 1996, S. 17.

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„Richard Wagner trägt für mich − zu viel falsche Diamanten.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kleßmann, Eckart (Hg.): Über Musik. Gedichte, Erzählungen, Betrachtungen. Stuttgart: Reclam 1996, S. [50].

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„Nietzsche Haus[:] Die Backsteinvilla mit einem Anflug von Jugendstil wurde die letzte Lebensstation des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900). Drei Jahre vor seinem Tod war er mit seiner umtriebigen Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche zunächst in die Villa Silberblick an der damaligen Louisenstraße gezogen. Dank kräftiger Zuschüsse von Verehrern ihres Bruders konnte sie das spätere Heim unter Mithilfe von Henry van de Velde ausbauen und machte daraus später ein Nietzsche-Archiv nach den Vorbildern der bereits in der Stadt vorhandenen Archive für Goethe und Schiller. Die übertriebene Nietzsche-Verehrung im NS-Reich hatte zur Folge, daß nach 1945 die neuen Machthaber Nietzsche ignorierten und das Archiv schlossen.“

Lützkendorf, Hans: Weimar mit Umgebung. Reisen mit Insider-Tips. Ostfildern: Mairs Geographischer Verlag 1996, S. 34-35.

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„Im Laufe der nächsten Woche gab Sylvia mir Nietzsche, Thoreau und Emerson zu lesen. Ihr 'Unterricht' bedeutete ein völliges Eintauchen in die Welt der Literatur und Philosophie. Sie empfahl mir, mein Leben ganz nach der jeweiligen Lektüre zu orientieren und so lange zu lesen, wie ich die Prinzipien eines Autors auf meine eigenen anwenden könne. Auf diese Weise würde ich sofort merken, wenn etwas nicht stimmte.“

Quinn, Anthony; Paisner, Daniel: Ein-Mann-Tango. Hamburg: Hoffmann und Campe 1996, S. 97-98.

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„Quand les femmes revendiquent l'égalité des droits, dit Nietzsche, elle ne font que conformer l'idée que les hommes sont égaux: hommes et femmes, aristocrates et plébéiens. Et c'est pour ça, au fond, sur le plan de la réflexion philosophique, qu'il s'y oppose. Mais ce n'est pas à l'égalité des sexes qu'il s'oppose. C'est à l'égalité des êtres humains. Donc le clivage n'est pas entre les sexes fondamentalement, pas du tout. Il est entre les meilleurs et entre la masse.“

Sautet, Marc, zit. in: Thiba, Marion; Loiseau, Jean-Claude: Simone de Beauvoir (1908-1986). Pour une morale de la sincérité – Une vie, une œuvre [Podcast]. Paris: France Culture, 12.12.1996 [45:53-46:24 Min.].

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Smith, David: „Illustration“, in: Strathern, Paul: Nietzsche in 90 minutes. Chicago: Dee 1996, Umschlag.

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„Grundsätzlich [...] blieben die ideologische Furcht der SED vor einer geistigen Aufweichung und eine restriktive Rezeption von Teilen der Weltliteratur bis zu deren Ende erhalten, was an den Kämpfen ablesbar ist, die noch Ende der achtziger Jahre darum geführt wurden, um einen Teil der Werke Freuds, Nietzsches oder Schopenhauers zu verlegen.“

Walther, Joachim: Sicherungsbereich Literatur. Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin: Links 1996, S. 301.

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„Die Emaskulierung der Kultur, über welche die Philosophen seit Rousseauschen Zeiten und dem Räuberwort vom tintenklecksenden Saeculum über Nietzsche bis zu den Predigern des Engagement um seiner selbst willen sich entrüsten, ist bewirkt vom sich selber zur Kultur Werden der Kultur, damit aber ihrer kräftigen und folgerechten Opposition zur anwachsenden Barbarei der Vorherrschaft von Ökonomie.“

Adorno, Theodor W.: „Kulturkritik und Gesellschaft“, in: Kiedaisch, Petra (Hg.): Lyrik nach Auschwitz? Adorno und die Dichter. Stuttgart: Reclam 1995, S. 27-49, hier S. 33-34.

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„Die großen Arkadenräume in Raffaels Schule von Athen habe ich lange Zeit [...] als Orte gesehen, in denen sublime Gedanken entstehen. Jetzt, wo wir Dank Frances Yates mehr wissen über Mnemonik, also über den Zusammenhang von Gedächtnis und Erinnerung und Verknüpfung mit Orten, stelle ich mir eine CD Rom vor mit einer Einführung in die Philosophie Nietzsches. Als Denkraum sehe ich die Bogengänge der Turiner Altstadt.“

Burda, Hubert: Künstlicher Horizont. Notizen 1990-94. München: Petrarca Verlag [ca. 1995], S. 123.

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Elson, Heidrun: Siebdruck für Verlagsplakat. Basel: Schwabe 1995, Deckblatt.

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„In conclusion, the notions of self in this text point toward a reconstitution of the transcendent subject, a subject articulated with qualities similar to those of decentering: plasticity, multi-referentiality, the constitutive precariousness of the subject, etc. Its metaphors are fundamentally spatial and structural and provide the ontological infrastructure for the creation of an ultra-human condition (prophesied by Nietzsche at the end of the nineteenth century).“

Figueroa-Sarriera, Heidi J.: „Childen of the mind with disposable bodies. Metaphors of self in a text on artificial intelligence and robotics“, in: Gray, Chris Hables (Hg.): The cyborg handbook. New York, London: Routledge 1995, S. 127-135, hier S. 134.

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„Is it a mere coincidence that the major philosophical thinkers in the modern West Marx, Kierkegaard, and Nietzsche in the nineteenth century and Wittgenstein, Heidegger, and Derrida in the twentieth century call for an end to philosophy? What do these post-philosopical voices have to do with Afro-Americans engaged in the philosophical enterprise?“

Hallman, Max O. (Hg.): Expanding philosophical horizons. An anthology of nontradional writings. Belmont, London: Wadsworth 1995, S. 216.

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„Richard Wagner war ein Lobsänger und ein Lobhudler des preußisch-deutschen Reiches geworden. [...] Derartiges begeisterte deutsche Nationalromantiker, die Wagner als Musikus des Nationalreiches feierten. Und verstimmte den König von Bayern, der nicht nur seine Souveränitätsverluste beklagte, sondern auch, ähnlich wie Friedrich Nietzsche, eine Niederlage des deutschen Geistes zugunsten des deutschen Reiches befürchtete.“

Herre, Franz: Ludwig II. von Bayern. Sein Leben sein Land seine Zeit. Augsburg: Weltbild Verlag 1995, S. 292.

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Janssen, Horst: „Friedrich Wilhelm Nietzsche [Aquarell] 1983“, in: Bauer, Oswald Georg (Hg.): Im Namen des Dionysos. Friedrich Nietzsche Philosophie als Kunst. Waalkirch: Oreos 1995, Umschlagbild.

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„L'Occident est en train de bouleverser ces idées simples, dont nous sommes partis. Il a commencé, timidement, par reléguer Dieu 'entre des guillmets'. Puis, deux siècles après, ayant acquis plus d'assurance, il décréta: 'Dieu est mort'. De ce jour, date l'ère du travail frénétique. Nietzsche est contemporain de la révolution industrielle. Dieu n'était plus là pour mesurer et justifier. N'est-ce pas cela, l'industrie? L'industrie était aveugle, quoique, finalement il fût encore possible de domicilier tout le bien qu'elle produisait... Mais déjà cette phrase est dépassée. Après la mort de Dieu, voici que s'annonce la mort de l'homme.“

Kane, Hamidou: L'aventure ambiguë. Paris: Juillard 1995, S. 113.

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„Die Ewige Wiederkehr ist ein geheimnisvoller Gedanke, und Nietzsche hat damit manchen Philosophen in Verlegenheit gebracht: alles wird sich irgendwann so wiederholen, wie man es schon einmal erlebt hat, und auch diese Wiederholung wird sich unendlich wiederholen! Was besagt dieser widersinnige Mythos?“

Kundera, Milan: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Roman. München, Wien: Hanser 1995, S. 7, erster Satz.

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März, Volker: „Der unsinkbare Schwimmer“, in: März, Volker: Nietzsche Basilisk. Katalog zur Ausstellung im Nietzsche-Haus Naumburg. Wiesloch: Winter 1995, S. 75.

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„Vom allgegenwärtigen europäischen Nietzscheanismus der ersten Generation, der bis in die zwanziger Jahre reichte, ist Beckmann klar geschieden. Man vergegenwärtige sich, daß es eine im geringsten angemessene Nietzsche-Lektüre in den Jahren um 1903 noch kaum gegeben hat. Dank seiner Liebe zu Jean Paul und seiner Lektüre Heinrich Heines war der junge Künstler vor einem allzu vordergründigen Verständnis Nietzsches gefeit.“

Reimertz, Stephan: Max Beckmann. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1995, S. 28.

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„In manchem erinnern die Wohlstandsbürger der westlichen Industrieländer an den 'letzten Menschen', wie ihn Nietzsche im 'Zarathustra' beschrieben hat − den Menschen, der das Glück erfunden zu haben glaubt, am längsten lebt, es sich bequem macht, der achtsam einhergeht, weil Krankwerden als sündhaft gilt, der nicht mehr über Steine und Menschen stolpern will und sich mit ein wenig Gift ab und zu angenehme Träume und sich am Ende mit etwas mehr Gift ein angenehmes Sterben bereitet. Vielleicht ahnte Nietzsche bereits, daß es einst einen großen Katalog von Psychopharmaka geben würde, mit denen sich inzwischen wachsende Volksmassen vor Angst, Leiden und Verstimmungen zu schützen versuchen. In unserer Wohlstandskultur herrscht eine neue Moral.

Richter, Horst-Eberhard: Umgang mit Angst. Düsseldorf, Wien: ECON 1995, S. 19.

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Schacht, Richard: Making sense of Nietzsche. Reflections timely and untimely. Urbana, Chicago: University of Illinois Press 1995, Vignette auf Umschlag.

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Takeda, Seiji; Tajima, Naomi: Nietzsche. For beginners. Tōkyō: Gendai shokan 1995, S. [3].

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„Aber wie haben wir diess gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen?

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Vietta, Silvio: Die vollendete Speculation führt zur Natur zurück. Natur und Ästhetik. Leipzig: Reclam 1995, S. 25.

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„Daß man schließlich in naivem Optimismus die Wissenschaft, das heißt: die auf sie gegründete Technik der Beherrschung des Lebens, als Weg zum G l ü c k gefeiert hat − dies darf ich wohl, nach Nietzsches vernichtender Kritik an jenen 'letzten Menschen', die 'das Glück erfunden haben', ganz beiseite lassen. Wer glaubt daran?

Weber, Max: Wissenschaft als Beruf. Stuttgart: Reclam 1995, S. 25.

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„Wer wird sich den Schluß der Gläubigen nicht gefallen lassen, welchen sie gern machen: 'die Wissenschaft kann nicht wahr sein, denn sie leugnet Gott. Folglich ist sie nicht aus Gott; folglich ist sie nicht wahr − denn Gott ist die Wahrheit.' Nicht der Schluß, sondern die Voraussetzung enthält den Fehler: wie, wenn Gott eben nicht die Wahrheit wäre, und eben dies bewiesen würde? wenn er die Eitelkeit, das Machtgelüst, die Ungeduld, der Schrecken, der entzückte und entsetzte Wahn der Menschen wäre?

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Wickert, Ulrich (Mitarb.): Das Buch der Tugenden. Hamburg: Hoffmann und Campe 1995, S. 154.

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„Seit Tausenden von Jahren die gleiche Frage: Warum lebe ich? Du lebst und atmest, du liebst und leidest. Was hat das für einen Sinn? Bei Friedrich Nietzsche las ich: 'Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie.'“

Purk, Erich: „Suchen“, in: [Anonym]: Wofür es sich zu leben lohnt. Spuren der Liebe und Hoffnung. Freiburg i. Br., Basel, Wien: Herder 1994, S. 79-81, hier S. 79.

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„Art is valued by Nietzsche for two main reasons; firstly, because it enables human beings to endure life in the face of the terror and absurdity of existence; and secondly, it acts as the great stimulus of life, encouraging human beings not to recoil from the horror of existence, but to seek its furtherance and perpetual self-overcoming.“

Ansell-Pearson, Keith: An Introduction to Nietzsche as political thinker. The perfect nihilist. Cambridge: Cambridge University Press 1994, S. 159-160.

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„Aus der Perspektive der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte bereits Friedrich Nietzsche feststellen, daß das Schwert der Herrschaft zweischneidig war: 'Die Regierungen der großen Staaten haben zwei Mittel in den Händen, das Volk von sich abhängig zu erhalten, in Furcht und Gehorsam: ein gröberes, das Heer, ein feineres, die Schule.' Nietzsche erkannte das exklusive Mobilisierungs- und Integrationspotential des zweiten Mittels.“

Baumann, Zygmunt: „Unerwiderte Liebe“, in: Daniel, Ute; Siemann, Wolfram (Hg.): Propaganda. Meinungskampf, Verführung und politische Sinnstiftung (1789-1989). Frankfurt a. M.: Fischer 1994, S. 172-200, hier S. 237, Anmerkung 4.

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Boussignac, Patrick: „Nietzsche zwischen Göring und Hess auf der Strafbank bei den Nürnberger Prozessen [Illustration]“, in: Filosofie magazine. Diemen: Veen Media, Jg. 3 (1994), Nr. 6, S. 19.

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„Indirekt wird Nietzsche kritisiert, der in seinen Reden >Über die Zukunft unserer Bildungsanstalten<, vor allem in der dritten Rede, vehement gegen 'Volksbildung' polemisiert hatte im übrigen eine der wenigen Stellen im Werk Thomas Manns, in denen er auf den Pädagogen Nietzsche einging. 

Fertig, Ludwig: Vor-Leben. Bekenntnis und Erziehung bei Thomas Mann. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1994, S. 232.

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Flämig, Jens: Zeichnung“, in: Reschke, Renate; Bestvater, Lutz (Hg.): Friedrich Nietzsche als Kunstgestalt. Zwischen Selbst- und Fremdinszenierung. Berlin: Humboldt-Universität zu Berlin 1994, vierte Umschlagseite.

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Nietzsches Ausspruch des Todes Gottes ist etwas so Einschneidendes, wie wenn Holz verbrannt wird [...] Er hat Folgen und ist zugleich der Ausdruck von einer längst erfolgten folgenreichen Wandlung der Wahrheit [...].

Giegerich, Wolfgang: Tötungen Gewalt aus der Seele. Versuch über Ursprung und Geschichte des Bewußtseins. Frankfurt a. M. [u.a.]: Lang 1994, S. 172.

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Mitfreude, nicht Mitleiden macht den Freund.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hesse, Elke (Hg.): Danke. Ein Buch über Dankbarkeit und Freundschaft. München: Ars-Edition 1994, S. 47.

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Les auteurs traduits. [...] C'est par le roman et, dans une moindre mesure, par le théâtre et la poésie que se diffuse la littérature de divers pays. Mais la permanence des valeurs sûres est contrebalancée par la vogue des auteurs à la mode [...]. Pour l'Allemagne, H. Hesse (212), Nietzsche (162), T. Mann (133), Brecht (126) et S. Zweig (122) sont dépassés par Konsalik (310).

Labarre, Albert: Histoire du livre. Paris: Presses Universitaires de France 1994, S. 119.

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L'homme de cour a marqué de nombreux auteurs classiques [...] Le flambeau ne passe pas dans n'importe quelles mains: Schopenhauer et Nietzsche. Ce dernier lit le jésuite avec profit − et s'en souvient dans l'élaboration de son Zarathoustra et de Humain, trop humain.

Masson, Jean-Claude: „Préface, in: Gracián, Baltasar: L'Art de la prudence. Paris: Payot & Rivages 1994, S. 7-[28], hier S. 26.

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„In der sich anbahnenden Ablösung der Ideale des Wissens  Wissen unter anderem dadurch definiert, daß man das, was man weiß, auch lehren kann  durch die Ideale der Information (für die diese Definition nicht gilt) zieht sich das >Netz der alexandrinischen Kultur< (Nietzsche) auch über dem Gelehrten zusammen.“

Mittelstraß, Jürgen: Die unzeitgemäße Universität. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994, S. 143.

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„Es klagen ja so viele Menschen über den Verlust der Werte in der Gesellschaft. Auch Herr Nitsche tat dies, als er bei seinem Arzt ein kleines Wehwehchen behandeln ließ. Der Arzt stimmte in das Klagelied ein, der Mammon sei aller Götze, drum sei keiner mehr bereit, sich übergeordneten Werten unterzuordnen, ließ zwei Tassen Kaffee kommen, und eine geschlagene halbe Stunde untersuchten Arzt und Patient die Gebrechen der Gesellschaft. Zwei Wochen später erhielt Herr Nitsche die Arztrechnung. Sie war ungewöhnlich hoch. Der Grund? 'Besonders intensive Beratung'.“

Wickert, Ulrich: „Das Wetter“. Berlin: Transit 1994, S. 29.

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„Nietzsches Ausdruck, daß es ihm, wenn es einen Gott gäbe, unerträglich wäre, nicht selbst dieser Gott zu sein, war vielleicht weniger aufrührerisch und weniger hybride als es klang. Vielleicht nahm Nietzsche damit nur dasjenige für sich selbst in Anspruch, was die Philosophie für die Spezies bereits in Anspruch genommen hatte.“

Anders, Günther: Philosophische Stenogramme. München: C.H. Beck 1993, S. 116.

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„Die Metapher von der philosophischen Fahrt ins Blaue des offenen Meeres macht besonders deutlich, auf welche Qualitäten Nietzsche in seiner Umwertung des Bösen zielt: das Jenseits der Sitten, das Willkürliche, Unvorhersehbare, der Zufall und das Plötzliche.“

Bolz, Norbert: „Das Böse jenseits von Gut und Böse“, in: Colpe, Carsten; Schmidt-Biggemann, Wilhelm (Hg.): Das Böse. Eine historische Phänomenologie des Unerklärlichen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993, S. 256-273, hier S. 266-267.

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„SÖREN KIERKEGAARD war es, der vor allem im Bereich der 'Theologie' erbost die Verwandlung von Gottesrede in Gotteslehre, von Gotteserfahrung in Gottesgelehrsamkeit als Betrug entlarvte [...]. Und desgleichen ironisierte FRIEDRICH NIETZSCHE die Historiker als Männer, größer noch als Alexander der Große; denn während dieser nur Geschichte machte, indem er die Schlacht bei Gaugamela kämpfte, fügt doch der Professor der Geschichte seinen Taten noch das Wissen um die Bedeutung seiner Taten hinzu.“

Drewermann, Eugen: Das Eigentliche ist unsichtbar. Der „Kleine Prinz, tiefenpsychologisch gedeutet. Freiburg i. Br. [u.a.]: Herder 1993, S. 35.

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„Leonard ermannte sich [...]. 'An Nietzsche bin ich nie richtig gekommen', sagte er. 'Aber ich war immer der Auffassung, daß diese Übermenschen im Grunde das sind, was man wohl Egoisten nennt.'

'O nein, das stimmt nicht!' erwiderte Helen. 'Kein Übermensch  hat je gesagt: 'Ich will', weil 'ich will' zwangsläufig zu der Frage führt: 'Wer bin ich?' und damit zu Mitleid und Gerechtigkeit. Der Übermensch sagt nur: 'Will!', 'Will Europa', wenn er Napoleon heißt; 'Will Frauen', wenn er Ritter Blaubart heißt; 'Will Botticelli', wenn er Pierpont Morgan heißt. Niemals aber 'Ich', und wenn Sie ein Loch durch ihn hindurchbohren könnten, würden Sie in der Mitte nur erschreckende Leere finden.“

Forster, Edward Morgan: Wiedersehen in Howards End. Roman. München: Goldmann 1993, S. 275.

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„Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Freudl, Jürgen (Red.): Das Licht strahlt in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht gefunden. Künzelsau: Mira [1993], S. 36.

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„Ein weiterer Philosoph, der für das 20. Jahrhundert wichtig wurde, war der Deutsche Friedrich Nietzsche, der von 1844 bis 1900 lebte. Auch Nietzsche reagierte auf Hegels Philosophie und dem daraus hervorgegangenen deutschen >Historismus<. Hegel und seinen Nachfolgern attestierte Nietzsche ein blutarmes Interesse an der Geschichte und konfrontierte es mit dem Leben selber.“

Gaarder, Jostein: Sofies Welt. Ein Roman über die Geschichte der Philosophie. München, Wien: Hanser 1993, S. 505.

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„'Was wir im Traume erleben', sagt Friedrich Nietzsche, 'gehört so gut zum Gesamthaushalt unserer Seele wie etwas wirklich Erlebtes.' Gerne möchte man aber wissen, ob das Geträumte etwas bedeute. Ich z. B. träume ständig von brennenden Kalendern und verschleierten Frauen, und ein Freund erzählte mir neulich, er habe geträumt, ein Zeugnis überreicht zu bekommen, in welchem steht: 'Mathematik gut, Karlsruhe sehr gut'.“

Goldt, Max: Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau. Aus Onkel Max' Kulturtagebuch. Zürich: Haffmans 1993, S. 166.

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„Jene, die an der Macht sind, behaupten, uns ohne jeden Eigennutz beschützen zu wollen. Aber wie Friedrich Nietzsche es über die Philosophen in 'Jenseits von Gut und Böse' sagte, gibt es nichts Unpersönliches. Wenn Staatsmänner (oder -frauen) in ihrem Sein gespalten sind, müssen sie fortwährend mit einer Lüge leben. Was sie uns offerieren, kann dann nur vom Gefüge des Menschlichen getrennt sein.“

Gruen, Arno: Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau. München: dtv 1993, S. 160-161.

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Lampl, Hans Erich: Vivre et mourir  debout. Texte zu Friedrich Nietzsche. Cuxhaven: Junghans 1993, Umschlag.

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„Wie immer man auch heute über Nietzsches Theorie denkt, in der er die Unterscheidung zwischen dem 'Dionysischen' und dem 'Apollonischen' Kunstideal postulierte, eines steht fest: Cosima war davon zutiefst beeindruckt. Sie erkannte sein Genie, und er war dankbar für ihr Verständnis. Sie war mit ihm einer Meinung, wenn er nicht an die Demokratie glaubte, und sein Konzept des 'Übermenschen' sah sie in Wagner verwirklicht.“

Marek, George R.: Cosima Wagner. Ein Leben für ein Genie. München: Knaur 1993, S. 162.

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Martel, Huguette, in: The New Yorker, 1993.

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„BOSLER:       Frauen brauchen eine strenge Hand. Schon Immanuel Kant hat gesagt: gehst du zum Weibe, vergiß die Peitsche nicht.

MUSSMANN:   (ein bißchen aufmüpfig) Das hat Nietzsche gesagt.

BOSLER:        Der auch? Sehen Sie. Zwei Denker − eine Meinung.

Pillau, Horst: Vorhang auf! Sketche für jede Gelegenheit. Niedernhausen/Ts.: Möller 1993, S. 81.

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„Ray macht das Beste aus seiner Lage [...]. Man könnte mit Nietzsche sagen: 'Und was die Krankheit angeht: würden wir nicht fast zu fragen versucht sein, ob sie uns überhaupt entbehrlich ist? Erst der Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes.' Paradoxerweise hat Ray, der einer physischen Gesundheit beraubt war, eben durch das ihm auferlegte Schicksal eine neue Gesundheit, eine neue Freiheit gefunden. Er hat das erreicht, was Nietzsche gern die große Gesundheit nannte: Unerschrockenheit, geistige Beweglichkeit und einen ausgeprägten Sinn für Humor − und dies, obwohl oder gerade weil er am Touretteschen Syndrom leidet.

Sacks, Oliver: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1993, S. [142].

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„Gäbe es die Welt nicht, in die hinein die Menschen geboren werden und aus der heraus sie sterben, so gliche menschliches Dasein in der Tat der 'ewigen Wiederkehr', es wäre das todlose Immersein des Menschengeschlechts wie jeder anderen Gattung tierischen Lebens. Jede Lebensphilosophie wird mit Nietzsche dazu kommen müssen, die 'ewige Wiederkehr' als das höchste Seinsprinzip zu etablieren; tut sie es nicht, so weiß sie nicht, wovon sie redet.“

Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München, Zürich: Piper 1992, S. 89.

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Erpel, Eitel F. (Pseudonym): „Der Philosoph auf seinem Sterbebett“ [Karikatur]. Leihgabe des Nietzsche-Archivs Weimar, in: Überall ist Entenhausen [Ausstellung]. [Ludwigsburg] [1992], Postkarte.

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„Als Lehrer für Logik und Philosophie an der Columbia University/New York machte Lipman während der Studentenunruhen in den späten sechziger Jahren die bestürzende Erfahrung, wie wenig entwickelt die rationalen Fähigkeiten seiner Studenten waren [...]. Wie Nietzsche ist er der Meinung, daß 'die Schule keine wichtigere Aufgabe hat, als strenges Denken, vorsichtiges Urteilen, konsequentes Schließen zu lehren'. Für ihn ist es in erster Linie die Aufgabe der Philosophie bzw. des schon im Kindesalter einsetzenden Philsophieunterrichts, dafür Sorge zu tragen, daß die rationalen Fähigkeiten der Schüler so früh und wirksam wie möglich entwickelt werden.“

Freese, Hans-Ludwig: Kinder sind Philosophen. Weinheim, Berlin: Beltz Quadriga 1992, S. 108.

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„Wichtig für die Neuakzentuierung wurde die philosophische Auseinandersetzung mit dem Problem der Gewalt. Während sowohl die katholische Kirche [...] wie die [...] puritanisch-protestantische Kirche Napoleon bei aller Anerkennung seiner Leistungen verurteilten und TOLSTOJ, der Apostel christlicher Gewaltlosigkeit, seine Größe als Scheingröße kennzeichnete [...], sah NIETZSCHE in ihm eine Verkörperung seines Übermenschen-Ideals und wirkte mit dieser These nachhaltig.“

Frenzel, Elisabeth: „Napoleon“, in: dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. Stuttgart: Kröner 1992, S. 560-566, hier S. 564-565.

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„Ich habe den Deutschen die tiefsten Bücher gegeben, die sie überhaupt besitzen − Grund genug, daß die Deutschen kein Wort davon verstehen...

Nietzsche, Friedrich, zit. in: John, Johannes (Hg.): Reclams Zitaten-Lexikon. Stuttgart: Reclam 1992, S. 82.

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Levine, Ellen: „Design“, in: Yalom, Irvin D.: When Nietzsche wept. New York: Basic Books 1992, Umschlag.

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„[I]t was reading Nietzsche at seventeen which had led me to study at all.“

Neiman, Susan: Slow fire. Jewish notes from Berlin. New York: Schocken 1992, S. 9.

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„Punkt für Punkt schreibt de Sade eine Satire auf Rousseau und nimmt dabei die Theorien der Aggression, wie sie Darwin, Nietzsche und Freud formuliert haben, vorweg.“

Paglia, Camille: Die Masken der Sexualität. Berlin: Byblos Verlag 1992, S. 292.

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„Als das 'noch nicht festgestellte Tier' (Nietzsche) bedarf der Mensch kultureller Stile, sozialer Ordnungen und materieller Grundlagen, um seine Möglichkeiten zu entfalten und im eigentlichen Sinne 'menschlich' leben zu können.“

Rapp, Friedrich: Fortschritt. Entwicklung und Sinngehalt einer philosophischen Idee. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1992, S. 69.

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„Es ist bezeichnend, daß ein Mensch von so fanatisch exklusivem Individualismus, wie Nietzsche, von den ihm verhaßten Menschentypen auffallend oft sagt: 'Sie riechen nicht gut.'“

Simmel, Georg: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Berlin: Suhrkamp 1992, S. 735.

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„Orage hatte nicht vor, für immer Lehrer zu bleiben. Er suchte die Bekanntschaft Bernard Shaws und bemühte sich, seine Tätigkeiten breiter zu streuen. [...] In London versuchte Orage sich zunächst als freier Journalist, schrieb zwei kleine Bücher über Nietzsche − beide eine Mischung aus eigenen Ausführungen und Nietzscheschen Aphorismen − und wirkte bei der Gründung der Fabian Arts Group mit.

Tomalin, Claire: Katherine Mansfield. Eine Lebensgeschichte. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992, S. 123.

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„Sie erwartete fast, den Geruch der Koteletts wahrzunehmen, die er inzwischen sicher fast verbrannt hatte, weil er dasaß und diesen Dingsda las − Nietenkopfel, oder wie er hieß − oder irgendeinen anderen, genauso unverständlichen Verrückten.

White, Patrick: Im Auge des Sturms. Roman. München, Zürich: Piper 1992, S. 175.

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Lernen wir uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: [Anonym]: Weisheiten für jeden Tag. Rastatt: Moewig 1991, S. 46.

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Barraclough, Geoffrey: „Das europäische Gleichgewicht und der neue Imperialismus“, in: Mann, Golo (Hg.): Propyläen Weltgeschichte. Eine Universalgeschichte. Berlin, Frankfurt a.M.: Propyläen Verlag 1991, S. 705-739, hier S. 715.

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„Nietzsche hat nicht nur die Vokabel 'blind' besonders häufig in seinen Schriften gebraucht, sondern er hat auch einen körperlich Blinden in seinem Werk 'Also sprach Zarathustra' dargestellt.“

Baumeister, Pilar: Die literarische Gestalt des Blinden im 19. und 20. Jahrhundert. Klischees, Vorurteile und realistische Darstellungen des Blindenschicksals. Frankfurt a. M. [u.a.]: Peter Lang 1991, S. 19.

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„Die Vermählung der europäischen protestantischen Kirche mit der Krankheit schien so unwandelbar zu sein, daß Friedrich Nietzsche verächtlich meinte: 'Das Christentum braucht die Krankheit.' Und: 'Das eigentliche, verborgene Anliegen aller Erlösungsprozeduren der Kirche ist es, krank zu machen.' Das Heilungsgebet für die Kranken wird unweigerlich dort geschwächt oder verschwinden, wo die Krankheit wegen ihres vermeintlichen Nutzens geschätzt wird.“

Blue, Ken: Autorität und Heilung. Hamburg: Fliß 1991, S. 21.

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„Wenn ein Kenner der Szene, ein einsamer Simmentalgänger spät nachts über Stock und Stein an Blankenburg vorbeikommt, in gebührender Distanz gehalten durch seine Latifundien, und es springt ihm ein Gartenfenster oder ein Ochsenauge als Mond entgegen, weiß er sofort, hier wird gelesen, wahrscheinlich Nietzsche, wahrscheinlich, dem Licht nach zu schließen, wird Also sprach Zarathustra der Dunkelstaumauer zwischen den Spillgerten und dem Hunsrügg abgetrotzt, und er kann beruhigt weiterstapfen, der Simme entlang Richtung St. Stephan, Grodey, der eigenen Lektüre entgegen.“

Burger, Hermann: Erzählungen. Stuttgart [u.a.]: Dt. Bücherbund 1991, S. 193.

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„Man verneint den Krieg nicht. Man muß durch ihn sterben oder durch ihn leben. So ist es auch mit dem Absurden: es handelt sich darum, mit ihm zu leben, seine Lehren anzunehmen und ihren Sinn ausfindig zu machen. In dieser Hinsicht ist das Kunstwerk die absurde Freude par excellence. 'Die Kunst und nichts als die Kunst', sagt NIETZSCHE, 'wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen.'“

Camus, Albert: Der Mythos von Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde. Hamburg: Rowohlt 1991, S. 79.

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„So spukt in den Köpfen allzu vieler Menschen bis heute der Darwinsche Begriff vom 'Kampf ums Dasein' herum als Bestätigung ihres Verdachts, daß in der belebten Natur ein unerbittlicher Kampf aller gegen alle stattfinde. Selbst überdurchschnittliche Köpfe  so Friedrich Nietzsche  sind diesem Irrtum erlegen.“

Ditfurth, Hoimar von: Innenansichten eines Artgenossen. Meine Bilanz. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1991, S. 112-113.

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„'Selbst noch für eure Träume sollt ihr verantwortlich sein.'“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Drewermann, Eugen: Kleriker. Psychogramm eines Ideals. München: dtv 1991, S. 31.

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„[L]'on sait moins que l'écriture philosophique se trouve aussi concernée, comme le rapelle une notice de Jean Grenier sur Nietzsche (rédigée pour le Dictionnaire des Auteurs):

<Pendant cinq étés de suite, il logea à Sils-Maria dans une chambre solitaire qui donnait sur une pinède et qu'il payait un franc par jour. Il y travaillait chaque matin en déclamant ses phrases et en martelant la cloison à coups de poing pour souligner leur rythme. Il se rendait ensuite à l'auberge voisine où il déjeunait en compagnie de dames qui revenaient chaque année et qui lui rendaient le service de remplir son assiette, car il y voyait à peine.>

C'est donc par le rythme que la prose littéraire retrouve la musique.“

Duchesne, Alain; Leguay, Thierry: Petite fabrique de littérature. [Paris]: Éditions Magnard 1991, S. 212.

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„Ein Student, der bestens Deutsch kann, aber das Französische nicht beherrscht, könnte heute keine Arbeit über Nietzsche schreiben, obwohl doch dieser Autor in deutscher Sprache geschrieben hat. Und das deshalb, weil in den letzten zehn Jahren einige der besten Arbeiten, die Nietzsche neu bewerten, auf französisch geschrieben wurden.“

Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeiten in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Heidelberg: C.F. Müller 1991, S. 35.

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„Nietzsches Wanderer versucht dem ein letztes Mal zu entgehen: 'Man muß sehr leicht sein [...]. Man muß sich von vielen losgebunden haben, was gerade uns Europäer von heute drückt, hemmt, niederhält, schwer macht [...].'

Hochmütig und herrisch wird hier das Äußerste verlangt. [...] Der Preis der akzeptierten Fremde oder − um Nietzsche zu antworten − der Zeit-Gemäßheit ist hoch.

Härtling, Peter: Der Wanderer. Frankfurt a. M.: Luchterhand 1991, S. 128.

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„[E]s hat ja manchmal, wie im Fall Nietzsche, ein einziger bößer Anlaß zum Ruin genügt.“

Hildesheimer, Wolfgang: Mozart. Frankfurt a. M.: Insel-Verlag 1991, S. 369.

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„Der Aphorismus, eine der kürzesten, wenn nicht die kürzeste nicht-fiktionale Prosaform, ist zugleich eine der schwierigsten, weil schillerndsten. [...] Allein in der deutschen Literatur der letzten zweihundert Jahre kursierten Bezeichnungen wie 'Bemerkungen' (LICHTENBERG), 'Fragmente' und 'Ideen' (F. SCHLEGEL), 'Gedanken' (HERDER), 'Maximen und Reflexionen' (GOETHE), 'Sentenzen und Aphorismen' (NIETZSCHE), 'Sprüche und Widersprüche' (KARL KRAUS) und 'Aufzeichnungen' (ELIAS CANETTI). Ganz außer acht geblieben sind dabei noch die zahllosen poetischen Namen [...]. Aus dieser Vielfalt der Bezeichnungen kann man über die Gattung viel − und nichts erfahren.

Lamping, Dieter: „Der Aphorismus, in: Knörrich, Otto (Hg.): Formen der Literatur in Einzeldarstelllungen. Stuttgart: Kröner 1991, S. [21]-27, hier S. [21].

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„Wir fürchten uns alle vor der Wahrheit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Miller, Alice: Der gemiedene Schlüssel. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1991, S. 9.

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„Die Forderung, geliebt zu werden, ist die größte der Anmaßungen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Motzan, Peter [Hg.]: Klassische Verse und Zitate. Für Glückwünsche, Briefe, Reden und Poesiealben. Niedernhausen/Ts.: Falken 1991, S. 75.

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„'Du mußt Dir mal abgewöhnen, nicht auf dem Boden der Partei zu handeln. Das tip ist ein besonders ausgestelltes Theater. Das Feld des Experimentierens darf nicht zu sehr ausgedehnt werden. Du unterläufst staatliche und Parteibeschlüsse. Du solltest Breite und Volkstümlichkeit behaupten, statt dessen hältst Du in der gegenwärtigen Situation einen Nietzsche-Abend für sinnvoll...'

Ja, in der Tag, ich halte einen Nietzsche-Abend nicht nur für sinnvoll, sondern für längst überfällig.“

Oelschlegel, Vera: „Wenn das meine Mutter wüßt'. Selbstportrait. Frankfurt a. M., Berlin: Ullstein 1991, S. 214.

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„Während die einen (PLATON, ARISTOTELES, DESCARTES, SPINOZA, KANT, HEGEL u. a.) das Streben nach Einheit des Menschen mit sich selbst als einen Prozeß der Vergeistigung, der Überwindung des Leiblich-Natürlichen deuteten, betonten die anderen (FEUERBACH, SCHELLING, MARX, KIERKEGAARD, NIETZSCHE, SCHOPENHAUER u. a.) die Leibgebundenheit des Geistes und dachten die Selbstidentifikation des Menschen als einen Prozeß der Verleiblichung. Die Kategorien Vergeistigung und Verleiblichung deuten die Richtung und den Schwerpunkt an, unter dem das Verhältnis des Menschen zu sich selbst anthropologisch reflektiert wurde.“

Pieper, Annemarie: Einführung in die Ethik. Tübingen: Francke 1991, S. 67.

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„Bedenke das Kleine ...
Der, welcher etwas Großes schenkt,
findet keine Dankbarkeit, denn der Beschenkte
hat schon durch das Annehmen zuviel Last.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Porizka, Anna; Porizka, Lubi (Fotogr.): Dankbarkeit. Zug, München: ars edition 1991, S. [37].

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„Geschichte handelt fast nur von schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Ronner, Markus M.: Die richtige Pointe. Humoristisch-satirische Geistesblitze des 20. Jahrhunderts, nach Stichwörtern alphabetisch geordnet. Herrsching: Wissen 1991, S. 235.

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„Goethe, Carlyle, Nietzsche. Ihr praktischer Individualismus verhindert sie, auch nur theoretisch jene Herrschaft des Allgemeinen anzuerkennen, unter die das Naturgesetz das Einzelne unterschiedslos und mechanisch beugt.“

Simmel, Georg: Einleitung in die Moralwissenschaft. Eine Kritik der ethischen Grundbegriffe. Berlin: Suhrkamp 1991, Bd. 2, S. 108.

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„Es ließe sich zeigen, daß das nie ganz fehlende und immer stärker werdende Aufbegehren gegen das, was man heute christliche Sexualethik zu nennen pflegt, sich im Laufe der Jahrhunderte ganz maßgeblich an antiken Zeugnissen und Vorbildern orientiert und sie als Kronzeugen ins Feld geführt hat. So schon im lat. MA, dann in der Renaissance, späterhin bei W. Heinse (Ardinghello und Tagebücher), bei Goethe (Röm. Elegien und Venezian. Epigramme) und vollends im 19. Jh., wo die geistige Vorbereitung der modernen <sexual revolution> nicht nur bei Dichtern und Künstlern (Baudelaire, Rodin), sondern auch bei Philosophen, Medizinern, Naturwissenschaftlern (Nietzsche, Freud) weitgehend unmittelbar an die Antike anknüpft.“

Zinn, Ernst: „Erotik“, in: Andresen, Carl [et al.] (Hg.): Lexikon der Alten Welt. Frankfurt a. M., Wien: Büchergilde Gutenberg 1991, Bd. 1, Sp. 867-873, hier Sp. 872.

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„Dieser neue, vom Tode sich abstoßende Ernst gegenüber dem Leben impliziert keineswegs notwendigerweise ein Ja zum Leben oder zum Dasein des Menschen als solchem. In der Tat haben nur Nietzsche und in seiner Nachfolge Jaspers ein solches Ja ausdrücklich zum Boden ihres Philosophierens gemacht; und dies ist auch der Grund dafür, daß von ihren philosophischen Überlegungen ein positiver Weg in die Philosophie führt.“

Arendt, Hannah: Was ist Existenz-Philosophie? Frankfurt a. M.: Hain 1990, S. 25.

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„Schon früh hatte Stöcker das Werk Friedrich Nietzsches kennengelernt, war von seiner Philosophie und 'Absage an die lebensverneinende Moral' gefesselt worden. Seine immer wieder zitierte 'Frauenfeindschaft' erläuternd und modifizierend, aber stellte sie seinem 'Übermenschen' ein um den Feminismus erweitertes Konzept einer 'neuen Menschheit' gegenüber“.

Gerhard, Ute: Unerhört. Die Geschichte der deutschen Frauenbewegung. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1990, S. 267.

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„Mr Duffy returned to his even way of life. His room still bore witness of the orderliness of his mind. Some new pieces of music encumbered the music-stand in the lower room and on his shelves stood two volumes by Nietzsche: Thus Spake Zarathustra and The Gay Science.“

Joyce, James: The essential James Joyce. London [u.a.]: Grafton book 1990, S. 92.

*

 

Nitschke, Earl R.: „Nietzsche-Büste“, in: Ackermann, Robert John: Nietzsche. A frenzied look. Amherst: The University of Massachusetts Press 1990, Umschlag.

*

 

Philipp, John: „Friedrich Nietzsche [Bildnis]“, in: Middell, Eike: Hermann Hesse. Die Bilderwelt seines Lebens. Leipzig: Reclam 1990, S. 119.

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„Até ao século XIX, os artistas eram na maioria das vezes os executantes, por vezes servis, dos poderosos e dos ricos. [...] Cerca de 1850, tudo muda. [...] O filósofo alemão Nietzsche exclama: 'O que eu conto é a história de dois séculos que estão para vir.' Não se trata mais de copiar a realidade mas de imaginar uma outra.“

Pierre, Michel: O século XIX. [Porto]: Lello & Irmão 1990, S. 48.

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„MAN VERDIRBT EINEN JÜNGLING am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten als den Andersdenkenden.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Rasumowskaja, Ljdmila: Liebe Jelena Sergejewna [Programmbuch]. Bochum: Schauspielhaus 1990, S. 106.

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„Es ist heute Mode, Parallelen zu ziehen zwischen Rimbaud und Schriftstellern, die er nicht gekannt haben kann, ihn mit Dostojewski, Marx, Nietzsche, Kierkegaard und vielen anderen zu vergleichen.“

Starkie, Enid: Das Leben des Arthur Rimbaud. München: Matthes und Seitz 1990, S. 13.

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„Friedrich Nietzsche hat versucht, bei Lou Andreas-Salomé Geborgenheit zu finden. Der stolze Mann wurde zurückgewiesen. Später litt er an der blindwütigen Verachtung der Frau.“

Wieck, Wilfried: Männer lassen lieben. Die Sucht nach der Frau. Frankfurt am Main: Fischer 1990, S. 74.

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„Er [C. G. Jung] fing an, Nietzsche zu lesen und war begeistert, besonders von 'Zarathustra'. Aber nach und nach erkannte er, daß Zarathustra die Nummer 2-Persönlichkeit von Nietzsche war und daß er ihn zu seinem beherrschenden Selbst hatte werden lassen. Das Resultat war nach Ansicht Jungs die geschwollene Sprache des 'Zarathustra' und Nietzsches zunehmende manische Selbstüberschätzung, die im Wahnsinn endete.“

Wilson, Colin: Herr der Unterwelt. C. G. Jung und das 20. Jahrhundert. München: Knaur 1990, S. 32.

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„10. Mai 1981. An der Bayerischen Staatsoper wird 'Lou Salomé' von Giuseppe Sinopoli uraufgeführt.

Der am 1. Dezember 1946 in Venedig geborene Sinopoli, Doktor der Medizin, spezialisiert auf Psychiatrie, schildert in seiner ersten Oper das Leben der Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé (1861-1937), Freundin von Friedrich Nietzsche und Rainer Maria Rilke sowie Vertraute und Schülerin von Sigmund Freud. Der farbige Orchesterklang erinnert streckenweise an Alban Berg, Claude Debussy und den italienischen Verismo.“

Zöchling, Dieter: Die Chronik der Oper. Dortmund: Chronik Verlag 1990, S. 577.

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„Täglich erfanden wir neue Techniken, um die langweiligen Schulstunden für unsere Lektüre auszunutzen; während der Lehrer über Schillers 'Naive und sentimentalische Dichtung' seinen abgenutzten Vortrag hielt, lasen wir unter der Bank Nietzsche und Strindberg, deren Namen der brave alte Mann nie vernommen.“

Zweig, Stefan: „Die Schule im vorigen Jahrhunder“, in: Zweig, Stefan: Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers. Berlin, Weimar: Aufbau-Verlag 1990, S. 38-71, hier S. 47.

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„Im Augenblicke, da Tolstoi die heroische Aufgabe unternimmt, aus den zeitlich konventionellen Lebensformen herauszutreten und nur die zeitlosen seines Gewissens zu verwirklichen, wird sein Leben notwendigerweise tragisches Schauspiel, größer als irgendeines, das wir seit Friedrich Nietzsches Empörung und Untergang gesehen.“

Zweig, Stefan, zit. in.: Tolstoi, Lew N.: Die Kreutzersonate. München: Heyne 1990, S. 94.

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„Ein Stück mit Schopenhauer gegangen

mit Nietzsche

fatale Freundschaften

Papierbindungen

Bücherbrüder“

Bernhard, Thomas: Ritter, Dene, Voss. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1989, S. 119.

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„In England ist alles noch unberührt

von der Katastrophe

aber das ist es ja

Deine Erfahrung hast du sozusagen

aus Deutschland

holt wieder sein Sacktuch aus der Rocktasche

denke nur an Schopenhauers Parerga

Nietzscheeffekt

schneuzt sich

Bernhard, Thomas: Der Theatermacher. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1989, S. 131-132.

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„Ist unsere Mode ein Ausdruck unserer angekränkelten Natur, wie Nietzsche meint? Sind unsere Körper so häßlich geworden, daß sie der Verschönerung durch Mode bedürfen, um anziehend zu sein? Oder steht Kleidung in den Diensten einer dekadenten Erotik, die den lasziven Reiz der Vorstellungskraft vor aller Handlung braucht und die Bestätigung, Widerstände überwunden zu haben, um Genuß zu empfinden?“

Böhm, Thomas; Lock, Birte; Streicher, Thomas (Hg.): Die zweite Haut. Über Moden. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989, S. 52.

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„Bei Friedrich Nietzsches (1844-1900) ästhetischer Verherrlichung des Brutalen, seiner aristokratischen Massenverachtung und seinem Elitenkult ansetzend [...], brachten diese zumeist von der bürgerlichen Jugendbewegung geprägten Kräfte ein schillerndes und unruhiges Potential in den ideologischen Haushalt der Weimarer Republik ein. <Konservativ> im traditionellen Begriff war an dieser Position außer der Orientierung an imaginären Vergangenheiten die Betonung des Irrationalen [...] und die Ablehnung jeglicher Emanzipationsbestrebungen, sei es im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft oder über diesen hinaus.“

Fritzsche, Klaus: „Konservatismus“, in: Neumann, Franz (Hg.): Handbuch politischer Theorien und Ideologien. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989, S. 65-105, hier S. 81-82.

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„Seht, welch ein Mensch...“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hallstatt, Michael (Red.): Am wichtigsten ist, was hinten rauskommt. Das grosse Buch der Stilblüten aus Schule, Presse, Politik, Justiz, Behörden, Büros und Literatur. München: Heyne 1989, S. 20, Kapitelüberschrift.

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Kruse, Max [zugeschrieben]: „Nietzsche-Büste aus weißem Marmor“, zit. in: Golomb, Jacob: Nietzsche's enticing psychology of power. Ames: Iowa State University Press; Jerusalem: The Magnes Press 1989, Umschlag.

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„Du gehst zu Frauen? Vergiß die Peitsche nicht!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lewy, Eva; Maleck, Bernhard (Hg.): „Die Frau ist frei geboren.... Texte von und über Frauen. Berlin: Dietz Verlag 1989, S. 102.

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„Alle Erweiterung unsrer Erkenntnis entsteht aus dem Bewußtmachen des Unbewußten.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lütkehaus, Ludger (Hg.): „Dieses wahre innere Afrika“. Texte zur Entdeckung des Unbewußten vor Freud. Frankfurt am Main: Fischer 1989, Klappentext.

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„Mit der Kraft seines geistigen Blicks und Einblicks wächst die Ferne und gleichsam der Raum um den Menschen: Seine Welt wird tiefer, immer neue Sterne, immer neue Rätsel und Bilder kommen ihm in Sicht. Vielleicht war alles, woran das Auge des Geistes seinen Scharfsinn und Tiefsinn geübt hat, eben nur ein Anlaß zu seiner Übung, eine Sache des Spiels, etwas für Kinder und Kindsköpfe. Vielleicht erscheinen uns einst die feierlichsten Begriffe, um die am meisten gekämpft und gelitten worden ist, die Begriffe 'Gott' und 'Sünde', nicht wichtiger, als dem alten Mann ein Kinder-Spielzeug und Kinder-Schmerz erscheint − und vielleicht hat dann 'der alte Mensch' wieder ein andres Spielzeug und einen andren Schmerz nötig − immer noch Kinds genug, ein ewiges Kind!

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Mertz, Peter: Ankunft und Abschied. Bilder zum Meditieren. Dortmund: Harenberg 1989, S. 101. 

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Miskin, Joel T.: „Umschlaggestaltung“ (Detail), in: Frey-Rohn, Liliane: Friedrich Nietzsche. A psychological approach to his life and work. Einsiedeln: Daimon Verlag 1989.

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„Der Zerfall der alten Bürgermoral hat das Leben freier und freundlicher gemacht. Man geht nicht mehr mit Nietzsche-Zitaten als Übermensch ins Bett, um als verdüsterter Strindberg-Büßer wieder in die Pantoffeln zu fahren.“

Ossietzky, Carl von: Ein Lesebuch für unsere Zeit. Berlin, Weimar: Aufbau-Verlag 1989, S. 69.

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„Er [Skrjabin] stritt mit Vater über das Leben, über die Kunst, über Gut und Böse, griff Tolstoi an, predigte den Übermenschen, die Amoralität, das Nietzscheanertum. In einem stimmten sie überein − in den Ansichten über das Wesen und die Aufgaben der Meisterschaft. In allem übrigen gingen sie auseinander.

Pasternak, Boris: Luftwege. Ausgewählte Prosa. Leipzig: Reclam 1989, S. 317.

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„Von Nietzsche jene Wichtigtuerei mit dem Wissen, das bei ihm ein organischer Bestandteil seines Humanismus gewesen ist; die Nachahmer aber sind nur bildungsläufig und lassen ununterbrochen, wie die Rösser ihre Äpfel, die Zeugnisse ihrer frisch erlesenen oder aufgeschnappten Bildung fallen [...]. Von Nietzsche jene Pose der Einsamkeit, die bei den Nachahmern nicht weniger kokett ist als der Ausdruck jener Einsamkeit beim Meister; 'man' lese das heute nach, und man wird erstaunt sein, wie blank poliert die Schmerzen aus Sils-Maria sind. Von Nietzsche jene lateinische Verwendung des Superlativs, wo statt der größte: sehr groß gemeint ist. So entstehen diese fatalen Urteile: 'das beste Buch des achtzehnten Jahrhunderts', und um das zu mildern, wird der falsche Superlativ mit einem 'vielleicht' abgeschwächt. Das lesen wir heute in allen Kritiken. Sie haben an Nietzsche nicht gelernt, gut deutsch zu schreiben. Er war ein wunderbarer Bergsteiger; nur hatte er einen leicht lächerlichen, bunt angestrichenen Bergstock. Sie bleiben in der Ebene. Aber den Bergstock haben sie übernommen.“

Tucholsky, Kurt: Panter, Tiger & Co. Eine neue Auswahl aus seinen Schriften und Gedichten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989, S. 109-110.

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„Es bleibt uns die Aufgabe, das anthropologisch Allgemeine durch kritische Negation zu konkretisieren, um den allenfalls voreiligen Schluß bisherigen Philosophierens, männliches Denken sei Denken schlechthin, als historischen Fehlschluß zu erweisen. Es ist nämlich, sagt z.B. Nietzsche, ein System von 'vorherbestimmter Entscheidung und Antwort auf vorherbestimmte und ausgelesene Fragen' gegeben. 'Bei jedem kardinalen Problem', so Nietzsche, 'redet ein unwandelbares >das bin ich<; über Mann und Weib zum Beispiel kann ein Denker nicht umlernen, sondern nur auslernen, was darüber bei ihm >feststeht< [...]'. Nietzsche behauptet hier eine geschlechtliche Unhintergehbarkeit zumindestens der philosophischen Aussagen über Mann und Frau.“

Weisshaupt, Brigitte: „Schatten des Geschlechts über der Vernunft“, in: Deuber-Mankowsky, Astrid; Ramming, Ulrike; Tielsch, E. Walesca (Hg.): 1789/1989. Die Revolution hat nicht stattgefunden. Tübingen: edition diskord 1989, S. 290-302, hier S. 295-296.

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„Job became emblematic of the upright sufferer, victim, calamity-stricken man who praised God in his suffering; for in this strange world there are even such types as this. The greatness of Job's acceptance, of his patience, of what Nietzsche might have called Job's kind of yes-saying, is what made the traditional Job famous. He became representative of a virtually superhuman dignity and self-overcoming, a type of man who praises this world and its Lord while torn on the rack of the world's injustice.“

Wilcox, John T.: The bitterness of Job. A philosophical reading. Ann Arbor: The University of Michigan Press 1989, S. 85.

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„Der heutige Mensch leidet zuerst nicht unter der Sünde, sondern unter der Sinnlosigkeit seines Lebens; ihn schreckt nicht der Zorn, sondern die Abwesenheit Gottes; er verlangt nicht nach Vergebung, sondern nach Vergewisserung; er fragt darum, wenn er überhaupt noch nach Gott fragt, nicht nach dem gnädigen, sondern nach dem wirklichen Gott: Wo ist Gott? Oder schon längst mit Nietzsche: Wohin ist Gott?“

Zahrnt, Heinz: Gotteswende. Christsein zwischen Atheismus und Neuer Religiosität. München, Zürich: Piper 1989, S. 74.

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„Dem deutschen Leser ist Vorsicht, Geduld und historischer Einfühlungswille anzuraten bei der Lektüre seines Werkes, von dem ich hoffen möchte, daß man nicht nur die »Trahison«, sondern auch die anderen Hervorbringungen bald in unserer Sprache zu lesen bekomme. Die Referenzen sind wesentlich französische, wiewohl Benda sich auch mit Hegel, Schelling, Nietzsche namentlich mit diesem! auseinandersetzte.“

Améry, Jean: „Benda, der Unzeitgemäß-Überzeitliche“ [Vorwort], in: Benda, Julien: Der Verrat der Intellektuellen. Frankfurt a. M.: Fischer 1988, S. 7-11, hier S. 8-9.

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„Niemand wird zudem leugnen können, daß die irrationalen Aktivitäten und der kriegerische Instinkt ist nur einer ihrer Aspekte von ihren modernen Aposteln aufgrund ihres praktischen Wertes glorifiziert werden. Ein Chronist dieser Bewegung hat das sehr treffend formuliert: Die Romantik Nietzsches, Sorels und Bergsons sei eine Nützlichkeitsromantik.“

Benda, Julien: Der Verrat der Intellektuellen. Frankfurt a. M.: Fischer 1988, S. 170.

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„Aber mit der Philosophie kannst du dich nicht ins Bett legen, mein kleiner Bruder, sagte sie oft, worauf ich genauso oft erwiderte, selbstverständlich kann ich das, ich beschmutze mich dabei wenigstens nicht. Diese Bemerkung hatte dazu geführt, daß sie einmal in meiner Gegenwart, in einer Gesellschaft in Mürzzuschlag, wo sie mich nach pausenlosen Überredungen hingeschleppt hatte, über mich gesagt hat: mein kleiner Bruder schläft mit Schopenhauer. Abwechselnd mit Schopenhauer und mit Nietzsche, worauf sie naturgemäß den erwarteten Erfolg hatte, wie immer, auf meine Kosten.“

Bernhard, Thomas: Beton. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1988, S. 55.

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„[T]he atheist Friedrich Nietzsche (1844-1900) favored the creative individual and envisioned the coming of the superman beyond good and evil as the superior intellect free from those falsed values of a decadent society. The future superman will be as far beyond both man and ape of today as they are above the lowly worm! Nietzsche's awesome idea of the eternal recurrence of the same events argued for an endless cosmic series of absolutely identical finite evolutionary cycles.“

Birx, H. James: Human evolution. Springfield, Ill.: Charles C. Thomas 1988, S. 42.

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„Il est atroce de mourir de soif au milieu de la mer. Faut-il donc que vous saliez vos vérités au point qu'elles ne soient même plus bonnes à étancher la soif?“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Boncenne, Pierre (Hg.): La Bibliothèque idéale. Paris: A. Michel 1988, S. 408.

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„Die Intelligenz, sagt Nietzsche, läßt sich an dem Maß an Einsamkeit erkennen, das ein Mensch ertragen kann.“

De Crescenzo, Luciano: Also sprach Bellavista. Neapel, Liebe und Freiheit. Zürich: Diogenes-Verlag 1988, S. 147.

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„Nietzsche, der es selbst lebte, wußte sehr wohl, was das Geheimnis eines Philosophenlebens ausmacht. Der Philosoph macht sich die asketischen Tugenden zu eigen − Demut, Armut, Keuschheit −, um sie für ganz besondere, unerhörte und in Wahrheit alles andere als asketische Zwecke dienstbar zu machen. Er macht daraus den Ausdruck seiner Einzigartigkeit.

Deleuze, Gilles: Spinoza. Praktische Philosophie. Berlin: Merve 1988, S. 9. 

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„Wang Guowei, ebenfalls ein überzeugter Monarchist, war im Jahr 1898 in die Dongwen xueshe von Schanghai eingetreten und hatte dort Japanisch und Englisch gelernt. Nach seinem Physik-Studium in Japan im Jahr 1902 hatte er in den Lehrerseminaren von Nantong und anschließend von Suzhou in Jiangsu Philsophie unterrichtet; zu dieser Zeit las er die deutschen Philosophen (Kant, Schopenhauer und Nietzsche). Der Sturz der Dynastie im Jahr 1911 traf ihn schwer und er flüchtete wie sein Freund Luo Zhenyu nach Japan. Dort wandte er sich von der westlichen Philosophie ab und kehrte zur Tradition der textkritischen Studien zurück.“

Gernet, Jacques: Die chinesische Welt. Die Geschichte Chinas von den Anfängen bis zur Jetztzeit. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1988, S. 548-549.

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„Henry Louis Mencken, 1880-1956, ist ein in den USA viel gelesener Journalist und Schriftsteller aus einer ursprünglich deutschen Familie gewesen. Neben zahlreichen eigenen literarischen, satirisch-politischen und philologischen Werken erschienen Arbeiten von ihm, mit denen er als Wegbereiter für Nietzsche und G. B. Shaw in Amerika wirkte.“

Harris, Thomas A.: Ich bin o.k. Du bist o.k. Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1988, S. 163, Fußnote.

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„Im Kampf mit überstarken und überschwachen Pastoren-Vätern haben einige Pastorensprößlinge, unter ihnen die Menschenkinder Nietzsche, Gottfried Benn, C. G. Jung mit einigem Entsetzen die Schwäche ihres Vaters in den lieben Gott projiziert. Dies hier aber nur so nebenbei bemerkt.“

Heer, Friedrich: „Die Angst vor meinem lieben Gott“, in: Jooß, Erich; Ross, Werner (Hg.): Katholische Kindheit. Literarische Zeugnisse. Freiburg, Basel, Wien: Herder 1988, S. 82-86, hier S. 84.

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„Nietzsche [ist] darum bemüht, das Leben aufzuwerten. Tonio übernimmt die positive Bewertung des Lebens, wobei er allerdings [...] den Lebensbegriff relativiert. Aus Nietzsches starkem, gewalttätigem und schönem Leben werden bei Tonio die 'Wonnen der Gewöhnlichkeit' [...], wird das Leben in seiner bürgerlichen Ausprägung, bzw. im Sinn von Empfindung und 'warmem herzlichem Gefühl'.“

Hermes, Beate: Lektürehilfen Thomas Mann Tonio Kröger“. Stuttgart: Klett 1988, S. 50-51.

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„Nosso modernista cardeal, Nietzsche, saudou o novo e o decadente como meios de varrer a corrupção das culturas anteriores. Mas para Nietzsche, que fez distinções sutis e elaborou paradoxos cuidadosos, devia haver uma verdadeira decadência. Essa última associa-se com todos os elementos da vontade que levam à negação, à oposição, à subversão; o que ele reuniu em torno do termo ressentiment. O ‚pós-modernismo‘ que, na língua de Toynbee, é negativo e destrutivo era o ressentiment de Nietzsche, que era positivo e construtivo. O que era, para um, um ato de morte, era, para o outro, uma valorisação da vida.“

Karl, Frederick R.: O moderno e o modernismo. A soberania do artista 1885-1925. Rio de Janeiro: Imago 1988, S. 126.

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Kieser, Günther: „Illustration“, in: Kemper, Peter (Hg.): 'Postmoderne' oder Der Kampf um die Zukunft. Die Kontroverse in Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. Frankfurt am Main: Fischer 1988, Umschlag.

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Lunn, David: „Illustration“, in: Heller, Erich: The importance of Nietzsche. Ten essays. Chicago, London: University of Chicago Press 1988, Umschlag.

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Solomon, Vita P.: „Frontispiz“, in: Solomon, Robert C.; Higgins, Kathleen M. (Hg.): Reading Nietzsche. New York, Oxford: Oxford University Press 1988.

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„Der Eindruck der Schrecken des Ersten Weltkrieges bewirkt dann eine ironische Relativierung des unbedingten futuristischen Fortschrittsdenkens, das noch wenige Jahre vor 1914 eine orgiastische Kriegsverherrlichung durch Marinetti im Anschluß an Nietzsches 'Umwertung aller Werte' ermöglicht hat.“

Thomas, Karin: Bis heute: Stilgeschichte der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert. Köln: DuMont 1988, S. 80.

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„Friedrich Nietzsche hat versucht, bei Lou Andreas-Salomé Geborgenheit zu finden. Der stolze Mann wurde zurückgewiesen. Später litt er an der blindwütigen Verachtung der Frau. Zeit seines Lebens aber suchte er verzweifelt weiter. Man merkt seinem Werk an, daß diese Suche vergeblich geblieben ist.“

Wieck, Wilfried: Männer lassen lieben. Die Sucht nach der Frau. Stuttgart: Kreuz Verlag 1988, S. 74.

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„Liszt, Nietzsche und Wagner strahlen als Dreigestirn über den römischen Jahren Malwidas, die bis zum Ende ihres Lebens dem damals noch gänzlich unbekannten französischen Dichter Romain Rolland helfend und beratend zur Seite stand.“

Angermayer, Erwin (Hg.): Grosse Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Klagenfurt: Kaiser 1987, S. 334.

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„Stépha hakte mich auf der Straße ein; im Kino schob sie ihre Hand in die meine; sie küßte mich bei jeder Gelegenheit. Sie erzählte mir eine Menge Geschichten, begeisterte sich für Nietzsche, empörte sich gegen Madame Mabille, machte sich über ihre Verehrer lustig: sie hatte großes Talent, andere nachzumachen, und führte zwischen ihren Berichten kleine Komödien auf, die mich sehr amüsierten.“

Beauvoir, Simone de: Memoiren einer Tochter aus gutem Hause. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1987, S. 274.

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„Sie [gemeint ist Malwida von Meysenbug] hielten sich für eine Idealistin, aber sie waren eine Phantastin. Eine Träumerin. Sie schreiben, daß Sie den schmalen Pfad der Einsamen gegangen seien, nach den Sternen und nicht nach den Kronleuchtern der Ballsäle geblickt hätten. Es hat auf diesem einsamen Pfad von Künstlern, Philosophen, Theologen nur so gewimmelt. Der Große Brockhaus zählt unter Ihrem Namen einige Berühmtheiten auf: Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, Romain Rolland und − so heißt es − andere führende Geister Europas. Der größte Komponist Ihrer Zeit, der größte Philosoph Ihrer Zeit, ein großer Literat Ihrer Zeit; unerwähnt bleiben die Fürstinnen und Kardinäle.

Brückner, Christine: Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen. Frankfurt a. M., Berlin: Ullstein 1987, S. 93.

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„L'illustration la plus caractéristique en est sans doute Docteur Faustus, titre évidemment symbolique (puisque le héros n'en est pas plus Faust que Bloom n'est Ulysse, mais seulement une sorte d'avatar moderne de la figure de Faust) aussitôt corrigé par un sous-titre littéral: la Vie du compositeur allemand Adrian Leverkühn racontée par un ami. L'ensemble constitue un contrat générique (d'hypertexte à transposition) d'une parfaite exactitude.

Genette, Gérard: Seuils. Paris: Éditions du Seuil 1987, S. 82.

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Gerstenberg, Bodo: „Prägung“, in: Schaefer, Alfred: Friedrich Nietzsche zur Rechtfertigung des Daseins. Berlin: Berlin-Verlag Spitz 1987, Umschlag.

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„Nicht lange, nachdem meine Frau und ich uns getrennt hatten, traf ich Dean zum erstenmal. [...] Die ersten Berichte über ihn erhielt ich von Chad King; er zeigte mir einige seiner Briefe aus einer Besserungsanstalt in New Mexico. Mich interessierten die Briefe enorm, denn Dean bat in ihnen so naiv und nett, Chad möge ihm alles über Nietzsche beibringen und alle die wundervollen intellektuellen Dinge, die Chad wußte.

Kerouac, Jack: Unterwegs. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1987, S. 7.

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Wir sind weit davon entfernt, schreibt sie [Simone Weil] im Frühjahr 1940 an ihren Bruder, über Nietzsche einer Meinung zu sein. Nicht daß ich etwa geneigt wäre, ihn leicht zu nehmen; vielmehr flößt er mir einen unbezwingbaren und fast körperlichen Widerwillen ein; sogar dann, wenn er ausdrückt, was ich selbst fühle... Ich sehe nicht, wie  man einen Liebhaber der Weisheit, der so endet, für erfolgreich halten kann. Sie zeiht ihm ungezügelte Arroganz, wo etwas Demut eher angebracht gewesen wäre. Bei wem Unglück Arroganz bewirke, der könne ein Gegenstand des Mitleids, nicht der Bewunderung sein.“

Krogmann, Angelica: Simone Weil. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1987, S. 48-49.

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„Schon mit elf Jahren nimmt Giorgio de Chirico Zeichenunterricht und besucht ab 1900 das Polytechnische Institut in Athen. Nach dem Tod des Vaters übersiedeln die Mutter und die beiden Söhne 1905 nach München, wo de Chirico zwei Jahre lang die Akademie der bildenden Künste besucht. Er liest Nietzsche, Schopenhauer und Weininger und wird durch Bilder von Arnold Böcklin und Max Klinger beeinflußt.“

Lebel, Robert; Sanouillet, Michel; Waldberg, Patrick: Der Surrealismus. Dadaismus und metaphysische Malerei. Köln: Taschen 1987, S. 249.

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„Auch das geringste Schaffen steht höher als das Reden über Geschaffenes.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Lenz, Werner: Kleines Lexikon der Superlative. Einmaliges aus aller Welt von A - Z. [Rheda-Wiedenbrück]: Verlag Buch und Wissen 1987, S. 189.

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„Nietzsche sagt: 'Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie', und die Logotherapie fügt hinzu: 'Wer kein Warum zu leben hat, erfreut sich an keinem Wie.'“

Lukas, Elisabeth: Auch dein Leben hat Sinn. Logotherapeutische Wege zur Gesundung. Freiburg i. Br.: Herderbücherei 1987, S. 205.

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„Gerade weil die Ausführungen Darwins und Nietzsches unsystematisch und widersprüchlich waren, zugleich aber eine Fülle einleuchtender Aphorismen enthielten, luden sie zum Mißbrauch durch hurtige ideologische und politische Scharfmacher geradezu ein. In diesem Sinn war die neue Weltanschauung alles andere als unschuldig. Nietzsches nihilistische Maximen, über die er selbst sich zu erheben und die er umzuwerten vermeinte, wurden aus dem Zusammenhang gerissen − eine Zitiertechnik, die zum Markenzeichen der 'schrecklichen Vereinfacher' der postliberalen Ära avancieren sollte.

Mayer, Arno J.: „Darwin und Nietzsche − der antidemokratische Elitarismus der Jahrhundertwende, in: Beck, Rainer (Hg.): Streifzüge durch die Jahrhunderte. Ein historisches Lesebuch. München: Beck 1987, S. 373-[377], hier S. 374.

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„Der junge Mann, unser Heizer, tat ein paar zögernde Schritte und sagte rasch: 'Verzeihung, Madame, vielleicht irre ich mich. Wir alle lieben Sie beide. Ich habe Ihnen, wie Sie sich erinnern werden, erzählt, daß ich zu Hause in Sils Maria als Kind Botengänge für Herrn Nietzsche gemacht habe. Ich habe seinen Rucksack getragen, wenn er in die Alpen ging, um zu arbeiten. Madame, bevor sie ihn wegbrachten, sah er genau so aus und benahm sich genau so wie Herr Nijinsky jetzt. Entschuldigen Sie.'“

Nijinsky, Romola: Nijinsky. Der Gott des Tanzes. Biographie. Frankfurt a. M.: Insel-Verlag 1981, S. 383. Siehe auch: Buckle, Richard: Nijinsky. Herford: Busse Seewald [1987], S. 324.

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„Wahnsinn bei Individuen ist selten,

aber in Gruppen, Nationen und Epochen

ist er die Regel.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Simmel, Johannes Mario: Doch mit den Clowns kamen die Tränen. Roman. München: Droemer Knaur 1987, Vorsatzblatt.

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„'Kind' im Sinn von 'er ist das Kind dieser Eltern' ist ein Relationsbegriff. Jemand wird 'Kind' genannt, weil er zu bestimmten anderen Menschen in einer bestimmten Beziehung steht: er ist von Eltern gezeugt und von einer Mutter geboren worden. Dieser Relationsbegriff, dem kein Mensch jemals entwächst, deutet auf eine Grenzsituation unseres Daseins hin: Kinder werden ungefragt in die Welt gesetzt, meist, wie Nietzsche gesagt hat, als Zufallswirkung ihrer Eltern; sie sind durch diese Herkunft geprägt und ihr vorerst ausgeliefert.“

Saner, Hans: Geburt und Phantasie. Von der natürlichen Dissidenz des Kindes. Basel: Lenos 1987, S. 99.

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Scopino, Eva: „Holzschnitt“, in: Bloom, Harold (Hg.): Friedrich Nietzsche. New York [u.a.]: Chelsea House Publishers 1987, Umschlag.

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Studienkreis (Hg.): Gesagt ist nicht gehört. Aphoristisches zum Thema Lernen. Bochum: Verlag für Didaktik 1987, S. 101.

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„Ausgehend von Schopenhauers Willensmetaphysik und Richard Wagners Musikdrama entwarf Friedrich Nietzsche (1844-1900) in einer ersten Periode seines Denkens eine ästhetische Rechtfertigungslehre des Lebens mit stark bildungskritischen, geschichtsfeindlichen und antiintellektualistischen Tönen. In einer zweiten Periode huldigte er als 'freier Geist' der positiven Wissenschaft, dem technischen Fortschritt und der Aufklärung. In einer dritten Periode forderte er dann die Überwindung unserer bürgerlich-christlichen Moral und die 'Umwertung aller Werte' im Sinne einer tragisch-dionysischen Welt- und Lebensbejahung angesichts der 'ewigen Wiederkehr des Gleichen', eines eigentlich zu Nihilismus und Verzweiflung treibenden Aspekts. Der Mensch müsse überwunden, der Übermensch gezüchtet werden. Das Wesen der Wirklichkeit und des Lebens sei 'Wille zur Macht'. Nitzschkes(!) Werk − wie das von Marx und Kierkegaard außerhalb der Universität entstanden − zählt zu den lebendigen Vermächtnissen der nachhegelschen Philosophie an die Gegenwart.

Winzer, Fritz (Hg.): Kulturgeschichte Europas. Von der Antike bis zur Gegenwart. Köln: Naumann & Göbel [1987?], S. 665.

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Reyles schrieb diesen Roman nach einem längeren Aufenthalt in Europa, wo er sich mit den neuesten literarischen Strömungen vertraut gemacht hatte, insbesondere mit dem psychologischen Realismus [...]. Philosophisch hatte der schriftstellernde Großgrundbesitzer und Autodidakt aus der Beschäftigung mit SCHOPENHAUER, NIETZSCHE, RENAN und Max NORDAU eine Weltanschauung entwickelt, derzufolge zwei Arten von Menschen zu unterscheiden sind, die vitalen, nach außen gewandten, zur Herrschaft berufenen und die unentschlossenen, nachdenklichen, zum Ich-Kult neigenden. Diese Ideen kommen ebenso wie der literarische Psychologismus in dem Roman Kains Geschlecht zum Ausdruck.

A.F.R.: „RAZA DE CAÍN (span.; Kains Geschlecht). Roman von Carlos REYLES (Uruguay, 1868-1938), erschienen 1900, in: Kindlers Literatur Lexikon. München: dtv 1986, Bd. 10, S. 8031-8032, hier S. 8031.

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Gaymann, Peter, in: DIE ZEIT Feuilleton, Nr. 17, 25.04.1986, S. 13.

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„Derartiges begeisterte deutsche Nationalromantiker, die Wagner als Musikus des Nationalreiches feierten. Und verstimmte den König von Bayern, der nicht nur seine Souveränitätsverluste beklagte, sondern auch, ähnlich wie Friedrich Nietzsche, eine Niederlage des deutschen Geistes zugunsten des deutschen Reiches befürchtete.“

Herre, Franz: Ludwig II. von Bayern. Sein LebenSein LandSeine Zeit. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1986, S. 292.

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„'Gott ist tot, und wir haben ihn getötet!': Dieses Fanfarensignal Friedrich Nietzsches kennzeichnet doch unsere Zeit, für die Gott abwesende, ja tot ist, wo er nicht spricht, nicht eingreift, wo man über ihn hinweg zur Tagesordnung übergehen kann; man braucht ihn nicht einmal mehr zu bestreiten, er spielt keine Rolle mehr. Mitten in solchem Zerbrechen der Gotteserfahrung jedoch erweist sich auch heute das Leben und der Sieg des auferstandenen Christus [...].“

Huber, Franz [Red.]: Das gesegnet Jahr. Bilder und Texte zum Kirchenjahr. Freiburg i. Br.: Informationszentrum Berufe der Kirche 1986, S. 94.

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„Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
bald wird es schnein,
weh dem, der keine Heimat hat!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Mann, Golo: Erinnerungen und Gedanken. Eine Jugend in Deutschland. Frankfurt a. M.: Fischer 1986, S. 157.

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„Wollten sich Sohne der Verväterlichung ihres Lebens und ihrer Ideen widersetzen, überforderte sie die Veränderung normalen Sohneslebens so sehr, daß sie verrückt wurden wie Hölderlin, Lenz, Nietzsche, Schumann, sich das Leben nahmen wie Kleist, Majakowskij, van Gogh, Klaus Mann oder zu jung starben wie Büchner, Körner, Novalis, Kafka, Mozart, Schubert, Schiller.“

Pilgrim, Volker Elis: Der Untergang des Mannes. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986, S. 32.

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„Das vollkommene Weib jeder Zeit ist der Müßiggang des Schöpfers an jedem siebenten Tage der Kultur, das Ausruhen des Künstlers in seinem Werke.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Reiche, Barbara (Hg.): Frauenbrevier. Was Weibsein heisst, das wird kein Mann verstehen. Salzburg: Verlag Das Bergland-Buch 1986, S. 39.

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Sautet, Marc; Boussignac, Patrick: Nietzsche pour débutants. Paris: La Découverte 1986, S. 161.

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„Es seien die Zwänge der Realpolitik, die Israel in eine peinliche Kooperation mit Pretoria getrieben hätten. 'Wie sagt doch euer Nietzsche?' zitierte Goldenstein, 'die Staaten, diese kalten Ungeheuer.'“

Scholl-Latour, Peter: Mord am großen Fluß. Ein Vierteljahrhundert afrikanische Unabhängigkeit. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1986, S. 534.

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„Nietzsche war die Geschichte noch mehr verhaßt als die Religion.“

White, Hayden: Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Studien zur Tropologie des historischen Diskurses. Stuttgart: Klett-Cotta 1986, S. 41.

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„Es gibt alles, waß wir zusammengeschossen haben in den Gräben Nietzsche und Goethe und Köln“

Apollinaire, Guillaume: „Es gibt“, in: Thalmayr, Andreas (Hg.): Das Wasserzeichen der Poesie oder die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen: in 164 Spielarten. Nördlingen: Greno 1985, S. 52-53, hier S. 52.

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„Venedig: Tintoretto, Tizian, Veronese haben es mit ihren Gemälden verschönt, und selbst ein nordischer Grübler wie Nietzsche fand in der Stadt der Gondeln und Lagunen milde Töne:

'Die Tauben von San Marco seh' ich wieder,

Still ist der Platz, Vormittag ruht darauf.

In sanfter Kühle schick' ich müßig Lieder

Gleich Taubenschwärmen in das Blau hinauf.'

Barthel, Manfred (Hg.): Geschichten rund ums Mittelmeer. Italien. Auf den Spuren der Dichter. München-Breitbrunn: Bastei Lübbe 1985, S. 23.

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„Dann las ich voller Begeisterung Nietzsche: seinen Zarathustra; das Loblied auf das göttliche Sein. Da waren auch R. M. Rilke, ein Freund meiner Frau, und Else Lasker-Schüler, die berühmte jüdische Dichterin, Elisabeth Schmidt-Pauly, ebenfalls eine Dichterin, der große Theologe Guardini, der Maler Willi Geiger und alle jene, bei denen ich dieselbe Melodie in unterschiedlichen Akkorden wiederfand. Und es stieg damals schon die Frage in mir auf: War die große Erfahrung, die Eckehart, Laotse, Buddha erfüllt hatte, nicht im Grunde die gleiche?“

Dürckheim, Karlfried: Mein Weg zur Mitte. Gespräche mit Alphonse Goettmann. Freiburg, Basel, Wien: Herder 1985, S. 15.

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„Ich habe Schopenhauer und Nietzsche gelesen.“

Wilfried-Kaspar, zit. in: Dürrenmatt, Friedrich: Die Physiker. Eine Komödie in zwei Akten. Neufassung 1980. Zürich: Diogenes 1985, S. 37.

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„Jetzt bin ich leicht,

jetzt fliege ich,

jetzt sehe ich mich unter mir,

jetzt tanzt ein Gott durch mich.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Duerr, Hans Peter: Traumzeit. Über die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1985, S. 17, Motto.

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„Gustav Mahler [...] Mensch (Altsolo O Mensch gib acht, NIETZSCHE)“

Michels, Ulrich: dtv-Atlas zur Musik. Historischer Teil: Vom Barock bis zur Gegenwart. München: dtv 1985, Bd. 2, S. 511.

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„Warum diese Vorliebe für Antisprichwörter in der Moderne? Der Hauptgrund wird darin liegen, daß die den meisten Sprichwörtern zugrunde liegende altväterliche Moral einfach nicht mehr in die gesellschaftliche Wirklichkeit paßt. Das alte Wertsystem der Sprichwörter befindet sich ebenso in einer Krise wie die Ideale einer sich immer rascher verändernden Konsumgesellschaft. Schon Friedrich Nietzsche schrieb in aphoristischer Zuspitzung[:] 'Jedes Wort ist ein Vorurteil', und um wie viel wahrer ist dieser Ausspruch bezogen auf Sprichwörter wie 'Lange Haare, kurzer Sinn', 'Wie der Herr, so der Knecht', 'Das Weib gilt nach dem Manne' usw.“

Mieder, Wolfgang: Antisprichwörter. Wiesbaden: Verlag für deutsche Sprache 1985, Bd. 1, S. X.

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„Sorgsam fand ich jetzt alle Käufer, und alle haben listige Augen. Aber seine Frau kauft auch der Listigste noch im Sack.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Mieder, Wolfgang (Hg.): Antisprichwörter. Wiesbaden: Gesellschaft für deutsche Sprache 1985, Bd. 2, S. 71.

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„Maeterlinck macht den Eindruck eines sanft und eben dahinfließenden Stromes, verglichen mit dem brausenden Meer Nietzsches. Gemeinsam ist ihnen das Beste, was sie haben. Beide sind aus einer anfänglich düsteren, verneinenden Weltanschauung zu einer starken, freudigen Bejahung des Lebens durchgedrungen [...]. Manche Kapitel von Maeterlinck, besonders in seinem philosophisch vielleicht bedeutendsten Werk 'Weisheit  und Schicksal' muten an, als seien sie geradezu aus Nietzsche entnommen, als sei es eine Übertragung aus der starken Seele des Einsiedlers von Sils-Maria in die weichere, träumerische seines vlämischen Geistesverwandten Maeterlinck.“

Stöcker, Helene: „Maurice Maeterlinck als Dichter der neuen Frau“, in: Gross, Stefan (Hg.): Maurice Maeterlinck und die deutschsprachige Literatur. Eine Dokumentation. Mindelheim: Sachon 1985, S. 309-318, hier S. 309.

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„Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Maasburg GmbH: Gesammelte Weisheiten für jeden Tag. Weyarn: Seehamer Verlag [1985], S. 127.

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„Die Lösung unserer Probleme liegt nicht im Abbau unserer Technik, sondern darin, daß es uns gelingt, den uns innewohnenden Zwang zu zügeln, die Natur zu vergewaltigen. Manche halten diesen Zwang für nahe verwandt mit dem, was Friedrich Nietzsche als 'Wille zur Macht' bezeichnet hat. Zweifellos betrachtet der heutige Mensch die Natur eher als etwas, das er beherrschen muß, und nicht als Umwelt, in die er eingebettet und deren Teil er selbst ist.“

Morris, Richard: Das Ende der Welten. Die Zukunft des Planeten Erde. Frankfurt a. M. [u.a.]: Ullstein 1985, S. 23.

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„Nietzsches Kritik gilt den anthropologischen Folgen der Verwissenschaftlichung: der Lebensentfremdung, besonders der Schwächung der Persönlichkeit und ihrer schöpferischen Energien. Auch ihm wird das 'Genie' zum erträumten positiven Gegenbild. Es steigert sich bis zur Vision des Übermenschen.“

Schmidt, Jochen: Die Geschichte des Genie-Gedankens in der deutschen Literatur, Philosophie und Politik 1750-1945. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1985, Bd. 1, S. 311.

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„Man vergilt einem Lehrer schlecht, wenn man immer nur sein Schüler bleibt.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Andreas-Friedrich, Ruth (Hg.): Von Tag zu Tag ein gutes Wort. Ein Begleiter durchs Jahr. Freiburg i. Br., Basel, Wien: Herder 1984, S. 82.

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„Das Positive denken jene drei Philosophen sicher nicht, die die Philosophie des 19. Jahrhunderts abschließen. Weil sie die Krise des bürgerlichen Menschen denken, reichen die Ideen Schopenhauers, Kierkegaards und Nietzsches weit in unser Jahrhundert hinein. Sie reagieren auf die Krise, die den Menschen ergriffen hat, als die neuen Entwicklungen des Jahrhunderts beginnen, seine bisherigen Versuche von Identität in Frage zu stellen.“

Aufenanger, Jörg: Philosophie. Eine Einführung. Gütersloh: LEXIKOTHEK Verlag 1984, S. 171.

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„Alle Künste müssen − Kunststück! − irgendwann und irgendwie entstanden sein. Nach genauen Daten fragt der Computer allerdings vergebens. Auch wer sich von Nietzsches Essay über 'Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik' Jahreszahlen, Umstände der Empfängnis und der Ausstoßung der Leibesfrucht erhofft, sieht sich enttäuscht. Weder Tragödie noch Musik, weder Malerei noch Poesie lassen sich datenmäßig auf ihre Ursprünge zurückführen, nicht einmal unter Einrechnung von Toleranzen − ein paar tausend Jahre rauf oder runter.

Budzinski, Klaus: Pfeffer ins Getriebe. Ein Streifzug durch 100 Jahre Kabarett. München: Heyne 1984, S. 16.

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„Alles was recht ist, als Student in Oxford hatte Benedict Ingram sich um den Ausländer Friedrich Nietzsche bemüht. Abgesehen davon, daß der Philosoph einen unaussprechbaren Namen hatte, fand der junge Ingram diesen Denker übertrieben, hysterisch und, sehr viel später, fand er ihn verderblich. Hatte nicht Nietzsches Begeisterung für Krieg und Heldentum einen Einfluß auf Herrn Hitler und Dr. Goebbels gehabt? Ingram argwöhnte, daß Nietzsche auch den einfachsten englischen Scherz so wenig verstanden hätte wie Miss Hoffmann. Hatte Lady Frobisher recht, wenn sie das Leben für zu ernst hielt?“

Ekert-Rotholz, Alice: Nur eine Tasse Tee. Roman. Hamburg: Hoffmann und Campe 1984, S. 25.

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„Freilich, es gibt genug blödsinnige Frauen-Freunde und Weibs-Verderber unter den gelehrten Eseln männlichen Geschlechts, die dem Weibe anraten, sich dergestalt zu entweiblichen und alle die Dummheiten nachzumachen, an denen der 'Mann' in Europa, die europäische 'Mannhaftigkeit' krankt, − welche das Weib bis zur 'allgemeinen Bildung', wohl gar zum Zeitungslesen und Politisieren herunterbringen möchten.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Feyl, Renate (Hg.): Sein ist das Weib, Denken der Mann. Ansichten und Äusserungen für und wider die gelehrten Frauen. Berlin: Union Verlag 1984, S. 85-86.

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„Der Faschismus setzte an Stelle einer Doktrin das Bekenntnis zum Stärkeren in den Mittelpunkt seiner politischen Programmatik, das Evangelium des Gewaltmenschen, wie es Mussolini bei Nietzsche und Sorel zu finden glaubte.“

Haeberli, Wilfried; Sieber, Eduard; Gruner, Erich: Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Erlenbach-Zürich: Rentsch 1984, S. 114.

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„Im echten Manne ist ein Kind versteckt;

das will spielen.

Auf, ihr Frauen, so entdeckt mir doch

das Kind im Manne!“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Hucke, Helene (Hg.): Die bekanntesten Sprichwörter. Was ein Häkchen werden will... Köln: Buch und Zeit 1984, S. 12.

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„Was das 'Kulturelle' anlangt, so sind wir wieder bei Nietzsches Rätsel angelangt: wird es größere Genies geben? mehr? glücklichere? sozial wohltätigere? Über die Bedingungen dafür wissen wir schlechterdings gar nichts.“

Jonas, Hans: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1984, S. 282.

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„Nietzsches Nihilismuskonzeption sowie die Lehren Freuds, Simmels, Vaihingers und Bergsons betrachtet er [gemeint ist Silvio Vietta] als die Eckpfeiler des expressionistischen Welt- und Subjektverständnisses, wobei er die Verwerfung traditioneller Erklärungsmuster als eine Reaktion auf den Absolutheitsanspruch wissenschaftlichen Denkens begreift.“

Krull, Wilhelm: Prosa des Expressionismus. Stuttgart: Metzler 1984, S. 17.

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„Und die Meister? [...] Heine und Nietzsche lesen, weil sie die größten Artisten der deutschen Prosa waren.“

Schneider, Wolf: Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil. Hamburg: Goldmann 1984, S. 176-177.

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„Gleich nach seiner Ankunft in Ust-Kut hatte Bronstein für die Irkutsker 'Östliche Rundschau' zu schreiben begonnen, eine Zeitung, die seltsamerweise von Narodniki gegründet worden war. Hier erst wurde der eigentliche, später so bekannte und geschätzte All-round-Journalist und Schriftsteller Leo Trotzki geboren, der über alle und alles schreiben konnte: ... über das Bauerntum, über die russischen Klassiker, über Ibsen, Hauptmann, Nietzsche, Gorki, im Gegensatz zu Lenin, dessen Bildung und Interessengebiete sehr einseitig ausgerichtet waren.“

Wilde, Harry: Leo Trotzki. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984, S. 30.

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„Ich stehe still, ich bin auf einmal müde. Voran, scheint es, geht es abwärts, blitzschnell, ringsum Abgrund  ich mag nicht hinsehen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Benjamin, Walter: Das Passagen-Werk. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1983, Bd. 1, S. 461.

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„Der Wolf begnügt sich nicht damit, Kaninchen oder ähnliche Tiere zu fressen, er übernimmt sich ganz offensichtlich; er muß wissen, daß es auf diese Weise mit ihm ein schlimmes Ende nehmen wird, also legt er es ganz bewußt darauf an, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Offensichtlich hat er in seiner Jugend Nietzsche oder einen ähnlichen Schriftsteller dieser Art gelesen (wenn er sprechen und sich eine Haube umbinden kann, warum sollte er dann nicht auch lesen können?) Sein Motto lautet vermutlich 'Lebe gefährlich − und stirb glorreich!' oder ähnlich.

Berne, Eric: Was sagen Sie, nachdem Sie 'Guten Tag' gesagt haben? Psychologie des menschlichen Verhaltens. Frankfurt a. M.: Fischer 1983, S. 63.

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„[F]ür Nietzsche ist die Sprache das Medium des Leidens, das Medium der Existenz wie für Wagner die Musik. Der Meister hat seinen Meister gefunden, der sein Schüler war, und der Prozeß, den dieser ihm macht, ist der historische Prozeß; er trägt das Scheinwesen ab, mit dem Wagner sich wie mit Atlas und Seiden umkleidet hat, und reduziert ihn auf seine wirkliche Größe, die eine der Kunst ist. Die Stelle, die Nietzsche bei Wagner eigenommen hatte, hat nun Stein inne, der [...] vor seinem frühen Tod auch Nietzsches Zuneigung gewinnt.“

Dieckmann, Friedrich: Richard Wagner in Venedig. Eine Collage. Leipzig: Reclam 1983, S. 278.

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„Nietzsche hält uns den aufkommenden Nihilismus vor Augen, der dann im Nazismus akut werden sollte, und zeichnet das Bild eines 'Übermenschen' als Negation des unbedeutenden, richtungslosen Individuums, dem er in der Wirklichkeit begegnete.“

Fromm, Erich: Die Furcht vor der Freiheit. Frankfurt a. M., Berlin, Wien: Ullstein 1983, S. 110.

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„Ohne Zweifel wird es aber auch einige ausgesprochen reaktionäre Erscheinungen geben. Ich bin dafür, sie zu publizieren, wenn sie wirklich Leistungen von Weltgeltung vollbracht haben. Ich denke natürlich nicht an solche Zwerge wie Hans Grimm oder etwa Herrn Rosenberg, sondern an Nietzsche, Gottfried Benn oder T.S. Eliot. Ihrer sind nicht viele, aber man muß sie kennenlernen, um sich mit ihnen auseinandersetzen und sie überwinden zu können. Das muß legal geschehen können.“

Heinze, Barbara (Hg.): Franz Fühmann. Eine Biographie in Bildern, Dokumenten und Briefen. Rostock: Hinstorff 1998, S. 83.

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„1878 Friedrich Nietzsche: 'Menschliches, Allzumenschliches'“

Hellwig, Gerhard; Linne, Gerhard: Daten der Weltgeschichte. Namen und Ereignisse von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. Gütersloh: Bertelsmann 1983, S. 338.

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„Im echten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Morgenstern, Christian: Alle Galgenlieder. Berlin, Weimar: Aufbau-Verlag 1983, S. [5], Motto.

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„Der Mensch mag Nietzsches Rat verfemen,
Zum Weib die Peitsche mitzunehmen:
Doch sicher wird ihm meiner passen:
Verliebt, Zigarrn daheim zu lassen!“

Roth, Eugen: „Guter Rat“, in: Roth, Eugen: Sämtliche Menschen. München: Hanser 1983, S. 177 sowie in: Roth, Eugen: Menschen im Spiegel. Eine Auswahl heiterer Verse. Brugg, Stuttgart, Salzburg: Fackelverlag 1971, S. 71.

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„Henry Miller, ein wenig Rimbaud, ein wenig Nietzsche, ein wenig Sokrates, ein wenig Swedenborg, ein Schriftsteller, der die Einheit des Menschen mit der Natur, mit dem Kosmos suchte und die Erlösung von der Entfremdung der Kreatur im Zeitalter der klimatisierten Lieblosigkeit. Nietzsches nihilistische Diagnose 'Gott ist tot' mündete in Millers 'Der Mensch ist tot', was noch lebe in ihm, sei bereits der Fäulnis überantwortet. Die Welt, für Miller 'ein riesiges Stück verdorbener Käse, in dem die Maden nagen', tauge nur, um auf ihrem Grund eine bessere zu träumen.“

Weltenburger, Martin (Hg.): Das persönliche Geburtstagsbuch. 26. Dezember. München: Das persönliche Geburtstagsbuch GmbH 1983, S. 24.

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„[Aleister] Crowley erkannte instinktiv, daß die Magie auf irgendeine Weise mit dem Willen des Menschen verknüpft ist, mit dem wahren Willen des Menschen, dem tiefen, instinktiven Willen. Der Mensch ist ein passives Geschöpf, da er viel zu sehr in seinem rationalen Bewußtsein und den trivialen Sorgen des Alltags befangen ist. Crowley mit seinem animalischen Instinkt und seinem mächtigen sexuellen Trieb erkannte intuitiv die Wahrheit in Nietzsches Aussage, daß es so vieles gibt, was noch nicht gesagt oder gedacht wurde.“

Wilson, Colin, zit. in: Bailey, Ron [et al.] [Mitw.]: Faszination des Unfassbaren. Geheimnisse und Rätsel des Übernatürlichen und Außerirdischen. Stuttgart, Zürich, Wien: Das Beste 1983, S. 73.

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„Im Grunde hat auch Wagner den Bruch mit Nietzsche nie ganz überwunden. Noch ein halbes Jahr vor seinem Tod äußerte er sich nach einer 'Parsifal'-Aufführung zu Nietzsches Schwester, Frau Förster, die er um eine private Unterredung gebeten hatte: 'Sagen Sie es Ihrem Bruder, seit er von mir gegangen ist, bin ich allein.'“

Witeschnik, Alexander: Wer ist Wotan? Wagner und die Wagnerianer in Anekdoten. München: dtv 1983, S. 106.

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„Die obersächsische Landschaft [...] ist die Heimat Martin Luthers, Friedrich Nietzsches und Richard Wagners. Wesentliche Züge dieses obersächsischen Erbes, das revolutionäre Kräfte in das deutsche Kulturbild getragen hat, bestimmen auch Johsts schöpferischen Weg. Auf die ersten Jahre unruhevollen Suchens [...] folgt die erste innere Klärung und Begrenzung.“

Wulf, Joseph: Literatur und Dichtung im Dritten Reich. Eine Dokumentation. Frankfurt a.M., Berlin, Wien: Ullstein 1983, S. 171-172.

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„So ist auch Nietzsches Kopf explodiert. So sind alle diese verrückten philosophischen Köpfe letzten Endes explodiert, weil sie mit dem Hinauswerfen ihres Geistesvermögens nicht mehr nachgekommen sind. In diesen Köpfen entsteht schließlich fortwährend und tatsächlich ununterbrochen ihr Geistesvermögen mit einer viel größeren und grausameren Geschwindigkeit, als sie es zum Fenster (ihres Kopfes) hinauswerfen können und eines Tages explodiert ihr Kopf und sie sind tot.“

Bernhard, Thomas: Wittgensteins Neffe. Eine Freundschaft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1982, S. 39-40.

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„Heinse ist [...] immer, so kühn und renaissancehaft er sich gibt mit seinen Gestalten, die wie Vorläufer von Nietzsches 'blonder Bestie' toben, ein wenig der arme Pastorensohn aus Thüringen, der arme Hofmeister, das Zeitschicksal aller begabten Genies der Zeit [...].“

Friedenthal, Richard: Goethe. Sein Leben und seine Zeit. München, Zürich: Piper 1982, S. 302.

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„Im Anfangsjahr unseres zu Ende gehenden Jahrhunderts ist Friedrich Nietzsche gestorben. Die Botschaft, 'daß Gott tot ist', hatte eine tief und weitreichende Wirkungsgeschichte, weil sie ja nicht den banalen Atheismus bestätigte, der dem Positivismus der Wissenschaften entstammt, sondern aus dem Glauben selbst kommt. Seit seinem Jugendgedicht an Jesus dauerte in Nietzsche, Sohn eines pietistischen Pfarrers, 'der Widerspruch bis zum Umschlag in die Affinität', in die Deutung eines Jesus, der 'jede Kluft zwischen Gott und Mensch geleugnet' hat. Die  Proklamation vom Tode Gottes ist 'die Reklamation der an Gott >verschwendeten< Attribute für den Menschen' (E. Biser). Die gleiche Proklamation ist es im Grunde, die Dostojewskij (1821-1881) den Großinquisitor verkündigen läßt [...].“

Köhler, Oskar: Kleine Glaubensgeschichte. Christsein im Wandel der Weltzeit. Freiburg i. Br.: Herder 1982, S. 418.

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„Man bemerkt sogar, daß Marx oder Nietzsche nicht die Sicherheit dessen garantieren, was man ihnen anvertraut hatte. Man darf nicht mehr auf sie zählen, um die Privilegien zu bewahren, noch um ein weiteres Mal zu versichern [...], daß wenigstens die Geschichte lebendig und kontinuierlich ist, daß sie für das zur Frage stehende Subjekt der Ort der Ruhe, der Gewißheit, der Versöhnung − des sorglosen Schlafes ist.

Foucault, Michel: Archäologie des Wissens. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1982, S. 26.

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„Das Wort

      Übermensch

in der Bedeutung eines sich rücksichtslos selbst verwirklichenden und andere unterdrückenden Menschen ist seit NIETZSCHE geflügelt worden. Allerdings ist erst von anderen der Begriff der 'Herren-Moral' und der 'blonden Bestie' hineingetragen worden. Nietzsche selbst sah in dem 'Übermenschen' nur eine höhere, ideale Stufe des Menschen, zu der dieser sich ebenso entwickeln sollte wie das Tier zum Menschen.“

Büchmann, Georg (Hg.): Geflügelte Worte. Der Zitatenschatz des deutschen Volkes. Frankfurt a. M., Berlin, Wien: Ullstein 1981, S. 186.

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Klinger, Max: „F. Nietzsche“, in: Autorenkollektiv [Hg.]: Kurze Geschichte der deutschen Literatur. Berlin: Volk und Wissen 1981, S. 514.

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„Natürlich gab es männliche Reaktionen gegen einen Bewußtseinsstand, der als die 'Tyrannei des Apollo' empfunden wird. Nietzsche hat dieser Reaktion Ausdruck verliehen, und in jüngster Zeit ist sie Leitmotiv einiger christlicher Theologen, wie beispielsweise Sam Keen, der schreibt: 'Die westliche Kultur ist immer stärker apollinisch geworden, und die Zeit ist gekommen, wo die Rechte des Dionysos wieder geltend gemacht werden müssen.'“

Daly, Mary: Gyn/Ökologie. Eine Meta-Ethik des radikalen Feminismus. München: Frauenoffensive 1981, S. 86.

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„Durch den Beruf seines Vaters kam er [Charles André Joseph Marie de Gaulle] früh zur Begegnung mit der Philosophie, zu der er zeit seines Lebens ein besonderes Verhältnis behalten hat. Der Einfluß von Nietzsche und Hegel, deren deutsche Ausgaben er ohne Schwierigkeiten las, war in seinem militärischen und politischen Denken unverkennbar. Die politische Weisheit eines Montaigne und die Strenge eines Pascal, die zu seinen bevorzugten französischen Philosophen gehörten, waren geeignet, den Einfluß Nietzsches und Hegels zu einem Gleichgewicht zu bringen, das ihn vor dem Extrem bewahrte.“

Frank, Paul: Entschlüsselte Botschaft. Ein Diplomat macht Inventur. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1981, S. 60-61.

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„Der vor allem von Nietzsche unternommene Versuch, zwischen einem ursprünglicheren und echteren Christentum und einem zweiten von Paulus herrührenden zu unterscheiden, ist überholt. Es liegt im Wesen des Christentums und mußte in ihm liegen, allen Völkern die biblische Botschaft zu verkünden, die zunächst diejenige des jüdischen Volkes war.“

Goldschmidt, Hermann Levin: Jüdisches Ja zur Zukunft der Welt. Eine schweizerische Dokumentation eigener Mitwirkung seit 1938. Schaffhausen: Novalis Verlag 1981, S. 125.

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„... zwar wurde hier und dort auch behutsam argumentiert, menschlich und nicht ohne Verständnis (also nicht nur sachlich oder maliziös), aber im allgemeinen überwogen, zumal wenn es um bedeutende 'Ausländer' ging, doch die Sottisen und die witzig-bösen, gelegentlich bis zum Hoffmannesken gesteigerten Charakterisierungen: [...] 'ein unvergohrener Mensch, welcher eine grenzenlose soziale Rücksichtslosigkeit zur Schau trägt und vielmehr selbst erzogen werden sollte, als daß er andere erziehen kann'; Nietzsches Freund Erwin Rohde, aus schwäbischer Perspektive betrachtet!“

Jens, Walter: Eine deutsche Universität. 500 Jahre Tübinger Gelehrtenrepublik. München: dtv 1981, S. 341.

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„Der junge Roland hatte von Nietzsche eine sehr verschwommene Vorstellung. Er kannte ihn nur aus den Erzählungen Malwidas, und diese beurteilte Nietzsche auf Grund persönlicher Erinnerungen und sah in ihm einen originellen Schriftsteller, einen subtilen Kunstkenner, keineswegs jedoch den Besinger des 'Übermenschen'. Welche Gefahren in der Nietzscheanischen Philosophie steckten, wie sie mit der politischen Reaktion verknüpft war - all das erkannte Rolland erst bedeutend später.“

Motyljowa, Tamara: Romain Roland. Eine Biographie. Berlin, Weimar: Aufbau-Verlag 1981, S. 57.

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„Nietzsche scheut sich nicht zu schreiben, daß die geistige Nahrung eines Philosophen ebenso frugal sein müsse wie die eines Tänzers.“

Reyna, Fernando: Das Buch vom Ballett. [Köln]: von Nottbeck [1981], S. 223.

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„Das Suchen nach Wahrheit. Scheint das nicht vor allem und ganz besonders die Pflicht des Philosophen zu sein, war das nicht das treue und tägliche Streben aller Weisen von Plato bis auf Spinoza und Kant und Nietzsche? Und wenn man demgegenüber die Tätigkeit des Dichters kurz bezeichnen wollte, müßte man sie nicht vielmehr ein Suchen nach Schönheit nennen, das durch die Welt geht und immer wieder einzelne auserwählt und ergreift, um sie zu einer großen Klage oder zu einem Rhythmus der Freude zu gebrauchen?“

Rilke, Rainer Maria: „Maurice Maeterlinck“, in: Rilke, Rainer Maria: Von Kunst-Dingen. Kritische Schriften, dichterische Bekenntnisse. Leipzig, Weimar: Kiepenheuer Verlag 1981, S. 83-98, hier S. 85.

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„[E]s gibt auch bei Goethe, Schiller, Hölderlin und Nietzsche, der später darin der Beste sein sollte, eine Art Vorsicht und Angst vor jenen Grundelementen des griechischen Denkens und der griechischen Kultur, die besonders starke Impulse des Rationalismus und einen so lebendingen Sinn für Freiheit und Gerechtigkeit enthalten.“

Bianchi Bandinelli, Ranuccio: Klassische Archäologie. Eine kritische Einführung. Dresden: Verlag der Kunst, VEB 1980, S. 120.

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„Doch gerade auf diesem Höhepunkt der technischen, wirtschaftlichen und politischen Geltung des Abendlandes mehrten sich die Stimmen, die Positivismus und Rationalismus nicht mehr als ausreichend tragfähige Grundlagen ansahen. Tolstoijs Spätwerke [...] sind ebenso bezeichnend wie die von Henri Bergson verkündete 'spiritualistische' Metaphysik [...]. Noch stärker war die Wirkung, die Friedrich Nietzsche in seinen letzten Werken 'Also sprach Zarathustra' (1885), 'Jenseits von Gut und Böse' (1886) und 'Der Wille zur Macht' (unvollendet, 1894) ausübten. In leidenschaftlicher, mitreißender Sprache verherrlichte er Kraft, Stolz und Egoismus, verdammte mit schneidendem Hohn die 'Sklavenmoral' der Demut, der Tugend, der Selbstverleugnung und des Mitleids. Er lieferte das Rüstzeug für alle aktivistisch-antidemokratischen Bewegungen, für alle antiliberale und antirationalistische Kulturkritik des folgenden halben Jahrhunderts.“

Boesch, Joseph: Weltgeschichte vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1914. Erlenbach-Zürich: Rentsch 1980, S. 289.

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„Die gefolgstreuen Philosophen-Knechte des Dritten Reiches deuteten den Faschismus als höchsten Ausdruck der gewöhnlich von einer Gesellschaft für männlich gehaltenen Welt. Also sprach Goebbels, und Nietzsche, dieser erleuchtete Geist, hatte vor ihm gelehrt: 'Der Mann soll zum Krieger erzogen werden und das Weib zur Erholung des Kriegers: alles andere ist Torheit.' Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, daß die Ideologie der Vergewaltigung Blüten trieb [...].“

Brownmiller, Susan: Gegen unseren Willen. Vergewaltigung und Männerherrschaft. Frankfurt a. M.: Fischer 1980, S. 55.

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„Ein Denker von der universalen Kultur Nietzsches empfing den Anstoß zu seinem Hauptwerk, dem >Willen zur Macht<, in jenem Krieg [gemeint ist der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871]: es war der Anblick einer Reiterschwadron, den er nicht vergaß. Dieser Hinweis ist nicht müßig; er zeigt, wie allgemein die Bedeutung des Heeres für den Deutschen war, wie dieses Massensymbol selbst in jenen wirksam war, die sich hochmütig gegen alles, was an Menge gemahnte, abzugrenzen verstanden.“

Canetti, Elias: Masse und Macht. Frankfurt am Main: Fischer 1980, S. 198.

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„Der Glaube an uns selbst ist eine Voraussetzung dafür, daß wir etwas versprechen können, und da der Mensch − wie F. Nietzsche [...] sagt − durch seine Fähigkeit, etwas versprechen zu können, definiert werden kann, ist der Glaube eine der Voraussetzungen der menschlichen Existenz.

Fromm, Erich: Die Kunst des Liebens. Frankfurt a. M., Berlin, Wien: Ullstein 1980, S. 136.

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„Das originellste, erregendste und einflußreichste 'Wagnis der Sprache' wurde von Friedrich Nietzsche (1844-1900) unternommen. [...] Bezeichnend auch für den Philosophen Nietzsche war, daß er seine Lehre in einer ganz neuen, brillanten Wortkunst des Aphorismus verkündete. [...] Diese sprachschöpferische und bildnerische Kraft bestimmt auch seine Lyrik, die damit in die Nähe derjenigen Hölderlins rückt. Dabei bleibt Nietzsche Impressionist und als solcher einem außerordentlich feinen Gefühl für das Spiel der Lichter, Farben und Klänge bis in ihre feinsten Schwingungen geöffnet.“

Glaser, Hermann; Lehmann, Jakon; Lubos, Arno: Wege der deutschen Literatur. Eine geschichtliche Darstellung. Frankfurt a. M., Berlin, Wien: Ullstein 1980, S. 308-309.

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„Der Herzog von La Rochefoucauld ist der zeitlich erste in der Reihe der französischen Moralisten des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit psychologischem Interesse hat er die geheimen Beweggründe menschlichen Verhaltens wie die Moral seiner Zeit durchleuchtet und seine Einsichten in der geschliffenen, witzigen und provozierenden Form des Aphorismus aufgezeichnet. Seine Erfahrungen in einem bewegten Leben wurden die Hauptquelle seiner 'Réflexions ou Sentences et Maximes Morales'. Das hat ihnen Lebensnähe und Echtheit gegeben und ihrem Autor die von Nietzsche gerühmte Sicherheit 'eines scharf zielenden Schützen, welcher immer wieder ins Schwarze trifft − ins Schwarze der menschlichen Natur.'

Haueis, Albert (Red.): Reclams Literatur-Kalender. Stuttgart: Reclam 1980, S. 33.

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„Den Gedichten, die GERTRUD VON LE FORT (1876-1971) 1949 herausbringt, ist eigen, was sich in ihren geräumigen hymnischen Arbeiten schon früh gezeigt hatte: ihr an Nietzsche einerseits, andererseits an der Expressionisten orientierter, ekstatischer, euphorischer Tonfall dient nur dem, was auch bei Bergengruen zur Sprache kommt, dem christlichen Ordnungsgedanken.

Krolow, Karl: „Die Lyrik in der Bundesrepublik seit 1945, in: Lattmann, Dieter (Hg.): Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart. Autoren, Werke, Themen, Tendenzen seit 1945. Die Literatur der Bundesrepublik Deutschland II. Frankfurt a. M.: Fischer 1980, S. [3]-218.

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Bildquelle: The New Yorker, 24.03.1980.

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„Konsequent entrüstet sich NIETZSCHE über 'genug blödsinnige Frauen-, Freunde- und Weibs-Verderber unter den gelehrten Eseln männlichen Geschlechts', welche das Weib bis zur 'allgemeinen Bildung', wohl gar zum Zeitungslesen und Politisieren herunterbringen möchten.'

Wie sehr man auch hinter NIETZSCHES aggressivem Zynismus die aufflammende Angst vor den Frauen heraushören mag, die er mit dieser geifernden Diffamierung bannen möchte, so drückt seine Haltung so oder so nur in besonders radikaler Form das epochale Scheitern an der Aufgabe aus, das Problem des Geschlechterverhältnisses geistig zu bewältigen.“

Richert, Horst Eberhard: Der Gotteskomplex. Die Geburt und die Krise des Glaubens an die Allmacht des Menschen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1980, S. 115.

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„Der Schrei nach dem Übermenschen begann nicht mit Nietzsche und wird auch nicht enden, wenn er nicht mehr modern sein wird. Aber dieser Schrei ist immer mit derselben Frage beschwichtigt worden: was für ein Wesen soll der Übermensch sein? Man verlangt keinen Überapfel, sondern einen eßbaren Apfel, kein Überpferd, sondern ein Pferd mit größerer Zugkraft oder größerer Geschwindigkeit. Es ist auch nutzlos, einen Übermenschen zu verlangen: man muß eine Spezifizierung des Menschen liefern, wie man ihn eben braucht. Man weiß aber leider nicht, was für einen Menschen man braucht.“

Shaw, G[eorge] B[ernard]: Wahrheiten und andere Ketzereien. Bielefeld: Broelemann [1980], [S. 30]. Ebenso, in: Shaw, G[eorge] Bernard: Der gesunde Menschenverstand. Eine Auswahl aus den Werken. München: List 1954, S. 121.

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„Die Kritiken von NIETZSCHE ('Das Maß ist uns fremd, ... unser Kitzel ist gerade der Kitzel des Unendlichen') und FREUD machen eine Apologie der M. notwendig.“

Stoeckle, B.: „Mäßigkeit“, in: Ritter, Joachim; Gründer, Karlfried (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Basel, Stuttgart: Schwabe 1980, Bd. 5, Sp. 838-841, hier Sp. 840.

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„Als er einmal auf diesem hellen Kirman mit dem dunkelblauen Medaillon spazieren gegangen war, hatte er nichts gegen die Vorstellung tun können, er führe an seiner rechten Hand einen Menschen von der Größe eines siebenjährigen Kindes und dieser Mensch sei Friedrich Nietzsche, aber in seinem 40. Lebensjahr, aber reduziert auf die Maße eines Siebenjährigen. Und der hatte entsetzliche Angst vor Otto gehabt. [...] Klaus Buch hatte dann genau diese Angst vor Otto gehabt, die Helmut schon von seinem kleinen Nietzsche gekannt hatte.“

Walser, Martin: Ein fliehendes Pferd. Novelle. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1980, S. 124-125.

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„Er [Curt Dessau] trat an ein Regal und betrachtete die Rücken einiger Bücher, deren Autoren ihn in Erstaunen setzten. Seneca war ebenso vertreten wie Dostojewski, Hölderlin und Nietzsche. Er griff nach Gogol [...]. Aber kaum hatte er das Buch in die Hand genommen, da fiel ein flacher Schlüssel, der zwischen den Seiten gelegen hatte, zu Boden.“

Bergius, C. C.: La Baronessa: Roman. Gütersloh [u.a.]: Mohn [u.a.] [1979], S. 233.

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Branfield, Peter: „Nietzsche-Porträt“, in: Stern, J. P.: A study of Nietzsche. Cambridge [u.a.]: Cambridge University Press 1979, Umschlag.

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„Und dann habe ich 'Aphorismen zur Lebensweisheit' von Schopenhauer gelesen. Und dann 'Also sprach Zarathustra' und dann Kafka. Alles innerhalb von zwei Monaten.

Und dann habe ich gedacht, ich hänge mich auf. Was soll das überhaupt noch?

Das war halt so eine Zeit, in der ich überhaupt nicht klargekommen bin.“

Konjetzky, Klaus: „'Früher wollte ich kein Mädchen sein!' Eine Gesprächsmontage“, in: Doutiné, Heike [u.a.]: Mädchenbuch auch für Jungen. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1979, S. 84-93, hier S. 88.

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„'Sei hart', mahnt Nietzsche. In einem gewissen Sinn, den, wie ich glaube, Nietzsche nicht beabsichtigt hat, steinhart zu sein und soweit tot, beugt das der Gefahr vor, von einer anderen Person in ein totes Ding verwandelt zu werden.“

Laing, Ronald D.: Das geteilte Selbst. Eine existentielle Studie über geistige Gesundheit und Wahnsinn. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1979, S. 44.

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„Egoismus, Rücksichtslosigkeit ist die moderne Krankheit. Nietzsche der Vater. Gegenteil von christlicher Nächstenliebe. Finde es schrecklich barbarisch, brutal, nur an sich zu denken, für sich zu sorgen, andere Menschen mit Füßen zu treten. So ist Rilke und seine Frau. Verwandt damit ist Äußerlichkeit, wie sie HV und seine Frau charakterisieren. Beiden ist gemeinsam: das Herz ist überflüssig. [...] Leider ist Paula auch sehr von diesen modernen Ideen angekränkelt.“

Modersohn, Otto: „Aus seinem Tagebuch vom 28. Juni 1902“, zit. in: Busch, Günter; Reinken, Liselotte von (Hg.): Paula Modersohn-Becker in Briefen und Tagebüchern. Frankfurt a. M.: Fischer 1979, S. 324.

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Nitschke, Earl R. (Hg.): Images of Nietzsche. Part I. [Mount Pleasant]: The Enigma Library 1979, Titelbild.

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„Der Witz ist das Epigramm auf den Tod eines Gefühls.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: The Oxford dictionary of quotations. Oxford [u.a.]: Oxford University Press 1979, S. 363.

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„In allen Büchern ist Thomas Mann, durch Schopenhauer und Nietzsche angeregt, dem Rätsel des Lebens, seines Aufstiegs und seiner Dekadenz, nahegetreten, hat mit feinstem Spürsinn seine Gefährdung und Ausgesetztheit erkundet, ohne vor letzten Konsequenzen zurückzuweichen. Diese Dichtung hält sich, bei aller Bejahung des (kultivierten und durchgeistigten) Lebens, in der Nähe des Todes auf, wagt ihm ins Auge zu sehen;“

Rattner, Josef: Der schwierige Mitmensch. Psychotherapeutische Erfahrungen zur Selbsterkenntnis, Menschenkenntnis und Charakterkunde. Frankfurt a. M.: Fischer 1979, S. 139.

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Von der Mutter her. − Jedermann trägt ein Bild des Weibes von der Mutter her in sich: davon wird er bestimmt, die Weiber überhaupt zu verehren oder sie geringzuschätzen oder gegen sie im Allgemeinen gleichgültig zu sein.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Simon-Ern, Gundel (Hg.): Jeder Tag ist Muttertag. Freiburg, Basel, Wien: Herder 1979, S. 45.

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„Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Strich, Christian (Hg.): Das große Lebenshilfe-Buch. 333 handfeste alte Tips. Zürich: Diogenes 1979, Motto.

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„Zu allem Handeln gehört Vergessen.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: [Anonym]: Freund, so du etwas bist, so bleib doch ja nicht stehn. Schätze der Lebensweisheit. Salzburg: Bergland-Buch 1978, S. 37.

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„Wir kennen die Massen, wir kennen das Theater.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Dahlhaus, Carl: Die Idee der absoluten Musik. Kassel [u.a.]: Bärenreiter-Verlag 1978, S. 37.

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Lösungsvorschläge: [...] 10. 'Die fröhliche Wissenschaft' (F. Nietzsche)“

Fickenscher, Hans (Hg.): Hand hoch, wer fehlt! Stilblüten von Lehrern und Schülern. Freiburg i. Br. [u.a.]: Herder 1978, S. 63.

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„Nietzsche und Masaryk [...] sehen bereits im Laufe des 19. Jahrhunderts, daß sich ein Zeitraum der großen Kriege und Revolutionen nähert. Beide sehen diesen Zeitraum im Zeichen des modernen Nihilismus. Beide verbinden die Krise der gegenwärtigen und zukünftigen Zeiten damit, daß Gott tot ist und uns aus dem Blickfeld verschwunden ist. Nietzsche sagt, daß die höchsten Werte entwertet werden. Aber was noch mehr bedeutet: Nietzsche sieht die nihilistische Krise ebenso wie Masaryk in der radikalen Ablehnung des Wertes, des Sinns, dessen, was man sich wünschen kann. Für Nietzsche wird das nihilistische Zeitalter wenigstens die nächsten zwei Jahrhunderte andauern.“

Gruša, Jiří [u.a.] (Hg.): Stunde namens Hoffnung. Almanach tschechischer Literatur, 1968-1978. [Frankfurt a. M.]: Fischer 1978, S. 24.

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„In der freiheitlichen Schweiz hatte er [der Dramatiker Franz Wedekind (1864-1918)] eine vorzügliche Ausbildung erhalten, und in seinem Elternhaus herrschte ein aufgeklärt-skeptischer Geist, der seinem Denken die Spuren Schopenhauers, Nietzsches und Karl von Hartmanns aufprägte. Schon früh bekannte er sich zum Atheismus, verschrieb sich dem wissenschaftlichen Materialismus seiner Zeit und nahm gegenüber der bürgerlichen Gesellschaft eine kritische Haltung ein.“

Hays, Hoffmann R.: Mythos Frau. Das gefährliche Geschlecht. Frankfurt a. M.: Fischer 1978, S. 333-334.

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„Worin unterscheidet sich ein Phantast von einem Lügner? Der Phantast hält sich nicht an die Wirklichkeit, dafür um so mehr an seine eigenen Gedanken. Seine Vorstellungen sind falsch, entsprechen nicht der Wahrheit. Der Lügner dagegen weiß die Wahrheit, täuscht jedoch seine Mitmenschen. Die Antithese Nietzsches: 'Der Phantast verleugnet die Wahrheit vor sich, der Lügner nur vor anderen.'“

Hoffmann, Hans; Schelberg, Klaus; Unruh, Mathias: Mehr Erfolg durch sicherer reden, besser rechnen, leichter schreiben mit den neuen internationalen Masseinheiten, einem Wörterbuchanhang und Mengenlehreteil. Hamburg: Xenos-Verl.-Ges. [1978], Sp. 289.

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„Gilles Deleuze hat mich gefragt: also was wäre denn überhaupt eine intensive Nietzsche-Lektüre? Sicherlich keine Lektüre im Sinne von Interpretation, von Hermeneutik, noch weniger im Sinne von Wissensakkumulation. Man hätte vom Aphorismus 208 in 'Menschliches, Allzumenschliches' auszugehen. Dort verbrennt der Autor zu Asche und das Buch wird zum Übertrager von Energie auf dem Intensitätsmaximum.“

Lyotard, Jean-François: Intensitäten. Berlin: Merve 1978, S. 18.

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„Cocteau schrieb versiert, Nietzsches Urteile über französische Literatur hätten nach den Vorräten der Bahnhofsbuchhandlung von Sils Maria sich gerichtet. Aber es gibt in Sils keine Bahn, keinen Bahnhof, keine Bahnhofsbuchhandlung.“

Adorno, Theodor W.: Kulturkritik und Gesellschaft I. Prismen. Ohne Leitbild. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1977, Bd. 10.1, S. 328.

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„Nietzsche hat kein geschlossenes Gedankengebäude errichtet. Darin [...] unterscheidet er sich von nahezu allen abendländischen Philosophen. [...] Was soll an die Stelle von Göttern (die alle tot sind) treten? Der 'Übermensch', wie ihn Zarathustra predigt? Dieser Übermensch glaubt an kein Jenseits, sondern bejaht aus vollem Herzen die Erde, das Leben. Er ist ohne alle Illusion, ein Mensch der 'tragischen Weisheit'“.

Gööck, Roland (Hg.): Menschen, die die Welt veränderten. Schicksale, Taten, Wirkungen. Gütersloh: Bertelsmann [1977], S. 238.

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„Ich liebe die,
welche sich nicht bewahren wollen.
Die Untergehenden liebe ich mit meiner ganzen Liebe:
denn sie gehen hinüber.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Grüninger, Willy; Brandes, Erwin (Hg.): Atempausen. Gedanken für jeden Tag des Jahres. Stuttgart: Kreuz-Verlag, 1977, S. 258.

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„Die Abwertung der Frau ist keine europäische Erfindung von Philosophen wie Schopenhauer, Nietzsche ('Wenn du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nicht'), sondern wurde und wird von den Männern fast aller Kulturen praktiziert. Die australischen Ureinwohner nahmen sich sogar so viel Macht über ihre Frauen heraus, daß sie nach dem Gesetz handelten: Jeder Mann hat das Recht, seine Frau zu töten, wenn er entdeckt, daß sie während ihrer Periode auf seiner Decke gelegen hat.“

Lauster, Peter: Statussymbole. Wie jeder jeden beeindrucken will. München: dtv 1977, S. 50.

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„KIERKEGAARD und NIETZSCHE, um nur zwei hervorragende Namen zu zitieren, haben nicht die Philosophie im allgemeinen angegriffen, sondern die großen abstrakten Systeme der Philosophie, die sich längst von ihrer Verankerung in der tatsächlichen, lebendigen Erfahrung losgetrennt hatten. Auch der Existenzialismus und die Phänomenologie lehnen großenteils diese riesigen verbalen, abstrakten und totalen A-Priori-Systeme der Philosophie ab. Es handelt sich um den Versuch, zum Leben selbst zurückzufinden, das heißt zur konkreten Erfahrung, auf die sich alle Abstraktionen gründen müssen, wenn sie lebendig bleiben wollen.“

Maslow, Abraham H[arold]: Die Psychologie der Wissenschaft. Neue Wege der Wahrnehmung und des Denkens. München: Goldmann 1977, S. 94-95.

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„Es wäre unlogisch, glauben zu wollen, der Evolutionsprozeß in der Natur sei mit dem Homo sapiens zu einem abrupten Ende gekommen. Statt der Höhepunkt der Schöpfung zu sein, sind wir nur eine Entwicklungsstufe unter vielen: Wie Nietzsche gesagt hat, ist der Mensch nur das Bindeglied zwischen Tier und Übermensch.“

Navia, Luis E.: Das Abenteuer Universum. Der Weg zur kosmischen Gesellschaft. Wien, Düsseldorf: Econ 1977, S. 144.

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„Elitedenken auf den von Nietzsche, Toqueville, Ortega, Gehlen u.a. vorbereiteten Grundlagen wurde zu einem wirksamen Faktor bei der Ausbreitung der abstrakten Kunst.“

Raum, Hermann: Die bildende Kunst der BRD und Westberlins. Leipzig: Seemann 1977, S. 58.

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„Das Leben ist kein Argument, unter den Bedingungen des Lebens könnte der Irrtum sein.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Thomas, Klaus: Warum weiter leben? Ein Arzt und Seelsorger über Selbstmord und seine Verhütung. Freiburg i. Br. [u.a.]: Herder 1977, S. 31.

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„Vor Freud und Jung hatte Nietzsche schon auf die Bedeutung der Träume hingewiesen: 'Wenn wir träumen, wiederholen wir noch einmal die Aufgaben der früheren Stufen der Menschheit... Träumen bringt uns in entfernte Entwicklungsstufen der menschlichen Zivilisation zurück und gibt uns ein Mittel zum besseren Verständnis an die Hand.'“

Davies, Nigel: Bevor Columbus kam. Ursprung, Wege und Entwicklung der alt-amerikanischen Kulturen. Düsseldorf, Wien: Econ 1976, S. 380.

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„Wahrscheinlich in bewußter Polemik gegen jene, die die fein abgetönte Verhaltenheit vieler seiner neoklassizistischen Werke nicht zufriedenzustellen vermochte, hat Strawinsky in den dreißiger Jahren, sich verteidigend, hartnäckig darauf bestanden, daß hinsichtlich der Antinomie 'dionysisch' und 'apollinisch' (diese von Nietzsche eingeführte Differenzierung wurde bald üblich zur Bestimmung zweier polar gegensätzlicher Künstlertypen) seine Sympathie ganz 'Apoll' gehöre: So konnte meine Wahl zwischen den beiden Prinzipien niemals zweifelhaft sein. Und nicht persönliche Vorliebe treibt mich dazu, das klassische Ballett so hoch zu schätzen, sondern die Erkenntnis, daß es ein vollendeter Ausdruck des apollinischen Prinzips ist.

Druskin, Michail: Igor Strawinsky. Persönlichkeit, Schaffen, Aspekte. Leipzig: Reclam 1976, S. 25.

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„Doktor Kreuz kannte die Philosophie Nietzsches mit dem Herzen und war einer der frühesten Anhänger Freuds.“

Frank, Leonhard: Links wo das Herz ist. Roman. Frankfurt a. M.: Fischer 1976, S. 12.

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„Theater und Film lehnte Theo als Degenerationserscheinungen ab [...]. Hatten seine verblasenen Theorien mit ihren asketisch-moralischen Maximen etwas, was durchaus in die Zeit und zu Hitler, zu Rosenberg und Bürgerbräukeller paßte, besonders, wenn er sie in baltischem Stakkato vortrug, während um uns herum grölende Stammtischkumpane ordinäre Witze rissen, so übten Sätze von Stirner, Stendhal [...] oder Nietzsche ('Das Gute bedarf der Rechtfertigung, nicht das Schlechte'), die er in stillen Gesprächen nach endlosen Schachpartien zitierte, eine nachhaltige Wirkung auf mich aus, der ich mich lange Zeit nicht entziehen konnte.“

Jürgens, Curd: ... und kein bißchen weise. Stuttgart, Hamburg, München: Dt. Bücherbund 1976, S. 175.

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Nietzsches Kritik richtet sich gegen die Exponenten des geistigen, politischen und gesellschaftlichen Lebens seiner Zeit. Das Bürgertum wird ebenso angegriffen wie Staat, Kirche und die sozialistische Bewegung. Nietzsche beschwört im Bilde des Übermenschen eine Haltung, die, 'jenseits von Gut und Böse', in einer Zeit des drohenden kulturellen Zerfalls, 'aus der Enge und Behaglichkeit ... in schwindelnde Höhen einer grenzenlosen, heroisch gespannten Freiheit führt' (Martini). Als Meister der Sprache, als Denker, der den Blick in eine Welt voller Spannungen und Widersprüche, voller Größe und Hoffnung lenkt und die Geheimnisse der menschlichen Seele erschließt, ist Nietzsche eine der einflußreichsten Gestalten der Geistesgeschichte − trotz aller Widersprüche in seinem Werk.

Kunze, Karl; Obländer, Heinz (Bearb.): Grundwissen deutsche Literatur. Stuttgart: Klett 1976, S. 35.

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„Lernen wir uns freuen, so verlernen wir am besten anderen wehe zu tun.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Rößler, Max: Hausrezepte für den Ruhestand. Besinnung und Bewältigung. München: Don-Bosco-Verlag 1976, S. 28.

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„Die anorganische Materie, sagt Nietzsche, sei der mütterliche Schoß. Vom Leben befreit sein, heiße wahr werden, sich vollenden. Wer das verstehe, müsse es als ein Fest betrachten, zum fühllosen Staube heimzukehren.“

Beauvoir, Simone de: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1975, S. 159.

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„Ich weiß, daß das, was wir Heutigen schreiben, seinen Wert nicht darin haben kann, daß darin für heute und für lange Zeit eine Form, ein Stil, eine Klassik entstehen könnte, sondern daß wir in unsrer Not keine Zuflucht haben als die zur größtmöglichen Aufrichtigkeit. Zwischen dieser Forderung zur Aufrichtigkeit [...] und jener [...] nach schönem Ausdruck [...] schwankt die ganze Dichtung meiner Generation verzweifelt hin und her. Denn seien wir auch zur letzten Aufrichtigkeit bis zur Selbstaufgabe bereit − wo finden wir den Ausdruck für sie? Unsre Büchersprache, unsre Schulsprache gibt ihn nicht, unsre Handschrift ist von lange her geprägt. Vereinzelte verzweiflungsvolle Bücher wie Nietzsches 'Ecce homo' scheinen einen Weg zu zeigen, zeigen aber am Ende noch deutlicher die Weglosigkeit.

Hesse, Hermann: Die Nürnberger Reise. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1975, S. 52-53.

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„Debussys Verhältnis zu Richard Wagner bildet ein Kapitel für sich. Es erinnert in vielem an das gewandelte Verhältnis Nietzsches zu Wagner. Zuerst ein bedingungsloser Anbeter, dann ein Abtrünniger. Allein, sosehr Debussy sich gegen Wagner ereifert, sowenig versagt er ihm ein beträchtliches Maß an Respekt.“

Klemm, Eberhardt: „Vorwort“, in: Debussy, Claude: Einsame Gespräche mit Monsieur Croche. Leipzig: Reclam 1975, S. 5-21, hier S. 20.

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„Er hat in der großen Streit-Literatur lange Zeit nur die Fehde der Geister gesehen. Schopenhauer contra Wagner, Heine contra Börner, Nietzsche contra Wagner, Karl Kraus contra Kerr, Döblin contra Thomas Mann... nur Kämpfe im Bereich des Geistes? Wie sehr wurden sie auch angeheizt vom Neid?“

Marcuse, Ludwig: Nachruf auf Ludwig Marcuse. Zürich: Diogenes 1975, S. 115.

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„Nietzsche, Friedrich Wilhelm, 1844-1900, Philosoph u. Schriftsteller; Vertreter einer individualist. Elitetheorie. Vorläufer der imperialist. myst.-irrationalist. Lebensphilosophie u. der faschist. Herrenmenschenideologie.“

Meyers Lexikon A-Z. Leipzig: Bibliographisches Institut 1975, S. 657.

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„Augenblicklich lese ich Tag und Nacht  denn es ist mir nur eine Woche geborgt  den zweiten Band der Nietzsche-Biographie von seiner Schwester Elisabeth Förster-Nietzsche.  Beispiellos. Der Verkehr mit und die endliche Abkehr von Wagner! Das allmähliche Auf-sich-selbst-Besinnen, die Enttäuschung ohnegleichen, das Glück und die Bitterkeit immer mehr wachsender Vereinsamung  denke Dir einen Sehenden, einen Wissenden unter fünfzig Millionen Blinden.“

Morgenstern, Christian: „Brief an Marie Goettling. Berlin, 12. Februar 1897“, zit. in: Morgenstern, Christian: Ausgewählte Werke. Leipzig: Insel-Verlag 1975, S. 172-174, hier S. 173.

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„'Du hältst es nicht aus, dein herrisches Geschick?' fragt Nietzsche. 'Liebe es. Es bleibt dir keine Wahl!' Aber ein solcher Versuch setzt den Mut und die Kraft zu einem heroischen Dasein voraus, das immer hart an der Grenze zum Scheitern, wenn nicht entlang dem Abgrund der völligen Verneinung des Daseins führt.“

Zink, Jörg: Erfahrung mit Gott. Einübung in den christlichen Glauben. Stuttgart: Kreuz Verlag 1975, S. 199.

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„[D]er Text (und das gilt auch für die Gesangstimme) kann mich nur zu jenem keineswegs adjektiven Urteil hinreißen: das ist es! Oder mehr noch: das ist es für mich! Dieses 'für mich' ist weder subjektiv noch existenziell, sondern nietzscheanisch ('Zugrunde liegt immer >was ist das für mich?<').“

Barthes, Roland: Die Lust am Text. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1974, S. 21.

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„Auf jene Frage Nietzsches: Wer spricht? antwortet Mallarmé und nimmt seine Antwort immer wieder auf, indem er sagt, daß das, was spricht, in seiner Einsamkeit, seiner zerbrechlichen Vibration, in seinem Nichts das Wort selbst ist [...]. Es ist durchaus möglich, daß alle die Fragen, die gegenwärtig unsere Neugier beschäftigen [...] sich heute in dem nie ausgefüllten Zwischenraum zwischen der Frage Nietzsches und der Antwort stellen, die ihm Mallarmé gegeben hat.“

Foucault, Michel: Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1974, S. 370.

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„Man denkt mit der Uhr in der Hand,
wie man zu Mittag ißt,
das Auge auf das Börsenblatt gerichtet 
man lebt wie einer,
der fortwährend etwas 'versäumen könnte'.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Kettenberger, Oswald (Fotograf): Laßt uns das Leben wieder leise lernen. Wuppertal: Kiefel 1974, S. 50.

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„Der Übermensch ist ein verfrühtes Ideal, das den Menschen voraussetzt.“

Kraus, Karl: Anderthalb Wahrheiten. Aphorismen. Berlin: Rütten & Loening 1974, S. 33.

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„Ich sitze also vor einem Band Nietzsche, von dem ich damals begeistert war und mache mir Auszüge aus dem Antichrist. Plötzlich kommt der Vizedirektor vorbei, sieht mir über die Schulter und sagt: 'Sehr interessant, und was hat das mit Ihrer Arbeit zu tun?' Auf frischer Tat ertappt, wurde ich rausgeschmissen.“

Miller, Henry: Mein Leben und meine Welt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1974, S. 176.

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„Seit Nietzsche und bis zu bestimmten philosophischen und theologischen Positionen der Gegenwart hin ist immer wieder die Belastung durch das Geschichtliche beklagt worden als etwas Lebensfeindliches − 'lasset die Toten ihre Toten begraben' −, oder es gilt geschichtliches Denken als eine Ablenkung durch das Einmalige und Gewesene vom Bleibenden und Allgemeingültigen. Es ist zudem immer wieder bestritten worden, daß aus den Bedingtheiten etwas Unbedingtes, etwas Verbindliches, etwas Normatives hervorgehen könne.

Rothfels, Hans: „Die Bewältigung der Gegenwart und die Geschichte", in: Burckhardt, Carl J. (Hg.): Geschichte zwischen Gestern und Morgen. München: List 1974, S. 130-148, hier S. 134.

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„Auffallend groß ist die Zahl der geistig hochstehenden Männer, die in der zweiten Hälfte des 19. und noch in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts von der unheimlichen Krankheit der Paralyse dahingerafft wurden, so − um nur einige wenige Beispiele herauszugreifen − der Komponist HUGO WOLF, der 'Retter der Mütter' IGNAZ PHILIPP SEMMELWEIS [...], der Schriftsteller GUY DE MAUPASSANT, der Philosoph FRIEDRICH NIETZSCHE, der Dichter NIKOLAUS LENAU u. a. m.

Venzmer, Gerhard: 5000 Jahre Medizin. Von vorgeschichtlicher Heilkunde zum ärztlichen Computer. München: Goldmann [ca. 1974], S. 284.

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„Mancher fühlt sich von Leid verfolgt. Hier folgt dem Gläubigen Huld und Gnade. Er weiß auch, wohin er gehört: ins Haus Gottes, in die endgültige Herberge des Herrn. Kontrastbild: 'Bald wird es schneien, weh dem, der keine Heimat hat' (Nietzsche).“

Bleistein, Roman: Therapie der Langeweile. Freiburg i. Br., Basel, Wien: Herder 1973, S. 145.

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„Enfin une résurrection véritablement 'intégrale' du passé se révèle irréalisable aussi, pour des raisons techniques: l'historien ne peut atteindre le passé qu'au moyen de documents; or, le plus souvent, il ne disposera pas d'une masse de documents suffisamment valides, suffisamment complets, ou, si d'aventure ceux-ci abondent, il ne pourra, précisément, à cause de leur abondance même, réussir à les maîtriser. Prenons, par exemple, l'étude si détaillée, si précise, si longuement et méthodiquement préparée de Ch. Andler sur Nietzsche, sa vie, sa pensée: nous pouvons déjà vérifier qu'il n'a pas réussi à connaître, à retrouver tout ce que Nietzsche avait connu, avait lu, pensé, vécu...“

Marrou, Henri-Irénée: „Comment comprendre le métier d'historien“, in: Samaran, Charles (Hg.): L'histoire et ses méthodes. Paris: Gallimard 1973, S. 1465-1540, hier S. 1470.

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„Zu Ende ist es mit dem übersinnlichen Sinn, mit der säkularisierten Theologie, mit den verweltlichten Heilslehren, mit der Philosophie als einem Religionsersatz. Diese Geschichtsphilosophie als Nachfolgerin des lieben Gottes wird auf der Strecke bleiben: der gute Urmensch (Rousseau), die Entwicklung zur Freiheit hin (Kant), der notwendige Fortschritt (Hegel), die Wiederherstellung der wahren Wirklichkeit des Menschen (Marx), der neue Übermensch (Nietzsche), die absolute Zeit (Bloch), die Menschheit als werdender Gott (Teilhard de Chardin). Nicht nur die Theologie hat Haut und Haare lassen müssen. Auch ihre Nachfolgerin, die Theologie, eine sehr deutsche Dame, steht als ziemlich kahle Sängerin da.“

Augstein, Rudolf: Jesus. Menschensohn. Gütersloh: Bertelsmann 1972, S. 418.

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„Die Herren Demokraten haben nämlich nichts gegen Sklaven [...]. Nietzsche hat zwar vermutet, daß die Athener über den Sklavenhandel Scham empfanden, aber das ist Unsinn; sie empfanden über die Arbeit Scham. Die Reeder gaben den Bankers für die Finanzierung von Sklavenzügen dreißig Prozent Zinsen!“

Fernau, Joachim: Rosen für Apoll. Die Geschichte der Griechen. München, Berlin: Herbig 1972, S. 202.

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„Die entsymbolisierte Welt des Protestanten hat zunächst eine ungesunde Sentimentalität hervorgebracht und sodann eine Verschärfung des moralischen Konfliktes, der logischerweise zum NIETZSCHEschen 'Jenseits von Gut und Böse' führte, und zwar lediglich infolge seiner Unerträglichkeit. In den zivilisierten Zentren äußert sich dieser Zustand in der zunehmenden Unsicherheit der Ehe.“

Jung, C[arl] G[ustav]: Bewusstes und Unbewusstes. Beiträge zur Psychologie. Frankfurt a. M.: Fischer 1972, S. 39.

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Friedrich Nietzsche umschreibt mit dem Begriff der Negation jene Grundhaltung des Menschen, der einfach hypostasieren muß in die Räume der Religion, der Metaphysik, des Atheismus und der Wissenschaften hinein, um leben zu können. Durch diese Negation wird aber alles Weltliche, Irdische, Erdige abgewertet, gemindert und disqualifiziert. Es ist bemerkenswert, daß Nietzsche bei seinen Überlegungen die 'feindlichen Brüder': Atheismus, Christentum, die Wissenschaften und die Metaphysik vereint beieinander sieht. Ich habe im christlichen und außerchristlichen Raum keine klarere und treffendere Auslegung dieses 'Wie' von Gen. 3,5 gefunden als in dem Begriff der Negation bei Nietzsche.“

Kamp, Peter: „Gut oder böse − der aristotelische Trick, in: Illies, Joachim (Hg.): Die Sache mit dem Apfel. Freiburg i. Br.: Herder 1972, S. 103-115, hier S. 104.

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Deleuze, Gilles: Nietzsche. Paris: Presses Universitaires de France 1971, Umschlag.

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„[D]as Ressentiment. Der Duden übersetzt dieses Wort mit 'Wiedererleben eines meist schmerzlichen Nachgefühls'. Nietzsche nannte es, weniger fein aber um vieles deutlicher: das Gefühl ohnmächtigen Hasses, das dem kulturell und geistig tiefer Stehenden gegen den Noblen und Mächtigen eingeboren ist.“

Fernau, Joachim: Cäsar lässt grüßen. Die Geschichte der Römer. München, Berlin: Herbig 1971, S. 61.

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„Es ist kein Zweifel, so werden wir heute rückschauend sagen müssen, daß Nietzsche in Diagnose und Prophetie recht behalten hat. Vieles, was er noch 'unterwegs' sah, ist inzwischen weitergewandert und hat erreicht, wovon Nietzsche sprach.“

Fries, Heinrich: Abschied von Gott? Eine Herausforderung − Versuch einer Antwort. Freiburg, Basel, Wien: Herder 1971, S. 31.

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„Dieser Philosoph unter den Architekten [gemeint ist Henry van de Velde] spielt in der Baukunst eine Rolle, die in manchem Zug an die Stellung erinnert, die Nietzsche in der Literatur einnimmt.“

Scheffler, Karl: „Henry van de Velde“, in: Feist, Günter (Hg.): Kunst und Künstler. Aus 32 Jahrgängen einer deutschen Kunstzeitschrift. Berlin: Henschelverlag 1971, S. 100-108, hier S. 100.

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„Um den Helden herum wird alles zur Tragödie, um den Halbgott herum alles zum Satyrspiel und um Gott herum wird alles  wie? vielleicht zur >Welt<.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Gollwitzer, Helmut: Krummes Holz, aufrechter Gang. Zur Frage nach dem Sinn des Lebens. München: Kaiser 1971, S. 358.

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„Fanzelau seufzt und murmelt: 'Nur wer ein Warum zu erleben hat, erträgt fast jedes Wie.'

'Wie?' fragt Bruno verblüfft.

'Nietzsche', sagt Fanzelau.

'Warum?' fragt Knarje.

Fanzelau winkt ab. 'Eine Redensart. Lassen wir das.'“

Simmel, Johannes Mario: Lieb Vaterland magst ruhig sein. Roman. München: Buchgemeinschaft [1971], S. 390.

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„Nietzsche, Dauthendey, Hofmannsthal, Schnitzler, Bahr, der junge Rilke u. a. haben, anders als die Naturalisten, die Dinge der Welt nicht abgebildet, sondern deren sinnlichen und geistigen Eindruck wiedergegeben.“

Valentin, Gerold; Müller, Friedrich: Deutsche Dichtung. Kleine Geschichte unserer Literatur. Paderborn [u.a.]: Schöningh [u.a.] 1971, S. 134.

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„Dazwischen philosophierte ich, kaute ihm im steten Brommbromm der Druckmaschinen den halben Platon vor, mit besonderer Berücksichtigung von Sokrates' Apologie und dem Gastmahl sowie den Lehren der Epikuräer und Skeptiker, und der heilige Augustinus wurde ebenso vergewaltigt wie Nietzsche − , beim Übermenschen brach aber der geisteswissenschaftliche Exkurs ab, weil uns das 'Wenn du zum Weibe gehst, nimm die Peitsche mit' oder so ähnlich gar nicht gefiel.

Brechbühl, Beat: Kneuss. Roman. Zwei Wochen aus dem Leben eines Träumers und Querulanten, von ihm selber aufgeschrieben. Zürich: Diogenes 1970, S. 37-38.

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„Reichlich oft wird Sade als Genie gepriesen, insbesondere von den Franzosen unter seinen Bewunderern, ein Genie, das die Gedankenwelt des Abendlandes erneuert hat, das den Mythos des modernen Menschen geschaffen hat, das man mit Shakespeare, Pascal und Nietzsche vergleichen kann oder [...] mit Kafka“.

Mertner, Edgar; Mainusch, Herbert: Pornotopia. Das Obszöne und die Pornographie in der literarischen Landschaft. Frankfurt a. M., Bonn: Athenäum Verlag 1970, S. 203-204.

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„'In dieser Woche [....] habe ich dreimal die Matthäuspassion gehört, jedesmal mit demselben Gefühl der unermeßlichen Bewunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium.' Wir erraten den Schreiber dieses Briefes nicht leicht: er hieß Friedrich Nietzsche.“

Goes, Albrecht: Stunden mit Bach. Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 1969, S. 13.

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Gründer, Karlfried (Hg.): Der Streit um Nietzsches „Geburt der Tragödie. Die Schriften von E. Rohde, R. Wagner, U. v. Wilamowitz-Möllendorff. Hildesheim: Olms 1969, Umschlag.

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„In Anknüpfung an SCHOPENHAUER bringt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem NIETZSCHE das rücksichtslose Profit- und Machtstreben der Bourgeoisie und des im Entstehen begriffenen Monopolkapitalismus in seiner Ethik zum Ausdruck. Ausgehend von den Zielen des Kampfes der Bourgeoisie gegen die Arbeiterbewegung fordert er die 'Umwertung aller Werte' und propagiert eine Moral des 'Willens zur Macht', eine 'Herrenmoral', eine Moral der 'Elite', die 'jenseits von Gut und Böse' steht und deren 'Ideal' − nach seinen eigenen Worten − 'die blonde Bestie' der 'Herrenrasse' ist − eine Theorie, die zutiefst reaktionär und volksfeindlich ist und die später zu einer der wichtigsten ideologischen Quellen der deutschen Monopolbourgeoisie, besonders des deutschen Faschismus geworden ist.

Klaus, Georg; Buhr, Manfred (Hg.): Philosophisches Wörterbuch. Leipzig: Bibliographisches Institut 1969, Bd. 1, S. 337.

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„Im Gegensatz zum Tier vermag sich der Mensch vom Zwang der Triebe freizumachen. FRIEDRICH NIETZSCHE bezeichnete daher den Menschen als 'das nicht festgestellte Wesen'. Er allein vermag zu dem, was aus der Triebsphäre emporquillt, zu seinen Begierden und Gelüsten Stellung zu nehmen. Aus unmittelbarer Erfahrung wissen wir, daß der Mensch zu seinen Triebwünschen ja oder nein sagen kann. Er kann diese unterdrücken und verdrängen oder ihnen nachgeben und sie fördern.“

Spieth, Rudolf: Menschenkenntnis im Alltag. Typenlehre, Ausdruckskunde, Testverfahren. Gütersloh: Bertelsmann 1969, S. 66.

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„Einzeluntersuchungen, zum Beispiel über den Einfluß Nietzsches, haben versucht, soweit wie möglich, bestimmte Einwirkungen philosophischer Gedankengänge klarzulegen, doch jedes Herausstellen einer einzelnen Beeinflussung muß notgedrungen darauf verzichten, die schwer analysierbare komplexe Vorstellungswelt, die Munchs Bildern zugrunde liegt, in ihrer Gesamtheit zu erfassen.“

Timm, Werner: Edvard Munch, Graphik. Berlin: Henschelverlag 1969, S. 36.

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„Während Carmen sich nach der Pariser Uraufführung in Frankreich nur langsam durchsetzte, wurde sie in den deutschsprachigen und den angelsächsischen Ländern rasch ein großer, anhaltender Erfolg. Friedrich Nietzsche schrieb Lobeshymnen auf das Werk und spielte die heißblütige Prägnanz der Partitur gegen das gedankenschwere Pathos seines einstigen Freundes Wagner aus. Seither hat es an geistreichen Carmen-Auslegungen nicht gefehlt.“

Westerman, Gerhart von; Schumann, Karl: Knaurs Opernführer. München: Droemer Knaur 1969, S. 165.

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Also sprach Zarathustra, Tondichtung (frei nach Nietzsche), opus 30, rief bei der Uraufführung, 1896, einen Sturm der Entrüstung hervor. Alles war hier dazu angetan, um Widerspruch, zumindest Mißverständnisse hervorzurufen. 'Vertonte Philosophie' hatte noch nie Anklang gefunden, und als solche wurde ganz zu Unrecht der Zarathustra angeprangert. Dabei ist es nur das Erlebnis Nietzsches, die Idee Zarathustra, die in Strauss' Tondichtung Gestalt gewinnt.“

Westermann, Gerhart von; Schumann, Karl: Konzertführer. Zürich: Buchclub Ex Libris 1969, S. 345.

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„Nach dem Maß an gesellschaftlich zugelassener Wahrheit und an Gestalt gewordenem Glück ist die Kunst innerhalb der affirmativen Kultur das höchste und für die Kultur repräsentativste Gebiet. 'Kultur: Herrschaft der Kunst über das Leben', so hat Nietzsche einmal definiert. Was qualifiziert die Kunst zu dieser einzigartigen Rolle?“

Marcuse, Herbert: Kultur und Gesellschaft I. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1968, S. 86.

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„Ganz so heute: wer nicht von Max Klinger oder von Frenssen gehört hat, wer fragen muß: wer ist denn das, Jörn Uhl? wer nicht Haeckel und die Welträtsel kennt oder Nietzsche und Zarathustra, nun, der gehört ohne Zweifel nicht zu den Gebildeten.“

Paulsen, Friedrich: „Die Aufgabe des Unterrichts überhaupt“, in: Röhrs, Hermann: Theorie der Schule. Versuch einer Grundlegung. Frankfurt a. M.: Akademische Verlagsgesellschaft 1968, S. 43-59, hier S. 49.

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„Hélvetius war weder ein großer Denker noch eine große Seele. Er konnte seine Position darlegen und dabei verhältnismäßig unachtsam über ihre Implikationen hinwegsehen. Ein Jahrhundert später kam das katastrophale Ende dieser neuen Existenzhaltung mit Nietzsche.“

Voegelin, Eric; Leuschner, Peter: „Helvétius“, in: Baruzzi, Arno (Hg.): Aufklärung und Materialismus im Frankreich des 18. Jahrhunderts. München: List 1968, S. 63-[97], hier S. 90.

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„Die Ideen des Philosophen Friedrich Nietzsche von der Entwicklung des Übermenschen mittels geistiger und körperlicher Disziplin wurden in Deutschland zu einer Verherrlichung brutaler Kraft und nationaler Überlegenheit entstellt. Um 1900 begannen die Deutschen, die über den mächtigsten Militärapparat der Welt verfügten, aggressive Vorbereitungen zu treffen, um sich ihren 'rechtmäßigen Platz an der Sonne' zu sichern.“

Burchell, S[amuel] C[lement]: Zeitalter des Fortschritts. [Amsterdam]: Time-Life-International 1967, S. 167.

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„Dieses Bergerlebnis, diese Teilwerdung der Höhe also ist es, welche die Menschen je und je nach der Schweiz zog, so daß Europas größte Geister das 'Land der Hirten', das lang in der Seele gesuchte, wenigstens einmal in ihrem Leben, manche sogar wiederholt besuchen und daselbst verweilen mußten, um eine 'zeitweilige Verschweizerung' durchzumachen − von Goethe bis Nietzsche.

Englert-Faye, C[urt] [Conrad]: Vom Mythus zur Idee der Schweiz. Lebensfragen eidgenössischer Existenz. Basel: Zbinden 1967, Bd. 2, S. 588.

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„Dabei muß auch beachtet werden, daß das Gedächtnis dauernd von der Gefühlsseite her beeinflußt wird, was zu leichten Umwandlungen von Tatbeständen führen kann. Vom erlebenden Ich aus kann beschönigt, etwas zurechtgerückt, Erwünschtes in den Vordergrund geschoben oder Unangenehmes zurückgedrängt werden. Nietzsche: 'Das habe ich getan, sagt mein Gedächtnis. Das kann ich nicht getan haben, sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Schließlich gibt das Gedächtnis nach.

Kesselring, Michael: Allgemeine Psychologie. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 1967, S. 147.

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„Wenn 'Jede Lust Ewigkeit will' (Nietzsche), so ist dies das positiv erlebte Glück, das die lastenden Koordinaten des realen Daseins sprengen will. Das ist ein Ausruhen bei dem Erlebnis der augenblicklichen Kongruenz von Phantasie und Realität.“

Mitscherlich, Alexander: Krankheit als Konflikt. Studien zur psychosomatischen Medizin I. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1967, S. 165.

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„Gebt mir Leim nur: denn zum Leime
find' ich selber mir schon Holz.
Sinn in vier unsinn'ge Reime
legen – ist kein kleiner Stolz.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Palm-Nesselmanns, C. (Pseudonym von Clemens Plassmann): Schüttelreime. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1967, S. 28.

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„Die Griechen, die so gut wußten, was ein Freund ist, haben die Verwandten mit einem Ausdruck bezeichnet, welcher der Superlativ des Wortes 'Freund' ist. Dies bleibt mir unerklärlich.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Tucholsky, Kurt: Zwischen Gestern und Morgen. Eine Auswahl aus seinen Schriften und Gedichten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1967, S. 91.

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„Friedrich Nietzsche sagt von den Gelehrten, die ihr Selbst, ihre eigene Wirklichkeit von der Bildung ausschließen: 'Gleich solchen, die auf der Straße stehen und die Leute angaffen, welche vorübergehen: also warten sie auch und gaffen Gedanken an, die andere gedacht haben. Ein Geruch ist oft an ihrer Weisheit, als ob sie aus dem Sumpfe stamme.' Ich glaube, daß Vielwisserei und Spezialistentum Selbstherrlichkeit wesensbedingt mit sich führen und daß die Gefährdung der Bildung durch dieses Moment der Verabsolutierung des eigenen Wissens heute sehr groß ist. Der in Wahrheit Gebildete aber bleibt stets ein Fragender.“

Kirchhoff, Edeltraud: „Eine Abiturientin äußert sich rückblickend über ihre Schulzeit“, in: Bredenbrief 1966, S. 18-22, hier S. 19.

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„Die Selbstlosigkeit im Handeln erscheint entweder als weiblich-sorgende oder als männlich-wagende. Während die erstere ganz im Dienste der Nächstenliebe, in Fürsorge und Opfer aufgeht, ist die männlich-wagende Selbstlosigkeit ausgezeichnet durch den Mut 'gefährlich zu leben' (Nietzsche).“

Lersch, Philipp: Aufbau der Person. München: J.A. Barth 1966, S. 156.

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„Ein sonderbares Geschick hat die beiden großen Gegenspieler Wagner und Nietzsche posthum betroffen. Während Richard Wagner selbst schon seit Tribschen und erst recht seit Bayreuth eine Umstilisierung, fast eine Umfunktionierung seiner Biographie vorbereitet hatte, was Cosima nach dem Tode des Gatten planmäßig vollenden sollte, sind Geist und Buchstabe der Philosophie Nietzsches durch die Schwester, durch Elisabeth Förster-Nietzsche, entscheidend verändert worden. Die Nietzsche-Philologie steht damit heute vor ähnlichen Schwierigkeiten und neuen Aufgaben wie die Wagner-Forschung.“

Mayer, Hans: Anmerkungen zu Richard Wagner. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1966, S. 16-17.

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„Vielleicht die einflußreichste aller modernen Polaritäten ist die Nietzsches aus der Geburt der Tragödie (1872), die Polarität zwischen den beiden griechischen Kunst-Göttern, Apollo und Dionysos, und zwischen den beiden künstlerischen Arten und Vorgängen, für die sie stehen: für die Plastik und für die Musik, die psychologischen Zustände des Traumes und des ekstatischen Rausches. Dieses Paar entspricht annähernd dem klassischen 'Macher' und dem romantischen 'Besessenen' (oder Poeta vates).“

Wellek, René; Warren, Austin: Theorie der Literatur. Frankfurt a. M., Berlin: Ullstein 1966, S. 70.

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„Der Mensch erscheint als etwas, das sich zwischen zwei Polen, dem Materiellen und dem Psychisch-Spirituellen verwirklicht. Zeugnis dafür ist einmal die immer wirksamer werdende Einsicht in den psycho-somatischen Charakter alles Körpergeschehens, besonders der Krankheit bzw. Gesundheit. Nach derselben Richtung weist aber auch ein Begriff, der mit vollem Bewußtsein ausgesprochen und zum Programm entwickelt bei Nietzsche erscheint: der der Züchtung. er besagt, man könne durch entsprechende Maßnahmen die lebendige Substanz des Menschen beeinflussen. Ob und wie weit das möglich ist, muß hier unerörtert bleiben.“

Guardini, Romano: Die Macht. Versuch einer Wegweisung. Würzburg: Werkbund-Verlag 1965, S. 85.

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„Was der Stadtschreiber [gemeint ist Gottfried Keller] sah [...], war nichts anderes als der Beginn dessen, was wir die moderne Zeit nennen. Er stand an der Nahtstelle zweier Epochen.

Weder er, weder seine Zeitgenossen – einige wenige ausgenommen, Nietzsche und Jacob Burckhardt vielleicht – noch seine Biographen konnten deuten, welche Veränderungen sich vorbereiteten“.

Guggenheim, Kurt: Das Ende von Seldwyla. Ein Gottfried-Keller-Buch. Zürich: Ex Libris 1965, S. 193.

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„Die Sozialisierung des Einzelnen besteht nicht darin, daß er lediglich zur Exemplifikation von Rollenvorschriften und allgemeinen Normen, zum 'tönenden Passivum' (Nietzsche) wird, sondern in der Auseinandersetzung und im Dialog zwischen Individuum und Sozietät. Erst und nur darin entfaltet sich auch die Individualität.“

Lersch, Philipp: Der Mensch als soziales Wesen. Eine Einführung in die Sozialpsychologie. München: Barth 1965, S. 225.

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„Wie ein Blitz leuchtet ein Gedanke auf mit Notwendigkeit, – ich habe nie die Wahl gehabt... Alles geschieht im höchsten Grade unfreiwillig, aber wie im Sturm von Freiheitsgefühl, von Unbedingtsein, von Macht, von Göttlichkeit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Rohracher, Hubert: Einführung in die Psychologie. Wien, Innsbruck: Urban & Schwarzenberg 1965, S. 346.

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„Nietzsche, writing of Petronius, said he had 'the feet of a wind, the rush, the breath, the emancipating scorn of a wind, which makes everything healthy, by making everything run.'“

Sitwell, Edith: Taken care of. An autobiography. London: Hutchinson 1965,S. 165.

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„Irgendwo – ich glaube unter den 'Sprüchen und Widersprüchen' – steht bei Nietzsche ein Grundsatz, den ich mir gemerkt habe und der ungefähr lautet: 'Wer lange in einen Abgrund hineinschaut, hüte sich, daß der Abgrund am Ende nicht in ihn hineinschaut.' Nein, ich will in diesen Abgrund nicht hineinschauen. Für soviel Haß wäre ich ohnehin nicht stark genug, der Abgrund würde mich verschlingen.“

Kantorowicz, Alfred: Deutsches Tagebuch. Band 1. München: Kindler 1964, S. 68.

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„Je mächtiger dann im Laufe der Zeit das äußere Dasein mechanisiert wurde und eine Umwelt entstand, die dem Individuum feindlich war und es immer schlimmer beengte, um so schärfer wurde der Widerspruch zwischen der Kollektivierung alles gesellschaftlichen Lebens und dem Subjektivismus des Einzelnen. Zahllos sind im 19. Jahrhundert die genialischen Menschen, denen zum Genie und überhaupt zur Existenz die innere Überwindung dieses Widerspruches fehlte und die an solchem Zwiespalt elend zu Grunde gegangen sind. Die Reihe der also vom Leben Enttäuschten geht von Lord Byron bis Oskar Wilde, von Hölderlin und Lenau bis zu Nietzsche, von Kleist bis zu van Gogh. Sie alle sind Erscheinungen, die das 19. Jahrhundert hervorgebracht und verschlungen hat, sie alle sind romantische Naturen.“

Schnabel, Franz: Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert. Die Grundlagen der neueren Geschichte. Freiburg i. Br., Basel, Wien: Herder 1964, S. 293.

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„Um über seine Einstellung zur Kunst im allgemeinen ins Klare zu kommen, schrieb er [George Bernard Shaw] Die Gesundheit der Kunst. Diese Schrift war eine Erwiderung auf Max Nordaus Entartung, eine hochtrabend-tiefgründige Abhandlung über die eingeborene Entartung von Kunst und Künstlern mit besonderem Bezug auf Tolstoi, Wagner, Verlaine, die Präraffaeliten und die Dekadenten Nietzsche und Ibsen. Shaws Entgegnung war, wie alle seine 'theoretischen' Schriften, hitzig, einseitig, voreingenommen und absichtlich subjektiv.“

Shenfield, Margaret: Shaw. Eine Bildbiographie. München: Kindler 1964, S. 42-43.

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„Masken: Kunsthüllen bei totemistischen Tänzen und Kulten. Der Träger der Maske erhält den Dämoncharakter, der dem Wesen entspricht, das sie darstellt. Die M. ist daher gefürchtet und wird sorgsam gehütet. − M. ist i. ü. S. angenommener Ausdruck im menschlichen → Rollenverhalten. Zugehörig sind das Überdecken, Verhüllen. Entsprechend haftet dem Begr. Angenommenes, Starres, Unechtes an, und der Zugang zur 'eigentlichen Person' wird als Demaskierung, Entlarvung aufgefaßt (NIETZSCHE, KLAGES).

Dorsch, Friedrich: Psychologisches Wörterbuch. Hamburg, Bern: Meiner, Huber 1963, S. 213.

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„Ja, ich weiß, woher ich stamme!

Ungesättigt gleich der Flamme

Glühe und verzehr ich mich.

Licht wird alles, was ich fasse,

Kohle alles, was ich lasse:

Flamme bin ich sicherlich!“

Nietzsche, Friedrich: „Ecce homo“, zit. in: Echtermeyer, [Theodor] [Begr.]: Deutsche Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Düsseldorf: Babel 1963, S. 544.

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„Die Eitelkeit in ihrer ausgeprägten Form ist freilich ein schwieriges seelisches Problem. Nietzsche definierte die Eitlen als Wesen, 'die eine gute Meinung über sich zu erwecken suchen, welche sie selbst von sich nicht haben − und also auch nicht >verdienen< −, und die doch hinterdrein an diese gute Meinung selbst g l a u b e n.'** Die Entstehungsbedingungen solcher Eitelkeit sind gleichfalls kompliziert.

Heigl-Evers, Annelise; Heigl, Franz: Gelten und Geltenlassen in der Ehe. Eine tiefenpsychologische Studie. Stuttgart: Verlag für Angewandte Psychologie 1963, S. 115. 

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„Er fand Tipsy im Wintergarten unter einer Palme, hinter die Leo sie sorglich verstaut hatte. Diesmal forschte er nicht mehr nach ihrem Lieblingsdichter, sondern nach ihrer Lieblingsbeschäftigung und erfuhr mit Anteilnahme, daß sie Tanzen noch mehr liebe als Nietzsche und Hölderlin. Ihr Gesicht strahlte dementsprechend auf, als Hagen sich vor ihr verneigte und sie um den Walzer bat.

Hueck-Dehio, Else: Tipsys sonderliche Liebesgeschichte. Eine Idylle aus dem alten Estland. Heilbronn: Salzer-Verlag 1963, S. 64.

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„Es gibt auf der Welt einen einzigen Weg, den niemand gehen kann außer Dir. Wohin er führt? Frage nicht, gehe ihn.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Richter, Friedrich (Hg.): Trost in Malerei und Dichtung. Stuttgart: Wiessner 1963, Blatt [16].

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„Ertüchtigung des Gefühlslebens, das muß bei den Müttern anfangen. Alles auf wissenschaftlicher Grundlage, verstehn Sie? Biologisch, medizinisch, philosophisch. Der Schmerz bei Nietzsche. Die ethische Bedeutung des Schmerzes, von Geheimrat Sauerbruch. Abbau der Verweichlichung und des falschen Mitleids. Is ja dekadent. Also wenn ich mal ein Kind kriege, da gibt's keine Narkose, da wird hellwach durchgestanden und gebrüllt, daß die Nähte krachen.“

Zuckmayer, Carl: Des Teufels General. Drama in drei Akten. Frankfurt a. M.: Fischer 1963, S. 106.

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„Das ist es ja, was den Menschen in immer neue Konflikte stößt und was sein Leben so furchtbar schwer macht: Er belügt sich immer selbst. Immerfort. Er ist nie bereit, vor sich selbst die volle Wahrheit einzugestehen... und wenn er es tut, so versucht er sie abzumildern, zu verwässern, weil die Wahrheit so schrecklich unbequem ist. Aber das muß so sein, denn wenn wir uns nicht belügen würden, wenn wir uns nicht selbst seelisch vergewaltigen, würden wir um uns herum ein Chaos schaffen. Die moralische Ordnung unserer Welt ist die Lüge.“

„Das könnte von Nietzsche sein...“

Konsalik, Heinz Guenther: Dr. med. Erika Werner. Roman einer jungen Ärztin. Köln: Lingen Verlag 1962, S. 61.

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Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Athen: [s.n.] 1961, Umschlag.

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„Das Fest von Sitges war symptomatisch. Die dabei geäußerten Gefühle wurden von einer starken und nicht unbegabten Gruppe von Intellektuellen geteilt, die durch die Schriften von Maeterlinck, Ibsen und Nietzsche angeregt waren und persönlichen Mut und eine angeborene Neigung zu Romantik und Anarchismus besaßen. Diese Gesellschaft mußte zwangsläufig den jungen, neu aus Malaga eingetroffenen Picasso anziehen.“

Penrose, Roland: Picasso. Leben und Werk. München: Piper 1961, S. 40.

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„Die meisten Bücher sind zeitgebunden und für die Nachwelt bestenfalls Kuriosa. Nur die ganz Großen sind zeitlos, aber ob sie ganz groß sind, das kann man nie wissen, das sieht man erst, wenn sie zeitlos geworden sind. Nietzsche fand für seinen Zarathustra keinen Verleger. Aber darum ist nicht jeder, der keinen Verleger findet, ein Nietzsche.“

Spoerl, Heinrich: Man kann ruhig darüber sprechen. Heitere Geschichten und Plaudereien. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961, S. 84.

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„Ein bedeutender deutscher Dichter des Naturalismus stammte aus Schlesien. Wer war es?

        a Gerhart Hauptmann?

        b Henrik Ibsen?

        c Friedrich Nietzsche?“

Fabian, Georg: Was geschah damals? 555 Quiz-Fragen und -Antworten aus Geschichte, Staatsbürgerkunde und Kultur für Schulen und Jugendgruppen, Familie und Verein. München: Pfeiffer 1960, S. 136.

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„Das klingt nach dem Vampir von Sils-Maria. Ja, was das Kapitel der Frauen betrifft, reicht der gute Tolstoi dem bösen Nietzsche die Hand. Eine Härte, die uns um so nachdenklicher macht, als sie von einem Freund des Menschengeschlechts kommt.

Montherlant, Henry de: Über die Frauen. Köln, Berlin: Kiepenheuer & Witsch 1960, S. 16-17.

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„Es ist kein Wunder, daß Camus sich von den 'Dämonen', die da aus russischen Sümpfen stiegen, faszinieren ließ. Er hat sich ziemlich exakt an den Roman gehalten und dessen wichtigste Themen theatralisch Revue passieren lassen. [...] Die absolute Gleichschaltung wird gepredigt, aber es wird auch die Nietzsche-Frage 'Frei − wozu?' gestellt, die Beziehung zwischen Intelligenz und Glaubensfähigkeit diskutiert usw.

Kaiser, Joachim: „Vorwort, in: Schondorff, Joachim (Hg.): Französisches Theater des XX. Jahrhunderts. Claudel, Giraudoux, Cocteau, Sartre, Anouilh, Camus. Stuttgart, Zürich, Salzburg: Europäischer Buchclub [1960], S. [7]-21, hier S. 20-21.

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„Im Sommer des Jahres 1900 war der eine große Frauenhasser dieses Zeitalters, Friedrich Nietzsche, endlich gestorben − doch der andere [August Strindberg] saß im Theater in Stockholm und betete aus der Ferne ein junges Mädchen an, das die 'Dame' in seinem Drama 'Nach Damaskus' spielte.

Dovski, Lee van: Genie und Eros. Frankfurt a. M.: Fischer 1959, S. 140.

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Ich kenne meine Handschrift [...]. Alles andere war kein Beweis gewesen, weder Medea noch Nietzsche, nicht das dinarische Bergfilmprofil noch die Banane aus Togo, und nicht einmal das Kreuzzeichen über der Tür: das alles war in allen Schulen dasselbe aber ich glaube nicht, daß sie in anderen Schulen mit meiner Handschrift an die Tafeln schreiben.“

Böll, Heinrich: Wanderer, kommst Du nach Spa...“, in: Dormagen, Paul (Hg.): Moderne Erzähler 2. Heinrich Böll, Wolfgang Borchert, Elisabeth Langgässer. Paderborn: Schöningh 1958, S. 12-22, hier S. 21-22.

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„Vom russischen Leben erzählte die in Petersburg geborene, geistvolle Lou Andreas-Salomé (1861-1937) in ihren Romanen Ma (1901) und Im Zwischenland (1902). Aus ihrem freundschaftlichen Umgang mit Nietzsche und Rilke entstanden zwei kluge Bücher. Sie gab dem Roman im Blick auf Rußland eine neue seelische und räumliche Weite.

Martini, Fritz: Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart: Kröner 1958, S. 440.

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Nun verstand ich, was ich vom ersten Augenblick an dem jungen Israeliten geliebt hatte: den Blick eines auferstandenen Lazarus und dennoch eines Gefangenen düsterer Gestade [...]. Für ihn drückte Nietzsches Schrei eine fast physische Wirklichkeit aus: Gott ist tot. Der Gott der Liebe, der Sanftheit und des Trostes, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs hat sich im Blick dieses Knaben für immer im Rauch des Menschenopfers aufgelöst, das die götzengierigste aller Rassen gefordert hat.“

Mauriac, François: Vorrede“, in: Wiesel, Elie: Die Nacht. Leipzig: St. Benno-Verlag 1958, S. 5-9, hier S. 7.

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„Für Nietzsche, diesen großen deutschen Dichterdenker, ist Ehrfurcht vor sich selbst etwas, das 'sich nicht suchen und nicht finden und vielleicht auch nicht verlieren läßt', das Rückgrat der Kultur. Nietzsches Ehrfurcht ist, im Unterschied zu Goethe, nicht ein anzuerziehendes, sondern ein angeborenes Gefühl.“

Mauriņa, Zenta: Mosaik des Herzens. Essays. Memmingen/Allgäu: Dietrich 1958, S. 30.

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„Mögen die begeisterten Anmerkungen zu 'Carmen', die Hugo Daffner von Friedrich Nietzsches Hand veröffentlicht hat, zum Teil durch die Absage an Wagner mit diktiert sein, so ist an ihnen doch unanfechtbar richtig, daß in diesem Werk die ganze clarté, sensibilité, exactitude romanischer Kunst lebt.

Moser, Hans Joachim: Musikgeschichte in hundert Lebensbildern. Wiesbaden: Löwit 1958, S. 757.

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„Als das Vollendetste in Deutsch sehe ich Luthers Bibelübersetzung und Nietzsches 'Jenseits von Gut und Böse' an.“

Schweitzer, Albert: Aus meinem Leben und Denken. Frankfurt a. M., Hamburg: Fischer Bücherei 1958, S. 55.

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„Unsere technische Macht kennt nur noch einen ebenbürtigen Gegner − den Mitmenschen und seine Technik! Und die blutige Apotheose des Willens zur Macht, die wir Weltgeschichte nennen, bedroht das Leben auf unserer Erde mit einem grausigen Finale von 'erhabener Sinnlosigkeit'. Denn der Wille zur Macht als Selbstzweck führt nicht zur Steigerung des Lebens, sondern zu seiner Zerstörung, und sein leidenschaftlichster Prediger hat es uns verraten, was seine tiefste Inbrunst war: 'So sterben, wie ich ihn einst sterben sah, −... befehlend, indem er starb, und er befahl, daß man vernichte... So sterben, wie ich ihn einst sterben sah; siegend, vernichtend! (Nietzsche: 'Letzter Wille').

Dennert, Wolfgang (Hg.): Die Natur, das Wunder Gottes, im Lichte der modernen Forschung. Bonn: Athenäum-Verlag 1957, S. 260.

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„Nicht immer wandelt Achilleus in der Sturmwolke des Pathos dahin [...]; dem Vater des toten Feindes begegnet er huldvoll und teilnehmend. Freilich wird er trotz alledem kein ethisches Wesen, und der Immoralismus der Sophistik, der Nietzsche so fasziniert hat, sollte sich am Vorbild dieses selbstherrlichen Übermenschen gefährlich entzünden.“

Friedrich, Wolf Hartmut: „Nachwort“, in: Homer: Ilias / Odyssee. In der Übertragung von Johann Heinrich Voß. München: Winkler 1957, S. [777]-826, hier S. 811.

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„Drei Gestalten stehen am Anfang jener Entwicklung, die zur deutschen Katastrophe führte: Richard Wagner, Nietzsche und Bismarck. Von jedem von ihnen hat der Nazismus einzelne Elemente übernommen und hypertroph entwickelt. Aus der Wagnerei stammte die fanatische Führerverehrung ['Meister'], der Blutmythos, der Antisemitismus; von Nietzsche kam der Herrenmensch, die Verklärung der blonden Bestie, die 'Härte' und der Haß gegen das Christentum. Und von beiden als allgemeine Stimmungslage die Hysterie und die Humorlosigkeit. Was aber kam von Bismarck her? [...] Vielleicht der Militarismus, da doch Blut und Eisen die Einheit erkämpft hatten, und dazu ein falscher Begriff von bismarckischer Realpolitik.

Radecki, Sigismund von: Das Schwarze sind die Buchstaben. Köln: Burges 1957, S. 49.

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Wir standen an Nietzsches Grab: der mächtigen Platte an der Mauer der Röckener Dorfkirche. Der Flieder umblühte Friedhof und Pfarrhaus; Nietzsche ruht neben seiner Mutter, in der vom Vater betreuten Gemeinde. Ich hatte den Eindruck von Heimkehr, Geborgenheit, als sei der Widerspruch zurückgefallen in den Machtkreis, von dem er sich gerissen hatte.“

Schneider, Reinhold: Verhüllter Tag. Köln, Olten: Hegner 1956, S. 122.

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„Das bedeutendste Werk dieser Epoche der französischen Oper ist unzweifelhaft Carmen von Georges BIZET, 1838-1875. Die Oper befremdete das Publikum der Pariser Opéra comique in höchstem Maße [...]. In Deutschland setzte sich der für Musik so sehr empfängliche Friedrich Nietzsche entscheidend für das Werk ein. Nach seiner Abkehr von Wagner glaubte er in Carmen den gesunden Gegenpol zu allen Übersteigerungen Wagnerscher Musik zu erkennen.“

Westerman, Gerhart von: Knaurs Opernführer. Eine Geschichte der Oper. Zürich: Ex Libris 1956, S. 172-173.

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„Die Anzeichen dafür, daß bei der Menschheit speziell im Verlauf des letzten Jahrhunderts ein Zusammenbruch der Denkfähigkeit infolge zivilisatorischer Unzulänglichkeiten sich zu einer Endkulminante verdichtet und aufgetürmt hat, sind schon im Verlaufe dieses Jahrhunderts immer deutlicher wiedererkannt und festgestellt worden. Schopenhauer, Nietzsche und einige andere Philosophen sind dabei nicht besonders hervorzuheben, denn sie stellen die Fundamente für diese Erkenntnisse dar. Neuerdings sind es besonders Gräff, Fervers und Schweitzer gewesen, die den Mut aufgebracht haben, den Finger an diese katastrophale Wunde zu legen.

Enderlein, Günther (Hg.): Akmon. Bausteine zur Vollgesundheit und Akmosophie. Warnungen an die Menschheit. Aumühle, Bez. Hamburg: Ibica-Verlag 1955/1, S. 11.

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„Ich würde auf ein Leben mit dir verzichten, wenn es dir wieder so ginge. Das andere nämlich, das meint Nietzsche mit dem gefährlich leben, nichts anderes. Einen Blick wagen in die vulkanischen Abstürze in uns, in den andern und in der Welt. Ja, auch in die Gottes, die dann Teufel heißt.“

Meincke, Henning: Den ich küssen werde... Roman. Bad Godesberg: Voggenreiter 1955, S. 310.

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„'Weißt du noch, Freund Gardar, wie wir Nietzsches Zarathustra gelesen haben?' rief Perigord.

'Ja, wir haben gebrüllt vor Lachen, wie dieser Meister der Dämonie sich vom Teufel in die Wüste leiten ließ!' rief Gardar lachend aus. 'Jeder, der kam, wurde von Herrn Zarathustra abgefertigt, bis er sich schließlich nur noch mit seinem Löwen, seinem Adler und den vielen Vögeln zufrieden gab!“

Mungenast, E[rnst] M.: Christoph Gardar. Roman. [Gütersloh] : Bertelsmann [um 1955], S. 218.

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„Strindberg, der sich durch seine Abkunft von einer Dienstmagd erniedrigt und beleidigt fühlte, litt unsäglich unter dem Zwiespalt zwischen seinem von ihm selbst als verächtlich empfundenen 'Sklavensinn' und seinem (durch die Begegnung mit Nietzsche später noch geschärften) Instinkt für das Aristokratische und Vornehme. Von der seelischen Bürde dieses Zwiespalts suchte er sich durch rückhalt- und rücksichtslose Offenheit zu befreien. Er war einer der fantastischsten Bekenner, die es je in der Weltliteratur gegeben hat, aber jedes Be-kenntnis endete doch wieder bei der Er-kenntnis seiner ausweglosen Einsamkeit.“

Zur Nedden, Otto von; Ruppel, Karl H. (Hg.): Reclams Schauspielführer. Stuttgart: Reclam 1955, S. 603-604.

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„Stendhal, Henri Beyle, gen. Stendhal [...] franz. Dichter [...]. Zu seiner Zeit war sein Werk kaum beachtet. Erst Taine und Nietzsche entdeckten diesen genialen und einsamen Verächter der Masse, Kenner der Psyche, Träumer und Aufklärer in einer doppelgesichtigen Person. Scharfer Analytiker (vor allem Selbstanalyse), Vorläufer des frz. Realismus.“

Kindermann, Heinz: Taschenlexikon der Weltliteratur. Frankfurt a. M., Wien: Humboldt-Verlag 1954, S. 173.

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„Friedrich Nietzsche war ein deutscher Philosoph, der von 1844 bis 1900 lebte. Einige Jahre vor seinem Tode verfiel er in geistige Umnachtung. − In seinem bekanntesten Buch 'Also sprach Zarathustra' forderte er den 'Übermenschen'; damit meinte er Menschen, die durch freie Entfaltung aller körperlichen und geistigen Kräfte und höchsten Anspruch an sich selbst gottähnlich würden. Die christliche Religion der Nächstenliebe lehnte er als eine Religion der Schwachen ab. Leben faßte er auf als 'Willen zur Macht', wie eines seiner Werke heißt. Nietzsches Lehren sind oft zur Rechtfertigung eines dünkelhaften Herrenmenschentums mißbraucht worden. Seine Schriften, darunter viele Gedichte, waren von großem Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Sprache.

Friedenthal, Richard (Hg.): Knaurs Jugendlexikon. München: Droemer 1953, S. 435.

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„Es ist mehr Vernunft in deinem Leibe als in deiner besten Weisheit.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Gottschewski, Georg (Hg.): Pegasus Neues Realienbuch. Ein Lehr- und Nachschlagebuch für Schule und Haus. Wetzlar: Pegasus Verlag 1953, S. 392.

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„Von wem stammt das Werk 'Also sprach Zarathustra'?“

Kranister, Willibald: Weisst du das? Frag mich etwas. 1000 Fragen 1000 Antworten. Wien, München, Zürich: Pechan 1953, S. 47.

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„Er wies auf ein paar zerlesene Bücher. 'Hölderlin und Nietzsche. Der eine hat die reinsten Hymnen auf das Leben geschrieben... der andere erträumte die göttlichen Tänze dionysischer Heiterkeit − und beide endeten im Wahnsinn... als wenn die Natur irgendwo eine Grenze gesetzt hätte.

Remarque, Erich Maria: Liebe deinen Nächsten. Roman. München: Desch [1953], S. 173.

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„Wie merkwürdig ist es, daran zu denken, daß Nietzsche und Klages und Heidegger ihm einst so viel bedeuteten! Jetzt stehen alle diese Bücher unberührt hier draußen auf dem Land in ihren Regalen − wenn nicht Georg bisweilen etwas darin nachschlägt. Ich glaube aber, daß es andere Philosophen sind, für die er sich interessiert.

Stolpe, Sven: Spiel in den Kulissen. Roman aus dem Schwedischen. Frankfurt a. M.: Verlag Josef Knecht 1953, S. 47.

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„Es bleibt denkwürdig, daß der junge Nietzsche, dessen überwacher Geist schon frühzeitig tiefster Naturentfremdung verfiel, sich zu der naiven und gesunden Lebensfülle des Quickborn hingezogen fühlte, das wehmutsvolle 'Min Platz vaer Daer' in Musik setzte und das Gedicht 'Dar geit en Bek de Wisch hentlank' musikalisch paraphrasierte.

Groth, Klaus: Quickbornlieder. Flensburg: Wolff [1952], S. 141-142.

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„Denn das ist das Geheimnis dieses eigenartigen Fürstenspiegels, dieses Weisheitsbuches, das sich − nicht dem Inhalte, aber der Anlage nach − am ehesten mit Nietzsches 'Also sprach Zarathustra' vergleichen lässt: Wer seine Abschnitte, denen die Kritiker den unfertigen Charakter vorwerfen, sorgfältig gelesen hat, der wird bezeugen können, daß sich alle Meditationen, Gleichnisse, Gespräche und Gebete zu einem einheitlichen Muster zusammenschließen, in dem hymnischer Aufschwung und heilig-nüchterne Gedankenführung, konkrete Bildhaftigkeit und philosophische Kontemplation aufeinander abgestimmt sind und ineinandergreifen, ohne daß die Klarheit der Konturen hierdurch gefährdet wäre.

Nostitz, Oswalt von: „Nachwort, in: Saint-Exupéry, Antoine de: Die Stadt der Wüste (Citadelle). Stuttgart, Zürich, Salzburg: Europäischer Buchklub 1951, S. 547-[558], hier S. 548.

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„Das Sonderbarste ist, daß der geniale Mensch sehr häufig nicht einmal von anderen Genies erkannt und verstanden wird. Luther, der Zeitgenosse des Kopernikus, nennt diesen einen Narren, der mit seiner allem Augenschein ins Gesicht schlagenden Lehre, die Erde wandere im Kreis um die Sonne herum, den ganzen Himmel in Unordnung bringe. Dieser selbe Luther muß es sich gefallen lassen, daß ein so genialer Kopf wie der Philosoph Nietzsche ihn einen dummen Bauern schimpft. Gutzkow berichtet, daß man den tiefgründigen Denker Schopenhauer damals in der guten Gesellschaft für einen belächelnswerten, schnurrigen Kerl nahm, dem man den Namen "Schaute" gegeben hatte. Wie amüsant, daß derselbe Schopenhauer den Philosophen Hegel einen 'eitlen Scharlatan' nennt.“

Bürgel, Bruno H.: Hundert Tag Sonnenschein. Ein Buch vom Sonntag und Alltag des Lebens. Hamburg: Mölich 1949, S. 96-97.

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„Lernen wir uns freuen, so verlernen wir am besten, anderen wehe zu tun.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Schweizer, Ilse: Zum 85. Geburtstag herzliche Glück- und Segenswünsche. Isenburg: Verlag an der Isenburg [1949], S. 15.

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Beuth: „Illustration, in: Dieckmann, Heinz: Kleines Literatur-Brevier für eine junge Dame. Saarbrücken: Saar-Verlag 1948, S. 71.

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„Wie man es auch dreht: Mehrköpfigkeit ist ein Unglück. Viel besser wäre es, wenn die Menschen mehr Herzen hätten. Das Herz − sagt einmal Nietzsche − ist ein gefährlicher Muskel! Wer wollte bestreiten, daß Herzensregungen aller Art höchstes Glück und höchste Trübsal über den Menschen, das zwiespältigste aller Wesen, bringen: 'Ein fühlend Herz ist ein elend Gut auf der wankenden Erde!'

Bürgel, Bruno H.: Die kleinen Freuden. Ein besinnliches Buch vom Glück im Alltag. Hamburg: Mölich 1948, S. 72.

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„So oft mir jener absprechende Aphorismus Nietzsches einfällt, in dem er als Schatz der deutschen Prosa ein halbdutzend Bücher nennt, die allein es wert seien, wieder und wieder gelesen zu werden, muß ich denken: Armer Mann! war seine Kenntnis so kümmerlich? sein Geschmack so einseitig? wußte er wirklich sonst nichts?“

Hofmiller, Josef: Über den Umgang mit Büchern. München: Nymphenburger Verlagshandlung 1948, S. 203.

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„Im Sanatorium setzt er alles in Erstaunen durch die Frische und Spannkraft seines Geistes. Dr. Glogau liefert er an Hand der auch ins Sanatorium mitgeführten Kofferbibliothek ad hoc den Beweis für die Richtigkeit seiner Behauptung, daß er Nietzsche zur Gänze auswendig könne: Dr. Glogau muß eine beliebige Seite aufschlagen und Kainz die erste Zeile vorlesen, worauf dieser die Seite fehlerlos auswendig bis zur letzten Zeile hersagt. Sein drittes Wort ist: 'Wenn ich erst ganz gesund bin...', sein Hirn braust von Plänen.“

Kober, Erich: Josef Kainz. Mensch unter Masken. Wien: Paul Neff Verlag 1948, S. 329.

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„Obwohl es immer, allerdings in den verschiedensten Formen, Neurotiker gab, hatte Nietzsche doch recht, als er von der neurotischen Angst als einer 'europäischen Krankheit' sprach.“

Künzli, Arnold: Die Angst als abendländische Krankheit. Dargestellt am Leben und Denken Soeren Kierkegaards. Zürich: Rascher 1948, S. 104.

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„Wie gut aber hat es der Fürst des Schattenreiches trotz allem mit denen gemeint, vergleichen wir damit das Ende Friedrich Nietzsches! Der eigenartige und eigenwillige Denker, dessen helle Fackel nicht nur leuchtet, sondern auch verbrennt, stirbt in geistiger Umnachtung. Es ist unendlich viel darüber geschrieben worden, ob der Keim zu diesem Hirnleiden auf ein galantes Abenteuer zurückzuführen ist; sorgfältige Untersuchungen haben ergeben, daß dafür keine Beweise zu erbringen sind. Aber daß der Feuergeist schließlich seiner Sinne und seines scharfen Verstandes nicht mehr mächtig ist, bleibt eine erschütternde Tatsache.“

Bürgel, Bruno H.: Anfang und Ende. Das Buch vom Leben und vom Tode. Berlin: Aufbau-Verlag 1947, S. 177-178.

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„Ich lernte viel von Nietzsche und achte ihn hoch, diesen Kritiker der Dekadenz, der die Dekadenz in den eigenen Knochen hat (eine aparte Art Heldentum), und trotz alledem: als Mensch ist er mir wenig sympathisch. Ich mag die Übergeistreichen nicht. Und dies Pathos des rebellischen Pastorensohns!! 'O meine Brüder!' klingt mir gräßlich.“

Delius, Rudolf von: Rieder Tagebuch. Die nachgelassene Niederschrift des Philosophen aus den Jahren 1943 bis 1946. Reinbek bei Hamburg: Parus-Verlag 1947, S. 56.

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„Les plus intelligents d'entre les jeunes médecins déclarèrent − au moins pendant quelques années, car les modes changent étant nées elles-mêmes du besoin de changement − que si jamais ils tombaient malades, Cottard était le seul maître auquel ils confieraient leur peau. Sans doute ils préféraient le commerce de certains chefs plus lettrés, plus artistes, avec lesquels ils pouvaient parler de Nietzsche, de Wagner.

Proust, Marcel: A la recherche du temps perdu. Paris: Gallimard 1946-1947, Bd. 3, S. 10.

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Ortmann, Bruno: Nietzsche-Porträt“, in: Reyburn, H. A.; Hinderks, H. E.; Taylor, J. G.: Friedrich Nietzsche. Ein Menschenleben und seine Philosophie. Kempen-Niederrhein: Thomas-Verlag 1946, Frontispiz.

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[L]a passion n'est elle pas le feu sacré? Et qu'est le gai-savoir de Nietzsche sinon l'embrasement sagace par en haut?“

Aurel (Pseudonym von Aurélie Octavie Gabrielle Antoinette de Faucamberge): Le nouvel art d'aimer. Paris: Presses Universitaires de France 1941, S. 8.

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In dem angeblich umfassenden Weltbild der Renaissance fehlt der Bereich des Biologischen und Medizinischen fast völlig, er hat keinerlei Wertakzent, wird nicht zum Wesenzug des Gesamtbildes. Die Renaissance ist, wie Nietzsche richtig erkannte, erfüllt vom Pathos der Bejahung des Lebens. Für das Krankhafte, für Heilkunde, für den Tod hatte man keine Zeit; da sah man lieber weg.“

Hartmann, Hans: Paracelsus. Eine deutsche Vision. Berlin, Wien: Verlag Neues Volk 1941, S. 60.

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Held, Louis: „Friedrich Nietzsche im Jahre 1868“ [Fotografie], in: Schulze, Friedrich: Der junge Nietzsche in den Jahren 1865-1869. Leipzig: Koehler & Amelang 1941, Frontispiz.

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„Alles am Weibe ist ein Rätsel, und alles am Weibe hat eine Lösung: sie heißt Schwangerschaft.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Graupner, Heinz: Der Frauenspiegel. Eine Biologie der Mutter. Berlin: Deutscher Verlag 1940, Vorsatzblatt.

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„Leben − das heißt: fortwährend etwas von sich abstoßen, das sterben will; Leben − das heißt: grausam und unerbittlich gegen alles sein, was schwach und alt an uns, und nicht nur an uns, wird.

Nietzsche, [Friedrich], zit. in: Schrötter, Kurt; Wüst, Walther: Tod und Unsterblichkeit. Aus indogermanischem Weistum. Berlin: Ahnenerbe-Stiftung 1940, S. 62.

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Müller, Hans Alexander: „Nietzsche“ [Holzschnitt], in: Mann, Heinrich (Hg.): The living thoughts of Nietzsche. Philadelphia: David McKay Company 1939, Frontispiz.

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Nietzsche, Federico: Mas alla del bien y del mal. Buenos Aires: Editorial TOR 1939, Titelbild.

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„Er sitzt mit Valentin beisammen und sie sprechen über Ranke, Bismarck, Lassalle Nietzsche, Schopenhauer, Goethe, Franz von Assisi, welche Männer alle dem alten Kommerzienrat böhmische Dörfer sind.

Tremel-Eggert, Kuni: Barb. Der Roman einer deutschen Frau. München: Eher 1939, S. 210.

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„In sein Sinnen hinein schrillte der Fernsprecher. Er war noch ganz blaß vor Grimm, als er nach dem Hörer griff, und dieser Grimm zitterte noch durch seine Stimme, so, daß die Schwester von der Frauenstation nur zögernd bat, ob er herunterkommen wolle, um nach dieser Frau Nietzsche zu sehen, im großen Saal, Bett sieben!“

Volger, Margarete: Magda. Ein Frauenschicksal. Magdeburg: Sander 1938, S. 127.

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„L a n g e w e i l e, dieses Salongewächs, kennen wir unter diesen Umständen natürlich nicht, und zur E i n s i e d l e r v e r b l ö d u n g, wie meine liebe Schwester fürchtet, haben wir auch noch keine Neigung, wenn wir bis jetzt auch nur wenig Muße fanden, unsere Bücher zu studieren oder unsere eigenen Gedanken und Erlebnisse schriftlich 'schamlos auszubeuten' (wie Nietzsche alle dichterische und schriftstellerische sowie jede künstlerische Tätigkeit bezeichnet).“

Ritter, Friedrich: Als Robinson auf Galapagos. Leipzig: Grethlein 1935, S. 134-135.

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[Saudek, Rudolf]: „Titelbild“, in: Brann, Hellmut Walther: Nietzsche und die Frauen. Leipzig: Meiner 1931, Umschlag.

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„Man ist hinter die christliche Moral gedrungen; und hier gab ja zum Beispiel Nietzsche seinerzeit einen Anstoß, indem er die Moral von einer absoluten Betrachtung auf eine relative, auf sozialen Gegensätzen beruhende zurückführte, zwei Parteien über die Entstehung einer Moral, die Starken und Schwachen, ein Gedanke, der ursprünglich kaum der seine war und den er in eine unmenschliche Tendenz hinausführte, seine bekannte imperialistische Proklamation von dem Recht des Stärkeren und dem Attentat auf die Barmherzigkeit selbst, ein irrsinniger Gedanke, der sich Aufsehen verschaffte und Schaden tat, aber ohne bleibende Bedeutung.“

Jensen, Johannes V.: Die Stadien des Geistes. Zur Bestimmung des Gradus. Berlin: Fischer 1930, S. 287.

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Saudek, Rudolf: „Titelbild“, in: Mess, Friedrich: Nietzsche der Gesetzgeber. Leipzig: Meiner 1930, Umschlag.

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Giesecke, R. A. (Hg.): Die Schönheit: Nietzsche-Heft. Dresden [u.a.]: Verlag der Schönheit, Jg. 23 (1927), H. 11, Cover.

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„Nietzsche hat ein Wort der Empörung gesprochen, als er sagte: 'Aus Betenden sollen wir Segnende werden.' Er wußte, was er damit meinte. Nur Gott kann segnen, denn er ist der Herr des Lebens. Wir aber sind wesenhaft Bittende. Des Segens Widerspruch ist der Fluch. Er bedeutet Urteil des Todes, Siegel des Unheils. Auch er gerichtet auf ein Antlitz, ein Herz. Er ist der Befehl des Herrn, der die Quelle des Lebens schließt.

Guardini, Romano: Von heiligen Zeichen. Mainz: Gründewald [1927], S. 47-48.

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„'Eine Wasserfläche', sagte er, 'die in der Dämmerung die Farben der sinkenden Sonne spiegelt [...] und leise klingen die Saiteninstrumente... Ich würde gern von dieser Musik sagen, was Nietzsche über die Barkerole Chopins sagt: 'Die Götter selbst, wenn sie diese Töne hören, könnten Lust bekommen, sich an langen Sommerabenden in einer Barke auszustrecken.'“

Wild, Herbert: Der schlummernde Riese. Berlin: Th. Knaur Nachf. [1927], S. 255.

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„Daß die dramatische und die philosophische Begabung nicht selten miteinander vereinbar sind, bezeugen Euripides und Plato, Schiller und Hebbel, der 'Hamlet' und der 'Faust'. Der epische Dichter ist nicht Philosoph, Nietzsches 'Zarathustra' wohl das einzige Beispiel für eine Synthese von Erzählung und Philosophie, in der freilich jene nur den Rahmen und den Vorwand für diese abgibt. Andererseits ist in der Schritt vor Schritt sich bewegenden Darlegung philosophischer Gedankengänge, im Breiten, Umfassenden, das Vollständige erstrebenden philosophischer Systeme ein episches Wesen merkbar.“

Braun, Felix: „Nachwort“, in: Lucka, Emil: Thule. Eine Sommerfahrt. Leipzig: Reclam 1925, S. 72-[76], hier S. 72.

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Kramer, Theodor von: „Nietzsche in der Kunst“, in: Fliegende Blätter. München: Schreiber, 161.1924, Nr. 4127, S. 438.

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„Ich dachte an Friedrich Nietzsche, der, vor den Menschen fliehend, so oft die Einsamkeit dieser Höhen suchte, um seine brennende, schmerzende Stirn in der scharfen, aber reinen Luft zu kühlen. Wer weiß, ob nicht die Arve vor mir seinen Blick angezogen und ihn bestärkte im hohen Gedankenflug vom Willen zur Macht, in seinem Glauben an die noch unausgelöste, der Menschheit innewohnende Kraft? Es ist bekannt, von welch tiefer Wirkung die Natur auf sein Schaffen war.“

Raster, U.: „Wanderung über den Julierpaß“, in: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens. Stuttgart [u.a.]: Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1924, Bd. 13, S. 92-108, hier S. 100.

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„Hätte Nietzsche vorurteilsfreier und weniger von einer romantischen Schwärmerei für gewisse ethische Schöpfungen bestimmt seine Zeit beobachtet, so würde er bemerkt haben, daß eine vermeintlich spezifisch christliche Mitleidsmoral in seinem Sinne auf dem Boden Westeuropas gar nicht besteht. Man muß sich durch den Wortlaut humaner Formeln nicht über ihre tatsächliche Bedeutung täuschen lassen.

Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte. München: Beck 1923, Bd. 1, S. 446.

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Wie kaum ein anderer Philosoph, hat Nietzsche erregend und aufwühlend auf mich gewirkt. Gerade weil ich ihm, besonders den Schriften seiner Frühzeit, manche Befreiung meines Denkens und Wertens verdanke und mir die Beschäftigung mit seiner Philosophie zu einer Angelegenheit persönlichen Erlebens wurde, empfand ich andere Seiten seiner Philosophie (und sie überwiegen bei dem späteren Nietzsche) als mich im Innersten verwundend und kränkend. Jetzt erst darf ich sagen, daß ich Nietzsche innerlich verarbeitet habe und  negativ wie positiv  durch ihn hindurchgegangen bin.

Volkelt, Johannes: Mein philosophischer Entwicklungsgang, in: Schmidt, Raymund (Hg.): Die deutsche Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen. Leipzig: Meiner 1921, S. 201-228, hier S. 226.

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Donndorf, Karl: Nietzsche-Büste, in: Wright, Willard Huntington: What Nietzsche taught. New York: Huebsch 1915, Frontispiz. 

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Kirchner, Eugen: Ein Nietzscheaner, in: Fliegende Blätter. München: Schreiber, 140.1914, Nr. 3591, S. 249.

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Krause, Erich: Nietzsche-Porträt, in: Duverger, A. (Bogaert, A.J.E. van den): Friedrich Nietzsche. Een levensbeeld. Amsterdam: van Loo 1913, Frontispiz.

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Schultze, Gustav: Foto von Friedrich Nietzsche (1882), in: Meyer, Richard M.: Nietzsche. Sein Leben und seine Werke. München: Beck 1913, Frontispiz. Foto: Klassik Stiftung Weimar, GSA 101/18.

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„Das Leben ist ein Experiment; man mag tun, was man will, man bezahlt es zu teuer.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Traub, Gottfried: Ich suchte Dich, Gott! Andachten. Jena: Diederichs 1913, S. 11.

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„Wo bleibt die verpflichtende Kraft? Und wenn jemand gegen diese Normen handelte, wer hat ihm drein zu reden? Wer will aber dem Eigennutz, der allenthalben gegen solche Rücksichten rebelliert, begreiflich machen, er müsse zurücktreten? Nein, sich ausleben, sich keinen Genuß versagen, die Sittlichkeit des Uebermenschen à la Nietzsche, das ist die wirklich konsequente unabhängige Moral.“

Mönnichs, Th[eodor]: Die Weltanschauung des Katholiken. Für weitere Kreise ältern und neuern Irrtümern gegenübergestellt. Köln: Bachem 1911, S. 122-123. 

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Hofner, Otto: „Medaille von Friedrich Nietzsche [patinierter Bronzeguss] um 1910, in: Historisches Museum Basel, Foto: Alwin Seiler.

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Among the aristocratic theories which Darwinism has thus inspired we must reckon that of Nietzsche.“

Bouglé, C[élestin]: Darwinism and Sociology“, in: Seward, A. C. (Hg.): Darwin and modern science. Essays in commemoration of the centenary of the birth of Charles Darwin and of the fiftieth anniversary of the publication of The origin of species. Cambridge: Cambridge University Press 1909, S. 465-476, hier S. 470.

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Munch, Edvard: Friedrich Nietzsche [Gemälde]. Stockholm: Thielska galleriet 1906.

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Klein, Max: Nietzsche-Sitzstatue “, in: Hollitscher, Jakob J.: Friedrich Nietzsche. Darstellung und Kritik. Wien, Leipzig: Braumüller 1904, Frontispiz.

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„Eurer Kinder Land sollt ihr lieben: diese Liebe sei euer neuer Adel, − das unentdeckte, im fernsten Meere! Nach ihm heisse ich eure Segel suchen und suchen!

An euren Kindern sollt ihr gut machen, dass ihr eurer Väter Kinder seid: alles Vergangene sollt ihr so erlösen! Diese neue Tafel stelle ich über euch!

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Key, Ellen: Das Jahrhundert des Kindes. Studien. Berlin: Fischer 1903, Vorsatzblatt.

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Servaes, Franz: Max Klinger. Berlin: Bard 1902, zwischen S. 52 und 53.

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Stöving, Curt: Büste Friedrich Nietzsche's, in: Deutsche Kunst und Dekoration. Illustrierte Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst und künstlerisches Frauen-Arbeiten. München: Bruckmann 11.1902, S. 65.

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Brunetière, Nietzsche, Tolstoi u.a. sagen, die Wissenschaft sei Bankerott erklärt; sie sagen es dem grossen Publikum. Die Gelehrten verschmähen es, solchen Tadlern entgegen zu treten, und zwar aus dem Grunde, weil ihre Werke ohnedem diese Verleumdung widerlegen. Gut. Aber die wissenschaftlichen Werke sind ja dem Publikum nicht zugänglich, und bei dem besten Willen kann dasselbe nicht die Frage beantworten: was und worin die Angreifenden recht und unrecht haben, denn diese berufen sich auf Autoritäten, und irgendwo dürfen sie wohl recht haben.

E., P. K. v.: Bücherschau, in: Pickersgill, W. (Hg.): Dinglers Polytechnisches Journal. Berlin, Stuttgart: [s.n.] 1901, Bd. 316, S. 420.

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Lichtdruck nach einer Photographie aus dem Jahre 1882. Die Unterschrift stammt aus dem Jahr 1885, in: Nietzsche, Friedrich: Nietzsche's Werke 1/VI. Also sprach Zarathustra. Leipzig: Naumann 1895, Frontispiz.

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„Ich sage Euch: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Berg, Leo: Der Naturalismus. Zur Psychologie der modernen Kunst. München: Poessl 1892, Motto auf dem Titelblatt.

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Hansson, Ola: Friedrich Nietzsche. Seine Persönlichkeit und sein System. Leipzig: Fritzsch [1890], Titelblatt.

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„Ein Geschichtsschreiber hat es nicht mit dem, was wirklich geschehen ist, sondern nur mit den vermeintlichen Ereignissen zu thun: denn nur diese haben g e w i r k t. Ebenso nur mit den vermeintlichen Helden. Sein Thema, die sogenannte Weltgeschichte, sind Stimmungen über vermeintliche Handlungen und deren vermeintliche Motive, welche wieder Anlass zu Meinungen und Handlungen geben, deren Realität aber sofort wieder verdampft und nur als Dampf w i r k t.“

Nietzsche, Friedrich, zit. in: Salis-Marschlins, Meta von: Agnes von Poitou, Kaiserin von Deutschland. Eine historisch-kritische-psychologische Abhandlung. Zürich: [s.n.] 1887, Motto.

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Köselitz, Rudolf: Nietzsche-Porträt [Gemälde]. [S.l.]: [s.n.] 1883.

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Hartmann, Friedrich Hermann: Fotografie von Friedrich Nietzsche. [S.l.]: [s.n.] ca. 1875.

 

 

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